- Mia
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Re: Kapitel 12
Mo Sep 11, 2017 9:58 pm
"Ich würde es bevorzugen, nicht dein Gegner zu sein, Emerson", erwiderte Henrik und löste seine Hand aus dem Griff. Er war nicht so dumm, den anderen zu unterschätzen. Emerson war ein trainierter Mann, einer, der töten würde, wenn er es musste. Und dennoch ... dennoch respektierte er ihn in seiner merkwürdigen Südländer-Art. "Und ich erwarte Mitarbeit. Fürs erste könnt ihr in das Haus neben dem meiner Familie ziehen. Es steht leer und Gyda kann weiß Gott Hilfe gebrauchen seit die Kleinste auf der Welt ist. Sie kamen kurz vor dem Sturm hierher und sind noch nicht richtig eingerichtet. Der Rest wird sich finden." So hatte wenigstens Jörmundur einen Blick auf alles und er selbst war nicht weit weg. Hjalmar würde eben ein paar mal öfter zu Besuch vorbeikommen als ohnehin schon.
- Yannic
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:25 pm
Immer wieder traf der Hammer auf das glühende Eisen, dass die Funken nur so spritzten. Eisen auf Eisen, erkaltetes Metall auf seinen vor hitze leuchtenden Bruder. Schweiß lief über Haakons dunkle Haut, perlte von seiner Stirn und traf zischend auf die Stange, die mit jedem Schlag mehr die Form dessen annahm, was sie einmal werden sollte. Mit einem lauten Zischen tauchte das Schwert schließlich in den großen Bottich voller dunkler Flüssigkeit ein und der Geruch von Fleisch und Tod breitete sich in der ganzen Schmiede aus, ehe Haakon das Stück Metall wieder den Flammen übergab.
Er wandte sich um, griff mit seinen beiden riesigen Pranken nach dem gewaltigen Blasebalg und drückte diesen mit aller Kraft hinab, dass das Feuer nur so loderte.
Die ganze Hütte wurde von den Flammen der Schmiede erhellt und erhitzt, feurig und einnehmend. Erst als er hörte, wie die Tür hinter ihm sich öffnete wandte er sich um.
Er wandte sich um, griff mit seinen beiden riesigen Pranken nach dem gewaltigen Blasebalg und drückte diesen mit aller Kraft hinab, dass das Feuer nur so loderte.
Die ganze Hütte wurde von den Flammen der Schmiede erhellt und erhitzt, feurig und einnehmend. Erst als er hörte, wie die Tür hinter ihm sich öffnete wandte er sich um.
- Cat
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:37 pm
Immerhin waren sie von dem engen, muffigen Dachboden runter. Das Haus, in dem die kleine Gruppe jetzt untergebracht worden war, war groß genug, damit jeder von ihnen eine kleine Ecke zum Schlafen finden konnte und dank der Feuerstelle in der Mitte des Raumes, in der Aristeas' glühende Kohlen ruhten, zog sich der Frost von draußen nicht auch hier drinnen weiter. Faye hatte sich nachdem sie den Sturm besänftigt hatte, in ihre Ecke zurückgezogen und sich dort unter zahlreichen Fellen und Decken zusammengerollt - sie hatte niemanden mehr sehen, geschweige denn irgendetwas hören wollen und Emerson hatte es ihr nicht verdenken können, gemessen daran, wie erschöpft sie gewirkt hatte, als sie den Zauber beendet hatte.
Trotzdem prasselte jetzt eisiger Regen gegen die Fenster und Holzwände und hatte die Straßen draußen binnen einiger weniger Minuten in nichts weiter als Schlamm und Matsch verwandelt. Am Morgen würden die Pfützen gefroren sein, wenn die Temperaturen weiter fielen - spätestens dann würde sich jeder von ihnen lächerlich machen, wenn sie versuchten von einem Ort zum nächsten zu kommen. Er schob die Gedanken bei Seite, den Blick auf die Flammen gerichtet, die vor ihm loderten, als könnten sie ihm eine Antwort auf die Dutzenden von Fragen geben, die sich bereits seit Tagen durch seinen Geist zogen.
