- Mia
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 10:49 pm
Die Worte, die Faye sagen wollte blieben ihr im Hals stecken. Wortwörtlich. Sie konnte Emerson noch nicht einmal einen Vorwurf machen und würde sie nicht schlagen wie ein Mädchen (eben laut diesem Assassinen, der irgendwann aufgehört hatte, zu versuchen, ihr bessere Schläge beizubringen) - hätte sie Cassian schon vor mehreren Minuten eine verpasst. So war sie tatsächlich hin und her gerissen zwischen Dankbarkeit, groben, wütenden Erwiderungen in Cassians Richtung mit der Erklärung, wohin er sich zum Teufel noch mal die Zirkel und seine Meinung schieben konnte - und dem irrationalen Gefühl, laut lachen zu müssen.
- Yannic
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 10:54 pm
Cassian hielt sich die Nase, während rote Tropfen auf den Schnee trafen und sich dort in feinen Mustern ausbreiteten. Er schniefte kurz, drückte sich kurz auf die Nase um sicherzugehen, dass diese nicht gebrochen war und richtete sich dann wieder auf.
"Das war nicht deine klügste Entscheidung..." erklärte Cassian und wischte sich mit einem Ärmel über die Nase, ehe er sich umwandte. Es kostete ihn alle Macht die in ihm brodelnde Wut zu unterdrücken, während er sich langsam aufrichtete. Erneut hatten sie ihn gedemütigt und es rang ihn all seine Selbstkontrolle ab nun nichts dummes oder gefährliches zu sagen. Er hatte wichtigere Aufgaben als die beiden und die Bruderschaft der Assassinen war ein Auslaufmodell.
Er spuckte den Mund voll Blut in den Schnee, ehe er sich zum gehen umwandte.
"Das war nicht deine klügste Entscheidung..." erklärte Cassian und wischte sich mit einem Ärmel über die Nase, ehe er sich umwandte. Es kostete ihn alle Macht die in ihm brodelnde Wut zu unterdrücken, während er sich langsam aufrichtete. Erneut hatten sie ihn gedemütigt und es rang ihn all seine Selbstkontrolle ab nun nichts dummes oder gefährliches zu sagen. Er hatte wichtigere Aufgaben als die beiden und die Bruderschaft der Assassinen war ein Auslaufmodell.
Er spuckte den Mund voll Blut in den Schnee, ehe er sich zum gehen umwandte.
- Cat
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 10:59 pm
Es waren nur ein paar kleine Schritte, die er bis zu dem Magier brauchte. Fest umgriffen seine Hände die Arme des anderen, drehten sie auf dem Rücken und hielten sie dort unnachgiebig fest. Er hörte das Aufkeuchen des anderen, glaubte das Blut in seinen Venen rauschen zu hören, wie sehr sein Herz holperte bei dem plötzlichen Schrecken und der Erkenntnis, das es eine der Klingen war, die jetzt an dem Hals des Magiers ruhte - nur ein dünnes Blatt Papier, das fehlte bis die Klinge in seinen Hals eindrang.
"Stimmt", raunte er lediglich leise, nur noch hörbar für den anderen Magier, während er selbst mit jedem Atmen ruhiger wurde. Es war ein eigenartiges Gefühl hier jetzt zu stehen, wieder zu den Waffen zu greifen, mit denen er aufgewachsen und inzwischen wahrscheinlich längst verwachsen war und sich dadurch wieder lebendig zu fühlen. Wie derjenige zu fühlen, der er eigentlich war, statt weiter in Lethargie und Vorwürfen zu verschwinden.
"Entdecke ich dich noch einmal in ihrer Nähe und höre das, was du ihr jetzt vorgeworfen hast, unterhalten wir uns hier gerade zum allerletzten Mal, Cassian."
