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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 1:27 pm
"Bewegungsfreiheit", kam es sofort von Elli, die begriff, dass sie sich nicht selbst eindecken würde können sondern erst mal auf den Gutwill anderer angewiesen war, während Faye eine Weile still war und dann beinahe zaghaft die Hände hob. "Handschuhe?"
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 1:32 pm
"Anspruchsvolle Aufgaben also. Ich gehe davon aus, dass ich mir Bewegungsfreiheit und ein paar Handschuhe gerade noch merken kann."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 3:58 pm
Der Sturm hatte sich verzogen und war dem gewichen, was sie hier einen 'warmen Spätfrühling' schimpften. Es war immer noch kalt und der Schnee schmolz nur an wenigen Stellen, die etwas Sonne abbekamen dahin. Die Wege zwischen den Häusern, die nicht befestigt waren, bestanden aus einer glitschigen, rutschigen Matschschicht und Faye hatte es aufgegeben, ihre Schuhe wirklich sauber bekommen zu wollen oder überhaupt den Irrglauben zu entkräften, sie könnte es schaffen, trockenen Fußes von A nach B zu gelangen.
Sie verbrachte inzwischen viele Stunden des Tages abseits der anderen, draußen vor den Toren der Stadt, weil Henrik wohl im Laufe der letzten Wochen entschieden hatte, dass sie alleine wohl ohnehin nicht weit kämen und sich so harmlos verhielten, dass es doch in Ordnung wäre, sich zu bewegen, wie sie wollten. Natürlich hatten sie immer noch nicht überall Zutritt, ohne, dass eine Wache dabei war, aber diese Flächen beschränkten sich auf Henriks und Gydas Zuhause und dorthin? Freiwillig wollte niemand in die Höhle des Löwen.
Faye streifte sich die Kapuze vom Kopf, als sie in das kleine Haus trat, das sie miteinander teilten und in dem sie es geschafft hatten, für jede Partei wenigstens ein wenig Privatsphäre zu schaffen, doch es schien niemand da zu sein. Die Meditationen schlauchten sie und sie hätte zuvor noch Stein und Bein schwören können, so ein bisschen rumsitzen und sich konzentrieren war keine Arbeit. Pustekuchen! Aber sie machte Fortschritte. Gute sogar, wenn sie Lyra glauben durfte und es wurde auch höchste Zeit. Schon wieder waren die Templer losgezogen und hatten sich des dritten Zirkels bemächtigt. Die Luft wurde langsam dünn.
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:11 pm
Sein Stab war inzwischen fertig modifiziert worden. Es war einiges an Arbeit dafür notwendig das Schraubgewinde aus Eisen so zu formen, dass es später auch passte und eine gute Stabilität bot, doch hatte sich Aris Hingabe zum Feuer dafür letztlich als das ideale Mittel erwiesen. Denn während Haakon jedes Werkzeug nur mit der Zange und dem Meißel bearbeiten konnte wenn er eine Form erschaffen wollte, konnte Ari das, ohnehin mehrere hundert Grad heiße Metall einfach in die Hand nehmen, es durch diese noch weiter erhitzen in so die Formen einfach hinein drücken und nach belieben Feinarbeiten vornehmen. Beinahe hätte er sich selbst dafür verprügelt, erst jetzt auf diese Idee gekommen zu sein. Während seiner Zeit an der Akademie hatte er alles mit herkömmlichen Mittel hergestellt, lediglich die Runen waren magisch. Ein solches Arbeiten fühlte sich wesentlich freier, ursprünglicher und schlichtweg schöner an. Das Ergebnis hatte schließlich ihn und auch den Schmied zufrieden gestellt. Innerhalb weniger Sekunden ließ sich die Speerspitze auf den Stab schrauben, welche daraufhin so fest darauf saß, dass man meinen könnte es wäre in einem Guss gefertigt worden. Nun jedoch galt es, damit zu üben und langsam aber sicher wieder die Grundbewegungen des Kampfes zu verinnerlichen. Er hatte gerade mal eine Stunde mit Haakon geübt. Allein das hatte ihm jedoch bewiesen, wie schnell man gelerntes wieder vergessen konnte. In Folge dessen war er mit etlichen Blutergüssen und Prellungen in das Haus geschlichen, dass ihnen zugeteilt worden war. Dort hatte er sich mit Nadel und Faden bewaffnet und mit einigen, braunen und grauen Wollballen angefangen sich selbst neue Kleidung zu schneidern. Inzwischen war dies nichts Fremdes mehr für ihn, vor allem die Zeit in dem Freudenhaus hatte ihn gelehrt wie man sparsam und gut mit Stoffen umging. Seine alte Kleidung indes war inzwischen kaum noch zu gebrauchen, was in erster Linie daran lag, dass der feine Stoff