"Wir haben immerhin einen Anfang gemacht", hob er leise die Stimme als kaum hörbare Schritte halb hinter ihm zu hören waren.
Trotzdem prasselte jetzt eisiger Regen gegen die Fenster und Holzwände und hatte die Straßen draußen binnen einiger weniger Minuten in nichts weiter als Schlamm und Matsch verwandelt. Am Morgen würden die Pfützen gefroren sein, wenn die Temperaturen weiter fielen - spätestens dann würde sich jeder von ihnen lächerlich machen, wenn sie versuchten von einem Ort zum nächsten zu kommen. Er schob die Gedanken bei Seite, den Blick auf die Flammen gerichtet, die vor ihm loderten, als könnten sie ihm eine Antwort auf die Dutzenden von Fragen geben, die sich bereits seit Tagen durch seinen Geist zogen.
"Wir haben immerhin einen Anfang gemacht", hob er leise die Stimme als kaum hörbare Schritte halb hinter ihm zu hören waren.
- Mia
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:41 pm
Weit weniger mit der Kälte kämpfend war es an Elli, sich genüsslich zu strecken, die Arme weit nach oben gereckt, ehe sie sich neben Emerson sinken ließ und ihn mit der Schulter anstieß. Sie genoss die Abkühlung regelrecht nach so langer Zeit in Kaladir oder mit Alisander auf Reisen in Gebiete, in denen sie nichts verloren hatten. Jetzt wieder bei Emerson zu sein, für eine Weile frei von allem, was ihr Regeln vorgab, ließ sie trotz der Situation übermütig wirken.
"Positive Worte aus deinem Mund, das ich das noch hören darf", lachte sie leise und bündelte die langen Strähnen im Nacken, ehe sie ein Band darum schlang. "Oder jedenfalls das, was bei dir schon als positiv gewertet werden kann. Neutral wäre auch noch gegangen."
"Positive Worte aus deinem Mund, das ich das noch hören darf", lachte sie leise und bündelte die langen Strähnen im Nacken, ehe sie ein Band darum schlang. "Oder jedenfalls das, was bei dir schon als positiv gewertet werden kann. Neutral wäre auch noch gegangen."
- Stimmi
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:41 pm
Als Ari die Schmiede betrat, schlug ihm sofort die Hitze entgegen. Augenblicklich zog sich über seine Haut das angenehme Gefühl das man sonst spürte, wenn man nach langer Zeit wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte. Es fühlte sich ein wenig wie Nostalgie an, wie das warme Gefühl endlich wieder etwas vertrautes zu sehen. Nicht das Em oder Faye ihm nicht vertraut gewesen wären, er schätzte die beiden über alles, doch das Feuer, vor allem in dieser geballten, mächtigen Form, stellte eine instinkthafte Verbindung dar, die selbst sein eigener Verstand nicht gänzlich fassen konnte. „Ich bin noch gar nicht dazu gekommen mich bei dir zu bedanken“, fing er dann ein Gespräch an, während das Feuer bei jedem Schritt den Ari näher kam ein wenig höher loderte, bis die Flammen in einem kurzen Finale blau wurden, danach jedoch wieder die allseits bekannte Farbe annahmen.
- Yannic
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:44 pm
Haakon hob nur die Augenbrauen, ehe er seine dunklen Augen wieder auf die Schmiede richtete. "Mhm", brummte er und nahm eine zweite Stange aus dem Feuer, platzierte diese auf dem Amboss und hieb nun in einem ewig gleichen Stakkato auf sie ein - glich sie in Form und Länge der ersten Stange an.
"Wofür wolltest du dich bedanken?" kam es dann nach einigen Momenten der gleichen hämmernden Arbeit dann doch von ihm, wenngleich er auch jedes Wort erst dann sprach, wenn er mit dem Hammer seine Arbeit zuvor vollendet hatte.
"Wofür wolltest du dich bedanken?" kam es dann nach einigen Momenten der gleichen hämmernden Arbeit dann doch von ihm, wenngleich er auch jedes Wort erst dann sprach, wenn er mit dem Hammer seine Arbeit zuvor vollendet hatte.