"Stimmt", raunte er lediglich leise, nur noch hörbar für den anderen Magier, während er selbst mit jedem Atmen ruhiger wurde. Es war ein eigenartiges Gefühl hier jetzt zu stehen, wieder zu den Waffen zu greifen, mit denen er aufgewachsen und inzwischen wahrscheinlich längst verwachsen war und sich dadurch wieder lebendig zu fühlen. Wie derjenige zu fühlen, der er eigentlich war, statt weiter in Lethargie und Vorwürfen zu verschwinden.
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- Yannic
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 11:02 pm
"Natürlich..." erklärte Cassian, wenngleich er sich auch nicht traute zu nicken. "Ich hab es verstanden. Keine Sorge..." flüsterte der Magier, während er die Augen schloss und für einen kurzen Moment versucht war... es hätte nicht mehr gebraucht als einen Gedanken. Aber nein. Der König brauchte sie. Lyra brauchte sie und solange sie nützlich waren, solange würde er sie nicht anrühren.
- Mia
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 11:07 pm
"Lass ihn gehen", kam es leise von Faye, weil sie spürte, wie die unterdrückte Wut und das Verlangen etwas zu tun, was unverzeihlich gewesen wäre, in Cassian wallten. Und tatsächlich hatte sie Angst um Emerson. Der Magier ... der Magier, den sie einst geglaubt hatte zu lieben hatte sich mit all seinen Worten in einen Bereich ihres Kopfes gedrängt, in dem sie weder Mitgefühl noch Zuneigung beherbergte. Zum ersten Mal, seit sie Cassian wieder gegenübergetreten war und die Ansichten des anderen gehört hatte, fragte sie sich, ob der Moment kommen würde, in dem sie ihn töten musste, um die Freiheit der Magier zu sichern. Ihr Element flüsterte ihr etwas zu, mahnte sie zur Vorsicht. Aber noch war es nicht so weit.
"Em. Bitte."
"Em. Bitte."
- Cat
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 11:11 pm
"Sei dankbar", flüsterte er dem anderen nur zu und mit einem leisen Klicken verschwand die Klinge wieder zurück in dem Unterarmschutz bevor Emerson einen Schritt zurücktrat und Cassian seiner Wege gehen ließ. Diese Sache war noch lange nicht ausgestanden und wären da nicht die Dutzenden von Forderungen und Verpflichtungen, die sie eingegangen waren, hätte ihn nichts und niemand davon abgehalten den Magier zu ermorden und damit endgültig die Ketten zu kappen, die Faye bislang in ihrem alten Zirkel gehalten hatten. Später einmal. Dann, wenn sie wieder auf festen und sicheren Füßen standen und sich der Boden nicht wie Treibsand unter ihnen auflöste.
Kopfschüttelnd sah er dem anderen noch eine Sekunde nach, dann wandte er sich zu Faye zurück und trat zu ihr hin. Was immer er gesagt hätte, hätte sagen können - es wäre falsch gewesen, hätte nichts davon getroffen, was da wirklich in seinem Kopf war als er die Arme ausstreckte und die andere zu sich zog.
Kopfschüttelnd sah er dem anderen noch eine Sekunde nach, dann wandte er sich zu Faye zurück und trat zu ihr hin. Was immer er gesagt hätte, hätte sagen können - es wäre falsch gewesen, hätte nichts davon getroffen, was da wirklich in seinem Kopf war als er die Arme ausstreckte und die andere zu sich zog.
- Mia
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Re: Kapitel 18
Fr Dez 01, 2017 11:21 pm
Überraschung war gar nichts gegen das, was Faye empfand, als sie die Geste sah - eher spürte als sah, denn ihr dämlicher Körper verriet sie, ehe sie ihren Kopf einschalten konnte und fand zielgenau die Stelle, an der sie exakt in die Umarmung des anderen passte.
