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Schatten im Zwielicht - Frostige Herzen, Hesinde 1019 - Seite 4 Empty Re: Schatten im Zwielicht - Frostige Herzen, Hesinde 1019

Di Apr 14, 2020 10:55 pm
"Bislang lebst du noch und wir haben einige Erfolge gehabt. Du hattest einige Erfolge - mein Herr ist also definitiv auch bei dir. Glück hätte da durchaus gepasst und Frei ... ja, frei bist du definitiv genauso, sonst würden wir hier nicht quer durch die Weltgeschichte eiern und wahrscheinlich mehr sehen als dein bester Freund", erinnerte sie sie und ging ganz bewusst nicht auf das Zeichen ein, das sie beide miteinander verband und das ihnen ein Schicksal aufbürdete, das sie beide eigentlich gar nicht hatten haben wollen.
"Der war bestimmt noch nicht auf Maraskan."
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Di Apr 14, 2020 11:02 pm
"Doch, war er. Sogar auf den verdammten Inseln im Nebel. Ich glaube, wohin ich auch gehe, Asleifs Fußabdrücke waren schon vor mir da und er hat prägend dafür gestanden, wie man Thorwaler in der restlichen Welt sieht - zuzutrauen wäre es ihm, dass der ein oder andere schiefe Blick zu mir kommt, weil man ihn kennt und Ärger erwartet. Nur wenn die zartesten Travia-Geweihten ihn zurechtweisen, dann spurt er sofort." Grinsend schüttelte sie den Kopf. "Aber wer weiß, wir sind noch nicht am Ziel." Sie alle vermieden das Thema, ein Ende dessen anzusprechen, mehr oder weniger. Was kommen wollte, würde kommen. "Sie haben sich übrigens in dem Moment umentschieden, als meine Mutter in den Wehen lag und mein Vater loszog, um die Dorfälteste zu holen, sich dabei den Knöchel vertrat und die Alte auch noch den Berg wieder hinunter schubste. Sie kamen zerzaust, humpelnd und ... zu spät wieder an. Ich war längst da."
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Fr Apr 17, 2020 7:22 pm
Raidri hatte die Zügel seines Pferde um seine Hand gewickeltund führte die Stute sicher über die verschneite Straße. Die Granitplatten waren verflucht glatt und der abschüssige Pfad links und rechts der zum Straßengraben hin führte war aufgrund des hohen Schnees nur schlecht zu erkennen. Hier und da hatte das Eis die Pflastersteine aufgesprengt und den darunter liegenden Schotter offenlegte. Der Schwertkönig war einen Blick zu Calenleya die neben ihm ritt und deutete in Richtung Firun, wo die Radromhügel lagen denen sie immer näher kamen. "Ich habe bemerkt, dass du dich in letzter Zeit sehr für alte Kulturen zu interessieren scheinst - siehst du da vorne die großen, aufrechtstehenden Steine auf den Hügeln? Das sind die Menhirfelder der Al'Hani, die einst hier in diesem Land lebten."
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Fr Apr 17, 2020 7:29 pm
Überrascht von der plötzlichen Stimme und der Worte, die an sie gerichtet waren, wandte Calenleya den Blick hinüber zu Raidri und betrachtete den Schwertkönig eine ganze Weile, der bisweilen nur äußerst selten den Kontakt zu ihr gesucht hatte und für einen Moment lang wusste sie nicht, ob er die Worte wirklich zu ihr gewandt hatte oder ob Svea, Ediona oder Rena neben ihr ritten. Meistens waren die Gespräche mit ihr wohl zu schwierig für die Rosenohren, hatte sie bemerkt und die Wenigsten suchten wirklich den Austausch mit ihr - sie hatte es hingenommen und sich stattdessen darum gekümmert, Etwas von dem zu bewahren, was ihnen auf ihren Reisen begegnete, weil die Wunder oftmals in den Augen der Menschen zur Gewohnheit geworden waren.
"Ich habe Beschäftigung gesucht. Entschuldige, wenn dich mein Zeichnen und mein Interesse gestört haben sollte, Raidri."
