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Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:22 pm
Der Diener betrachtete den anderen für einen kurzen, zweifelnden Augenblick, schien aber zu entscheiden, dass es nicht an ihm war die Glaubwürdigkeit des Jungen zu bestimmen. Umständlich half der Diener dem Mädchen auf, doch das war schwerer als gedacht. "Ich könnte eure Hilfe gebrauchen junger Herr.." erklärte der Diener, offensichtlich unschlüssig, welchen Status der andere bekleidete, da er dies nicht an gewissen Abzeichen, Stoffen oder Schnitten ausmachen konnte. "Helft ihr mir sie ins Haus zu tragen?"
Cat
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:27 pm
Wenigstens nach einer Weile hatte Faye aufgehört zu versuchen sich gegen seinen Griff zur Wehr zu setzen und wortlos hatte Emerson sich mit dem Rücken gegen die Holzpaneele der Wand sinken lassen, den Kopf im Nacken und darauf lauschend, ob Chadim wieder zurückkehrte. Vielleicht waren sie zu voreilig gewesen, als sie beim letzten Mal sofort einen Magiehemmer bekommen hatte, vielleicht würden sie das hier einfach durchstehen müssen, damit sie wieder Zugang zu ihrer Magie bekommen konnte.
"Chadim", wandte er sich an den Heiler, als der wieder den Raum betrat. "Was kann schlimmsten Fall passieren, wenn wir nichts dagegen unternehmen? Wenn wir abwarten und sie machen lassen, damit sie wieder den Zugang erhält, den sie braucht? Du bist der Heiler."
Stimmi
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:28 pm
„Nichts lieber als das“, Lorenzo war nirgendwo zu sehen, wobei Ari inständig hoffte das der andere irgendwo in den Schatten war, oder wieder zur Bruderschaft zurückgekehrt war, da keine direkte Gefahr für Aristeas bestand. Als sie vor die Tür des großen Hauses kamen, konnte Ari zum ersten Mal die detailvolle Arbeit am Eingang erkennen, die den jeweiligen Künstler vermutlich über eine Woche Arbeit gekostet hatte. Es waren verschiedene Zeichnungen und Symboliken der Templer eingraviert. Links erkannte er zudem das Familienwappen der De Veres, ein Breitschwert und ein tropfenförmiges Schild, welche auf einem blauen Untergrund prangten. Auf der rechten Seite wiederum sah er verschiedene Schutzrunen, natürlich nach Art der Templer gemacht.
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:37 pm
Kapitel 4                 - Seite 3 36c3b08f95123743ed377cdd323f3420
Es dauerte nicht lange, bis sie das junge Mädchen in einen kleinen Salon gebracht hatten und ein Arzt heran geeilt kam um sich die Wunde anzusehen und auch Ari fort gescheucht wurde, damit man das Mädchen ausziehen und untersuchen konnte. Der junge Magier war kaum in die Halle getreten, als ihn eine tiefe Stimme aufhielt: "Junger Mann?"
Auf dem Treppenabsatz, von wo aus sich die Treppe T-Förmig gabelte stand Resul de Vere - ein großer Mann von fast 1,90 und mit fein geschnittenem Bart und Haar. Seine Kleidung war sowohl formal als auch praktisch, während er einen ersten Schritt auf die Treppe hinunter tat. "Darf ich erfahren wer ihr seid?" ein weiterer Schritt die Treppe hinunter, während Resuls Augen über die Erscheinung des Jungen wanderte und für einen kurzen Augenblick an der mit Dreck verkrusteten Hand hängen blieb. Mit jedem Schritt den der Templer näher kam glaubte Ari die Magie aus sich heraus gepresst zu bekommen, als habe er irgendwo eine Wunde aus der in stetigem, immer schnellerem Intervall Blut floss und die Wärme, die ihn sonst von Innen erfüllte erlosch langsam.

