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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:43 pm
"Ellilein", begann er kopfschüttelnd und verbiss sich dann ein leises Lachen. "Wie lang hast du das schon geplant? Wie kamst du eigentlich darauf, dass ausgerechnet wir jetzt ohne Rücksprache anfangen Königinnen zu ermorden?"
Stimmi
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:44 pm
Ari zuckte nur irritiert die Schultern, wobei er zugeben musste dass all diese Fragen wirklich berechtigt waren. „Er wirkt vertrauensselig“, konnte er lediglich erwidern und sah dann zu Willem hinüber. „Aber ja, ich habe ihn gestern kennen gelernt. Wobei ich ihm in seiner Motivation wirklich glaube. Er scheint hier zu versauern und sucht irgendwo etwas, dass ihm mehr bietet. Mehr erleben lässt.“
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:46 pm
„Es stand schon länger auf der Agenda, aber bisher hatte ich niemanden an der Seite, dem ich genug vertraue“, erwiderte Eleonora schulterzuckend und musterte Emerson. „Es bietet sich an und wir können Alisander nicht einfach so davonkommen lassen. Er könnte uns alle ruinieren.“
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:50 pm
Faye sah von Ari zu dem Neuankömmling und grübelte ernsthaft darüber nach, ob ihr Schüler einen an der Meise hatte, dann sah sie erneut Willem an.
"Erzähl mir von dir." Sie bat ihn nicht, dafür war ihr Tonfall zu schneidend. Und bei Gott, sie würde jede Aussage danach überprüfen, bevor sie ihn mit sich nahm. Emerson würde toben.
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:54 pm
"Du meinst außerhalb der Tatsache, dass er schon zum zweiten Mal die Bruderschaft verraten hat und damit jetzt schon wieder durchgekommen wäre, weil unsere Gildenanführer ... Livio mal ausgenommen ... seltsamerweise allesamt einen an der Klatsche haben?", stellte er die Frage und sprach damit das aus, was ihn schon seit Beginn dieser Reise so sehr beschäftigt hatte. Die Bruderschaften und ihre gesamte Organisation, dieses Netz aus Politik und Anstachelungen - das, was sie niemals hatten werden wollen und nun dennoch waren.
"Wenn wir ohnehin bei Livio vorbeikommen, werde ich mich noch einmal mit ihm darüber unterhalten. Wir fangen an uns selbst zu verlieren, Elli."
Yannic
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:56 pm
"Dinge die du nicht haben kannst?" echote der König und Unglauben spiegelte sich auf seinem Gesicht ab. "Du bist die Hofzauberin! Was könnte es denn geben, das du nicht haben kannst? Sprich - ich will es wissen. Und ich verspreche dir, dass ich alle Hebel in Bewegung setzen werde um dafür zu sorgen, dass du es bekommst. Du weißt wie weit mein Einfluss reicht. Also?" er hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt.
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Walerian besah sich das hin und her zwischen Meisterin und Schüler mit großen Augen und fühlte sich mit einem mal ganz kleinlaut. "Ich wollte niemanden ärgern. Es... ist nur, ich muss einfach von hier fort - und wenn ihr mich nur aus der Stadt bringt. Ich kenne einen Geheimgang, der euch erlaubt ungesehen aus der Stadt zu kommen!"
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:56 pm
"Er nicht", antwortete Eleonora im Brustton der Überzeugung. "Würde er das, hätte er nicht deine Strafe auf sich genommen und damit die -" sie brach ab und schüttelte den Kopf, ehe sie mit den Augen rollte. "Er wird sich freuen, dich zu sehen."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 7:58 pm
"Das alleine ist kein Grund, dich mitzunehmen", antwortete Faye schulterzuckend. "Gib mir mehr. Wer bist du? Warum willst du hier fort? Und warum um Himmels Willen sollten wir dich mitnehmen und der Gefahr aussetzen dort draußen?"
