- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:35 pm
Der Mann, der sich Gangleri nannte nickte und trat einige Schritte in das Haus hinein, stellte den Stab neben einer Säule ab und trat vor das Feuer, hielt seine Hände dagegen und wärmte sich. Er schwieg eine ganze Weile, wartete bis seine Hände nicht mehr zitterten, ehe er sich halb zu Henrik umdrehte.
"Ich hatte vor einigen Jahren einen Traum von meinem Tod," erklärte er leise und mit gedämpfter Stimme. "Seit dem ziehe ich umher und schließe Pakte mit den Bäumen und Beeren. Mit Pflanzen, Steinen und Metall - ich nehme ihnen das Versprechen ab, dass sie mich nicht umbringen werden."
"Ich hatte vor einigen Jahren einen Traum von meinem Tod," erklärte er leise und mit gedämpfter Stimme. "Seit dem ziehe ich umher und schließe Pakte mit den Bäumen und Beeren. Mit Pflanzen, Steinen und Metall - ich nehme ihnen das Versprechen ab, dass sie mich nicht umbringen werden."
- Mia
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:37 pm
Einer des Naturvolkes? Henrik war sich nicht sicher, nicht viele von ihnen waren ihm in seinem Leben begegnet und wenn, dann waren sie nicht sehr gesprächig. Sie blieben lieber unter sich und er ließ sie. Sie waren keine Bedrohung. Doch Gangleri schien nicht ganz in das zu passen, was er wusste.
"So", sagte er schließlich um die Stille zu überbrücken und goss ein wenig Met in einen Tonbecher, den er dem Mann reichte, bevor er ihm in die Augen sah. "Pakte. Und wie gehen die von Statten?"
"So", sagte er schließlich um die Stille zu überbrücken und goss ein wenig Met in einen Tonbecher, den er dem Mann reichte, bevor er ihm in die Augen sah. "Pakte. Und wie gehen die von Statten?"
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:44 pm
"Wie?" Gangleri nahm den Met und trank ihn in einem Schluck aus. "Was ist das denn für eine Frage? Ich spreche sie darauf an und bitte sie darum mich nicht umzubringen. Die meisten haben keinen Grund mir diesen Wunsch zu verwehren. Ich habe ihnen ja nichts böses getan" er lachte. "Manchmal wollen sie natürlich eine Gegenleistung, dann gewähre ich sie ihnen. Ich hätte mit dem Wind und dem Donner reden sollen, dann wäre ich nicht in so arge bedrängnis geraten. Aber sie sind beide sehr Launenhaft und ich muss sie bei guter Gesinnung erwischen, das versteht ihr ja mit Sicherheit. Als Jarl ist es doch auch wichtig, die Leute im richtigen Moment um das richtige zu bitten, nicht wahr?"
- Mia
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:47 pm
Henrik seufzte vernehmlich bei dem Gedanken an "Wind" und wen er damit unter seinen eigenen Dächern hatte - er konnte schon jetzt ein Lied davon singen, wie launenhaft dieses verdammte Element war und der Sturm dort draußen war nur noch ein weiterer Beweis in einer langen Liste von Beweisen. Wenn diese Hexe auch nur einen Bruchteil der Flatterhaftigkeit ihres Elementes hatte, dann würde er zusehen müssen, dass sie hier nicht davongeweht wurden wie in den alten Märchen.
Doch davon sprach er nicht, als er sich dem anderen wieder zuwandte und zu einem der Stühle deutete. "Das ist es wohl. Wohin führt Euch Euer Weg?"
Doch davon sprach er nicht, als er sich dem anderen wieder zuwandte und zu einem der Stühle deutete. "Das ist es wohl. Wohin führt Euch Euer Weg?"