vom Hof diese raue Kälte einfach nicht vertrug. Die Wolle und Leinenstoffe die er hier erstanden hatte, waren von ganz anderer Machart. Die Farben waren blass, doch die Oberfläche schien durch irgend eine Bearbeitung eine gewisse Imprägnierung erhalten zu haben. Dazu war das Material enorm reißfest und bot somit die Möglichkeit, erneut etliche kleine Taschen mit hinein zu nähen. Das der Stoff wärmen würde war ein nettes Beiwerk, für den Feuermagier allerdings nicht wirklich entscheidend. Er setzte gerade den letzten Nadelstich für ein, aus dickem Leinen gefertigtes Hemd, wobei er selbst darüber erstaunt war, dass der Kragen gerade saß, als er Faye im Eingang sah. „Hey“, grüßte er seine Meisterin mit einem Lächeln. „Inzwischen an das Wetter gewöhnt?“
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:15 pm
Überrascht, doch jemanden in der Ecke des Raumes vorzufinden, hob Faye den Kopf und ließ den Mantel an, den sie getragen hatte, während sie nur die Knöpfe öffnete, als sie zu Ari hinüber trat. Sie hatten viel zu wenig Möglichkeiten gefunden, um miteinander zu üben und das schlechte Gewissen regte sich in ihr. Allerdigns schien der junge Schüler sich ganz gut alleine Lehrstunden in aller Art zu besorgen und deshalb sprach sie das Thema nicht an.
"Wie könnte ich? Es ist nass und kalt und die Sonne scheint - ich weiß nicht ... zwei Stunden am Tag, wenn überhaupt einmal?", antwortete sie ihm und setzte sich gegenüber seiner Arbeit hin, um ihm zuzusehen. Während alle irgendwie etwas sichtbar Produktives taten, war sie ... na ja. Draußen.
"Wie geht es dir?"
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:22 pm
„Ich vermisse Kaladir“, gestand Ari, während er mit einem müden Lächeln zu seiner Meisterin sah und noch einmal probehalber am Hemd zog um auch zu testen ob wirklich alles fest saß. „Septim, Chadim und Lorenzo, mhm. Alles eben.“ Ein neues Stück Stoff ging in seine Finger, diesmal jedoch kein leinen, Sondern Wollstoff. Er hatte bei den hier lebenden Menschen eine interessante Mode gesehen, an der er sich nun selbst einmal versuchen wollte. Dabei ging es um einen Schal, dessen Bahn breiter war als die eines gewöhnlichen Kleidungsstückes, wie man es aus dem Süden kannte. Man schlug ihn zwei, dreimal um den Hals und danach noch einmal über den Kopf, was letztlich wie eine Kapuze wirkte, jedoch den Vorteil hatte das man diese bei starkem Wind festziehen konnte, damit sich nicht alles um den Kopf herum aufblähen konnte und man nur noch das tosen des Windes hörte. „Und du? Vermisst du‘s auch?“
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:24 pm
"Mehr, als ich jemals gedacht hätte", gestand Faye mit einem ähnlichen, wehmütigen Lächeln und wuschelte ihrem Lehrling durch die Haare. Sie waren länger geworden, seit sie unterwegs waren und der kindliche, jungenhafte Ausdruck war wie weggewischt von seinem Gesicht. Er hatte zu schnell erwachsen werden müssen. "Aber wir müssen das beste aus dem Moment machen."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:29 pm
„Ohnehin“, bestätigte Ari sie und begann mit einem scharfen Schneidermesser die ersten Wollbahnen zu teilen. „Eigentlich wollte ich den hier zuerst für mich machen, aber“, er hob kurz die Wollbahn und legte sie probehalber um Fayes Hals. „Ja, ich glaube du bräuchtest dringender noch etwas das dich warm hält als ich. Im übrigen war vorhin unsere Nachbarin da. Sie ließ mir zu verstehen geben, dass wenn ich mich ihrer Tochter auch nur auf fünf Schritt nähern würde, sie mich von einem jungen Bengel ganz schnell zu etwas macht, dass danach in einen Tempel für Mönche einziehen könnte.“
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:36 pm
"Vielleicht ist das auch gar keine so schlechte Idee", mischte sich Emerson ein, als der durch die Tür trat und den Mantel los wurde, der ihn bislang draußen warm gehalten hatte. Kopfschüttelnd streckte er den Arm aus, mit der Hand durch Aristeas wirres Haar streichend und sich jede weitere Erklärung dazu ersparend. Er war nicht gemein genug, um den Jungen darauf hinzuweisen, dass er nun einmal ein Unruheherd war und dass seine letzte Unterhaltung mit einem gleichaltrigen Mädchen damit geendet war, dass sie jetzt mit einigen Löchern im Gedächtnis und panischer Angst vor Magiern am Königshof seinen besten Freund geheiratet hatte.