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So Jul 09, 2017 8:03 pm
"Elli ...", begann Emerson und warf der anderen einen kurzen Blick zu, wie die Überzeugung nicht so recht zu ihr passen wollte - vor allem nicht, nachdem er Livio die Schuld zuvor schon von den Schultern genommen hatte. "Spucks schon aus. Wir haben noch fünf Stunden Ritt vor uns, in denen ich meinen Schock verarbeiten kann."

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Lyra lächelte bitter als sie Hieronim noch einmal musterte und dann den Kopf schüttelte, während sie darüber nachdachte, ob sie ihm wirklich die Wahrheit hinter alledem erzählen konnte. "Ich will eine Familie, Hieronim, aber das werde ich nie bekommen. Genauso wenig wie jede andere Zauberin, die in den Zirkeln lebt und ihnen angehört. Ich liebe deine Söhne und ich bereue es nicht so viel Zeit mit ihnen verbracht zu haben, aber sie kennen eine andere Frau als Mutter und ob sie es wollen oder nicht, sie lassen es mich spüren", antwortete sie und ertappte sich selbst, wie sie sich dafür schallt, so närrisch und romantisch zu klingen, obgleich es nicht zu ihr passte.
"Was ich will ist einen Mann an meiner Seite, der mich um meiner Selbst willen liebt. Nicht um des Standes wegen, den ich ausfülle, aber auch das werde ich nicht bekommen und keine Macht der Welt wird mir jemals dabei helfen können."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:08 pm
Sie hatte sich verplappert und damit musste sie nun leben. Diesmal zügelte sie ihr Pferd in ein rasches Schritttempo, damit es etwas abschwitzen konnte und drehte sich so weit, bis sie Emerson direkt ansehen konnte, darauf vertrauend, dass das Tier seinen Weg schon finden würde.
"Immerhin hat er damit die Zukunft unserer Gilden gerettet", sagte sie, viel weicher als die bisherige Aussage es vielleicht brauchte, weil Emerson noch gar nicht zu realisieren schien, was sie sagen wollte. "Dich."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:11 pm
"Ich bin Walerian, meine Freunde nennen mich Willem!" stellte er sich selbst vor und rieb sich die Nase. "Ich bin wie Ari schon gesagt hat Schriftgelehrter und habe mich auf Geschichte konzentriert - vor allem das nördliche Licentia und die Nordlande sind mein Spezialgebiet. Ich kenne mich mit der Sprache, den Gebräuchen und den Adelsgeschlechtern aus. Sowie alle Kriege der letzten zweihundert Jahren! Ich bin also wirklich nützlich!"
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Hieronim sackte ein Stück weit in sich zusammen. Er wusste, dass Lyra unfruchtbar war und niemals eigene Kinder haben konnte. Es war einer der Gründe, weshalb er ihr seine Söhne anvertraut hatte. "Ich...." fing er an, unterbrach sich dann jedoch.
"Du hast recht - das kann ich dir nicht geben. Ich kann dir keine leiblichen Kinder schenken und ich kann dir keine Familie geben. Ich kann dir keine Körperlichkeiten geben -" er fuhr sich über die Stirn. "Ich. Es gibt keine Frau die ich mehr respektiere als dich und die mir mehr bedeutet. Und du warst eine bessere Frau an meiner Seite als meine eigene Ehefrau über all die Jahre. Aber mehr kann ich dir nicht geben... ich" er fühlte sich ertappt und eine seltsame Kälte stieg in ihm auf.
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So Jul 09, 2017 8:12 pm
"Wirklich nützlich, also, ja?", hakte Faye nach, nicht bereit, ihn jetzt schon damit durchkommen zu lassen. "Du hast bestimmt nichts dagegen, das näher auszuführen und mir dann die Möglichkeit zu geben, mich selbst von deiner Ehrlichkeit zu überzeugen?"