________________
Chadim schnalzte mit der Zunge und betrachtete die bewusstlose Freundin. Ja er war der Heiler - nur dummerweise wusste er wirklich nicht viel von Magie. "Schwer zu sagen..." gestand er schließlich und verzog den Mund ein Stück weit. "Wenn ich raten müsste, dann behaupte ich, dass die Wahrscheinlichkeit relativ hoch ist, dass sie von dem Zeug abhängig werden könnte. Vielleicht wird ihre Reaktion darauf auch heftiger. Sterben wird sie wohl nicht wenn sie das Kraut weiterhin nimmt, davon hätte ich schon gehört. Aber wenn sie wirklich viel davon braucht..." er ließ ein kurzes Zischen verlauten, als er Luft zwischen seinen Zähnen hervor stieß. "Dann können wir uns das nicht leisten. Du weißt, dass der Orden nur von Almosen lebt und dem was uns die Bürger der Stadt zum Essen spenden. Das Kraut ist teuer und selten."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:45 pm
„Ari, Herr“, dieser neigte daraufhin den Kopf und deutete eine Verbeugung an. „Ich war gerade in der Nähe als ich den Schrei eurer Tochter hörte. Vermutlich ist sie aus dem Fenster gefallen, jedenfalls fand ich direkt darunter wieder. Ich hielt es für die Pflicht eines ehrlichen Mannes einer Frau in Not zu helfen. Verzeiht das ich deswegen ohne Einladung euren Grund und Boden betrat, doch ich wusste nicht, ob jemand aus diesem Haushalt ihre Lage bemerkt hatte.“ Die Aura des Mannes war mit der eines Raubtieres gleichzusetzen. Aristeas fühlte sich, als würde er von einem Wolf umkreist und jedes Zeichen von Schwäche würde dem Tier einen weiteren Grund geben, gleich loszustürmen und sich auf ihn zu werfen. Der Anführer der Tempelwachen … er wusste wie mächtig dieser Mann war, für viele Verurteilungen von Magiern er verantwortlich war, doch über das hübsche Gesicht von Maia hinweg hatte er dieses Risiko, so dumm es klang, einfach ausgeblendet. Seine Magie indes huschte aus seinem Körper wie der Pfeil von der Sehne huschte. Er versuchte noch danach zu greifen, verstand dann aber, dass jeglicher Versuch dies zu tun, nur weitere Aufmerksamkeit auf ihn ziehen würde. „Ich bitte dennoch um Entschuldigung für das Eindringen auf euren Grund und Boden, Herr De Vere.“
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:48 pm
"Ich danke euch," erklärte Resul und neigte den Kopf ein Stück, ehe er die unterste Stufe erreicht hatte und baute sich dann schließlich vor Ari auf. "Mein Koch hat gerade erst das Essen fertig gemacht und ich weise ihn stets an etwas mehr zu kochen falls Freunde oder Gäste unerwarteter Weise zu besuch kommen. Bleibt doch zum Abendessen. Das ist das mindeste, was ich für euch tun kann nachdem ich meine Tochter gerettet habt. Bitte, ich bestehe darauf."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 5:51 pm
"Ich weiß, Chadim", antwortete Emerson lediglich und fluchte insgeheim, weil es ganz offensichtlich keine vernünftige Variante gab, wie sie ihre verdammte Magie wieder zurückbekommen konnte und in jeder anderen Möglichkeit wäre es ihm egal gewesen, wenn das nicht automatisch gleich bedeutet hätte, dass sie sich irgendwann vollkommen auflösen würde. "Aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass das hier schon irgendwie wird. Sie braucht Hilfe und entweder hilft dieses verfluchte Kraut ... oder ich besorge mir die Unterlagen von irgendeinem Templer über das Verstümmeln oder alternativ entführe ich einfach irgendeinen Luftmagier, bevor sich ein neuer Zirkel zusammensetzen kann. Ich lasse sie nicht einfach so sterben."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:03 pm
„Ich danke euch vielmals mein Herr“, er neigte den Kopf und strich dann, in der Hoffnung damit einen wenigstens halbwegs ordentlichen Eindruck abzugeben, seine einfache Kleidung noch einmal glatt. „Ich werde nur schnell meine Schuhe reinigen. Mir liegt es fern euer schönes Heim mit Dreck oder Schlamm zu beschmutzen.“ Kurz kniete sich Ari über die dafür vorgesehenen Utensilien, welcher direkt neben der Tür standen. Er musste es irgendwie schaffen seine Magie zu annullieren, zumindest für eine Zeit. Dann würde man ihm nichts nachweisen können, zumindest solange Maia dicht halten würde. Und die Gelegenheit für das annulieren fand er, als er den zweiten Schuh reinigte und De Vere sich kurz nach seiner Tochter erkundigte. Der Türrahmen war aus Thaurhil, ein einziger Schnitt davon und er – er dachte nicht lange nach, drückte seinen Daumen gegen eine scharfe Kante knapp über dem Boden, welche man anscheinend vergessen hatte abzuschleifen, schnitt sich damit kurz und fühlte dann, wie die Magie aus ihm wich. Das Gefühl war wohl am ehesten mit dem des Übergebens zu beschreiben. Er fühlte wie ein wesentlicher Inhalt aus ihm entwich und das nicht gerade sanft. Doch anmerken lassen dürfte er sich nichts. Er wischte noch einmal über den Türrahmen um jede Spur zu beseitigen, putzte seinen zweiten Schuh und sah, als er sich um drehte, dass De Vere noch immer bei seiner Tochter war. „Herr De Vere … wenn mir die Frage gestattet ist.“ Er blieb vor der Tür des nächsten Raumes stehen, die zwar offen stand, durch die er jedoch nicht hindurch ging. „Geht es eurer Tochter gut?“ In diesem Moment waren Schritte zu hören und er kam wieder zurück, blieb direkt vor Ari stehen, welcher sein bestes tat, nicht eingeschüchtert zu wirken.