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Fr Apr 17, 2020 7:37 pm
"Nein, nein gar nicht!" erklärte Raidri und schüttelte den Kopf. "SO ein Unsinn, du störst überhaupt nicht. Ich dachte nur, weißt du, ich könnte mal ein wenig Zeit mit allen hier verbringen. Der Graf von Warunk - Sumudan von Bregelsaum - würde dir gefallen. Er liest gerne und erforscht alte Legenden und Geschichten und liebt die Natur. Ich habe eine ganze Weile Zeit mit ihm verbracht als ich damals hier war und er hat mir einiges über die Geschichte Tobriens erzählt. Ich dachte mir... vielleicht interessiert es dich auch. Ich finde es schön, dass du etwas von dem bewahren willst was wir hier tun. Ich würde dir gerne ein wenig von dem erzählen was ich weiß, wenn du möchtest."
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Fr Apr 17, 2020 7:40 pm
"Salpikon hat mir einmal beigebracht, dass eines der wichtigsten Dinge, die wir weitergeben können, Wissen ist", antwortete sie mit einem seichten Nicken und als sie Raidris Miene betrachtete, senkte sie erneut den Blick. "Entschuldige. Ich hätte nicht von ihm beginnen sollen - ihr seid nicht gut auf ihn zu sprechen", führte sie an, noch bevor der Schwertkönig mit den Beschwerden beginnen konnte und lenkte ihren Blick dann hinüber zu den Steinen, zu denen Raidri zuvor noch gedeutet hatte und die sich auf einem Berg über ihnen erhoben.
"Ich würde gern die Geschichten darüber hören."
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Fr Apr 17, 2020 7:48 pm
Raidri betrachtete Calenleya eine ganze Weile und wog dann den Kopf hin und her. "Ich habe bisher nur übles von Magiern erfahren die der dunklen Kunst anhängen - und ich glaube immer noch, dass es für Savertins Seele besser wäre, wenn er gut und götterfürchtig handeln würde. Aber du vertraust ihm. Du vertraust ihm so sehr, dass du ihm dein Herz gegeben hast. Und das kann ich anerkennen - und wenn es dir gelingt einem Mann wie ihm dein Herz zu schenken, dann ist es von mir nicht zu viel verlangt ihm um deinetwillen mein Vertrauen zu schenken." Er löste die rechte von den Zügeln und hielt sie Calenleya entgegen. "Wir Männer aus Albernia stehen noch zu unserem Wort und unserem Handschlag - ich verspreche dir, dass ich meine Vorurteile überwinden werde. Schlag ein und dann erzähle ich dir gerne die Geschichten über Tobrien die ich kenne."
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Fr Apr 17, 2020 7:57 pm
Calenleya blickte auf die ausgestreckte Hand und wusste nicht so recht, was sie mit dieser Geste jetzt sollte. Sie kannte dieses seltsame Handschütteln also griff sie jetzt mit den bloßen Fingern nach Raidris behandschuhten Händen und schüttelte diese sacht.
"Einige Magier sagen dieselben Worte bestimmt auch über Schwertkämpfer oder aufrechte Ritter, Raidri, und was der Dienst an den Göttern angeht ... im Süden heißt es Boron sei der Götterfürst, in anderen Ländern darf man euren Praios nicht anbeten und in wieder anderen ist der Glaube geteilt, weil die eine Seite den Gott des anderen nicht mag und jeder glaubt, er kenne den Willen seiner Götter besser. Die Amazonen glauben kein Mann kann Rondra so dienen wie sie - du sagst, du dienst und ehrst Rondra nach bestem Gewissen. Wie willst du also wirklich göttergefällig handeln, wenn jeder etwas anderes glaubt, was göttergefällig ist? Vielleicht gefällt es ihnen gar nicht, was wir tun und wir wissen es nur nicht", überlegte sie dann und suchte einen kurzen Moment lang in ihrer Tasche bis sie ein kleines Buch hervorbrachte und es ihm reichte. Gefüllt mit den Zeichnungen aus Warunk und dem Molchenberg, Bildern der Gefährten - Ediona mit einem Schneemann, die anderen bei der Schneeballschlacht und der seltsamen verträumten und wehmütigen Miene, die sie im Gasthaus gehabt hatten als sie vom Einkaufen zurückgekommen waren.
"Das habe ich seit unserer Ankunft hier gemacht."
