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- Cat
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Kapitel 1
So März 04, 2018 8:59 pm
Ein Kurzschluss des Überwachungssystems. Viel mehr war nicht notwendig gewesen, um die Videoaufzeichnung der Kameras zu stoppen, die sich überall durch die Gänge zogen und deren Pläne Arden bereits seit geraumer Zeit in den Händen gehalten hatte, weil es unabdingbar für den Auftrag gewesen war. Er hörte aufgebrachte Sicherheitsleute um sich herum laufen, als er sich an die Wand drückte, um keinem von ihnen zu begegnen und schob sich Zentimeter für Zentimeter voran. Vorbei an den Medizinschränken, die hier überall die Gänge zwischen den einzelnen Patientenzimmern säumten und ungesehen von den Dutzenden von Augen, die damit beschäftigt waren, den Notstrom zum Laufen zu bringen, an dessen Generator er vor einigen Tagen gewesen war.
Die Androiden waren zu dumm gewesen, um zu bemerken, dass er nicht zu ihnen gehörte - dass es nicht sein Auftrag gewesen war das System zu warten und dass es nur ein einziges kleines Gerät gewesen war, das jetzt sowohl den Notstrom, wie auch die Energie des Krankenhauses für Überwachung und Lebenserhaltung abgeschaltet hatte. Es würden hier Menschen sterben, nur leider würde es nicht reichen, um auch das Ziel zu beseitigen, das er bekommen hatte.
Erst als er die Tür zu Patientenzimmer hinter sich schloss, hob Arden die Hand und schob die Pistole aus der Jacke hervor. Er hatte überlegt, wie er die Enkelin der Königin ermorden sollte - hatte überlegt, ob es vielleicht einen Sinn gemacht hätte, ein Kind nach einer Mandeloperation zu erwürgen, aber seine Wahl war auf den Standart gefallen. Eine einfache Kugel durch den Stack. Er sah die Überraschung in den Augen der Sechsjährigen, als er das Tarnmodul deaktivierte und die Waffe hob, den Rückstoß nur wenige Sekunden später im Arm spürend, als er Kinderkörper erschlaffte.
Ein kurzer Blick auf die leuchtende Ansicht einer Uhr an seinem Handgelenk, ein kurzes Nicken wie auf einen Befehl hin und Arden setzte zwei Schritte rüber zu dem Krankenhausbett, um eine kleine mechanische Spinne an dem Stack des Mädchens anzubringen. Es dauerte nur Sekunden bis Funken sprühten, als die Elektronik korridierte und das Bewusstsein endgültig auslöschte. Als er durch das Fenster verschwand, wurde gerade der Alarm ausgelöst als der zerstörte Körper der Androiden-Nanny gefunden wurde.
Die Androiden waren zu dumm gewesen, um zu bemerken, dass er nicht zu ihnen gehörte - dass es nicht sein Auftrag gewesen war das System zu warten und dass es nur ein einziges kleines Gerät gewesen war, das jetzt sowohl den Notstrom, wie auch die Energie des Krankenhauses für Überwachung und Lebenserhaltung abgeschaltet hatte. Es würden hier Menschen sterben, nur leider würde es nicht reichen, um auch das Ziel zu beseitigen, das er bekommen hatte.
Erst als er die Tür zu Patientenzimmer hinter sich schloss, hob Arden die Hand und schob die Pistole aus der Jacke hervor. Er hatte überlegt, wie er die Enkelin der Königin ermorden sollte - hatte überlegt, ob es vielleicht einen Sinn gemacht hätte, ein Kind nach einer Mandeloperation zu erwürgen, aber seine Wahl war auf den Standart gefallen. Eine einfache Kugel durch den Stack. Er sah die Überraschung in den Augen der Sechsjährigen, als er das Tarnmodul deaktivierte und die Waffe hob, den Rückstoß nur wenige Sekunden später im Arm spürend, als er Kinderkörper erschlaffte.
Ein kurzer Blick auf die leuchtende Ansicht einer Uhr an seinem Handgelenk, ein kurzes Nicken wie auf einen Befehl hin und Arden setzte zwei Schritte rüber zu dem Krankenhausbett, um eine kleine mechanische Spinne an dem Stack des Mädchens anzubringen. Es dauerte nur Sekunden bis Funken sprühten, als die Elektronik korridierte und das Bewusstsein endgültig auslöschte. Als er durch das Fenster verschwand, wurde gerade der Alarm ausgelöst als der zerstörte Körper der Androiden-Nanny gefunden wurde.
- Yannic
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:13 pm
Technologie ist nicht rational. Sie ist ein Pferd, das jeden Moment durchdrehen und sich von der nächsten Klippe stürzen kann. Dummerweise hat die Menschheit sich auf den Rücken dieses Pferdes gebunden.
"Scheiße."
Cole hatte das holografische Absperrband passiert, welches das Zimmer des royalen Mädchens gekennzeichnet hatte und starrte auf die Leiche des kleinen Kindes. Das Mädchen war sechs Jahre alt, erst vor wenigen Wochen in die Schule gekommen, was in allen Klatschblättern des Landes breit getreten worden war. Sie hatte niedlich ausgesehen in ihrer Schuluniform, die beinahe jedes Titelblatt geziert hatte. Nun? Nun sah sie nicht mehr niedlich aus. Eine Eintrittswunde war zwischen Mund und Nase zu erkenne, weiße Scheinwerfer waren auf das Mädchen gerichtet und stellten, betrieben von kleinen Generatoren die einzige Lichtquelle im Zimmer, ja im ganzen Krankenhaus dar. Es hatte fast zwei Stunden gedauert, bis das Mädchen gefunden worden war, nachdem das ganze Krankenhaus in Aufruhr gewesen war. Fast zweihundert Menschen waren durch den Stromnausfall ums Leben gekommen. Beatmungsgeräte und andere lebenserhaltende Maßnahmen hatten nicht mehr betrieben weden können und hatten zuvor die Aufmerksamkeit der Ärzte gefordert.