Sie machte sich nichts vor, sie mussten über alles reden. Dinge klären, die ungesagt geblieben waren. Doch noch wichtiger war das warme Gefühl, das sie in sich spürte, das die Kälte und den Zorn verpuffen ließ wie eine Seifenblase und die kleine Stimme, die ihr zuflüsterte, dass Emerson niemals - noch nie in all dieser Zeit - so wenig darauf gegeben hatte, wer sie beide sehen mochte. Zuneigung war etwas für stille Stunden, in denen vielleicht ein guter Freund eine flüchtige Berührung sah. Seltener noch eine Umarmung.
Nichtsdestotrotz standen sie nun hier. Sichtbar für alle.
Sie machte sich nichts vor, sie mussten über alles reden. Dinge klären, die ungesagt geblieben waren. Doch noch wichtiger war das warme Gefühl, das sie in sich spürte, das die Kälte und den Zorn verpuffen ließ wie eine Seifenblase und die kleine Stimme, die ihr zuflüsterte, dass Emerson niemals - noch nie in all dieser Zeit - so wenig darauf gegeben hatte, wer sie beide sehen mochte. Zuneigung war etwas für stille Stunden, in denen vielleicht ein guter Freund eine flüchtige Berührung sah. Seltener noch eine Umarmung.
Nichtsdestotrotz standen sie nun hier. Sichtbar für alle.
- Cat
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:01 pm
Stillschweigend standen sie eine ganze Weile lang da und ebenso lang ruhte Emersons Blick noch auf dem Eingang, durch den Cassian gegangen war - ganz offensichtlich beleidigt darüber, dass jemand ihn daran gehindert hatte, weiterhin Faye für etwas verantwortlich zu machen, was er selbst ebenso gut hätte selbst tun können. Er würde sich rächen, würde berichten und er konnte bislang nur hoffen, dass es nicht erneut ihnen zu Lasten gelegt werden würde. Sie hatten aktuell mehr als genügend Probleme, die sie nach und nach abarbeiten mussten - es musste nicht ein weiteres hinzu kommen. Fayes Herz schlug schnell an seiner Brust und langsam löste er sich wieder von ihr, die Hände an ihren Schultern haltend, um nicht gleich wieder das Gefühl dafür zu verlieren, ihr wenigstens hier beistehen zu können.
"Was ist passiert?", hakte er nach, um das Gespräch wieder aufzunehmen. "Wie kam er auf den Gedanken, es könne besonders intelligent sein dir das vorzuwerfen?"
"Was ist passiert?", hakte er nach, um das Gespräch wieder aufzunehmen. "Wie kam er auf den Gedanken, es könne besonders intelligent sein dir das vorzuwerfen?"
- Mia
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:06 pm
Tatsächlich war das schwierig zu beantworten und einen Moment brauchte Faye, das alles in ihrem Kopf zu sortieren, aber eine befriedigende Antwort kam nicht dabei herum. Vielleicht half es, wenn sie die Geschichte ein Stück weit zurück verfolgte und aufrollte ...?
"Er lief mir über den Weg, als ich gerade von Lyra kam", antwortete sie schulterzuckend und legte den Kopf ein winziges Stück schief, als sie Emerson ansah, noch nicht ganz sicher, woher sein plötzlicher Sinneswandel kam. "Ein Wort gab das andere - scheinbar ist sein Hass auf mich größer als gedacht. Er wäre nicht der erste, der meint, ich sei Schuld an dem Dilemma mit den Zirkeln. Er ist nur einer der wenigen, der es hier wagt, laut auszusprechen."
"Er lief mir über den Weg, als ich gerade von Lyra kam", antwortete sie schulterzuckend und legte den Kopf ein winziges Stück schief, als sie Emerson ansah, noch nicht ganz sicher, woher sein plötzlicher Sinneswandel kam. "Ein Wort gab das andere - scheinbar ist sein Hass auf mich größer als gedacht. Er wäre nicht der erste, der meint, ich sei Schuld an dem Dilemma mit den Zirkeln. Er ist nur einer der wenigen, der es hier wagt, laut auszusprechen."