Die letzten zwei Wochen hatte er genutzt, um mit Eleonora während der Nachtstunden ein wenig außerhalb der Stadt zu trainieren - neue Möglichkeiten zu finden, wie sie hier agieren konnten und Haakons Schmiede war nachts zu dem Ort gewesen, an dem er sämtliche Skizzen über Wege, Häuser und Gassen verborgen hatte. Dort, wo niemand sie so schnell finden würde. Inzwischen hatten sie wenigstens ihre Waffen wieder zurückbekommen, selbst wenn es zu einer Mammutaufgabe geworden war, jede der Waffen auf die Kälte vorzubereiten und die Waffenscheiden ebenfalls auf die Temperaturen anzupassen. Spätestens im Osten würde er nichts mehr davon nutzen können. "Nichts für ungut, Kleiner."
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So Sep 17, 2017 4:38 pm
"Wir sind heute aber auch gemein", stellte Faye fest, aber ein Lächeln lag noch immer auf ihrem Gesicht, als sie zu Emerson hinauf blickte. Ein neckisches, aber gleichzeitig auch tadelndes. "Hat Elli dich wieder in den Schnee geworfen?"
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:42 pm
"Sie hat Steine vorgezogen, weil ihr heute nicht danach war, Schnee in den Fingern zu halten - wir sind dazu übergegangen Felswände als Kletterübungen zu nehmen und sie zielt zu meinem Glück schlechter als sie jeden glauben lässt", folgte die belustigte Antwort und hob die rechte Hand - wie zum Beweis einige aufgeplatzte Stellen an den Fingerknöcheln, an denen längst getrocknetes Blut klebte. Noch bevor sie danach fragen konnte, beugte er sich zu ihr runter, ihr nur einen kurzen Kuss auf die Lippen hauchend. "Alles gut. Mir tut das Training gut und sie mag es andere herum zu scheuchen. Wir profitieren beide davon. Was ist mit deinen Übungen? Kommst du voran?"
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:48 pm
"Wenn ich Lyra glauben schenken darf, dann ja - wenn du mich fragst ... es ist eine Katastrophe. Ich fühle mich wirklich nicht in der Lage, mich von einem Ort zum anderen zu bewegen auf magischem Weg, aber uns läuft die Zeit davon."
Sie nahm seine Hand, ehe er sie wegziehen konnte und besah sich die Wunde, ehe sie seufzte und in der Tasche zu kramen begann, die sie wieder zurück erhalten hatte. Ein kleines Döschen kam zum Vorschein. "Benutz das, wenn die Wunden sauber sind. Das sollte die Heilung beschleunigen."
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So Sep 17, 2017 4:54 pm
"Nur ein paar Kratzer. Spar dir das für den Moment auf, wenn wir wieder mit den Waffen trainieren - ich glaube, dann brauch ich es dringender", wehrte er schulterzuckend ab, weil die Finger zwar brannten nach der eisigen Kälte draußen, aber die Wunden bei Weitem nicht schlimm genug waren, um teure Tiegel mit Medikamenten daran zu verschwenden.