Doch das hier? "Das war eindeutig geplant..." fluchte Cole leise und trat zu dem Mädchen, stellte den großen Koffer neben sich ab, betrachtete die Wunde. Der Stack war wahrscheinlich beschädigt und er hoffte, dass er aus den Überresten das Bewusstsein des Mädchens würde wiederherstellen können. Er kniete sich neben den Koffer, zog zwei Spitze Nadeln daraus hervor und stach sie tief ins Rückenmark des Mädchens. Als er wieder aufblickte nickte er der Polizistin zu, die gerade das Zimmer betreten hatte. "Hey Gen.... haben sie dich auch hierfür zugeteilt?" er öffnete den Koffer, zog sich einen Stuhl heran. "Die Spurensicherung war noch nicht hier, der Chief will erst, dass das Mädchen gesichert wird. Kannst dich ja schon mal umschauen ob du was wichtiges findest."
"Scheiße."
Cole hatte das holografische Absperrband passiert, welches das Zimmer des royalen Mädchens gekennzeichnet hatte und starrte auf die Leiche des kleinen Kindes. Das Mädchen war sechs Jahre alt, erst vor wenigen Wochen in die Schule gekommen, was in allen Klatschblättern des Landes breit getreten worden war. Sie hatte niedlich ausgesehen in ihrer Schuluniform, die beinahe jedes Titelblatt geziert hatte. Nun? Nun sah sie nicht mehr niedlich aus. Eine Eintrittswunde war zwischen Mund und Nase zu erkenne, weiße Scheinwerfer waren auf das Mädchen gerichtet und stellten, betrieben von kleinen Generatoren die einzige Lichtquelle im Zimmer, ja im ganzen Krankenhaus dar. Es hatte fast zwei Stunden gedauert, bis das Mädchen gefunden worden war, nachdem das ganze Krankenhaus in Aufruhr gewesen war. Fast zweihundert Menschen waren durch den Stromnausfall ums Leben gekommen. Beatmungsgeräte und andere lebenserhaltende Maßnahmen hatten nicht mehr betrieben weden können und hatten zuvor die Aufmerksamkeit der Ärzte gefordert.
Doch das hier? "Das war eindeutig geplant..." fluchte Cole leise und trat zu dem Mädchen, stellte den großen Koffer neben sich ab, betrachtete die Wunde. Der Stack war wahrscheinlich beschädigt und er hoffte, dass er aus den Überresten das Bewusstsein des Mädchens würde wiederherstellen können. Er kniete sich neben den Koffer, zog zwei Spitze Nadeln daraus hervor und stach sie tief ins Rückenmark des Mädchens. Als er wieder aufblickte nickte er der Polizistin zu, die gerade das Zimmer betreten hatte. "Hey Gen.... haben sie dich auch hierfür zugeteilt?" er öffnete den Koffer, zog sich einen Stuhl heran. "Die Spurensicherung war noch nicht hier, der Chief will erst, dass das Mädchen gesichert wird. Kannst dich ja schon mal umschauen ob du was wichtiges findest."
- Mia
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:31 pm
Die magere Beleuchtung im Raum war zumindest für Geneva kein allzu großes Problem, die erst einmal, die Hand an der Waffe, alle Ecken und hinter die Türen blickte - niemand würde dort zu finden sein, das wusste sie selbst, aber alte Gewohnheiten legte man nicht so schnell ab. Das hier war geplant gewesen und wenn sie darauf hätte wetten müssen, dann war es länger organisiert gewesen. Sie wusste darum, dass die junge Prinzessin sehr oft wegen der Schwäche ihres Immunsystems im Krankenhaus war und wenn sie nun das eisige Kalkül betrachtete, mit dem hier vorgegangen worden war, dann blieb die Frage, ob nicht auch all die vorherigen Krankheitsfälle mit all dem zusammenhingen und verursacht worden waren.
Vorerst behielt sie das für sich, während sie den Vorhang zurück schob und hinaus auf die Straße starrte. Blaulichter von einem guten Dutzend Einsatzfahrzeugen - Polizei, Feuerwehr, Krankentransporter - spiegelten sich in der Scheibe und warfen ein Stakkato an Lichtmustern auf ihr Gesicht. Das Fenster war nach oben geschoben, was die Kälte im Raum erklärte. Der Attentäter hatte eindeutig den kurzen und riskanten Weg genommen; keine Krankenschwester und kein Android hätte jemals hier das Fenster offen gelassen. Erstens wegen der Temperaturen des Winters draußen und zweitens wegen der Patientin, die in diesem Raum gelegen hatte.
"Jepp", teilte sie verzögert mit auf die Frage, die Cole ihr gestellt hatte, wandte sich ihm aber immer noch nicht zu und hob die Hand an ihre rechte Schläfe, die meist unter den blonden Fransen verborgen lag, die sie nicht zurückband. Eine kurze Berührung dort und die Augmentierung, die ihre Sehschärfe verbesserte, aktivierte sich. Kleine, feine Linien zogen sich über das Bild, das sich vor ihr bot. "Gibt es irgendwelche Aufzeichnungen? Kamera, Androiden auf den Fluren?"