- Cat
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:13 pm
"Ziemlich einfach zu sagen, du wärst an alledem schuld während er auch nichts getan hat, um es aufzuhalten oder zu verändern", schloss er Cassians Gründe lediglich knapp ab und schüttelte den Kopf darüber, weil es scheinbar irgendwie ein Grundverständnis der Magier gab, dass es immer nur einen gab, der Schuld an allem Elend trug. Bislang hatte er seitdem er die Bannwirker kannte noch keinen einzigen erlebt, der ihm gesagt hatte, dass sich eine Situation verselbstständig hatte nachdem eine ganze Gruppe aufbegehrt hatte - Rebellionen innerhalb eines Zirkels entstanden nicht aus einem einzigen heraus. Nicht einmal wenn dieser jemand Faye war.
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:27 pm
Faye tat die Worte ab und schüttelte den Kopf. "Verletzter Stolz und Eifersucht spielen da auch noch ihre Rolle." Sicherlich, sie war immer noch aufgebracht über die Art, wie Cassian ihr all das vorgeworfen hatte, doch wenn sie ehrlich war - er war nicht der erste und er würde nicht der letzte sein, der genau das tat. Sie würde noch vielen Magiern begegnen, die ihr genau das gleiche sagen würden. Was schmerzte, war das, was sie verbunden hatte. Vor so vielen Jahren, als die Welt noch einfacher gewesen war.
- Cat
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:35 pm
"Er hat sich für etwas anderes entschieden. Es ist ja nicht so, als hätte er nicht die Wahl gehabt, wohin er gehen wollte oder als wüsste er nicht, wo du die Jahre über gewesen bist. Wenn er hätte etwas klären wollen, hätte er viel früher zu dir kommen können - mach dir um ihn keine Gedanken mehr."
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 1:45 pm
Das sagte sich leichter, als es war, dennoch widersprach sie Emerson nicht und besann sich wieder darauf, dass hier jemand vor ihr stand, der wichtiger war. Ihr Herz setzte für eine Sekunde aus, ohne ihr eine Aussage zu geben, warum.
"Ich war auf dem Weg zu dir", sagte sie schließlich nur, weil es das einfachste war, das Gespräch wieder aufzunehmen.
"Ich war auf dem Weg zu dir", sagte sie schließlich nur, weil es das einfachste war, das Gespräch wieder aufzunehmen.
- Cat
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 2:01 pm
Sie war auf dem Weg zu ihm gewesen und vorher ausgerechnet bei Lyra gewesen? Für den kurzen Moment keimte so etwas wie Misstrauen in ihm auf, das dafür sorgte, dass er die Stirn runzelte bevor er es wieder abschüttelte. Sie hatten bislang keinen Grund, um an der Zauberin zu zweifeln, so wenig wie es ihm auch gefiel, dass Faye so viel Zeit mit ihr verbrachte. Über Misstrauen und Verwirrung über ihre Offenbarung vergaß er nur leider das, dass er selbst hierher zurückgekehrt war, um mit ihr zu sprechen - Dinge auszusprechen, die bislang verborgen geblieben waren und um sie davon zu informieren, dass er am Abend gemeinsam mit Eleonora für ein paar Tage in den Norden gehen würde, damit sie dort ihre Angelegenheiten würde klären können, bevor sie endgültig zu ihnen in die Hauptstadt kam.
"Warum?"
"Warum?"
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 2:08 pm
Die Frage klang schmerzlich misstrauisch in ihren Ohren, als erwartete Emerson einen Haken an der Sache und Faye musste sich dazu zwingen, ruhig zu bleiben und die Situation nicht in den Sand zu setzen, als sie eine Hand auf seine legte, die noch immer an ihrer Schulter lag - warm und beständig.
"Weil ...", fing sie dann an und hatte keinen blassen Schimmer, wie sie weiterreden sollte. "Es ... es tut mir Leid, wie wir gestern Abend auseinander gegangen sind. Ich weiß, wir -" Sie verstummte und senkte den Blick. "Es tut mir Leid."