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:52 pm
"Zu jedem Ort," antwortete Gangleri. "Und das, wie ich hoffe, zur rechten Zeit. Auch zu euch wollte ich Jarl der Jarls - und euch das Versprechen abnehmen, dass ihr mich nicht tötet. Es ist wichtig für mich. Denn meine Visionen neigen dazu wahr zu werden. Und ich hänge an meinem Leben. Doch ich weiß, dass es nichts umsonst gibt. Ich biete euch also Geschichten von meinen Reisen an, Rat und Weisung - so ihr sie denn wollt," er hielt seine Hände erneut gegen die Flammen.
"Und wenn ich du wäre Hedi, dann würde ich den Stock nicht anfassen. Er ist ein Zweig des Weltenbaumes, den er mir selbst geschenkt hat," meinte Gangleri leise, ohne sich auch nur umgedreht zu haben, den Blick weiter in die Flammen gerichtet.
"Und wenn ich du wäre Hedi, dann würde ich den Stock nicht anfassen. Er ist ein Zweig des Weltenbaumes, den er mir selbst geschenkt hat," meinte Gangleri leise, ohne sich auch nur umgedreht zu haben, den Blick weiter in die Flammen gerichtet.
- Mia
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:57 pm
Erschrocken zog das Mädchen die Hand zurück und versteckte beide hinter ihrem Rücken, ehe sie zu ihrem Großvater trat, sehr wohl darauf achtend, ihre Mutter vor sich zu haben. So mutig sie sonst sein mochte, dieser merkwürdige Kerl schüchterte sie ein und das ziemlich.
Henrik jedoch blieb ruhig. "Das Leben verschonen gegen Geschichten und den Rat eines Mannes, den ich nicht kenne? Mein lieber Gangleri, das klingt, als würdet Ihr etwas planen, was eine Begnadigung meinerseits erfordern würde. Normalerweise hacken wir nicht dem nächstbesten Wanderer das Haupt vom Hals. Und sollte es so sein, dass etwas gegen uns im Gange ist, solltet Ihr dringend Eure Träume mit uns teilen, bevor es zu einer Katastrophe für Euch kommt."
Henrik jedoch blieb ruhig. "Das Leben verschonen gegen Geschichten und den Rat eines Mannes, den ich nicht kenne? Mein lieber Gangleri, das klingt, als würdet Ihr etwas planen, was eine Begnadigung meinerseits erfordern würde. Normalerweise hacken wir nicht dem nächstbesten Wanderer das Haupt vom Hals. Und sollte es so sein, dass etwas gegen uns im Gange ist, solltet Ihr dringend Eure Träume mit uns teilen, bevor es zu einer Katastrophe für Euch kommt."
- Cat
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 2:57 pm
Gyda hatte kein gutes Gefühl dabei, wie sie jetzt beobachtete, wie ihr Vater mit dem fremden Wanderer sprach und sacht drückte sie ihre Tochter enger an ihre eigene Brust, in der ihr Herz so heftig gegen ihre Rippen pochte. Jedes Wort des Fremden wirkte, als presse jemand ihr die Luft aus der Brust, das Unwohlsein kroch wie Dutzende kleiner Tiere über ihren Körper, ließ sie immer wieder aufs Neue schaudern und trotzdem schaffte sie es nicht, den Blick von dem fremden Mann abzuwenden. Der Sturm und der Wind - dunkel erinnerte sie sich an die Schemen, die sie vorhin gesehen hatte als sie hinter den Vorhängen hervor gepäht hatte, kurz nachdem sie die Zwillinge von den Fenstern fortgezogen hatte. Inzwischen schliefen wenigstens sie zu dieser späten Stunde tief und fest in ihren Betten, eingekuschelt in dutzende von Fellen, die dort ausgebreitet waren und träumten von besseren, sturmloseren Zeiten.