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Fr Apr 17, 2020 8:04 pm
Raidri nahm das Buch an sich, zog mit seinen Zähnen seine Handschuhe aus und blätterte durch das Buch hindurch, überall waren SKizzen und Zeichnungen - große Drachen, der Kampf gegen die Spinne - und dabei ausgerechnet der Moment, als Svea und Rena zusammengearbeitet und die Spinne gemeinsam niedergestreckt hatten. Dabei war die Spinne selbst kaum gezeichnet, der ganze Fokus lag auf den beiden. Edionas Schneemann, auf einer anderen Seite das Profil von Sherianus, der traurig in die Ferne starrte. "Das ist wunderschön Calenleya," beschied er, während er bis zu der Stelle blätterte wo das Papier noch weiß und unberührt war, während eine einzelne Schneeflocke auf die Seiten fiel. Der Schwertkönig sah auf und hielt das Buch noch kurz fest, ehe er es an Calenleya reichte. "Nurd’dhao" sagte er eines der wenigen Worte das er in Isdira beherrschte - Danke. "Und was die Götter angeht. Ich glaube wir können es nicht wissen. Wie könnten wir so vermessen sein zu glauben wir würden die Wege der Götter verstehen? Ich glaube wir können nur auf die Stimme in uns hören und versuchen nach einem gewissen Ideal zu handeln."
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Fr Apr 17, 2020 8:10 pm
"Ich habe noch zwei andere in Mirham. Eines von den Ereignissen auf Maraskan und eines von den Tulamidenlanden", offenbarte sie und neigte sacht und dankbar für den Dank den Kopf. "Ich habe über das Wissen nachgedacht und ich weiß, dass ich vergehe, sobald der Öffner der Tore besiegt wurde. Ich habe also wenig Möglichkeit, mein Wissen noch weiterzugeben außerhalb dieser Notizen und der Bilder und deshalb habe ich damit begonnen. Damit die Legenden und die Geschichten, die es eines Tages von dem Kampf gegen Borbarad geben wird, auch mit Bildern begleitet werden und zeigen, dass jeder Einzelne von uns so ist wie alle anderen dort draußen - ob nun Mensch, Fey oder Angroscho, Ork, Troll oder Goblin. Wenn wir in Mirham zurück sind und bevor wir zu Salpikons Plan aufbrechen möchte ich gern ein größeres Bild der Gezeichneten malen ... als Erinnerung."
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Fr Apr 17, 2020 8:16 pm
"Es wäre mir eine Ehre," erklärte Raidri. "Es gibt viele Bilder von mir - nicht zuletzt sogar solche von denen ich nicht wusste, wenn du dich an den Palast des Abu Terfas erinnerst - aber noch keines wurde von jemandem gemalt der mich so gut kennt wie du und keines zeigt mich in so wichtiger Gemeinschaft. Danke Calenleya. Dafür, dass du für uns da bist", er beugte sich ein wenig vor, wurde etwas leiser. "Und danke, dass du mir gezeigt hast, dass selbst ich noch einiges zu lernen hatte. Dank dir habe ich alles wichtige mit Rondriga geklärt." Er drückte Calenleya sanft die Schulter und schenkte ihr ein Lächeln. "Ich bin mir sicher, dass man sich an uns erinnern wird. Auch dank dir. Und ich werde mich bis zu meinem letzten Atemzug an dich erinnern."
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Fr Apr 17, 2020 8:23 pm
"Manchmal ... dann, wenn ich kann, da zeige ich euch nur, dass hinter den Bäumen noch immer ein Weg liegt, aber gehen müsst ihr ihn allein. Ich bringe nichts Neues in euch zum Vorschein, Raidri - ihr hattet das alles schon. Ihr habt es nur vergessen", antwortete sie ihm sacht lächelnd. Dies hier war das Zeitalter der Menschen - sie war zu häufig hier gewesen und ihre Zeit neigte sich dem Ende zu. Jetzt war es an der Zeit, dass die Fey Dere verließen und wieder zurück in das Licht kehrten, aus dem sie gekommen waren - das badoc wieder verlören und in ein einziges gemeinsames Lied zurückkehrten, in dem es das Leid und die Trauer nicht mehr geben musste. Sie bedauerte diesen Weg nicht - nur den Schmerz, den sie anderen bringen würde.