- Cat
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:46 pm
"Du kennst Septim, Elli - was hast du erwartet, wie ich sein werde?", stellte Emerson lediglich die schlichte Gegenfrage, ohne sich zu regen, weil die Wärme nach all der Zeit in der eisigen Kälte gerade viel angenehmer war als die Aussicht darauf jetzt wieder zu frieren. In Kaladir wäre es jetzt noch immer warm - er würde kein Feuer brauchen, um sich aufzuwärmen, nur einen Platz, um sich vor dem Regen zu schützen. Eine Sekunde lang kehrte das bittere Gefühl von Sehnsucht nach der gewohnten Heimat wieder zurück - die leise Frage, wie es Septim und Lorenzo ging, wie weit Letzterer gekommen war und ob er überhaupt noch am Leben war. Er war gegangen, als die Bruderschaft neu errichtet werden sollte und alles, was ihm jetzt blieb, war inständig zu hoffen, dass Septim nicht dieselben Fehler wieder machte, die sie erst in die Lage gebracht hatten, Hilfe zu benötigen.
"Was hältst du von dem hier? Einmal abgesehen davon, dass du mit der Kälte hier weniger Probleme hast als wir?"
"Was hältst du von dem hier? Einmal abgesehen davon, dass du mit der Kälte hier weniger Probleme hast als wir?"
- Mia
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:51 pm
"Wir kennen unsere Aufgabe. Aber die Karten wurden neu gemischt, Em", erwiderte Eleonora, ernster als zuvor und lehnte sich auf ihre Knie vor, die Hände lose baumelnd und sie eine Weile musternd, bevor sie den BLick wieder hob. "Vielleicht müssen wir jetzt erst mal nehmen, was wir bekommen. Uns Vertrauen erarbeiten. Wenn es nur wir wären, könnten wir die Sache schnell über die Bühne bringen. Aber ich weiß nicht, in wie weit du Ari und Faye vor den Kopf stoßen willst."
- Stimmi
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:52 pm
„Dafür das du versucht hast die Wände zu flicken und“, er zuckte die Schultern, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen. „Dafür das du uns in deiner Rage bei unserem ersten Aufeinandertreffen nicht gleich umgebracht hast? Ich zumindest bin ganz dankbar darum das ich noch lebe. Ich denke den anderen geht es ähnlich.“ Er zog seinen Umhang, den er inzwischen wieder regelmäßig trug zurecht und prüfte, mit einer inzwischen beinahe alltäglichen Bewegung den Inhalt der scheinbar endlosen Taschen die darin eingenäht waren und in denen sich die verschiedensten Dinge befanden. Langfinger mochte man ihn deswegen jedoch nicht wirklich nennen, denn er nahm nie etwas ohne Erlaubnis. Doch vieles was die Leute als scheinbar unnütz ansahen, war für den jungen Lehrling von nicht zu unterschätzender Bedeutung. So hatte er beispielsweise am Hof des Königs ein Maßband, zusammen mit einem alten Griffel, der zwar abgenutzt, aber noch vollkommen funktionstüchtig war, und dessen kleiner Holzschatulle, und ein altes Kartenspiel mitgenommen. Alles Dinge, die die Adligen schon beinahe weggeworfen hätten und denen es bereits Bezahlung genug gewesen war, Ari verächtlich anzusehen als er gefragt hatte ob er dies oder jenes denn haben könne.
- Cat
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:55 pm
"Ich brauche einen Überblick über diese Stadt und die Zusammengehörigkeiten, bevor ich hier überhaupt irgendetwas unternehme, Elli. Henrik ist ein kluger Mann und traut uns kein Stück und ganz abgesehen davon, glaube ich, dass Faye und Ari einen Ort brauchen, an dem sie ein wenig bleiben können und aus dem sie nicht Hals über Kopf fliehen müssen."
- Mia
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:57 pm
"Wie lange soll das gehen? Ein paar Monate? Ein, zwei Jahre? Und was ist dann?", fragte Eleonora völlig zu Recht über den Zeitrahmen dieses sicheren Ortes. Sie würden alle flüchten müssen, wenn sie getan hatten, wofür sie hergekommen waren und je länger sie warteten, umso schwieriger würde es werden. "Heute und morgen werden wir nichts unternehmen, so viel steht fest. Aber du weißt, dass das hier eine Heimat werden könnte - wenigstens etwas ähnliches. Ein Hafen."