"Weil ...", fing sie dann an und hatte keinen blassen Schimmer, wie sie weiterreden sollte. "Es ... es tut mir Leid, wie wir gestern Abend auseinander gegangen sind. Ich weiß, wir -" Sie verstummte und senkte den Blick. "Es tut mir Leid."
- Cat
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:07 pm
Sie entschuldigte sich? Für einen kurzen Augenblick blinzelte er und runzelte erneut die Stirn, sich dann entscheidend nicht damit anzufangen die Schuld vom einen zum anderen zu schieben und sich stattdessen einen anderen Platz als mitten im Innenhof zu suchen, um dieses eine Gespräch zu führen, zu dem Elli gedrängt hatte. Einen Moment noch wortlos zog er sie rüber zu einem der offenen Gänge, in denen sie nicht Gefahr liefen binnen einiger weniger Minuten von Schnee überdeckt zu sein und wo sie ein wenig geschützter von Kälte und neugierigen Ohren waren, die es zur Genüge am königlichen Hof gab.
"Ich hab mich nicht besser verhalten", räumte er nach einigen Sekunden ein. "Diese ganze Angelegenheit macht mich mürbe und ich hab es an dir ausgelassen."
"Ich hab mich nicht besser verhalten", räumte er nach einigen Sekunden ein. "Diese ganze Angelegenheit macht mich mürbe und ich hab es an dir ausgelassen."
- Mia
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:10 pm
Faye putzte mit ihren Handflächen den Schnee von dem Mantel, den Lyra ihr geliehen hatte, damit sie halbwegs warm zurück in die Zimmer kam und der an ihr so unpassend und pompös wirkte, wie sonst nur noch ein Ballkleid. Sie war in der Nacht losgezogen, ohne sich um irgendetwas Gedanken zu machen - weder ihr Schuhwerk noch die leichten Sachen unter dem Mantel waren für den Ausflug gedacht gewesen. Einigermaßen froh, den Schneeflocken zu entkommen lehnte sie sich gegen die Mauer, die sie nun im Rücken hatte und wartete ab. Emerson schien irgendetwas auf dem Herzen zu haben und sie tat besser daran, ihn nicht zu unterbrechen, wenn er schon einmal sprach.
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:21 pm
Er hatte keine Ahnung davon, wie er beginnen sollte - von der Entschuldigung einmal abgesehen, die er soeben vorgebracht hatte. Es gab Dutzende von Angelegenheiten, die es anzusprechen galt und für keine davon war es wirklich der passende Ort, geschweige denn der richtige Zeitpunkt. Eigentlich waren es Bruderschaftsthemen, die für die angespannte Zaubererin vermutlich das Letzte waren, was sie noch hatte hören wollen, aber sie saßen nun einmal hier.
"Es ist mir nicht egal gewesen, was mit der Bruderschaft passiert ist, ebenso wenig wie es mir egal ist, was mit Linea geschieht - auch, wenn ich den Anschein gemacht habe. Ich versuche nur das Ganze zusammen zu halten, neu zu sortieren, weil wir dringend eine Möglichkeit brauchen wieder Sicherheit zu haben und unser Leben zu sortieren."
"Es ist mir nicht egal gewesen, was mit der Bruderschaft passiert ist, ebenso wenig wie es mir egal ist, was mit Linea geschieht - auch, wenn ich den Anschein gemacht habe. Ich versuche nur das Ganze zusammen zu halten, neu zu sortieren, weil wir dringend eine Möglichkeit brauchen wieder Sicherheit zu haben und unser Leben zu sortieren."
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:22 pm
"Und du brauchst mehr Unterstützung dabei", schlussfolgerte Faye leise und betrachtete seine Gesichtszüge, die halb im Dunkel lagen in dem Durchgang, in dem sie sich befanden.