Vorerst behielt sie das für sich, während sie den Vorhang zurück schob und hinaus auf die Straße starrte. Blaulichter von einem guten Dutzend Einsatzfahrzeugen - Polizei, Feuerwehr, Krankentransporter - spiegelten sich in der Scheibe und warfen ein Stakkato an Lichtmustern auf ihr Gesicht. Das Fenster war nach oben geschoben, was die Kälte im Raum erklärte. Der Attentäter hatte eindeutig den kurzen und riskanten Weg genommen; keine Krankenschwester und kein Android hätte jemals hier das Fenster offen gelassen. Erstens wegen der Temperaturen des Winters draußen und zweitens wegen der Patientin, die in diesem Raum gelegen hatte.
"Jepp", teilte sie verzögert mit auf die Frage, die Cole ihr gestellt hatte, wandte sich ihm aber immer noch nicht zu und hob die Hand an ihre rechte Schläfe, die meist unter den blonden Fransen verborgen lag, die sie nicht zurückband. Eine kurze Berührung dort und die Augmentierung, die ihre Sehschärfe verbesserte, aktivierte sich. Kleine, feine Linien zogen sich über das Bild, das sich vor ihr bot. "Gibt es irgendwelche Aufzeichnungen? Kamera, Androiden auf den Fluren?"
- Yannic
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:37 pm
"Die Kameras zeichnen alle seit 17:45:23 nicht mehr auf. Das war übrigens eine halbe Minute vor dem eigentlichen Stromausfall. Die Androiden werden gerade unten von den Kollegen ausgelesen, aber ich habe nicht viel Hoffnung..." er deutete mit einem Daumen auf die zusammengesackte Leichen, nur wenige Meter von ihm entfernt. "Die hier war mit im Raum, eine Kugel hat ihren Speicherslot zerfetzt. Wenn ihn jemand gesehen hat, dann wird er wohl genauso herum liegen...." er seufzte schwer, ehe er auf das Ergebnis der Analyse wartete und erstarrte. "Nein..." fluchte er leise, startete das System neu, doch erneut das selbe Ergebnis. Mit einem kurzen Handgriff öffnete er eine verborgene Tastatur, tippte in schneller Folge Befehle ein, doch wieder - "Keine Daten vorhanden".
"Das kann doch nicht..." er sah auf, begegnete Gens Blick. "Auf dem Stack ist nichts drauf. Nicht mal fragmente, er wurde komplett gewiped!"
"Das kann doch nicht..." er sah auf, begegnete Gens Blick. "Auf dem Stack ist nichts drauf. Nicht mal fragmente, er wurde komplett gewiped!"
- Mia
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:46 pm
Geneva erstarrte und fühlte, wie ein eiskalter Schauer ihr den Rücken hinunter rieselte. Sie mussten beide nicht aussprechen, was das bedeutete, denn es war nur zu klar. Das Mädchen war tot - unwiederbringlich und nicht einmal der Stack würde ihnen nun mehr helfen, geschweige denn Auskunft geben. Sechs Jahre waren einfach kein Alter, um zu sterben und auch sie, die schon viele Tote gesehen und untersucht hatte, ließ es nicht kalt. Schon lange erhielten sie Drohungen und vereitelten immer wieder Angriffe auf die Königsfamilie und bisher war alles gut gegangen ... das hier würde den Kampf verschärfen und die Attentäter befeuern, mit Nachdruck nun auch auf den Rest der Königsfamilie zu zielen. Wo und wann? Wer wusste das schon.
Eine ganze Reihe von Zahlen bildete sich in ihrem Sichtfeld ab, zusätzlich zu der Auslesung der Konnektivität mit dem Gerät, das Cole benutzte, dann, vielleicht einen Sekundenbruchteil später flimmerte das Licht und ging wieder an. Sofort bekam sie Warnungen und Störungsmeldungen geliefert, schneller als sie sie wahrnehmen konnte. Ein grünes Blitzen und Rattern, wenn auch ganz ohne Geräusch.
Wenn der Stack hier keine Auskunft geben konnte, dann mussten sie schleunigst einen anderen Weg finden, um an Informationen zu kommen. Genevas Daumen strich über die Sicherung der Waffe an ihrem Gürtel, während sie durch Cole hindurch starrte, der hinter den grünen Buchstaben und Ziffern verschwamm. Dann richtete sie sich plötzlich auf und fuhr herum zum Fenster, erreichte es mit wenigen Schritten und klammerte ihre Finger um den Sims.
"War nur das Krankenhaus vom Stromausfall betroffen?"
Eine ganze Reihe von Zahlen bildete sich in ihrem Sichtfeld ab, zusätzlich zu der Auslesung der Konnektivität mit dem Gerät, das Cole benutzte, dann, vielleicht einen Sekundenbruchteil später flimmerte das Licht und ging wieder an. Sofort bekam sie Warnungen und Störungsmeldungen geliefert, schneller als sie sie wahrnehmen konnte. Ein grünes Blitzen und Rattern, wenn auch ganz ohne Geräusch.
Wenn der Stack hier keine Auskunft geben konnte, dann mussten sie schleunigst einen anderen Weg finden, um an Informationen zu kommen. Genevas Daumen strich über die Sicherung der Waffe an ihrem Gürtel, während sie durch Cole hindurch starrte, der hinter den grünen Buchstaben und Ziffern verschwamm. Dann richtete sie sich plötzlich auf und fuhr herum zum Fenster, erreichte es mit wenigen Schritten und klammerte ihre Finger um den Sims.
"War nur das Krankenhaus vom Stromausfall betroffen?"