Auch sie erinnerte sich daran, von welcher Hexe in der Stadt gesprochen worden war, wer vor ihrem Vater gesprochen hatte und mit welchen dunklen Träumen dieses Aufeinandertreffen übereingestimmt hatte. Das Schwert aus dem Süden, das ihrem Land das Chaos bringen würde - jenes blutige Chaos, das immer von Feuer und Wind begleitet worden war. Erst als der Wanderer jetzt ihre älteste Tochter direkt ansprach, ohne ihren Namen zu kennen, zuckte Gyda zusammen und beeilte sich mit ein paar hastigen Schritten bei der Jüngeren zu sein und sie sacht an der Schulter zu sich zurück zu ziehen. Der Mann war ihr nicht geheuer, jedes seiner Worte ängstigte sie und trieb sie dazu Abstand zu halten - es gefiel ihr nicht, dass auch nur eines ihrer Kinder ihm oder seinem Habe zu nah kam.
Auch sie erinnerte sich daran, von welcher Hexe in der Stadt gesprochen worden war, wer vor ihrem Vater gesprochen hatte und mit welchen dunklen Träumen dieses Aufeinandertreffen übereingestimmt hatte. Das Schwert aus dem Süden, das ihrem Land das Chaos bringen würde - jenes blutige Chaos, das immer von Feuer und Wind begleitet worden war. Erst als der Wanderer jetzt ihre älteste Tochter direkt ansprach, ohne ihren Namen zu kennen, zuckte Gyda zusammen und beeilte sich mit ein paar hastigen Schritten bei der Jüngeren zu sein und sie sacht an der Schulter zu sich zurück zu ziehen. Der Mann war ihr nicht geheuer, jedes seiner Worte ängstigte sie und trieb sie dazu Abstand zu halten - es gefiel ihr nicht, dass auch nur eines ihrer Kinder ihm oder seinem Habe zu nah kam.
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:05 pm
Gangleri drehte Gedankenverloren die Hände vor dem Feuer und seufzte tief.
"Ihr seid ein Kluger Mann Henrik - Jarl der Jarls. Ein zu kluger Mann. Ihr denkt zu viel. Das ist eure große Schwäche. Ihr entfernt euch zu sehr von dem Tier im Manne, entfernt euch von der Intuition. Euren Göttern..." er stieß ein langes Seufzen aus.
"Ich habe geträumt, dass mein Tod eine große Katastrophe auslösen wird - deswegen will ich versuchen meinen Tod zu verhindern. Ich weiß nicht wie er kommen wird, oder von wem - daher brauche ich euer Versprechen. Denn wenn ich sage wird mein Preis der Tod - doch euch trifft es noch schlimmer. Denn ich habe im Tod nichts mehr zu verlieren, doch das Chaos, dass ausbricht wird über euch hinweg rollen. Ein Schwert aus dem Süden wird kommen"
"Ihr seid ein Kluger Mann Henrik - Jarl der Jarls. Ein zu kluger Mann. Ihr denkt zu viel. Das ist eure große Schwäche. Ihr entfernt euch zu sehr von dem Tier im Manne, entfernt euch von der Intuition. Euren Göttern..." er stieß ein langes Seufzen aus.
"Ich habe geträumt, dass mein Tod eine große Katastrophe auslösen wird - deswegen will ich versuchen meinen Tod zu verhindern. Ich weiß nicht wie er kommen wird, oder von wem - daher brauche ich euer Versprechen. Denn wenn ich sage wird mein Preis der Tod - doch euch trifft es noch schlimmer. Denn ich habe im Tod nichts mehr zu verlieren, doch das Chaos, dass ausbricht wird über euch hinweg rollen. Ein Schwert aus dem Süden wird kommen"
- Mia
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:09 pm
"Das Schwert aus dem Süden wird kommen? Sie stehen jetzt schon an unseren Grenzen, Gangleri, das ist nichts Neues." Er ignorierte aus gutem Grund all die anderen Aussagen, die der Mann traf und war froh darum, auch Gyda mit einer Waffe zu wissen.
"Ihr könnt nicht mit allem aushandeln, am Leben zu bleiben. Was, wenn der Todesgott selbst vor Euch steht?"