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Fr Apr 17, 2020 8:40 pm
"Du bist ein Hort der Wunder," stellte Raidri erstaunt fest und schenkte der anderen ein Lächeln. "Und ich habe das Gefühl, dass ich wohl niemals all deine Geheimnisse verstehen werde. Aber das ist in Ordnung, ich glaube das liegt an mir!" er lachte und seine Wangen färbten sich aufgrund des kalten Winters und weiße Wölkchen stiegen von ihm auf, so dass er den Schal noch etwas höher zog. "Aber du wolltest etwas über die Al'Hani hören. "Vor vielen Jahren wurde Tobrien beherrscht vom Volk der Alhani, das zwischen Golf von Perricum und Drachensteinen ein prachtvolles Königinnenreich errichtet hatte. Seine Nachbarn neideten den Königinnen und Hohepriesterinnen der Alhani Reichtum und Macht. Nach Kriegen mit dem Diamantenen Sultanat und dem Bosparanischen Reich wurde es schließlich gegen 300 vor BF endgültig unterworfen. Auch heute noch findet man bisweilen Zeugnisse der alhanischen Herrschaft, die über ein Jahrtausend gewährt hatte. Teils sind es untergegangene, geschleifte Gebäude, teils versteckte Reliquien und Artefakte. Götterstandbilder von der Schicksalsgöttin Heshinja und Mokoscha fi nden sich ebenso wie altertümliche Dokumente und Glyphen. Als besonderer Schatz gelten die alhanischen Königs- und vor allem Königinnengräber, die mit prunkvollen Grabbeigaben geschmückt wurden. Viele unerschrockene Grabräuber suchen nach Hinweisen, wo die Königinnen der verschiedenen Dynastien einst zur Ruhe gebettet wurden, denn ein solcher Fund verspricht beinahe unsterblichen Ruhm musst du wissen - sie sollen große Zauberer gewesen sein, ganz ähnlich wie dein Salpikon!"
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Fr Apr 17, 2020 8:59 pm
Eine ganze Weile lang hörte Calenleya den Geschichten aus der Vergangenheit zu, lauschte ihnen und versuchte sie zu verstehen ehe sie andächtig nickte. "Salpikon ist damit nicht zu vergleichen. Er ist aus dem Riesland", merkte sie an und dachte zurück an den Molchenberg, wie die anderen ihn genannt hatten und all die wunderschönen Zeichnungen und Runen, die dort in Stein gemeißelt worden waren und von denen sie doch nicht recht begriff, weshalb die Rosenohren alles in einzelne Worte bannen mussten, derer der Sinn am Ende fehlte.
"Ich verstehe nicht, weshalb ihr euch so viel aus Ruhm macht. Diese Glitzerdinge machen am Ende niemanden glücklich und nur die Taschen schwer. Die Fey meiner Heimat bahren die Körper in ewigem Eis auf und die Beigaben, aus denen ihr euch so viel macht. Armreifen, Ringe, andere glitzernde Dinge werden oft von einem Lynx bewacht. Er ist unsichtbar außer für denjenigen, der unser Grab plündert und jagt denjenigen bis er ihn dafür bestraft hat. Es ist ein Wesen von Zerzal ... vielleicht hatten die Al'hani auch so etwas ähnliches ..."
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Fr Apr 17, 2020 9:06 pm
"Dem Riesland..." wiederholte Raidri leise. "Ich war einst mit Cuanu im ehernen Schwert um dort die Dämonenzitadelle zu suchen, aber wir haben sie nicht gefunden - dass irgendwer das gesamte Gebirge passieren kann..." das erschien ihm beinahe unmöglich. Aber Calenleya log niemals und so glaubte er ihr. "Grabwächter..." stimmte Raidri in Bezug auf Calenleyas Geschichte der Lynx zu. "Ich würde niemals ein Grab ausrauben, ich hoffe das weißt du!" erklärte er in Richtung Calenleya. "Aber ich verstehe auch nicht wieso viele Gräber so reich geschmückt werden. Borons Halle hat keine Truhen - mit all dem Gold kann man viel sinnvolleres in der Welt der Lebenden anstellen. Wenn ich mal sterbe will ich nur im Kreis meiner liebsten beigesetzt werden. Aber ich finde den Brauch deines Volkes schön - wenn sie im Eis sind, dann kann dein Volk noch oft zu ihnen gehen und sich an sie erinnern", befand Raidri - im Unwissen über den Totenkult der Elfen.
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Fr Apr 17, 2020 9:15 pm
"Ich kenne die Zitadelle", teilte Calenleya Raidri mit und wandte den Blick wieder von der weißen Straße ab, auf der sie gerade nebeneinander her ritten. "Aber ich bin selbst nie dort gewesen. Es ist ein verfluchter Ort, an dem Pardona ihre dunkle Macht ausübt und die immer wieder verschwindet. Man kann sie finden, wenn man einer der Linien folgt, die sich durch diese Welt ziehen. Ich bin erleichtert, dass ihr beide sie nicht gefunden habt", fuhr sie mit der Erklärung fort und lächelte dann noch einmal sacht zu dem Schwertkönig hinüber.