- Yannic
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:52 pm
Cole schob das Gerät mit einem Fuß von sich, griff an seine Hüfte und zog ein schmales Datapad hervor, überprüfte die darauf eingehenden Nachrichten, ehe er nickte. "Nur das Krankenhaus und alle daran angeschlossene Haupt- und Nebengebäude. Auch die Notfallgeneratoren waren betroffen. Ich krieg hier dutzende von Fehlermeldungen, die laut Zeitstempel jedoch zwei Sekunden nachdem der Hauptgenerator abgeschaltet wurd erst raus gingen. Die Technik bekam also keine Nachricht - denn die Notfallgeneratoren springen normalerweise erst nach vier Sekunden an, sie haben also ins nichts gesendet und dann auch selbst keinen Strom mehr produziert.... wer immer das war, er hat alles auf die Sekunde genau durchgeplant. Verfluchte Scheiße, die Technik wusste nicht mal was genau an den Notfallgeneratoren kaputt ist, oder das sie überhaupt einen Fehler haben, ehe sie nicht angesprungen sind."
Er warf dem noch immer blinkenden Keine Daten Vorhanden einen abschätzigen Blick zu. "Der Chief wird ausrasten wenn er das hört - das darf auf keinen Fall zu den Paparazzi durchdringen. Wer auch immer das war, ich fürchte das war erst der Anfang!"
Er warf dem noch immer blinkenden Keine Daten Vorhanden einen abschätzigen Blick zu. "Der Chief wird ausrasten wenn er das hört - das darf auf keinen Fall zu den Paparazzi durchdringen. Wer auch immer das war, ich fürchte das war erst der Anfang!"
- Mia
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 9:57 pm
Geneva runzelte die Stirn, dann trat sie zu Cole hinüber, packte ihn am Arm und zog ihn mit sich zum Fenster, ehe sie die Hand ausstreckte und auf eine Kamera deutete, die man erst beim zweiten Mal hinsehen als solche erkannte, so schwarz glänzend und klein fügte sie sich in die Architektur des Gebäudes ein. "Besorg mir die Aufzeichnungen vom Geoffrey Building gegenüber, ohne, dass jemand etwas davon mitbekommt. Wenn meine Zeit stimmt, schwenkt es alle zwei Sekunden auch über die Hausfassade des Krankenhauses, runter auf die Braxton Street und wieder rauf. In Kombination mit der Kamera dort drüben -" Sie lehnte sich zurück gegen die Wand, damit Cole besser sehen konnte und deutete direkt an seiner Nasenspitze vorbei nach rechts "müssten wir wenigstens ein Bild des Täters bekommen. Er ist durchs Fenster raus, das zumindest kann ich sagen."
- Yannic
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 10:02 pm
"Und auf dem Rückweg bring ich dir aus Fort Knox die Kronjuwelen mit," erwiderte Cole und lachte schnaubend auf. "In dem Gebäude sitzt Cydev Integrated Industrial! Wir bräuchten nicht nur einen Durchsuchungsbefehl um da rein zu kommen, sondern müssten uns auf dem Weg dort rein noch mit einer Millionen Anwälte herum schlagen. Das wird auf jeden Fall jemand mitbekommen..." er schüttelte den Kopf, betrachtete das Gebäude, dann warf er einen Blick zurück auf das Mädchen, das dort im Bett lag. Jung. Unschuldig. Hingerichtet.
"Zumindest solange wir es auf dem offiziellen Dienstweg versuchen..." er verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse. "Ich... kenne da vielleicht jemanden der uns helfen könnte. Aber verflucht Gen, wir brechen damit mehr als zehn Dienstvorschriften!"
"Zumindest solange wir es auf dem offiziellen Dienstweg versuchen..." er verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse. "Ich... kenne da vielleicht jemanden der uns helfen könnte. Aber verflucht Gen, wir brechen damit mehr als zehn Dienstvorschriften!"
- Mia
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 10:07 pm
"Willst du als nächstes vor die Presse treten und erklären, dass auch unser Kronprinz ermordet wurde?", konterte Geneva und sah Cole eine lange Zeit lang an. "Übrigens sind die Kronjuwelen immer noch im Tower, genauso wie vor Hunderten von Jahren." Er hatte es als Scherz gemeint und obwohl Geneva es wusste, konnte sie es nicht lassen, die Fakten zu korrigieren. Sie zog die Augenbrauen zusammen, ihr Blick wurde noch ernster als ohnehin schon. "Hör zu, Cole ... ich weiß, dass das nicht die Vorgehensweise ist, die normalerweise angewandt wird, aber ich will wissen, wer dieses Mädchen umgebracht hat, Prinzessin hin oder her. Ich frage dich, weil ich weiß, dass du es lösen kannst - ich stoße nur gegen die Firewall und je öfter ich es versuche, desto auffälliger wird es."
- Yannic
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 10:11 pm
"Du hast es schon versucht?" fluchte Cole und seine Augen weiteten sich. "Du bist doch echt nicht mehr ganz dicht - geh sofort in den Flugmodus und hoffe, dass sie glauben, dass sich nur irgend ein Idiot auf der Straße in ihr freies WLAN einloggen wollte. Mann Gen! Wenn die dich nachverfolgen gibt das ne Beschwerde beim Chief, die Corps verstehen bei sowas echt keinen Spaß..." er schüttelte den Kopf, trat zu dem Koffer und zog die langen Nadeln aus dem Rückgrat der Kleinen, ließ diese wieder zurück in sein Gepäck surren und griff dieses auf, wandte sich um.
"Wir sollten schnell handeln - wir müssen von der Hauptstraße runter in die Nebenstraßen. Ich kenne dort jemanden. Ein verdammt alter Freund - er schuldet mir noch nen Gefallen. Er wird uns helfen, vorausgesetzt wir geben großzügig Trinkgeld. Pack deinen Kram zusammen, wir sollten sofort los!"