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:16 pm
"Was meint sie damit?" fragte Willem in Richtung Ari und blinzelte. "Soll ich euch einen Aufsatz oder so schreiben? Meinen Ausweis für die Akademie bringen? Braucht ihr sowas wie einen Leumund der für mich bürgt?"  er wusste nicht ganz was Faye von ihm wollte. "Oder soll ich... keine Ahnung... etwas von einem Templer für euch stehlen? Um euch zu beweisen, dass ich für die Magier bin?" er hatte wirklich Angst das tun zu müssen.
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So Jul 09, 2017 8:18 pm
"Bitte was?", fragte Emerson vollkommen unnötigerweise und starrte rüber zu Eleonora, weil sein Verstand sich weigerte, die Ganzheit dieser Aussage in seinen Verstand einwirken zu lassen. Er hatte mit allem gerechnet - damit, dass sie jetzt ein ganzes Buch von seltsamen Liebschaften auspackte und davon erzählte und mit allem wäre er zurecht gekommen - nur nicht damit. "Was meinst du mit - mich? Elli, wovon zum Teufel sprichst du?"

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Sie brauchte nicht mehr zu hören, brauchte keine weiteren Ausflüchte zu hören, von denen ihm einer unangenehmer war als der andere und so schüttelte sie lediglich den Kopf. "Es ist in Ordnung, Hieronim. Ich verlange nichts von dir, aber du wolltest eine Antwort auf deine Frage und ich habe sie dir gegeben. Es wird sich nichts verändern, das ist alles, was ich dir sagen kann, wenn es das ist, was dir Sicherheit gibt."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:22 pm
„Nein“, antwortete Aristeas beinahe ein wenig belustigt. Allein von seiner Verhaltensweise her ging Ari fest davon aus, dass Willem nichts böses im Schilde führte. Doch er musste Faye recht geben, eine Sicherheit in der Hand zu haben würde nicht nur die Chancen erhöhen, dass auch der Rest der Truppe ihn akzeptierte, sondern war auch ein logisches und notwendiges Übel. Übel deswegen, weil er wusste das eine Sicht in die Gedanken bei Menschen, die noch nie mit Magie zu tun gehabt hatten, teilweise recht schmerzhaft war. „Es geht darum das du erzählst was du sonst noch kannst. Also Dinge neben deinem Studium, die für die Reise aber vielleicht trotzdem nützlich sein könnten. Hast die Ahnung von Botanik oder kannst du anhand der Sterne navigieren? Kannst du kochen? Das ist immer ein erstaunlich wichtiger Punkt für alle. Und das mit den Gedanken, nun“, er sah Willem entschuldigend an. „Dir passiert dabei nichts. Faye wird nur überprüfen ob all deine Aussagen wahr sind und ob wir nichts zu befürchten haben. Es kann allerdings schmerzhaft sein, dass ist von Person zu Person unterschiedlich.“
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:23 pm
„Em, bitte – hör dir das alles erst einmal an, bevor es es abschmetterst. Die Entwicklungen in der Gilde … nicht nur in einer, wohlgemerkt, eigentlich in fast allen – sie sind erschreckend. Wir gehen nicht mehr mit der Zeit, wir verkriechen uns entweder oder stürzen uns in die große Politik, so wie hier. Das alles ist doch gar nicht unser Stil. Davon abgesehen wird es Zeit, dass wir unsere Assassinen anders ausbilden. Ich sehe mir dich an und wie du jedes Mal Essen verschmähst, wenn du glaubst, etwas an diesem Tag falsch gemacht zu haben. Ich sehe, wie du dir Vorwürfe machst, anstatt die Dinge einfach in Ordnung zu bringen, insofern sie in deinem Machtbereich liegen. Es ist so eine verquere, absurde Handlung, die dir da anwohnt, weil sie dir antrainiert wurde. Und dann wieder kenne ich den Emerson, der sich nicht sagen lässt, dass du etwas tun musst – dass du jemanden gehen lassen musst, den du liebst, stattdessen hast du dafür gekämpft und bewiesen, dass es mehr geben muss als blinden Gehorsam. Livio hat schon vor Jahren beschlossen, andere Wege zu gehen und begonnen, auch Frauen auszubilden. Seine Schüler zur Ehrlichkeit zu erziehen – und sie sind kein bisschen weniger effektiv. Du siehst die Dinge anders – zukunftsgerichteter. Wir brauchen dich, weil die Leute dir trauen.“
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:27 pm
"Ich würde gerne dafür sorgen können das du glücklich bist", erklärte Hieronim seufzend, nachdem er seine eigenen Gedanken geordnet hatte. "Ich habe dich damals an den Hof geholt, weil ich eine Magierin benötigt habe und du mich mit deinem Witz, deiner Intelligenz und deinem Charme überzeugt hast. Jetzt, nach so vielen Jahren gehörst du zu meiner ältesten Gefolgschaft und du hast immer alles für mich getan. Aber ich bin ein König Lyra - und dieser Titel ist größer als der Mann dahinter" er schlug die Augen nieder. "Tu mir einen Gefallen und werde die Mätressen los. Bezahle sie gut, sorge dafür das sie in anständige Häuser kommen. Das sie sich an nichts erinnern."