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:58 pm
"Mhhm", kam es gesprächig wie immer von Haakons Seite, während er nach dem Stück Eisen griff, dass sich noch in der Glut befand und dieses nun auf das noch immer glühende Stück Stahl drückte, ehe er beides mit Hammerschlägen bearbeitete um die beiden Metallarten miteinander zu verschweißen.
"Wenn du ein echter Mann sein willst kleiner, dann sorge das nächste Mal dafür, dass du nicht auf die Gnade deines Gegners angewiesen bist," erklärte Haakon während jeder Schlag des Hammers die beiden Metalle miteinander verschmolz.
"Du lebst noch, weil der Jarl der Jarls das so wollte. Aufgrund der Güte eines anderen Mannes - das ist keine Schande, aber die Götter lächeln auf so etwas nicht herab. Du musst dir deine eigene Stellung erarbeiten - dein eigenes Land bestellen. Dein eigenes Leben verteidigen!"
"Wenn du ein echter Mann sein willst kleiner, dann sorge das nächste Mal dafür, dass du nicht auf die Gnade deines Gegners angewiesen bist," erklärte Haakon während jeder Schlag des Hammers die beiden Metalle miteinander verschmolz.
"Du lebst noch, weil der Jarl der Jarls das so wollte. Aufgrund der Güte eines anderen Mannes - das ist keine Schande, aber die Götter lächeln auf so etwas nicht herab. Du musst dir deine eigene Stellung erarbeiten - dein eigenes Land bestellen. Dein eigenes Leben verteidigen!"
- Cat
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 8:59 pm
"Und dafür opfern wir die Bruderschaften, Elli? Das hier ist ein Auftrag, nicht mehr und nicht weniger. Ich brauche Vertrauen, um eine Gelegenheit zu bekommen und danach kehren wir nach Hause zurück."
- Stimmi
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:03 pm
„Mhhhm“, drang es nun von Ari, der einen Moment über diese Worte grübelte. „Weißt du, ich hatte vor ein paar Monaten fast so etwas wie ein Zuhause. Und einen guten Freund dort der mit versucht hat beizubringen mit dem Stab umzugehen. Meinte stets ich sei nicht gerade der hellste wenn es darum geht Bewegungsmuster zu begreifen. Daher“, der junge Zauberweber zuckte mit den Schultern. „Muss ich vielleicht andere Wege wählen mich zu verteidigen.“ Der Schmied sah jedoch nicht ein einziges Mal zu ihm herüber, was den Lehrling aus Gründen, die er nicht genau benennen konnte, ärgerte. Sein Blick heftete sich an ein Stück Eisen, dass zur Hälfte in der Glut lag. Als Haakon dieses nun mit der Zange griff und es auf den Amboss legte, fing mit einem Mal an die Zange selbst zu glühen, sodass der Schmied sein Werkzeug vor Schreck fallen lassen musste. Ari grinste, als sich der Mann zu ihm herum drehte. „Denkst du“, begann er, als ob nichts gewesen wäre. „Du könntest jemandem wie mir beibringen wie ein richtiger Mann zu kämpfen?“
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:03 pm
Ohne Widerworte, nicht zwingend unzufrieden, aber auch nicht völlig glücklich, schwieg Eleonora und drückte sacht Emersons Hand. Was er zu entscheiden hatte, war nicht leicht und sie sah, wie sehr in dieses Ränkespiel anstrengte. Vielleicht mochte es Henrik entgehen, weil er ihn nicht kannte - wer wusste schon, was der Kerl wirklich dachte und bezweckte?
Sie wies Emerson auch nicht darauf hin, dass "zu Hause" für sie der Norden war, den er gedachte, sinnlos an den König zu verschachern. Sie liebte die Bruderschaft und war gerne bei Livio, ebenso bei Septim, auch wenn der immer wieder froh war, sie los zu sein, doch sie war immer noch ein Nordling.