"Wir sollten schnell handeln - wir müssen von der Hauptstraße runter in die Nebenstraßen. Ich kenne dort jemanden. Ein verdammt alter Freund - er schuldet mir noch nen Gefallen. Er wird uns helfen, vorausgesetzt wir geben großzügig Trinkgeld. Pack deinen Kram zusammen, wir sollten sofort los!"
- Mia
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Re: Kapitel 1
So März 04, 2018 10:15 pm
"Einmal, Cole", gab Geneva ruhig zur Antwort und dachte gar nicht daran, seiner Aufforderung Folge zu leisten. "Es ist ein automatischer Abgleich, den die Augmentierung vornimmt und nichts, worüber sie sich wundern werden. Jedenfalls nicht mit mehr als einem Hochziehen der Augenbrauen, wenn sie es überhaupt bemerken. Entspann dich."
Sie schloss das Fenster, rein aus Gewohnheit, denn aus Respekt vor der Leiche, die hier lag und trat zur Tür hinüber. Besser, sie dachte nicht darüber nach, dass hier ein Mädchen umgekommen war, jedenfalls nicht mehr, als unbedingt notwendig. Das hier war ein Job und sie würde ihn lösen, wie all die anderen zuvor. Sie war nicht umsonst hierher geschickt worden.
Sie schloss das Fenster, rein aus Gewohnheit, denn aus Respekt vor der Leiche, die hier lag und trat zur Tür hinüber. Besser, sie dachte nicht darüber nach, dass hier ein Mädchen umgekommen war, jedenfalls nicht mehr, als unbedingt notwendig. Das hier war ein Job und sie würde ihn lösen, wie all die anderen zuvor. Sie war nicht umsonst hierher geschickt worden.
- Stimmi
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 8:41 pm
Quenton wandte sich von dem Trupp junger Männer ab, die gerade scheinbar alle von einer gemeinsamen Schicht kamen und nach endloser Monotonie des Arbeitsalltags ein wenig Ablenkung genießen wollten. Es war erstaunlich wie viel Mitarbeiter des Cubicle in letzter Zeit bei ihm auftauchten, war sein regulärer Kundenstamm doch etwas hartgesottener. Mechaniker die gut die Hälfte ihres Lebens kopfüber verbrachten und sich auch Privat dementsprechend verhielten, Sicherheitsleute die erst vor wenigen Stunden das letzte Blut von ihren Stiefeln geputzt hatten und natürlich Straßenfeger. Ein netter Terminus für Männer und Frauen, die im Auftrag von meist verdeckten Organisationen dafür sorgten, dass man irgendwann einfach verschwand. Am helllichten Tage. Man hätte meinen müssen in einer derart vernetzten Welt war das plötzliche Ableben etwas, dass so auffällig war wie die grelle Leuchtreklame von Quentons Lokal. Doch war das Gegenteil der Fall: Familienangehörige tippten in diesem Teil Londiniums oft auf einen dauerhaften Absacker in den Slums oder Selbstmord. Ein inzwischen beliebtes Mittel um dem sonst so hektischen Alltag zu entfliehen. Dafür waren die anderen, die eigentlichen Straßenfeger zuständig. Das sich Leute von Gebäuden stürzten war inzwischen keine Seltenheit mehr. Bei einer so dichten und immer noch steigenden Bevölkerungszahl blieb es nicht aus. Inzwischen schauten die Leute meist nicht einmal mehr besorgt auf und die Selbstmörder machten sich keine Umstände mehr mit ihrem Geschrei auf sich Aufmerksam zu machen. Sie fielen einfach wie überreife Früchte.
„Euch gehts soweit gut? Ja? Gebt Bescheid wenn ihr noch was braucht, ja?“ Er ließ dem Trupp junger Männer fünf Shotgläser und eine Flasche Scotch auf dem Tisch, die sie im voraus gezahlt hatte und wandte sich dann dem vorderen Teil seines Lokals zu. Der viereckige Raum, der insgesamt, Mit Barhockern und Sitzgelegenheiten vielleicht siebzig Menschen beherbergen konnte, zeichnete sich eher durch das aus, was er nicht hatte, nicht durch das, was er bot. Quenton hatte bei dem Kauf auf den Ausbau digitaler und holographischer Bestellmöglichkeiten verzichtet. Dieser, eigentlich mehr aus seinen Geldsorgen geborene Umstand, hatte ihn über die Jahre hinweg zu einem bekannten Gesicht gemacht, das ein wenig Anachronistisch wirkte, genauso wie sein Etablissement. Einzig der DNA-Scanner, der an drei Stellen seiner kreisförmig aufgebauten Bar angebracht war, bewies, dass man nicht mit einem Mal in ein Zeitloch gefallen war und sich etliche Jahrzehnte zurück bewegt hatte. Eingelassen in dem dunkel lackierten Holz, welches auch einen Großteil der restlichen Einrichtung ausmachte, wies der Scanner bei akustischen Signalen den Käufer mit dem Auflegen einer Körperpartie dazu auf, die Rechnung im voraus zu zahlen. Eine Maßnahme, die er Anfangs für überflüssig gehalten und schnell bitter bereut hatte.
Die, in die Decke eingelassenen Lautsprecher übertönten beinahe das Eintreten der Gäste, doch das geübte Gehör des Barkeepers wusste genau welche Diele ein wenig lose war und welche nicht und konnte somit ohne weiteres sagen, wenn jemand eintrat und wann er ging. „Was kann ich bringen?“ Hakte Quenton nach, den Kopf unter der Bar, scheinbar etwas suchend.