"Ihr könnt nicht mit allem aushandeln, am Leben zu bleiben. Was, wenn der Todesgott selbst vor Euch steht?"
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:13 pm
"Vor ihn trete ich als letztes," erklärte der Mann. "Und ich werde ihn zu einem Trinkwettbewerb auffordern! Ich kann trinken wie kein anderer - habe bereits einen Riesen beim Wettrinken geschlagen! Er wird sich also betrinken und einschlafen. Und wenn das geschehen ist, werde ich ihm seinen Dolch stehlen!" Gangleri lachte. "Dann wird er die Kranken und Alten nicht mehr mit sich nehmen können! Und ich werde mit dem Dolch eine Abmachung treffen, dass er mich nicht tötet! Dann werde ich den Totengott dazu überreden, dass er mir seine Tochter zur Frau gibt! Er wird es natürlich tun um seinen Dolch zurück zu erhalten! Dann wird er mich, hinterlistig wie er ist, töten wollen! Aber er wird es ja nicht können, weil sein Dolch es versprochen hat! Und so habe ich die Tochter des Totengottes als Frau und ewiges Leben sicher!"
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:15 pm
Gut, dass sie das schon mal geklärt hatten - der Mensch war absolut verrückt. Geisteskrank. Vielleicht noch von einer ordentlichen Tracht Prügel zu retten, aber ansonsten zu nichts mehr zu gebrauchen.
"Trinkt. Esst, Gangleri", forderte Henrik ihn leise auf. "Und dann werden wir Euch ein Nachtlager in einem der Gästehäuser zuweisen. Sobald der Sturm sich legt, wünsche ich, dass Ihr geht."
"Trinkt. Esst, Gangleri", forderte Henrik ihn leise auf. "Und dann werden wir Euch ein Nachtlager in einem der Gästehäuser zuweisen. Sobald der Sturm sich legt, wünsche ich, dass Ihr geht."
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:19 pm
Gangleri lächelte schmallippig. "Ihr glaubt mir nicht," stellte er kopfschüttelnd fest. "Wie kann es sein, dass ihr nicht glaubt! Wisst ihr denn nicht, dass die Götter echt und zu Verhandlungen bereit sind?" er hob die Augenbrauen und tunkte das ihm gereichte Brot in Salz und schob es sich als Klumpen in den Mund. "Ihr habt mir noch immer kein Versprechen gegeben Henrik! Es soll zu eurem Schaden nicht sein! Ich könnte euch ein Kettenhemd geben, dass mir die Zwerge in Utgard gegeben haben. Keine Klinge mag es zu durchdringen - ihr müsst mir nur euer Wort geben!"
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:21 pm
"Wie kann ich Euch trauen, wo ich Euch doch nicht kenne und Eure Worte so fantasiereich sind?", entgegnete Henrik und tauschte einen raschen Blick mit seiner Tochter. "Heute werdet Ihr kein Versprechen erhalten. Beweist Eure Würdigkeit bis Ende des Sturmes, dann kann ich es entscheiden."
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:26 pm
Gangleri blinzelte. "Oh ihr Kleingläubiger!" rief er aus und schüttelte den Kopf. "Ihr seit ein großer Herrscher und doch ihr euer Glauben so klein. Aber gut, ihr zieht Taten den Worten vor!" er trat von dem Feuer fort, vorbei an Henrik und auf eine der Fässer zu, in denen die Familie Tran für die Lampen aufbewahrte. Er streckte seinen Arm bis zur Schulter hinein, ehe er zurück zum Feuer trat. "Ich habe mit dem Feuer bereits gesprochen und es hat mit versprochen mir nicht zu Schaden!" erklärte er und steckte dann ungerührt seine Hand in das Feuer. Mit einem Zischen entzündete sich sein ganzer Arm und stand lichterloh in Flammen. Es begann nach verbranntem Fell zu riechen. "Glaubt ihr mir jetzt?" fragte Gangleri ungerührt und nahm dann seinen, noch immer vom Regen durchnässten, Mantel. Er schlang diesen Kräftig um seinen Arm um die Flammen zu ersticken und zog ihn dann fort.