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"Es tut weh?" Willems Augen wurden groß und Rund wie Untertassen. Er hatte sich bisher kaum mehr weh getan als sich an Papier zu schneiden oder einmal von einem Pferd zu stürzen. "Gut... gut. Also ich... ich kenn mich tatsächlich ein wenig mit den Pflanzen aus die im Norden wachsen. Kochen kann ich allerdings nicht. Dafür kann ich Sterne lesen und Navigieren - und ich habe ein Talent dafür mir Dinge zu merken. Darin bin ich wirklich. Wirklich gut. Nennt mir eine beliebige Zahlenreihe und ich wiederhole sie euch bis zum letzten Punkt. Oder zieht ein Kleid an und ich sage euch nach fünf Herzschlägen wie viele Schnallen es hatte."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:34 pm
Ohne es wirklich zu wollen malte sich ein Lächeln auf Fayes Gesicht bei den erschrockenen Worten, die Willem ausstieß. Er schien wirklich ängstlich und dann wieder hibbelig, weil er wohl auf dieses große Abendteuer mitkommen wollte. Noch konnte sie ihn allerdings nicht von der Angel lassen.
"Du bist also ein guter Beobachter, Geschichtenerzähler und hilfreich, wenn es um Zahlen geht. Kochen ... tja, eine weitere Reise ohne gutes Essen, das wäre nicht die erste und ist nicht weiter dramatisch. Dort draußen ist es gefährlich. Es ist anstrengend und kalt und es kann passieren, dass jemand aus unserer Gruppe stirbt - selbst du. Wir wissen nicht, was der Norden bringt und es kann zu kämpfen kommen. Bist du dir dessen denn auch bewusst? Lass dir gesagt sein, Tote sind nicht so heroisch, wie man sie in Büchern liest. Es ist eine widerliche, furchtbare Angelegenheit, jemanden zu töten oder einen Toten zu begraben, weil ihn sonst die Wölfe holen."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:37 pm
"Du verlangst von mir, dass ich das ... alles umstürze?", hinterfragte Emerson und blinzelte, sich selbst davon abhaltend, das Pferd einfach zu wenden und Reißaus zu nehmen, wie es seine erste Intention gewesen war. Er hatte in Kaladir einfach über die anderen bestimmt, als Septim dazu nicht in der Lage gewesen war, hatte reagiert, lange bevor er lange über dem Kredo gesessen hatte um es von einer Seite zur anderen zu wenden. Er hatte sich vor Septim gestellt und ihm gesagt, dass die Gilde nicht mehr ohne Bezahlung leben konnte und dass diese alten, verstaubten Ansichten nichts mehr taugten und war damit durchgekommen. Jetzt waren einhundert Goldstücke längst auf dem Weg zurück nach Kaladir. Elli bot ihm gerade das an, was er hatte tun wollen, als er aufgebrochen war und diese Worte jetzt zu hören, statt sie nur zu denken, waren so viel mächtiger.