„Euch gehts soweit gut? Ja? Gebt Bescheid wenn ihr noch was braucht, ja?“ Er ließ dem Trupp junger Männer fünf Shotgläser und eine Flasche Scotch auf dem Tisch, die sie im voraus gezahlt hatte und wandte sich dann dem vorderen Teil seines Lokals zu. Der viereckige Raum, der insgesamt, Mit Barhockern und Sitzgelegenheiten vielleicht siebzig Menschen beherbergen konnte, zeichnete sich eher durch das aus, was er nicht hatte, nicht durch das, was er bot. Quenton hatte bei dem Kauf auf den Ausbau digitaler und holographischer Bestellmöglichkeiten verzichtet. Dieser, eigentlich mehr aus seinen Geldsorgen geborene Umstand, hatte ihn über die Jahre hinweg zu einem bekannten Gesicht gemacht, das ein wenig Anachronistisch wirkte, genauso wie sein Etablissement. Einzig der DNA-Scanner, der an drei Stellen seiner kreisförmig aufgebauten Bar angebracht war, bewies, dass man nicht mit einem Mal in ein Zeitloch gefallen war und sich etliche Jahrzehnte zurück bewegt hatte. Eingelassen in dem dunkel lackierten Holz, welches auch einen Großteil der restlichen Einrichtung ausmachte, wies der Scanner bei akustischen Signalen den Käufer mit dem Auflegen einer Körperpartie dazu auf, die Rechnung im voraus zu zahlen. Eine Maßnahme, die er Anfangs für überflüssig gehalten und schnell bitter bereut hatte.
Die, in die Decke eingelassenen Lautsprecher übertönten beinahe das Eintreten der Gäste, doch das geübte Gehör des Barkeepers wusste genau welche Diele ein wenig lose war und welche nicht und konnte somit ohne weiteres sagen, wenn jemand eintrat und wann er ging. „Was kann ich bringen?“ Hakte Quenton nach, den Kopf unter der Bar, scheinbar etwas suchend.
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 8:46 pm
Cole hatte die verrauchte Bar betreten, sich durch die von Neonlicht bestrahlten Rauchschwaden bewegt wie ein Langstreckenschwimmer durch die Hundert-Meter-Bahn und war schließlich vor der Bar zum stehen gekommen, unter welcher Quenton seinen Scotch verwässerte. Mit einem lauten scheppern von Metall auf Holz packte Cole seine schwere Handwaffe auf den Thresen. "Zwei Kurze Quenton - und zwar das hochwertige Zeug, nicht die Industriepisse, die du den anderen Gestalten hier andrehst. Und wenn wir die Getränke auf Kosten des Hauses genossen haben reden wir über das richtige Geschäft."
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 8:54 pm
„Jesses Maria, war zur“, vor lauter Verwirrung bedachte er nicht, dass sein Tresen hin nach hinten ein wenig vorstand und stieß sich somit unsanft den Kopf an, was ein lautes Krachen zur Folge hatte. „Verdammte Scheiße, Gottverfluchte“, er presste die Augen aufeinander und stellte schließlich die Flasche ab, die er um untersten Regal gesucht hatte. „Was denn, du?“ Ein seltsames Spiel aus Freude und Verzweiflung umspielten Qunetons Gesicht, während er die Flasche köpfte. „Den wollt ich eigentlich für mich aufmachen. Heut ist nicht viel los und die Kunden die hier sind wollen gleich ne ganze Flasche und dann in Ruhe gelassen werden. Aber soll mir recht sein“, er zuckte nur mit den Schultern, füllte mit fachmännischer Präzision drei Gläser, die kurz darauf grün leuchteten und umklammerte mit zwei Fingern das erste in der Reihe. „Sicher das du mir nicht umkippst? Mein Ausnüchterungsraum ist schon voll und da die mieten steigen müsste ich auch deiner Krankenkasse mehr dafür berechnen als eigentlich üblich ist. Oder besser war.“
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 8:59 pm
"Krankenversicherung haben sie beim Revier gestrichen - gilt nur noch für Betriebsunfälle," erklärte Cole schulterzuckend. "Lang lebe die Privatwirtschaft - aber mach dir darüber mal keine Gedanken..." Cole umgriff das Glas, wandte es kurz zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her, ehe er es mit einem beherzten Schluck hinunter kippte. Zuerst füllte sich sein Mund mit eisiger Kälte, ehe das Brennen seine Kehle hinunter rauschte und er ein aufhusten unterdrücken musste. Seine Augen tränten und fühlten sich an, als würden sie atmen - ein unangenehmes Gefühl, dass er zuletzt in ähnlicher Form verspürt hatte, als er einen ganzen Pack Hustenbonbons auf Ex gelutscht hatte.
"Verflucht - du hast noch immer den besten Stoff Quenton. Wie kannst du dir sowas leisten, wenn nur Leute aus den unteren Regionen zu dir kommen?" er schüttelte sich, deutete dann aber zu seiner Begleiterin. "Darf ich vorstellen? Quenton - Gen. Gen - Quenton. Meine Kollegin hat eine Frage für dich...."
"Verflucht - du hast noch immer den besten Stoff Quenton. Wie kannst du dir sowas leisten, wenn nur Leute aus den unteren Regionen zu dir kommen?" er schüttelte sich, deutete dann aber zu seiner Begleiterin. "Darf ich vorstellen? Quenton - Gen. Gen - Quenton. Meine Kollegin hat eine Frage für dich...."