Mia
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:05 pm
Dunkel erinnerte sich Faye an eine Theateraufführung, die sie im Rahmen ihrer Zirkelarbeit einmal aufgesucht hatte. Schwarze Vorhänge und Laternen, die die Szenerie des Freilichttheaters untermalen sollten, doch die frühen Morgenstunden, in denen sie dort auftauchte, bedeutete auch, dass keine einzige Person sich im Auditorium aufhielt. Nebelschwaden zogen über die Bühne und ließen kleine, verschwommene Lichtpunkte entstehen, als die letzten Kerzen herunter brannten. Andere waberten zwischen den steinernen Sitzreihen entlang. Sie hatte keinen Körper, konnte nicht einmal den Hauch dessen erahnen, als sie sich Stufe um Stufe hinab begab zur Bühne. Der Nebel wirbelte um ihre Schritte herum, machte Silhouetten sichtbar, von denen sie nicht wusste, sie noch zu besitzen.
Ein Kribbeln machte sich in ihrem Nacken breit, als würde sie in ihrem Tun beobachtet werden und sie sah sich um. Auf den obersten Rängen hatten sich Gestalten geformt, geballte Nebengestalten ohne Gesichter, die sie erkennen konnte, die aber alle ihr zugewandt waren.
"Verstümmelte", hörte sie es leise und getragen von der Luft an ihr Ohr dringen.
"Ausgestoßene!"
"Nicht würdig."
"Verschlingt sie."
Verschlingt sie? Faye glaubte, das war etwas, was sie nicht hören wollte. Sie dachte an Marbella, während sie sich im Kreis drehte, um etwas zu sehen. Einen Ausgang vielleicht.
In die Gestalten jedenfalls kam Bewegung und sie verließen ihre Plätze auf eine ganz und gar widernatürliche Art: direkt von den Rängen hinunter stürzten sie sich, fielen in nicht erkennbaren, kleinen Wolken herab und sammelten sich dann wieder zu Umrissen, die näher kamen.
"Verschlingt sie", wiederholte die dunkle, tönende Stimme von zuvor und Faye begann zurückzuweichen, immer weiter, bis ihre Fersen gegen die Steinstufen stießen, die auf die Bühne hinauf führten.
Eine der Gestalten kam näher, fuhr ihr wie der Wind entgegen und beugte sich über sie, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. "Närrin. Du bist zu schwach."
"Nein -", widersprach Faye mehr aus Reflex heraus, während ihr nicht vorhandener Körper eiskalt wurde.
"Dummkopf! Gib auf!" Eine Hand griff nach ihrem Ellenbogen.
"Nein!"
"Schwach ... so ein Sonderling ..." Ihr Hals wurde berührt, erst sacht, dann kräftig, als schlösse sich eine Hand darum.
"NEIN!"
Sie konnte sich nicht aus diesem Alptraum befreien, nicht einmal, als sie versuchte, dem Griff der Gestalten zu entkommen.
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:12 pm
"Den Umständen entsprechend," erklärte de Vere und nickte knapp, ehe er sich umdrehte und den Gang zu seiner Rechten entlang schritt, Ari bedeutend ihm zu folgen. Sie durchschritten einen, dann zwei längere Gänge und kamen schließlich in einem fein gedeckten Esszimmer an.
Eine lange Tafel zierte den Raum, an dessen Wänden religiöse Szenen gezeichnet worden waren, welche von einem riesigen Kamin beleuchtet wurden, in dem ein fröhliches Feuer prasselte. Die ersten Kleinigkeiten waren bereits aufgetischt worden: Frischer Brot, Olivenöl und Meersalz lagen in verschiedenen Schüsseln verstreut. De Vere setzte sich und bot auch Ari einen Sitzplatz an, ehe er in einer großen weißen Schüssel, wie sie auch vor Ari stand, sich die Hände wusch.
"Verzeiht, ich habe euren Nachnamen eben nicht verstanden - Ari....?"
_____________________
Chadims Augen weiteten sich, als Emerson von Tod sprach. Doch ehe er etwas sagen oder tun konnte bäumte sich Faye hinter ihnen auf und stieß unartikulierte Schreie aus. "EM!" rief Chadim und eilte zu der Freundin, drückte sie hinunter und sorgte dafür, dass sie nicht weiter krampfte. "Verflucht... Em.... lauf in mein.... Zimmer - dort liegt eine schwarze Schatulle mit Nadeln bring sie her!"