"Nun sei es drum", schloss sie schließlich. "Wir sind zu kurz hier, um etwas zu übereilen. Das hier scheint unser Zuhause auf Zeit zu werden, lass uns das Beste daraus machen."
Sie wies Emerson auch nicht darauf hin, dass "zu Hause" für sie der Norden war, den er gedachte, sinnlos an den König zu verschachern. Sie liebte die Bruderschaft und war gerne bei Livio, ebenso bei Septim, auch wenn der immer wieder froh war, sie los zu sein, doch sie war immer noch ein Nordling.
"Nun sei es drum", schloss sie schließlich. "Wir sind zu kurz hier, um etwas zu übereilen. Das hier scheint unser Zuhause auf Zeit zu werden, lass uns das Beste daraus machen."
- Yannic
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:08 pm
"Ich denke..." meinte Haakon und hob die Zange auf, drehte sie hin und her, ehe er sich zu Ari umwandte, "dass du nur einen dummen Spruch davon entfernt bist dir ne Zahnlücke einzuhandeln Hosenscheißer!" erklärte der Hüne grummelnd, ehe er wieder zu den beiden Eisenstücken trat, die betrachtete. "Ach verdammt - jetzt kann ich sie wieder erhitzen..." er fluchte und hob das nur noch sanft glühende Metall auf, steckte es wieder in die Schmiede.
"Also gut Hosenscheißer - du willst wie ein echter Mann kämpfen? Womit? Händen? Einer bestimmten Waffe?" er verschränkte die Arme vor der Brust, was ihm dank dem, bis auf die Lederschürze freien, Oberkörper eine beachtliche Erscheinung verlieh.
"Also gut Hosenscheißer - du willst wie ein echter Mann kämpfen? Womit? Händen? Einer bestimmten Waffe?" er verschränkte die Arme vor der Brust, was ihm dank dem, bis auf die Lederschürze freien, Oberkörper eine beachtliche Erscheinung verlieh.
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:09 pm
Vielleicht war es die falsche Entscheidung gewesen, Elli in all das reinzuziehen, als sie sich entschieden hatten, Alisander endlich ins offene Messer laufen zu lassen, das er selbst über die Jahre immer weiter geschärft hatte. Vielleicht war es die falsche Entscheidung gewesen, sie hierher wieder mitzunehmen, wo sie mit diesem Land doch verbunden war, aber er konnte es jetzt nicht mehr ändern und in einem hatte sie Recht - sie würden das Beste daraus machen müssen. Faye und Ari mussten ankommen, sich von den Strapazen von Reise und Gefangenschaft erholen, hier von dem einen oder anderen etwas lernen und so sehr er auch das Schauspiel verachtete, auf das er sich würde einlassen müssen - es blieb ihm nichts anderes übrig.
Es gab drei Grundregeln, die jedem von ihnen eingebläut worden waren und eine davon war - gefährde niemals die Bruderschaft. Die Narben auf dem eigenen Rücken schmerzten in der Kälte draußen, ziepten und juckten und entspannten sich erst wieder in wärmerer Umgebung, aber sie erinnerten ihn auch immer wieder daran, was es bedeutete, die Bruderschaft zu gefährden. Dass er deswegen sogar Fayes Leben gefährdet hatte, weil er geglaubt hatte, eine Situation im Griff zu haben. Sacht gab er ihren Händedruck zurück und rang sich ein schiefes, wenig überzeugendes Lächeln ab.
"Vielleicht tut es uns gut, andere Sichtweisen kennen zu lernen. Gerade in Anbetracht, dass wir die Bruderschaften genauso reformieren müssen, wie Faye die Zirkel."
Es gab drei Grundregeln, die jedem von ihnen eingebläut worden waren und eine davon war - gefährde niemals die Bruderschaft. Die Narben auf dem eigenen Rücken schmerzten in der Kälte draußen, ziepten und juckten und entspannten sich erst wieder in wärmerer Umgebung, aber sie erinnerten ihn auch immer wieder daran, was es bedeutete, die Bruderschaft zu gefährden. Dass er deswegen sogar Fayes Leben gefährdet hatte, weil er geglaubt hatte, eine Situation im Griff zu haben. Sacht gab er ihren Händedruck zurück und rang sich ein schiefes, wenig überzeugendes Lächeln ab.