- Mia
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:03 pm
Geneva nickte Quenton nur kurz zu, reichte ihm nicht die Hand und auch kein Lächeln zog sich über ihr Gesicht, als sie sich auf ihren Unterarmen nach vorne auf den Tresen stützte und damit dem Gesicht des anderen näher kam, so dass niemand um sie her die Worte hören konnte, die ihren Mund verließen. Sie brauchten Informationen und das schnell und am liebsten wäre es ihr gewesen, sie wären bereits wieder draußen an der halbwegs frischen Luft, denn hier drinnen schien sie zu stehen. "Wir brauchen Zugang zu den Kameraaufzeichnungen von Cydev - ohne, dass sie es merken."
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:07 pm
Ein unsicheres Lächeln umspielte Quentons Lippen, während er zwischen Cole Geneva hin und her sah, als warte er nur auf die Pointe, die sicher ärgerlicherweise ein wenig verspätete. Dann, als keine folgte kippte er sich selbst nach und trank auch das zweite Glas leer, legte den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. „Cole du weißt dass das hier eine Bar ist, kein Schwarzmarkt auf dem du dir die Zugangsdaten deiner Nachbarin kaufen kannst, damit du sie mal zufällig unter der Dusche überraschst. Du kannst hier gern war trinken, wobei ich dir nicht deinen gesamten Abend aufs Haus gehen lasse. Aber ich bin kein Hehler für irgendwelche Dinge, an die ihr Cops nicht heran kommt.“
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:10 pm
Cole nickte langsam. "Quenton. Komm schon..." erklärte er leise und lehnte sich auf die Bar, betrachtete den anderen eindringlich. "Wir beide wissen, dass du den Laden hier nicht nur damit am Leben hälst, dass du deinen Scotch mit Wasser streckst und trotzdem das doppelte des normalen Preises verlangen kannst, weil du der einzige im Quertier bist, der das Zeug überhaupt ausschenkt. Wenn du uns hilfst da rein zu kommen bekommst du dafür die neusten Informationen über unseren Fall und glaub mir - damit zahlen wir dann noch drauf."
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:20 pm
„Du hast nie mit Informationen gehandelt, oder?“ Fragte Quenton mit einem Schmunzeln und griff in bester Arbeitsmanier nach den drei Gläsern die sie gerade benutzt hatten, um sie kurz zu spülen und dann zu polieren. „Hör mal, ich kenne dich schon eine Weile, dass stimmt. Aber wer sagt mir dass du mir nicht mit irgend einer Scheiße ans Leder willst? Du hast dich hier monatelang nicht blicken lassen und soweit ich ich weiß, steckt du finanziell auch nicht gerade in der besten Lage.“ Bevor der andere Widersprechen konnte, aktivierte der Barkeeper den DNA-Scanner auf dem Tresen, welcher Coles Hand, die auf dem massiven Holz lag, eine Sekunde lang prüfte und daraufhin ein rotes Leuchten anzeigte. Zahlung verweigert. Stand dort in roten Letter. „Und ich Knauser nicht einmal mit der Bonität meiner Kunden.“ Fügte er mit einem beinahe mitleiden Blick hinzu. „Soweit ich weiß verteilen die einzelnen Departements für größere Ermittlungen immer üppige Prämien. Was wenn du gerade hinter Mittelsmännern her bist und du für das ganze Geld auf eine alte Bekanntschaft scheißt?“
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:26 pm
"Quenton..." Cole schüttelte den Kopf und ließ die Schultern hängen. "Hör mal. Ich komme aus den Slums - ich habe mich hochgearbeitet. Meine Marke bedeutet mir alles - und ich wäre nicht dort wo ich jetzt bin, wenn ich auf meine alten Freunde und Bekannten scheißen würde!" erklärte er dem Barkeeper und ließ die Schultern hängen. "Wir sind da einer echt großen Scheiße auf der Spur - so groß, dass wir nicht darauf vertrauen können alles über den normalen Dienstweg zu regeln. Ich weiß ich habe mich in letzter Zeit nicht oft blicken lassen, aber ich bitte dich inständig. Um der alten Zeiten Willen: Gib mir nen Vertrauensvorschuss!"
- Stimmi
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:41 pm
Mitgefühl regte sich in Quenton, während er unruhig mit den Fingern auf seinem Tresen herum trommelte. Er wusste das Cole für gewöhnlich nur hitzköpfig, aber nie verräterisch gewesen war. Er war im Grunde ein guter Mensch, soweit man diesen Begriff zumindest noch gebrauchen konnte. „Vielleicht kann ich etwas einrichten. Ein Treffen mit einem Hacker der euch helfen kann oder vielleicht sind Daten die ihr braucht sogar schon irgendwo im Umlauf, aber“, er umrundete mit seinem Zeigefinger ruhig den Hals der Alkoholflasche. „Ihr beide gebt mir als Pfand eure Zugangsdaten und damit meine ich alles. Irisscans, Passwörter, Verschlüsselungen. Ihr könnt alles auf einen Sticks ziehen und ihn bei mir verstauen. Wir versiegeln ihn und sollten sich alle an die Abmachung halten, gebe ich ihn euch ungeöffnet wieder. Merke ich das ihr mich übers Ohr gehauen habt werden diese Daten überall dort zu finden sein, wo man Korruption der Cops vermutet.“
- Mia
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:46 pm
"Einer von uns wird seine Daten bei dir lassen", warf Geneva ein und sah Quenton lange an. Die Diskussion hier kostete sie viel zu viel Zeit. "Such dir aus, wer es ist und dann lass uns zur Sache kommen. Das hier ist größer als du glaubst und wichtiger, als dass wir noch mehr darum herumeiern sollten."