Die Jacke war, bis auf einige letzten Fellfetzen verbrannt, sein Arm jedoch wies nicht einmal eine Rötung auf.
Die Jacke war, bis auf einige letzten Fellfetzen verbrannt, sein Arm jedoch wies nicht einmal eine Rötung auf.
- Cat
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:36 pm
Erschrocken war Gyda einen weiteren Schritt zurück gewichen und hatte Hedi mit sich nach hinten gezogen, die Augen starr auf den Fremden gerichtet und den Schrei noch auf den Lippen erstickt, während Feuer auf dem Arm des Mannes loderte, ohne ihn dabei zu verbrennen. Der Geruch bescherte ihr Übelkeit und ließ Runa in ihren Armen leise zu quengeln beginnen und während ihr Vater allein vor diesem Fremden stand, fühlte sie sich nun verpflichtet den Schritt nach vorn zu wagen. Der Mann musste fort, er musste gehen und das besser jetzt als nach diesem Sturm.
"Ihr habt von uns Brot und warmen Met bekommen", erhob sie mit trockenem Hals ihre Stimme und blinzelte, weil ihre Augen von dem Rauch des Feuers und dem brennenden Fell so sehr brannten, dass sie zu tränen begonnen hatten, Runa in ihren Armen sacht wiegend, damit das kleine Mädchen sich beruhigte. "Wir kennen die Träume von Schwert, Wind und Feuer, aber ängstigt meine Kinder und auch mich mit Eurem Tun. Wenn Ihr nur deshalb hergekommen seid, können wir Euch keinen Schutz vor Sturm und Regen geben. Wenn Ihr bereits einen Handel mit der Zeit um Euren Tod gewonnen habt, werden Euch ein paar Stunden mehr nicht den Tod bringen."
"Ihr habt von uns Brot und warmen Met bekommen", erhob sie mit trockenem Hals ihre Stimme und blinzelte, weil ihre Augen von dem Rauch des Feuers und dem brennenden Fell so sehr brannten, dass sie zu tränen begonnen hatten, Runa in ihren Armen sacht wiegend, damit das kleine Mädchen sich beruhigte. "Wir kennen die Träume von Schwert, Wind und Feuer, aber ängstigt meine Kinder und auch mich mit Eurem Tun. Wenn Ihr nur deshalb hergekommen seid, können wir Euch keinen Schutz vor Sturm und Regen geben. Wenn Ihr bereits einen Handel mit der Zeit um Euren Tod gewonnen habt, werden Euch ein paar Stunden mehr nicht den Tod bringen."
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:39 pm
Gangleri stieß ein schweres Seufzen aus, ehe er seinen Blick zu Henrik wandern ließ.
"Ist das Wort dieser Frau auch das Eure?" fragte er leise, jedoch bestimmt.
"Ist das Wort dieser Frau auch das Eure?" fragte er leise, jedoch bestimmt.
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:40 pm
"Mein Angebot steht. Lasst Euch in die Gästequartiere bringen", erwiderte Henrik ernst, obwohl er Gydas Widerwillen verstehen konnte. Aber sie war schon immer etwas überemotional gewesen, wenn sie Gefahren sah. "Am Ende des Sturmes kann ich Euch mehr sagen."
- Yannic
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:43 pm
"Das klingt nach einem Handel," erklärte er und schenkte Met in zwei Becher ein, wobei es sein Geheimnis blieb, woher er den zweiten mit einem Mal genommen hatte. "Hebt mit mir darauf ein Glas!" forderte er Henrik auf und lächelte mit weißen Zähnen.
"Ich danke euch für das Quartier, für Brot und Salz. Und ihr habt Recht Gyda - die paar Stunden machen mir nichts aus. Vor allem nicht, weil Henrik mich nicht töten kann, solange ich unter dem Gastrecht stehe!"