"Was hältst du davon, das alles mal ein paar Stunden hinter dir zu lassen und den Kopf frei zu kriegen? Ihr beide sitzt seit Tagen hier und macht immer nur dasselbe. Außerhalb der Stadt gibt es ein paar Dinge, die euch gefallen könnten und die Elli und ich durch Zufall entdeckt haben."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 4:58 pm
„Die uns gefallen könnten?“ Er wusste das Emerson eigentlich keinen Hang zu bösen Späßen hatte, weshalb sein Geist recht schnell über der Frage hing, was ihnen denn zusagen könnte. Heiße Quellen? Wenn es denn welche in direkter Umgebung gab, hätte er eigentlich schon davon hören müssen. Sicherlich wurde er, wie Faye und alle anderen auch sozial gemieden, doch spätestens Haakon, der darauf scheinbar nicht viel gab, hätte ihm davon erzählt. „Was denn?“
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So Sep 17, 2017 5:00 pm
"Wenn ich es dir verrate, Kleiner, dann wäre es keine Überraschung mehr. Entweder du ziehst dich an oder du bleibst hier und lässt dir nachher von Faye alles erzählen. Deine Entscheidung, aber wenn du mitkommst, dann zieh dir was an, in dem du dich auch bewegen kannst."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 5:01 pm
Oh Gott, wenn Emerson schon sagte, man müsste sich bewegen können ... - dann war das nicht unbedingt immer etwas Gutes. Er war schließlich, trotz Ausfall wegen Widrig- und Krankheiten, immer noch um ein tausendfaches fitter als sie beide zusammen.
Aber hier herumzusitzen würde die Sache auch nicht besser machen. "Dann auf. Ari - komm schon."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 5:11 pm
Sie waren eine ganze Weile lang unterwegs gewesen, hatten einen großen Teil der Strecke nur mit Pferden zurück gelegt und als Emerson sie schließlich dazu angehalten hatte, die Tiere zurück zu lassen, dämmerte es bereits. Es war merklich kälter geworden, ihr Atem bildete kleine Wölkchen vor den Lippen als sie einen engen kleinen Pass hinunter kamen - mehr schlitterten, als das sie wirklich liefen, weil es nur Eis und keine Steine oder Gras mehr gab, das die winterliche Kälte überstanden hätte. Immer dünner und enger wurden die Stege aus gefrorenem Wasser über die sie liefen - mal langsamer, weil einer der anderen immer wieder ins Rutschen kam und beinahe in die Tiefe gestürzt war, aus der das Plätschern von Wasser zu hören war - mal wieder schneller, weil der Pfad in der Kälte fester gefroren als beim letzten Mal gewesen war. Es war einfacher mit Elli hier herum zu klettern als sich immer wieder neu orientieren zu müssen, weil weder Faye, noch Aristeas fit und kräftig genug waren, um den Weg der beiden Assassinen zu wählen.
Erst knappe zwei Stunden später kamen sie vor dem Eingang einer großen Höhle zum Stehen, die Decke und Wände mit dickem, blau schimmerndem Eis bedeckt, das die merkwürdigsten Formen angenommen hatte. "Hier können wir besser laufen", teilte er ihnen lediglich mit und wandte sich nur kurz über die Schulter zurück, bevor er weiterging und erst nach einigen Abzweigungen wieder zum Stehen kam. An den Wänden der Höhle hingen Einkerbungen und Zeichnungen - Zentimeter unter dem eingefrorene uralte Pergamente in fremder Sprache. "Das hier sah ganz nach einem Ort nur für euch Magier aus."
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So Sep 17, 2017 5:27 pm
Ari war, trotz der guten Kondition die er in den letzten Monaten aufgebaut hatte, voll und ganz aus der Puste als sie in die Höhle traten. Dementsprechend hörte man sein schweres Schnaufen, ebenso wie das von Faye, welches ganz und gar undamenhaft klang, über eine recht weite Entfernung hinweg. Als sie jedoch die alten Pergamente, verschlossen hinter dem Eis sahen und die alten Runen die in den Stein geritzt worden waren, schien das Herz des jungen Zauberwebers aufzugehen. „Das sind alte Zeichnungen. Unglaubliche alte“, begann er und wischte mit der Hand über das Eis, um das dahinterliegende Pergament besser erkennen zu können. „Mein alter Meister an der Akademie war in seiner eigenen Jungend voll und ganz auf Geschichte versessen. Gerade die von untergegangenen Zivilisationen hatten es ihm angetan. Natürlich kann ich nicht alles davon wiedergeben aber“, Er tippte mit dem Zeigefinger auf einen großen, unförmigen Pulg schwarzer Masse der wie tausend Tentakel aussah, die auf einem Haufen geballt lagen und sich halb tabsend, halb rollend fortbewegte. „Das hier war allerdings eine hohe Figur in den mythologischen Geschichten der frühen Menschen. Seinen richtigen Namen kenne ich leider nicht, irgendetwas unglaublich schwieriges und unaussprechliches. Aber die Übersetzung des Namens kenne ich noch: Weltenfresser.“
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So Sep 17, 2017 5:29 pm
"Munmedor", half Faye aus, die all dieses Wissen schon so lange nicht mehr hatte abrufen müssen, dass es sie überraschte, mit welcher Leichtigkeit sich all die Dinge wieder zusammenfügten und zurück in ihr Bewusstsein kehrten. "Munmedor, der tausendarmige Krake, der sich um die Welt geschlungen und die ersten Leben darauf zu nichte gemacht hat."