- Stimmi
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 9:56 pm
„Gut. Wir machen es folgendermaßen. Ihr schickt mir alles was ich brauche und ich werde die Codes durchprüfen und ein paar davon ausprobieren um zu schauen, ob alles soweit passt. Danach werde ich mich umhören und euch kontaktieren, sobald ich etwas weiß. Verstanden?“ Doch er sah in Recht enttäuschte Gesichter, woraufhin er nur den Kopf schüttelte, was die dunklen Haare dazu brachte hin und her zu fallen. „Scully, Mulder was dachtet ihr denn wie das ablaufen soll? Ihr tippt mir ein x-beliebiges Passwort irgendwo ein, ich geh kurz in meinen Keller voller Datenströme und fische euch eure Aufnahme raus? Zumal wie hier von einem der verdammt noch mal größten Konzerne in Londinium reden.“
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Mo März 05, 2018 10:00 pm
Cole betrachtete Quenton kurz, nickte dann aber. Er griff sich an den Gürtel, zog das Datenpad hervor und fuhr mit dem Finger über einige der Eingaben,öffnete Unterordner und gab Berechtigungen frei, ehe er einen kurzen Moment zögerte. Wenn all das aufflog und zu ihm zurück verfolgt wurde... andererseits - es ging hier um den Mor dan einem kleinen Kind.
"Hier," er drückte das Datapad auf den gleichen Spot, an dem auch der DNA-Scanner platziert worden war und wartete kurz, bis die Lampe an seinem Gerät grün aufflammte.
"Enttäusch mich nicht Quenton! Ich schulde dir was, aber glaub mir - die Sache ist wirklich wichtig. Wir können uns keine Fehler erlauben!"
"Hier," er drückte das Datapad auf den gleichen Spot, an dem auch der DNA-Scanner platziert worden war und wartete kurz, bis die Lampe an seinem Gerät grün aufflammte.
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- Cat
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Re: Kapitel 1
Di März 06, 2018 8:15 pm
Wie Ruby dieses Drecksloch hier hasste, das sie ihre eigene Heimat nannte und das aus nicht viel mehr außer Dutzenden von Hafencontainern bestand, die übereinander gestapelt worden waren und für die sich keiner mehr Interesse zeigte, seit sich die Oberschicht dazu entschieden hatte, sich endgültig von den Slums abzuwenden, die sich in Shell Haven hochgezogen hatten. Die Unternehmen hatten jetzt einen eigenen Hafen ganz für sich allein und die Reichen hatten ihren hübschen Anlegeplatz für ihre Privatschiffe - der Dreck von beiden neuen Häfen floss trotzdem hierher ab. Die Luft stank nach Fisch und Algen, nach altem Öl und Benzin, Schmutz und Verwesung - hier gab es nur die Regeln der Gangs auf den Straßen und für Sicherheit sorgten die Androiden, die die Gangs gekauft oder selbst zusammen gebaut hatten. Polizei gab es hier so selten, dass jeder Kontakt mit einem Uniformierten automatisch den Verrat bedeutete und auf Sichtkontakt jeder noch so kleine Laden sofort geschlossen wurde. Der Buschfunk funktionierte hier in den engen Gassen erstaunlich gut.
Die Knie gegen den Tisch vor sich lehnend, ließ Ruby ihren Blick noch einmal schweifen und seufzte dann geschlagen. Zehn Minuten ... sie hasste unpünktliche Menschen und sie hasste es besonders dann, wenn ihre Ware so verflucht heiß war, dass sie Angst hatte, sie an eine der Gangs zu verlieren, wenn sie noch länger hier hocken blieb, nur leider gab es verdammt wenige Möglichkeiten einen Käufer für Schwarzmarkt-Ware daran zu erinnern, dass sie einen verfluchten Termin hatten. Mit dreckigen Fingern pulte sie an einem Faden an ihrem Hosenbein herum, zog daran und entschied sich dann schließlich für die einfache Variante einfach ein Feuerzeug zu nehmen, um ihn damit loszuwerden. Wenn es nur mit anderen Menschen ähnlich einfach sein würde. Die Schritte, die sich ihr näherten, klangen nicht nach einem Mann und für einen kurzen Moment lang setzte ihr Herz aus, während ihre Hand gleich zu dem Messer ging, das sie bei sich trug, weil Waffen hier zu heikel waren und sowieso nie so funktionierten, wie sie es gerade gebrauchen konnte.
Die Knie gegen den Tisch vor sich lehnend, ließ Ruby ihren Blick noch einmal schweifen und seufzte dann geschlagen. Zehn Minuten ... sie hasste unpünktliche Menschen und sie hasste es besonders dann, wenn ihre Ware so verflucht heiß war, dass sie Angst hatte, sie an eine der Gangs zu verlieren, wenn sie noch länger hier hocken blieb, nur leider gab es verdammt wenige Möglichkeiten einen Käufer für Schwarzmarkt-Ware daran zu erinnern, dass sie einen verfluchten Termin hatten. Mit dreckigen Fingern pulte sie an einem Faden an ihrem Hosenbein herum, zog daran und entschied sich dann schließlich für die einfache Variante einfach ein Feuerzeug zu nehmen, um ihn damit loszuwerden. Wenn es nur mit anderen Menschen ähnlich einfach sein würde. Die Schritte, die sich ihr näherten, klangen nicht nach einem Mann und für einen kurzen Moment lang setzte ihr Herz aus, während ihre Hand gleich zu dem Messer ging, das sie bei sich trug, weil Waffen hier zu heikel waren und sowieso nie so funktionierten, wie sie es gerade gebrauchen konnte.
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