"Ich danke euch für das Quartier, für Brot und Salz. Und ihr habt Recht Gyda - die paar Stunden machen mir nichts aus. Vor allem nicht, weil Henrik mich nicht töten kann, solange ich unter dem Gastrecht stehe!"
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:53 pm
Wer immer der Betrunkene in der letzten Nacht gewesen war, irgendwann während der Reparaturarbeiten war er einfach zur Seite gefallen und hatte sich schnarchend zwischen nassem Heu und noch viel nasseren Fellen zusammengerollt, während es vom Dach noch immer in den kleinen Raum getropft hatte, den man ihnen während des Unwetters gegeben hatte. Ari hatte sich darum bemüht, es ihnen allen halbwegs warm sein zu lassen, aber die Anwesenheit des Schwarzhäutigen hatte dafür gesorgt, dass zumindest Emerson keine einzige Sekunde Schlaf gefunden hatte - ob aus Vorsicht oder nur, weil das Schnarchen des Fremden so ohrenbetäubend laut war, dass es selbst über Donner und Wind hinweg zu hören war, konnte er beim besten Willen nicht mehr sagen, als zwischen den dicken Wolken außerhalb langsam ein paar wenige Sonnenstrahlen hervorkamen.
Nur langsam bewegte er sich zur Seite und richtete sich auf, die müden Knochen streckend und seinen Blick über den Dachstuhl wandern lassend. Es gab hier nicht viel außer Heu und dem leisen Rascheln darin, das nur von kleinen Tieren kommen konnte. Der Boden war morsch, das Holz knackte bei jeder unbedachten Bewegung und noch während der Rest der kleinen Gruppe schlief, machte er es sich zur Aufgabe auszutesten, wo er treten konnte ohne Geräusche zu verursachen. Es könnte wichtig werden, selbst wenn er nicht daran glaubte, so unmittelbar in Kampfhandlungen einbezogen zu werden. Das zarte Glimmen in einer von Fayes Taschen schließlich brachte ihn dazu neben der blonden Magierin in die Hocke zu sinken, um sie zu wecken.
Nur langsam bewegte er sich zur Seite und richtete sich auf, die müden Knochen streckend und seinen Blick über den Dachstuhl wandern lassend. Es gab hier nicht viel außer Heu und dem leisen Rascheln darin, das nur von kleinen Tieren kommen konnte. Der Boden war morsch, das Holz knackte bei jeder unbedachten Bewegung und noch während der Rest der kleinen Gruppe schlief, machte er es sich zur Aufgabe auszutesten, wo er treten konnte ohne Geräusche zu verursachen. Es könnte wichtig werden, selbst wenn er nicht daran glaubte, so unmittelbar in Kampfhandlungen einbezogen zu werden. Das zarte Glimmen in einer von Fayes Taschen schließlich brachte ihn dazu neben der blonden Magierin in die Hocke zu sinken, um sie zu wecken.
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 3:57 pm
Klamm und kalt fühlte Faye sich, obwohl ihre kleine Blase den Großteil der Wärme im Dachstuhl gehalten hatte, doch es brauchte ein paar Schlucke ihren trockenen Hals hinunter, ehe sie ihrer Stimme über den Weg traute.
Ein kurzer, rascher Blick, vielleicht etwas zu gehetzt, verriet ihr, dass sich an der Situation nicht viel geändert hatte und kein Neuankömmling mit Waffen in der Tür stand. Nur der Besoffene war noch da und schnarchte halbwegs friedlich.
"Was ist los ...?", fragte sie, noch immer nicht ganz beisammen und wischte sich den Schlaf aus den Augen, der sie verklebte, ehe sie fröstelnd die Decke um sich zog und vor sich zuhielt, um sich damit gegen den immer noch frischen Wind zu schützen. Mochte er auch noch so oft ihr Element sein, heute war er ihr zu kalt.