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:17 pm
„Nur Ari, Herr“, antwortete dieser und wusch, um sich den Schein des einfachen Mannes zu geben, etwas ungeschickt die Hände in der Schüssel. „Ich lebte lange Zeit in den Straßen dieser Stadt und kam dann glücklicherweise bei einem der Handwerksmeister hier unter. Scheinbar hatte ich mit dem wenigen was ich bei mir trug schon genug Geschick bewiesen um ihn zu überzeugen. Unter anderem einen kleinen Anhänger den ich vor Ewigkeiten geschnitzt hatte. Leider habe ich ihn verkauft, sonst würde ich ihn euch zeigen.“ Dann, nachdem er De Veres Beispiel mit der Handwäsche gefolgt war, fing er an zu Essen, wobei er auch hier wartete, bis der Ältere anfing.
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:22 pm
"Keine verdammten Medikamente mehr. Lass sie von allein durchkommen, wenn du ohnehin schon sagst, dass sie dabei nicht stirbt", folgte als einzige Antwort, weil bislang nichts anderes jemals irgendetwas gebracht hatte und er die Nase gestrichen voll davon hatte, dass sowohl Septim, als auch Chadim der Meinung waren, sie weiter mit Medikamenten und Arzneien vollzupumpen würde etwas bringen. Bislang hatte es nur dazu geführt, dass ihr mehr und mehr Schaden zugefügt wurde und ohne mit sich reden zu lassen, kehrte Emerson wieder zurück zu seiner Position, um die andere an Ort und Stelle zu halten.
"Gib mir meinetwegen eines deiner Beißhölzer, damit sie nicht ihre eigene Zunge verschluckt, aber wir stehen das auch so durch."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:24 pm
"Du scheinst wirklich ein kluger Junge zu sein Ari," erklärte de Vere freundlich und tunkte sein Brot in das Olivenöl, ehe er ein wenig Salz darauf verteilte. "Dein Meister ist ohne jeden Zweifel sehr stolz auf dich!" das Brot war noch warm und von guter Qualität. Der Sauerteig hatte eine kräftige Note, welche durch Salz und Öl erst gänzlich entfaltet wurde.
De Vere tunkte immer wieder kurz seine Hände in die Schüssel, wenn er etwas zu viel Öl an die Finger bekommen hatte und winkte den Koch herbei, er solle dem Jungen und ihm eine leichte Suppe bringen. "Du hast nicht die Gossenaussprache - das hat dir mit Sicherheit dabei geholfen einen Lehrmeister zu finden. Immerhin ist es nicht billig bei einem Handwerker in die Lehre zu gehen - er muss großes Potential in dir gesehen haben, wenn er einbilligt seinen Lohn erst dann zu bekommen wenn du ausgelernt hast. Ich hatte vor vielen Jahren einen Freund, der bei einem Schwertmeister in die Lehre gehen durfte, obwohl er nicht die geforderten drei Golddukaten zahlen konnte."
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Chadim wirkte zuerst irritiert, nickte dann aber. Nun war es Emersons Entscheidung und er kannte Faye gut genug um eben jene auch zu treffen. Beinahe beiläufig zog Chadim ein Stück gerolltes Leder aus seiner Hose und schob dieses sanft in Fayes Mund, damit sie sich nicht die eigene Zunge abbeissen konnte. "Du hast ja recht," gab er unliebsam zu und atmete einmal tief durch. "Verflucht ich wünschte ich hätte ihr den Finger damals einfach annähen können..."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:32 pm
Die Gestalten bedrängten sie jetzt weiter und immer mehr, sie hatten ihre Hände überall, rissen ihr an Händen und Armen - die sie nicht sehen konnte - zogen an ihren Haaren und es fühlte sich an, als rissen sie ihr büschelweise aus. Über ihre nicht vorhandenen Wangen fühlte sie ein, zwei Tränen laufen, mehr Wut und Frust und Schmerz darüber, wie diese schattenhaften, geisterhaften Gestalten mit ihr umsprangen und sie weiter und weiter in die Ecke drängten. Der Rand der Bühne kam erschreckend nahe und Faye wusste, sie musste reagieren. Das hier war kein Spiel, es glich auch nicht dem Rausch, der ihr prophezeit wurde. Das hier war ihre persönliche, kleine Hölle.
Statt weiter einfach nur mit Worten gegen die Gestalten anzugehen, entschied sie sich für einen anderen Weg. Sie packte die Erstbeste, die sie greifen konnte am Handgelenk und zog an der Magie, die die Form zusammenhielt. Es dauerte eine ganze Weile, in der Faye nicht wusste, ob es funktionieren würde, aber die Gestalt wurde kleiner und löste sich auf und sie spürte, wie etwas in sie zurückkehrte. Ein Anfang.
Es war ein Weg und sie konnte ihn gehen, auch wenn es ihr körperlich - welch Ironie - viel abverlangte.