"Dass ich diese ganze Bruderschaft umstürze und reformiere, damit wir wieder zeitgemäß sind und effektiver Aufträge abarbeiten können? Was ist mit Septim, Elli? Er wird sich nicht darauf einlassen."

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Es fühlte sich falsch an, diese Worte zu hören und es tat weh, so offen damit konfrontiert zu werden, dass ihre Worte dafür ausgereicht hatten, um ihm die Lust an den Frauen zu verderben, die bislang sein Zeitvertreib gewesen waren. Sie hatte über Jahre dafür gesorgt, dass keine von ihnen schwanger wurde, hatte darauf geachtet, dass sie keine Messer oder ähnliche Waffen mit sich führten, wenn sie zum König gingen und hatte es zu Beginn noch weh getan, war sie irgendwann darüber resigniert. Inzwischen scherte sie keine der Frauen mehr.
"Ich kümmere mich darum", versprach sie und schluckte, während sie darüber nachdachte, ob sie die alten Bücher nicht einfach verbrennen sollte, die sie angehäuft hatte in der Hoffnung, sie würde darin eine Möglichkeit finden, wie sie das, was die Templer jeder Magierin angetan hatten, wieder rückgängig machen konnte. Bislang hatte sie dabei keinen Erfolg gehabt und vielleicht sollte es einfach nicht sein. Vielleicht war es genau so gut, wie es jetzt war.
"Lass mich mich fertig machen und umziehen. Ich habe Verpflichtungen und je früher ich ihnen nachkomme, umso weniger muss ich im Nachhinein bearbeiten."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:38 pm
"Ich lese nicht nur Geschichten -" erwiderte Willem und Trotz schlich sich in seine Stimme. "Ich studiere Geschichte. Ich kenne alle großen Schlachten. Die Pläne und Strategien von damals. Einmal haben die Nordlinge die Leichen ihrer Feinde nur unter ein wenig nassem Sand vergraben. Als dann eine weitere Armee angriff und sie auf diese Stelle traten, rutschte der Sand fort und sie drangen mit ihren Stiefeln tief in die Schädel ihrer Freunde und verwandten ein. Das schockierte sie so sehr, dass sie dem darauf folgenden Angriff beinahe wehrlos ausgeliefert waren. Also ja - ich weiß dass es nicht heroisch ist."

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Er hätte ihr sagen können, dass sie bleiben sollte. Das sie noch mehr reden sollten. Aber sie war die Hofmagierin, er der König und trotz allem waren sie ihre Rolle und sie füllten sie aus. "Wenn etwas ist, ich bin da", erklärte er dann noch. Eine Hand tastete nach einem Beutel Gold und er ließ dieses Klimpern, ehe er zu seiner Hofmagierin sah. "Ich werde mit Aias reden. Das übliche Gespräch - ich denke, das ist in deinem Sinne?"
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:44 pm
"Es zu lesen, Bilder davon zu sehen, Willem ... es ist nicht das selbe. Es kann sein, dass du morden musst, vielleicht selbst das Messer führen, wenn du denn eines hast. Könntest du das? Stell es dir vor." Und vielleicht musste er das nicht nur in seiner Vorstellungskraft. Sie beschwor eine Illusion herauf, indem sie einfach die Magie mit sich verband, so wie Lyra es ihr gezeigt hatte. Bislang war ihr nicht einmal bewusst gewesen, wie man Gehirn und Magie so manipulierte, dass sie eine Einheit bildeten, aber es fühlte sich so natürlich und leicht an. Willem befand sich nicht mehr im Zimmer, sondern direkt auf dem Schlachtfeld.