Ein kurzer, rascher Blick, vielleicht etwas zu gehetzt, verriet ihr, dass sich an der Situation nicht viel geändert hatte und kein Neuankömmling mit Waffen in der Tür stand. Nur der Besoffene war noch da und schnarchte halbwegs friedlich.
"Was ist los ...?", fragte sie, noch immer nicht ganz beisammen und wischte sich den Schlaf aus den Augen, der sie verklebte, ehe sie fröstelnd die Decke um sich zog und vor sich zuhielt, um sich damit gegen den immer noch frischen Wind zu schützen. Mochte er auch noch so oft ihr Element sein, heute war er ihr zu kalt.
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 4:03 pm
"In deiner Tasche leuchtet etwas", war Emersons leise Antwort, mit der er gewartet hatte bis er sicher war, dass Faye halbwegs beisammen war, um zumindest die Nachricht einzuordnen und zu verarbeiten. Er verbiss sich den Seitenkommentar, dass es für Glühwürmchen in diesen Stunden ein wenig zu spät war und sie wärmere Regionen vorzogen und schob ihr stattdessen die Tasche hin. Es wäre leicht gewesen, selbst nachzusehen, aber - so einfach Taschendiebstahl auch sein mochte - es wäre nicht richtig gewesen, insbesondere nicht wenn das Ziel die Tasche einer Zauberin war. Dunkel erinnerte er sich an die letzte Konfrontation mit ihren Kräften und daran, wie eisig kalt der Schnee gewesen war, in dem er gelandet war - er hatte nicht vor, das hier zu wiederholen.
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 4:09 pm
Faye griff nach der Ledertasche, in der sie all das eingesteckt hatte, was nicht ihr Eigen war und die wenigen, drei, vier Dinge, die sich wieder angesammelt hatten. Darunter der Xenograph, den ihr Lyra in die Finger gedrückt hatte.
Mit mehr Vorsichtig, als sie zugeben wollte, öffnete sie den Deckel des leuchtenden, kleinen Dinges, das mehr Ähnlichkeiten mit einer Puderdose hatte als mit allem anderen. Dummerweise würde die Tarnung sofort auffliegen, wenn es wieder zu leuchten anfing. Faye war geneigt, Lyra zu fragen, was um Himmels Willen sie sich dabei gedacht hatte, nicht einen einzigen Tarnzauber über das Ding zu legen und konzentrierte sich auf das Innere des Dings.
Ein kleiner Spiegel war an der Oberseite angebracht, während an der Unterseite nur ein winziger, kleiner Stachel zu sehen war, spitz und bestimmt nicht dafür gedacht, probehalber seinen Finger darauf zu drücken.
"Danke, Em", fügte sie leise hinzu, weil sie das hier sonst verschlafen hätte und nickte ihm zu, deutlich die Spuren einer durchwachten Nacht an ihm sehend. Er schien mit sich zu hadern und sie deutete nur neben sich. "Ruh dich aus, ich bin wach."
Mit mehr Vorsichtig, als sie zugeben wollte, öffnete sie den Deckel des leuchtenden, kleinen Dinges, das mehr Ähnlichkeiten mit einer Puderdose hatte als mit allem anderen. Dummerweise würde die Tarnung sofort auffliegen, wenn es wieder zu leuchten anfing. Faye war geneigt, Lyra zu fragen, was um Himmels Willen sie sich dabei gedacht hatte, nicht einen einzigen Tarnzauber über das Ding zu legen und konzentrierte sich auf das Innere des Dings.
Ein kleiner Spiegel war an der Oberseite angebracht, während an der Unterseite nur ein winziger, kleiner Stachel zu sehen war, spitz und bestimmt nicht dafür gedacht, probehalber seinen Finger darauf zu drücken.
"Danke, Em", fügte sie leise hinzu, weil sie das hier sonst verschlafen hätte und nickte ihm zu, deutlich die Spuren einer durchwachten Nacht an ihm sehend. Er schien mit sich zu hadern und sie deutete nur neben sich. "Ruh dich aus, ich bin wach."