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:31 pm
"Es geht weniger darum, dass ich mehr Unterstützung will, als darum, dass wir eine gemeinsame Linie finden müssen. Ich will dich nur nicht ständig hintenan stellen müssen - nicht immer derjenige sein müssen, der dir für eine Entscheidung auf die Füße treten muss, weil es uns beiden nicht gut tut."
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:35 pm
"Liebend gerne würde ich fragen, wohin unser Weg führt ... aber ... ich werde das Gefühl nicht los: Richtiger scheint die Frage, nach dem der Bruderschaft", zwang sich Faye über die Lippen und begann an genau jener zu nagen. Eine Versöhnung schön und gut. Eine Entschuldigung, so selten sie auch sein mochte, es war nicht die erste. Aber die offenen Worte hier waren bitter nötig, auch, wenn sie weh taten. Immer wieder rief sie sich das Gespräch mit Lyra in Erinnerung und hoffte auf irgendein Wunder - aber was konnte sie denn wirklich erwarten? Sie beide würden sich nicht von heute auf morgen ändern.
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:37 pm
"Was willst du?", hakte er statt einer Antwort nach.
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:37 pm
"Was ...?"
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:38 pm
"Wie es weitergehen wird. Ich habe inzwischen gelernt, dass ich nicht unbedingt die Instanz bin, die besonders gute Entscheidungen trifft, also wende ich mich an andere. Ellis Ansichten hab ich bereits gehört - jetzt frage ich dich."
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Re: Kapitel 18
So Dez 03, 2017 4:44 pm
Dass er fragte, war tatsächlich neu und die Möglichkeiten, die in ihrem Kopf schwirrten, waren endlos. Aber es gab etwas, was sie für sich beschlossen hatte und sie würde es ihm früher oder später mitteilen müssen.
"Sobald die Verletzten wieder auf den Beinen sind, werde ich einen der ausgebildeten Heiler meinen Platz einnehmen lassen. Wenn ich helfen kann, dann werde ich es natürlich auch weiterhin tun. Aber ich fürchte, ich kann mehr tun, wenn ich mich auf meine Magie konzentriere, denn die ist Mangelware im Gegensatz zu Leuten, die Verwundeten helfen können. Linea und Jaffar sind die ersten Spatzen, die beide Welten in sich tragen und sie brauchen jemanden, der ihnen einen Weg weist. Versteh mich nicht falsch, ich tue das nicht, weil Cassian mich darauf festnageln wollte ... es war etwas, was mir schon lange am Herzen liegt und ich denke, es wird Zeit, dass ich auch denen zur Seite stehe, die meinem Aufruf gefolgt sind und noch folgen wollen. Ich will die Bruderschaft nicht verlassen - das wollte ich nie, Em. Und dich erst recht nicht. Aber du bist der Meister dieser Bruderschaft und als dieser musst du entscheiden, ob mein Weg neben deinem bleiben kann."
"Sobald die Verletzten wieder auf den Beinen sind, werde ich einen der ausgebildeten Heiler meinen Platz einnehmen lassen. Wenn ich helfen kann, dann werde ich es natürlich auch weiterhin tun. Aber ich fürchte, ich kann mehr tun, wenn ich mich auf meine Magie konzentriere, denn die ist Mangelware im Gegensatz zu Leuten, die Verwundeten helfen können. Linea und Jaffar sind die ersten Spatzen, die beide Welten in sich tragen und sie brauchen jemanden, der ihnen einen Weg weist. Versteh mich nicht falsch, ich tue das nicht, weil Cassian mich darauf festnageln wollte ... es war etwas, was mir schon lange am Herzen liegt und ich denke, es wird Zeit, dass ich auch denen zur Seite stehe, die meinem Aufruf gefolgt sind und noch folgen wollen. Ich will die Bruderschaft nicht verlassen - das wollte ich nie, Em. Und dich erst recht nicht. Aber du bist der Meister dieser Bruderschaft und als dieser musst du entscheiden, ob mein Weg neben deinem bleiben kann."
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