"Salpikon war damals ein Kind, als ich ihn im Eis fand. Er ist beinahe erfroren und verhungert bis ich ihn fand und meine Sippe ihn in unseren Kristallpalast nahm. Er brach einige Zeit später von dort aus auf, um ein neues Heim zu finden. Makel und ich sind ihm durch Schicksal auf dem Weg zu den Angroscho von Xorlosch begegnet."
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Fr Apr 17, 2020 9:23 pm
"Du kennst die Zitadelle?" echote Raidri und betrachtete Calenleya eine ganze Weile. Ihre Geschichte faszinierten ihn - sie konnte über so viele Dinge erzählen, die selbst für ihn kaum mehr als ein ferner Mythos war und die in ihrer Anwesenheit doch so nah und echt wirkten. "Du bist ein wahres Wunderkind Calenleya Bündnisbote," befand der Schwertkönig und neigte sein Haupt, so dass einige kleine Schneeflocken hinunter fielen. "Ich danke dir für deine Freundschaft," und das meinte er wahrlich so - ein seltsames Gefühl von Wehmut ergriff ihn, während sie sich Krytzdorf weiter nährten und das Warunker Weideland durchquerten. In der Ferne erkannte er einige Kinder beim Schlittschuhlaufen und er sah auch schon die ersten Rauchwölkchen der Kamine von Krytzdorf.
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Fr Apr 17, 2020 9:33 pm
Calenleya verfiel wieder in Schweigen und überließ Raidri seinen Gedanken, wenngleich es ihr leid tat ihn offensichtlich mit ihrer eigenen Geschichte zu sehr gestört zu haben, um dieses Gespräch längerfristig am Leben zu erhalten. Ein wenig bedauerte sie die verpasste Gelegenheit mehr mit Raidri sprechen zu können, aber wahrscheinlich war es ähnlich wie bei den anderen und ihre seltsamen Ansichten hatten dafür gesorgt, dass sie ihn jetzt so traurig sah. Sacht berührt sie die Mähne der weißen Stufe, suchte deren Bewusstsein und bat sie leise darum, ihr Tempo ein wenig zu verlangsamen, um sich zurückfallen zu lassen. Der Besuch in Städten war stets den anderen überlassen - sie hatte in Weiden gesehen, was ihr Erscheinen bei den Rosenohren anrichtete und sie fürchtete, sie würden mitten im Winter ebenso über ihre Erscheinung reagieren wie es einst die Weisener hatten.
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Fr Apr 17, 2020 9:38 pm
Raidri sah wie Calenleya sich zurückfallen ließ und veranlasste sein eigenes Pferd ebenso dazu das Tempo zu drosseln, schnell fanden die beiden sich am Ende der kleinen Karawane wieder. "Habe ich etwas falsches gesagt?" fragte Raidri sacht, denn er fürchtete tatsächlich er könnte etwas unbedachtes getan haben - das geschah ihm mit einer beeindruckenden Regelmäßigkeit und manchmal fragte er sich, ob dies nicht ein seltsamer und seltener Fluch war. "Ich wollte nicht, dass wir aufhören miteinander zu reden oder dich vertreiben. Wenn ich deine Gefühle verletzt habe tut mir das aufrichtig leid", erklärte er und besah sie ernst. Sie wirkte wie eine Statue aus Alabaster mit Augen wie Sterne und wenn er einst geglaubt hatte sie wäre die zerbrechlichste von allen, so straften ihn diese uralten Augen Lügen.
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Fr Apr 17, 2020 9:44 pm
"Die meisten der Rosenohren reagieren seltsam auf meine Erscheinung und Ich fürchte manchmal, ich verletze oder störe euch mit meinen Ansichten und meinen Worten. Es tut mir leid, dass du dich meinetwegen schlecht fühlst", antwortete sie leise und senkte den Blick. "Ich habe noch viel über euch zu lernen und ich glaube, es ist mehr zu lernen als noch Zeit vorhanden. Ich verstehe zum Beispiel nicht, weshalb die Frage danach, wie es einem anderen geht, manchmal schlecht und manchmal gut ist."