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 6:56 pm
Chadim betrachtete Faye noch immer argwöhnisch, während sie sich unruhig hin und her warf, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Emerson lenkte. Der andere hatte zuvor etwas gesagt, was Chadim zu tiefst beunruhigt hatte, doch bisher hatte er noch nicht die Chance gehabt darauf einzugehen.
"Emerson - du sagtest eben, dass sie sonst sterben könnte. Was hast du damit gemeint? Magier sind doch nur Menschen, die über magische Kräfte verfügen und diese Bündeln können - wieso sollte sie daran sterben? Ich meine... wir sind doch auch ziemlich gesund und fidel oder? Weißt du etwas von dem sie mir nichts gesagt hat?" seine Stimme klang ungläubig, beinahe daurm flehend, dass Emerson es abtat und sagen würde Chadim hätte sich verhört.
Und wann war es eigentlich in Mode gekommen dem Heiler wichtige Sachen zu verschweigen? Emersons Taubheitsgefühl in den Händen oder das Faye einfach sterben würde, wenn sie die Magie nicht in den Griff bekam?
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:06 pm
"Sie hat etwas erwähnt. In ihrer Zelle muss eine andere Magierin gewesen sein, mit der die Templer dasselbe getan haben. Sie hat sich auch in ihrem Element aufgelöst."
Das zumindest war die einzige Erklärung, die er dem anderen geben konnte, weil Magietheorien und der Unterschied zwischen der zaubernden Gesellschaft der Menschen und denen, die gewöhnlich waren, nicht das waren, was sie in der Ausbildung lernten. Er wusste, wie Magier ermordet werden konnten und welche Mittel gegen ihre Kräfte halfen, aber nicht, warum sie so waren, wie sie nun einmal waren. "Das ist wohl dasselbe, was mit ihr passiert und weshalb sie diese ganzen Kräuter jetzt inhalieren muss und wir unsere Zeit hier absitzen, bis sie wieder halbwegs ansprechbar ist." Und damit hatte sich das Ganze auch schon. Er wusste nicht mehr als das, was er irgendwann einmal von Faye erfahren hatte und das war wenig genug, um sich in wilden Spekulationen zu versteifen.
"Wenn du jemanden fragen möchtest, warum wir ohne Magie leben können und Magier nicht, dann bin ich leider der falsche Ansprechpartner. Mir gehts ohne Magie genauso gut wie dir."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:12 pm
„Das liegt daran das ich erst mit sieben oder acht Jahren in die Gosse kam, Herr“, er tat es De Vere gleich und tunkte sein Brot in das Öl, ehe er etwas Salz darüberrieseln lies. „Ich weiß noch das man mich bereits einfache Dinge gelehrt hatte. Die Buchstaben, grundlegende Rechenformeln, ein wenig Grammatik. Seltsamerweise kann ich mich an diese Dinge besser erinnern als an alles andere. Selbst“, er lachte kurz auf, fand sich langsam in seine Rolle und dachte daran, was ihm sein Rhetoriklehrer beigebracht hatte. Die Lüge wuchs und festigte sich durch Details. Durch scheinbare Belanglosigkeiten. „Selbst an das Gesicht meiner Mutter kann ich mich nicht mehr entsinnen.“ Eine kurze Pause entstand, in der beide leise etwas zu sich nahmen. Im Stillen hoffte Ari, das sich Maia alsbald zu ihnen gesellen würde, doch bisher war weder etwas von ihr zu hören, noch zu sehen. „Nun jedenfalls hoffe ich darauf, möglichst bald selbst etwas schreinern zu können, sodass ich meine Schulden abbezahlen kann. Vielleicht“, er sah sich die Inneneinrichtung des Hauses an. „Kann ich für euch etwas anfertigen? Das heißt, wenn ihr es wünschen solltet Herr De Vere. Ich verstehe mich sowohl auf kunstvolle Schnitzarbeiten wie auch auf das bauen komplexer Schub-, Schließ- und Türmechaniken.“
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:18 pm
De Vere winkte ab. "Nein danke mein Junge - aber das wäre wirklich zu viel. Du hast meine Tochter gerettet, ich kann jetzt nicht auch noch von dir verlangen, dass du etwas für unser Haus anfertigst. Außerdem wüsste ich gar nicht was. Die Inneneinrichtung ist bereits komplettiert - wie du dem Zeichen am Ende des Tisches entnehmen kannst wurde das meiste von Meister Ardehnas Ul'Rabdin gedrechselt und ist in einem durchgehenden Stil gehalten", er schenkte Ari ein Lächeln, während er seine Suppe aß.
"Wie heißt dein Meister Junge? Ich kann dir schlecht einen Beutel Münzen zur Belohnung mitgeben, der würde dir sicherlich abgenommen. Aber ich komme gerne morgen früh vorbei und bedanke mich persönlich bei deinem Meister und lege ein gutes Wort für dich ein."