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 4:15 pm
Magierkram. Was immer Faye da gehortet hatte, kaum etwas davon sah aus wie irgendetwas, mit dem sie wirklich etwas anfangen konnten und wenn er ehrlich war, dann hatte sich seine Ansicht über Handwedeler und Sprüchesprecher auch während der Zeit mit Faye und Aristeas nicht besonders verändert. Gemessen an eben jenem Geklimper, das Faye aus der Ledertasche zog, war er mit einem Mal dankbar um die eigene Geistesgegenwärtigkeit, eben nicht in die Tasche zu greifen, weil das bedeutet hätte von einem von Eleonoras Giften oder Fayes Magie niedergestreckt zu werden.
Dankbar, weil die Müdigkeit allmählich Überhand gewann, nickte er jetzt und legte ihr noch einmal eine Hand auf die Schulter, ihr einen kurzen Kuss auf den Schopf gebend bevor er sich auf den halb angewärmten Platz sinken ließ, um selbst ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor ihre Kerkermeister wieder zurückkehrten, um erneut Gespräche über Wahrheit und Lüge zu führen. "Weck mich, wenn etwas sein sollte."
Dankbar, weil die Müdigkeit allmählich Überhand gewann, nickte er jetzt und legte ihr noch einmal eine Hand auf die Schulter, ihr einen kurzen Kuss auf den Schopf gebend bevor er sich auf den halb angewärmten Platz sinken ließ, um selbst ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor ihre Kerkermeister wieder zurückkehrten, um erneut Gespräche über Wahrheit und Lüge zu führen. "Weck mich, wenn etwas sein sollte."
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 4:20 pm
"Versprochen", gab sie leise zurück und fuhr zart mit ihren Fingerspitzen über seine stoppelige Wange, ehe sie sich dem drängenden pulsieren des Lichtes zuwandte.
"Lyra?", fragte sie leise in die Stille im Raum hinein, nur unterbrochen von einzelnen, kleinen Regentropfen, die in die Pfützen auf den Holzdielen fielen und dem wiederholten Schnarchen von Haakon. Elli rollte wie eine kleine Katze unter ihrer Decke, ganz nahe bei Aristeas, weil er immer wie ein kleines Kaminfeuer Wärme abgab und auch Aias war dicht bei ihnen.
"Lyra?", fragte sie leise in die Stille im Raum hinein, nur unterbrochen von einzelnen, kleinen Regentropfen, die in die Pfützen auf den Holzdielen fielen und dem wiederholten Schnarchen von Haakon. Elli rollte wie eine kleine Katze unter ihrer Decke, ganz nahe bei Aristeas, weil er immer wie ein kleines Kaminfeuer Wärme abgab und auch Aias war dicht bei ihnen.
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Re: Kapitel 11
So Sep 03, 2017 4:26 pm
"Gütiger Gott, ich habe befürchtet, du hättest den Xenographen verloren", waren die ersten Worte, die verzerrt von Lyras Seite aus an Fayes Ohren drang. Die Hofzauberin hatte sich inzwischen längst in ihre eigenen Gemächer zurückgezogen und die Türen zu eben jenen verriegelt, um zu verhindern, dass allzu neugierige Ohren von dem Gespräch zwischen ihr und der Verräterin erfuhren. Die letzte Nacht hatte sie damit verbracht, Nachforschungen über jenen Zirkel anzustellen, den Cailan vor hatte gemeinsam mit den Templern anzugreifen und nachdem sie Hieronim nicht davon hatte überzeugen können, diesen Angriff zu verbieten, weil seine Erklärung dazu gewesen war 'er plane auf lange Sicht', hatte sie sich selbst im Zugzwang gesehen.
"Wie geht es dir? Seid ihr sicher im Norden angekommen?"
"Wie geht es dir? Seid ihr sicher im Norden angekommen?"
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