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Fr Apr 17, 2020 9:53 pm
"Du verletzt niemanden mit deinen Ansichten - oder deinen Worten. Vielleicht gefällt anderen nicht immer was du sagst, aber damit müssen diese Menschen dann leben. Das ist nichts, was eine Eigenart wäre die du dir anlasten musst. Die meisten Menschen neigen dazu Dinge auszusprechen die anderen nicht immer gefallen. Deswegen ist die Welt so bunt - wegen verschiedenen Meinungen" er nickte und dachte dann über Calenleyas zweite Frage nach. "Wenn du mich fragst ist es eigentlich immer gut zu Fragen wie es einem anderen geht. Aber es ist... wie erkläre ich dir das? Ich bin nicht sehr gut in sowas, also sag mir bitte sofort wenn ich es für dich seltsam erkläre: Wenn du im Kampf eine Wunde bekommen hast, dann muss sich jemand anders darum kümmern, richtig? Beispielsweise muss man die WUnde nähen - dafür musst du aber die Haut zusammendrücken und durchstechen. Das bedeutet, jemand kommt und tut dir noch einmal weh, verstärkt den Schmerz sogar für einen kurzen Augenblick, damit er danach aufhört und die WUnde schneller heilen kann. So ähnlich ist das auch bei Gefühlen - wenn diese frisch verletzt wurden tut es weh daran zu denken. Aber wenn man den anderen damit alleine lässt, dann verheilt die Wunde meist nicht richtig, deswegen ist es wichtig da zu sein - auch wenn es den anderen für einen kurzen Moment mehr weh tut. Ist das irgendwie verständlich?"
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Fr Apr 17, 2020 9:58 pm
Calenleya hörte seinen Worten zu, lauschte ihnen einen ganzen Moment lang und nickte dann und wann für sich selbst noch einmal ehe sie über seinen Vergleich hin die Stirn runzelte. "Aber weshalb soll ich denn eine Wunde zudrücken, Raidri? Ich möchte doch niemandem weh tun also sorge ich bei einer Wunde vorher dafür, dass der Verletzte den Schmerz nicht spürt, weil er genug gelitten hat durch den Kampf. Wenn es schlimm ist, dann heile ich mit Magie", gab sie schließlich zu bedenken und schüttelte sacht den Kopf.
"Aber du hast Recht", ließ sie nur wenig später folgen, streckte noch einmal ihre Hand aus, um sie auf seine zu legen. "Du bist wirklich nicht gut darin, auch wenn ich glaube zu verstehen, was du mir sagen wolltest. Wenn du Wunden versorgen möchtest, dann kann ich dir gern etwas beibringen. Dann werden deine Vergleiche besser."
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Fr Apr 17, 2020 10:05 pm
"Das würde ich gerne annehmen," stimmte Raidri zu. "Auch wenn ich bei Wunden am Ende immer noch auf deine fachmännische Meinung hören würde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur selten gut geht, wenn man sich selbst zusammennähen muss..." er schenkte ihr ein Lächeln. "Aber schön das du mir zustimmst, dass ich nicht gut darin bin Dinge zu erklären. Ich werde es aber dennoch gerne immer wieder versuchen wenn du mich um eine Erklärung bittest!" er nickte und warf dann einen Blick durch das verschneite Tobrien. "Du siehst so aus, als würdest du dich wieder richtig wohl fühlen, hier in der Kälte!"
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Fr Apr 17, 2020 10:11 pm
"Es ist für mich jetzt leichter", antwortete sie und nickte sacht. "Ich mag Hitze nicht besonders. Wenn es warm um mich herum ist kann ich schwerer zaubern und mich schlechter konzentrieren. In Mirham ist deshalb oft Frostherz bei mir, damit es mich dort nicht so sehr belastet, aber ich weiß, dass für euch die Hitze besser ist, damit ihr nicht erfriert", fügte sie zur Erklärung bei und streckte die Hand aus, ließ einige der Schneeflocken in die Handinnenfläche rieseln, wo sie nicht schmolzen ehe sie die Hand hinüber zu Raidri streckte.
"Siehst du? Ich friere nicht. Dieser Winter hier ist sehr mild und ich muss kaum mehr tragen als in Mirham."
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Fr Apr 17, 2020 10:22 pm
Raidri, selbst in dicke Winterkleidung gepackt, mit Fellmütze und Schal bekleidet blinzelte zu Calenleya hinüber und beugte sich ein klein wenig hinab, betrachtete die Schneeflocke die dort lag und die in dem wenig verbliebenen Sonnenlicht funkelte und sich als Wunder Ifirns offenbarte. "Ehrlich gesagt ist es mir in Mirham auch immer etwas zu warm," gestand Raidri leise lachend. "Aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt und das sind kleine Zimperle!" er legte den Kopf in den Nacken und betrachtete den von Wolken grauen Horizont. "Darf ich dir eine Frage stellen?"
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