_______________
Chadim seufzte und blickte auf Faye. So ein verdammter Mist. "Sie wird wieder..." erklärte er mit einer verhaltenen Überzeugung. "Sie muss einfach. Sie hat dich Em - sie wird nicht aufgeben, dass kann ich dir versprechen."
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:25 pm
Er kannte ein gutes Dutzend an Handwerkerbetrieben, wobei er bezweifelte, dass er auch nur einen davon rechtzeitig in alles instruieren konnte, sodass seine Lüge nicht auffiel. Doch er musste sich entscheiden. Und dass schnell, andernfalls wäre De Vere misstrauisch geworden. „Meister Binsenholzes Werkstatt, ein paar Minuten vom Haupttor entfernt.“ Antwortete er schließlich. Es war weit genug entfernt als das man nicht einfach vorbei schauen konnte und der Mann der dort arbeitete kannte ihn nicht, dementsprechend würde man seine Lüge zumindest nicht zurückverfolgen können. „Ich danke euch vielmals Herr, dass“, er sah auf das Essen. „Ihr erweist mir zu viel der Ehre. Ich tat nur was jeder anständige Mann getan hätte. Aber sagt: darf ich mich von eurer Tochter verabschieden, bevor ich mich wieder aufmache?“
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:26 pm
Ein verhaltenes Lächeln schob sich über seine Züge, aber er schwieg daraufhin, weil er nicht wusste, was er darauf sagen sollte. Septims Worte hatten ihn während der letzten Wochen immer wieder begleitet und wann immer er geglaubt hatte, sich über die Regeln hinwegsetzen zu können, hatten ihn die Worte des Mentors und Vaters zurück auf den Boden geholt. Trotzdem saß er jetzt hier, vernachlässigte die eigene Heilung, den eigenen Schlaf, nur um alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen - um weiter für sie ansprechbar zu sein, da zu sein, wenn sie ihn brauchte.
Es war aus gutem Grund verboten. Er hatte eine Dummheit begangen und dabei beinahe sein ganzes Potenzial zerstört. Septim hatte sooft ein Auge zugedrückt - der Vorwurf drückte noch immer mit der Schwere jedes einzelnen Wortes auf seine Schultern, das Gewicht neben diesem einfachen Satz 'Ich brauche dich', den er inzwischen von so vielen Menschen gehört hatte, dass er selbst nicht mehr wusste, wie er ihnen allen noch gerecht werden sollte. Mit jedem Stück, bei dem er Faye half, setzte er Septim und die Bruderschaft ein Stück zurück und umgekehrt lag es genauso. Richtig machen war im Moment nichts, wozu er im Stande war.
"Natürlich wird sie wieder", stimmte er schließlich nach einer Weile zu.
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Kapitel 4                 - Seite 3 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 7:41 pm
Es war ein seltsam berauschendes Gefühl, in etwa das, was Faye erwartet hatte, als sie sich auf diese Sache hier eingelassen hatte.
Es kostete sie viel mehr Energie als geplant, jede einzelne Gestalt zu packen und regelrecht zu zerstören, während die Magie in sie floss - in ihren Körper, der inzwischen wieder Konturen angenommen hatte. Noch war sie nicht am Ende, die Gestalten wehrten sich, je mehr sie von ihnen erwischte, aber aufhören kam nun auch nicht mehr in Frage. Sie musste zurück in die Welt der Lebenden – na jedenfalls in die Welt derer, die einigermaßen bei Verstand waren. Das hier war kein Ort für sie.

Sieben. Sie spornte sich innerlich an, nur nicht schlapp zu machen. Da draußen waren Leute, die sie brauchten. Ihr Leben hing vielleicht nicht davon ab, dass sie zurückkam, aber sie würde diese verdammte Welt nicht so verlassen. Nicht als sabbernder Haufen, der durchsichtiger wurde und schließlich mit einem letzten Lufthauch einfach vergehen würde.

Sechs. Fayes Finger wurden langsam taub. Es war ein merkwürdiges Gefühl im Gegensatz zu dem, was sie seit Wochen spürte. Sie atmete tief durch und hoffte, sie käme durch diese Tortour.

Fünf. Die Gestalt spie ihr beinahe all die Beleidigungen ins Gesicht, die man so über abgeschnittene Magier hörte und Faye biss die Zähne zusammen. Es tat weh, ihr ganzer Kiefer schmerzte, ihre Schultern, ihre Arme und die anderen vier, die um ihre Füße hingen, taten ihr Übriges.

Vier. Sie musste sich auf den Boden sinken lassen, konnte nicht mehr stehen und inzwischen war sie kurz davor, Rotz und Wasser zu heulen. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Sie wollte hier weg und sie war so kurz davor, es zu schaffen. Sie sah bereits, wie die Nebelschwaden sich im frühen Morgenlicht langsam zurückzogen, spürte die sanfte Brise über ihr erhitztes Gesicht streichen.