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So Sep 17, 2017 5:31 pm
"Klingt sympathisch", meldete sich Emersons Stimme ein Stück weiter hinten, wo der sich inzwischen einen bequemen Platz gesucht hatte während die beiden Magier sich hier umsahen.
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So Sep 17, 2017 5:33 pm
„Viele meinen das mit ihm die Welt erst die Form bekommen hat wie wir sie jetzt kennen. Das wir früher mit allen anderen Kontinenten verbunden waren und nur seine starken Schläge dafür gesorgt haben, dass die Welt sich teilte.“ Eine Gänsehaut überkam ihn und instinktiv rieb er sich die Arme.
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So Sep 17, 2017 5:37 pm
"Für unmöglich halte ich das nicht mal", erwiderte Faye, dann lachte sie leise. "Alles gut, Ari. Mach dir nicht ins Hemd. Es sind alte Sagen und Legenden, die erzählt wurden, um uns als Kinder in Schach zu halten."
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So Sep 17, 2017 5:47 pm
"Gibt es hier irgendetwas, das euch weiterhelfen kann? Außer mit Gruselgeschichten für Kinder, damit sie nicht ihr Zuhause verlassen, nachdem die Nachtwächter in den Straßen sind?", fragte Emerson feixend nach und schob ein Bein nach oben, die Waffen noch immer in unmittelbarer Griffweite, auch wenn er nicht glaubte, dass es hier jemanden gab, der ihnen etwas antun wollte. Gruselgeschichten - keiner aus der Bruderschaft war mit Gruselgeschichten aufgewachsen, Septim hatte nichts von Geschichten gehalten, solange sie nicht der Wahrheit entsprochen hatten und die Nacht war von jeher ihr Freund gewesen. Keiner von ihnen fürchtete sich in der Finsternis.
"Vielleicht irgendwas, das euch weiterbringt? Ein paar Zauber oder Rezepte? Der Tod in Flaschen wäre im übrigen auch ganz nett."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 5:50 pm
"Der Tod nicht", erwiderte Faye und ging die lange Liste von Pergamenten ab. Ein Glück hatte sie so viel schon entziffern müssen im Zirkel und bei Lyra, dass die alten Schriften ihr keine Schwierigkeiten mehr bereiteten. Sie hob die Finger, strich über das Eis, überflog die Zeilen, dann hielt sie inne und machte einen Schritt zurück. "Aber eine Lösung, die vor allem Lyra interessieren müsste. Oder einen Ansatz dazu. Und hier drüben ist noch etwas über eine Vervielfältigung seiner selbst für kurze Zeit, um gegen eine Übermacht einen Moment zu gewinnen."
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Kapitel 12                  - Seite 7 Empty Re: Kapitel 12

So Sep 17, 2017 5:54 pm
"Du meinst, wenn das mit dem Reisen nicht klappt, können sich die Magier wenigstens als Armee erscheinen lassen, um den Templern Angst einzujagen?", hakte er nach, die Stirn gerunzelt, weil er nicht so recht begriff, wie ein einfacher Mensch sich selbst zu mehr machen konnte, ebenso wenig, welchen tieferen Sinn es hatte, einen Konflikt zwischen Magiern und Nicht-Magiern zu beginnen. Er saß in der ganzen Sache drin, seit er Faye in Kaladir gerettet hatte - seit eben jener Konflikt auch auf die Bruderschaft ausgeweitet worden war und der König sich in dieses Spiel eingemischt hatte.
"Willst du den Ansatz für die Lösung für dich behalten?", wechselte er stattdessen das Thema und erhob sich von seinem Platz, um ein paar Schritt auf die andere zuzumachen.
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