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"Septim wird sich ebenfalls umstellen müssen. Keiner möchte die Gildenmeister umbringen, Emerson, nichts läge mir ferner. Aber wir brauchen frischen Wind. Wir brauchen dich, weil du kein Hitzkopf bist, der alles ruinieren wird und das soll auch nicht geschehen. Wir müssen es langsam verändern und die Anfänge sind gemacht. Du gibst den Assassinen Hoffnung auf ein Leben, auf das, was sie bislang nicht haben konnten. Bedenke, was deine Aktion mit Faye bewirkt hat."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:51 pm
Willem unterdrückte einen Aufschrei und tauchte unter dem Schlag eines anpreschenden Reiters hinunter, ehe er auf den Boden fiel und Blut und Schlamm in seinem Mund schmeckte. Er kroch vorwärts, weiter durch den von Blut nd Hufen aufgelockerten Boden, mit seinen Händen nach etwas suchend mit dem er sich verteidigen konnte. Er fand einen langen Speer und umgriff diesen in seiner Panik, drehte sich um als er erneut Hufgetrappel vernahm. In dem Moment traf das Pferd auf den Speer und trieb ihn sich selbst durch die Brust, bis in den Reiter während sich der Aufprall für Willem anfühlte, als hätte man ihm mit einem Hammer beide Arme zugleich zertrümmert und er auf den Boden knallte.
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"Aias," grüßte Hieronim den anderen und die beiden Soldaten, die vor der Kammer des Anderen Wache gestanden hatten schlossen hinter ihm die Tür. "Lyra und ich haben über dich gesprochen. Ziemlich lange sogar. Und sehr ausführlich. Sie hat mir einiges erzählt," er schenkte dem Anderen ein Lächeln. "Willst du etwas trinken?"
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:52 pm
"Ihnen gezeigt, dass es eine Chance darauf gibt, dass wir nicht alle einsame Eremiten sein müssen, die ihr ganzes Leben lang allein stehend bleiben und nur arme Waisen auf der Straße einsammeln, die sonst keine Chance auf ein Leben mehr haben?", fragte Emerson und schnaubte, weil es purer Schwachsinn gewesen war und dunkel erinnerte er sich an das letzte Gespräch, das er mit Septim darüber geführt hatte und wie verständnislos der Ältere gewesen war.
"Wir beschneiden uns damit nur selbst und in den ganzen letzten Jahren gibt es immer wieder welche von uns, die sich darüber hinweg setzen und damit durchkommen. Wir dulden es doch ohnehin schon aber wir könnten es uns einfach ersparen ständig den Rat zusammen zu sammeln, um darüber zu beratschlagen, auf welche Art und Weise es denn jetzt erlaubt wird. Unser Kredo wird zum Dogma und genau das ist der Fehler, den wir hier begehen, aber mein letztes Gespräch mit Septim darüber ist nicht besonders gut ausgegangen."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:54 pm
Mehr aus Reflex heraus zog Faye die Illusion zurück und eilte zu Willem, der auf dem Boden am Rücken lag. Verdammt, sie hatte nicht einberechnet, wie viele Bücher und Geschichten er wohl schon gelesen haben mochte, um sich das nun so bildhaft und brutal vorzustellen.
Sie drehte sein Gesicht sacht herum, so dass er sie ansehen musste. "Atme durch. Alles ist in Ordnung. Entschuldige bitte, du scheinst kreativer zu sein als die meisten."
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Kapitel 8                         - Seite 6 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 8:58 pm
"Es gibt wenige Leute, die es wagen", berichtigte Eleonora. "Und es gibt so viel mehr Probleme. Eine ganze Gilde wurde ausgelöscht, wegen Alisander. Zwei weitere Gilden stehen kurz vor dem Aus. Drei sind verarmt, weil sie nicht für Geld arbeiten. Die anderen schlängeln sich so durch, aber in allen sind hunderte von Assassinen, die einen neuen Weg suchen und ich weiß nicht, ob sie ihn ohne dich finden werden."
Elli sah zum Himmel hinauf, schien etwas auszurechnen und sah dann zurück zu Emerson, ehe sie eine Hand vom Zügel nahm und sie ihm auf die Finger legte. "Vertrau mir. Ich bin da, den ganzen Weg. Wenn es zu viel ist, dann finden wir eine neue Lösung."
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