Drei. Sie sah nicht nur ihre Finger, sie erkannte auch, dass sie wieder Farbe hatten. Fast hätte sie vor Schreck losgelassen, doch die Figur unter ihr verpuffte und die Überbleibsel der Magie durchbohrten Faye wie ein Messer. Nach Luft schnappend krümmte sie sich zusammen.

Zwei. Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht, kitzelten sie und klebten an ihrem Hals wie Schlangen, weil sie so schwitzte. Wie konnte etwas so sehr Arbeit sein, wenn es doch nur in ihrem Geiste stattfand? Faye kam langsam auf ihrer Seite zum Liegen, zusammengerollt wie ein Säugling.

Eine Gestalt. Nur noch eine einzige. Faye war kurz davor zu flehen, es möge ein Ende haben, dabei sah sie es so direkt vor sich. Sie musste nur noch dieses Hindernis überwinden. Doch diese Gestalt war hartnäckig.
„Du kannst das nicht“, flüsterte sie bösartig und kicherte dabei. „Du bist so schwach – so schwach, dass du Kräuter hierfür brauchst. Du hast kein Zuhause, niemanden, der dich braucht. In der Akademie kamst du nur weiter, weil du nett anzusehen warst, der Magister hat sich fast nach dir verzehrt, nur deswegen kamst du in den Rat. Bleib hier. Hier in diesem Raum. Hier bist du mächtig, hier tut dir niemand etwas. Dort draußen machst du nur Fehler. Du enttäuscht die Leute. Schlimmer noch: Du bist eine Enttäuschung.“
War es wahr …? Faye haderte, erschöpft, treibend in der Magie, die sie füllte. Und dann erst, als sie an den Magister und den Hass in seinen Augen dachte, an Emerson, der ihr Zuhause war, gleich, wo er war. Er war hier irgendwo. Irgendwo dort draußen wartete er und Ari und Chadim … sie machte ihnen zu viel Arbeit. Es wurde Zeit, dass sie sich als Hilfe erwies.
Sie erwiderte der Stimme nichts, doch sie packte härter zu und fühlte selbst in ihrem realen Körper, wie sich die Fingernägel in ihr Fleisch bohrten, bis es blutete. Sie konnte das.
Die Gestalt schrie und zeterte, aber schlussendlich beugte sie sich der schieren Macht, die Faye angesammelt hatte und verschwand. Anstatt aufzuatmen, spürte Faye die drückende Dunkelheit, die sie zurück in die Bewusstlosigkeit zwang, weit weg von der Wirkung der Kräuter. Weit weg von allem.

Faye fühlte den Halt um sich eher, als dass sie ihn sah, während ihr Kopf endlich beschloss, es war genug Anspannung und einfach nach hinten sackte. Sie blinzelte als verklebten Augen heraus in den dämmrigen Raum hinein, sah zu Chadim hinüber, der ihr irgendetwas aus dem zu trockenen Mund zog, dann zur anderen Seite, an der sie nur Emersons Kehlkopf erkennen konnte.
„Hey“, murmelte sie und zeigte, sie war noch da, indem sie ihre verkrampften Finger löste, die tatsächlich blutige kleine Halbmonde in der Handfläche hinterlassen hatten. Mehr konnte sie nicht von sich geben, weil die Nachwirkungen ihres Ausfluges sie einholten. Sie hatte gerade noch die nötige Geistesgegenwart, die Magie an ihre angestammten Plätze fließen zu lassen, vibrierend, bereit, eingesetzt zu werden, ehe die Flut an überschüssiger Macht sie einfach zurück in die Ohnmacht schickte, weil sie wie von einer Welle überrollt wurde.
Von dem Platz aus, an dem sie saß, schoss ein Wind durch die Tür hinaus in die Welt, fegte um die Turmspitzen der Stadt herum und zurück ins Haus der Bruderschaft, warf alle Fensterläden auf, die klappernd an der Mauer landeten, ließ Leinenvorhänge aus den Fenstern wehen, die Waffen in ihren Ständern klirren, fegte durch Regale und wirbelte Pergamentrollen auf den Boden und schoss schlussendlich in Septims Arbeitszimmer. All die Papiere auf seinem Tisch flogen in die Luft, erreichten fast die Decke, bevor sie wie Federn zur Boden sanken.
Yannic
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So Jun 18, 2017 7:46 pm
"Dann werde ich gleich am Morgen einen Boten zu Meister Binsenholz senden lassen - mit einem Dankesschreiben und ein wenig Geld, was einen Teil deiner Lehrkosten bezahlen soll. Es war meine eigene Schuld, dass ich nicht rechtzeitig bemerkt habe, dass meine Tochter sich derart verletzt hat und wärst du nicht gewesen, wer weiß wie lange sie noch da gelegen hätte..." er schüttelte den Kopf, als würde er sich selbst einen Narren schallen. "Da fällt mir aber noch was ein - wer hat dir eigentlich über die Mauer geholfen? Sie ist zu hoch und zu glatt um sie einfach zu erklettern, man kann sie alleine nicht überwinden. Ich würde ihm oder ihr auch gerne meinen Dank aussprechen."
Mit einem mal schnellte der Templer nach oben - eine gewaltige Kraft ließ seinen Geist erbeben, berührte auch Aris Geist wie eine wogende Welle. "Bei allen Heiligen..." der Templer unterdrückte ein schnaufen. "Bleib hier Junge - bis ich dich rufen lasse!" er eilte zur Tür und riss diese auf. "Fajadov! Ruf alle Templer zusammen! Los!" irgendetwas hatte eine gewaltige Macht entfesselt, die er bis in die Grundfesten seines Seins gespürt hatte.
Mia
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So Jun 18, 2017 7:51 pm
Als Bewegung ins Haus kam warf Lorenzo alle Vorsicht über den Haufen und war mit einem riesengroßen Satz über dem Zaun, eilte durch die Gassen und in die unterirdischen Gänge, die in die Bruderschaft führten. Ari musste für den Moment alleine klar kommen, das hier forderte mehr Leben, wenn es schief ging und das, was er gespürt hatte - dummerweise konnte er die Drecksmagie fühlen - würde alle Templer alarmieren, mussten sie handeln.
"SEPTIM!", schrie er, noch auf dem Weg in das Arbeitszimmer des Älteren.
Cat
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So Jun 18, 2017 7:54 pm
Maia taumelte langsam rüber in die Eingangshalle, den einbandagierten und geschienten Arm vor den Körper gepresst und die Augen tellergroß auf ihren Vater gerichtet. Sie hatte ihn oft Befehle schreien hören, aber selten hatten sie ihm so viel ausgemacht, wie in diesem Moment und hinter ihm im Esszimmer erkannte sie Aris zusammengesunkene Gestalt am Tisch sitzen. Er lebte noch, was gleichermaßen bedeutete, dass ihr Vater nicht herausgefunden hatte, dass er zu den Leuten von nebenan gehörte und er hatte sie nicht zur Schnecke gemacht, was ebenso bedeutete, dass Ari ihrem Vater nicht die Wahrheit erzählt hatte.
"Vater?", hakte sie leise nach und trat zu dem Älteren rüber, berührte sacht seinen Arm und klammerte die Finger ihrer gesunden Hand darum. Sie hatte gespürt, dass irgendetwas anders war, hatte bemerkt, dass irgendetwas passiert war, aber im Gegensatz zu ihrem Vater konnte sie es nicht einordnen, war niemals in der Kunst ausgebildet worden, die ihr Vater erlernt hatte. "Was ist los? Wo musst du hin? Warum rufst du die Templer?", fragte sie nach, auch wenn sie sich gar nicht einbildete, eine Antwort auf ihre Fragen zu bekommen. "Haben die Magier etwas getan?"
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So Jun 18, 2017 8:00 pm
"Ja Maia - ich weiß noch nicht genau was, aber eine gewaltige Menge aufgestauter Energie ist gerade durch die Stadt gefegt wie ein Wirbelwind. Ich weiß noch nicht wie und warum, aber ich kann ganz genau orten von wo - diese verdammten..." er schüttelte den Kopf. Er hatte nichts dagegen getan, dass die Assassinen die Magister getötet hatten. Hatte es akzeptiert, weil er wusste wie die Sachen in dieser Stadt liefen und wenngleich es ihm nicht gefallen hatte, hatte er die Hoffnung gehabt, dass nun ein besserer Mann bei den Magiern an die Macht kam.
Doch sie schienen eine Magier entführt zu haben oder weiß Gott schlimmeres - was erst geschehen würde, wenn diese gottlosen die Kraft der Magie nutzten... er musste es jetzt beenden.
"Geh in dein Zimmer, verschließe es mit den dreizehn magischen Schlössern Maia ich bitte dich, gehorche dieses eine Mal - es geht hier um dein Leben und ich kann dich nicht auch noch verlieren..." er küsste seine kleine Tochter auf die Stirn. "Ich muss gehen!"
______________________
Septim stürmte aus dem Zimmer, noch immer mit einigen Papierstapeln kämpfend und sah Lorenzo an. "Was beim Nachtengel ist passiert Lorenzo?" hakte er nach, dieses Mal funkelte Zorn in seinen Augen. Er hatte kein Gespür für Magie, doch er konnte sich durchaus vorstellen wer für das Chaos verantwortlich war. "Bemanne die umliegenden Dächer - haltet euch zurück. Niemand tut etwas ohne meine Erlaubnis"
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