"Vielleicht tut es uns gut, andere Sichtweisen kennen zu lernen. Gerade in Anbetracht, dass wir die Bruderschaften genauso reformieren müssen, wie Faye die Zirkel."
- Mia
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:14 pm
"Wenn du damit genauso erfolgreich bist, Emerson, dann gibt es die Bruderschaften bald auch nicht mehr", antwortete Elli trocken, ohne es wirklich böse zu meinen und mit einem Blick auf Fayes Locken, die als einziges aus dem Deckenhaufen noch herauslugten. Sie schlief wirklich den Schlaf der Gerechten, denn von all den Worten bekam sie absolut nichts mit.
"Wir schaffen das schon, in Ordnung? Vertrau mir." Wenn er es nicht konnte oder keinen Weg fand, würde sie einspringen und die Sache regeln. Sagen musste sie ihm das nicht, das würde ihn nur unter Druck setzen.
"Wir schaffen das schon, in Ordnung? Vertrau mir." Wenn er es nicht konnte oder keinen Weg fand, würde sie einspringen und die Sache regeln. Sagen musste sie ihm das nicht, das würde ihn nur unter Druck setzen.
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:20 pm
"Faye wäre erfolgreicher, wenn es jemanden geben würde, der außerhalb unserer kleinen Gruppe an ihre Fähigkeiten glauben würde. Bisher war jeder nur gut dabei, ihr zu sagen, dass sie in allem versagt hat oder ihr die Schuld für andere Dinge gegeben. Wir sollten nicht auch in dieselbe Kerbe schlagen", schallt er sie sacht, auch wenn er ihre Worte nicht ernst genommen hatte. Selbst wenn er es sich nicht vorstellen konnte, wie es sein musste ständig aufs Neue solche Worte zu hören - er glaubte zumindest zu wissen, dass sie Faye an sich selbst zweifeln ließen - dass es genau diese Dinge waren, die sie ausbremsten.
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:23 pm
„Ich weiß nicht recht“, antwortete Ari, der dem Anderen aufmerksam zusah. „Was würdest du denn vorschlagen? Ich habe noch einen Stab bei mir den ich mit einer eisernen Stange in der Mitte beschwert habe. Das sollte sich an sich ganz gut zum verteidigen eignen, nur habe ich mich damit nie wirklich so gut angestellt, dass ich mich auf meine Fähigkeiten damit verlassen könnte.“
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:25 pm
"Entschuldige", erwiderte Eleonora, sichtlich überrascht davon, dass sie ebenfalls in diese Richtung gegangen war, nur, weil sie es so oft gehört hatte. Sie fühlte sich peinlich berührt und verzog das Gesicht. "Du hast Recht."
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:27 pm
Dieses Mal war es an ihm schief zu grinsen und sie sacht mit der Schulter anzustoßen. "Schon gut, ich weiß, dass dein Mund manchmal schneller funktioniert als dein Hirn."
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:28 pm
Haakon lachte laut auf. "Ein Stab? Was ist das denn für eine Waffe? Wie willst du damit jemanden töten Junge? Du hast doch gar nicht die Kraft in den Armen um damit das Leben von jemandem zu beenden!" er schüttelte den Kopf. "Aber ne Stangenwaffe... hm... ist eigentlich eine Waffe für die du auch ein Schild haben solltest. Wenn mal jemand nah an dir dran is wars das..." er schien hin und her zu überlegen.
"Wenn du mir deinen Stab bringst, dann fertige ich dir ne Spitze für an - ein Speer ist wesentlich effektiver als nur ein Stück Holz", er warf einen Blick über die Schulter und nahm das Gemisch wieder aus dem Feuer, legte es auf den Amboss.
"Welcher Gottheit soll ich die Spitze dann weihen?"
"Wenn du mir deinen Stab bringst, dann fertige ich dir ne Spitze für an - ein Speer ist wesentlich effektiver als nur ein Stück Holz", er warf einen Blick über die Schulter und nahm das Gemisch wieder aus dem Feuer, legte es auf den Amboss.
"Welcher Gottheit soll ich die Spitze dann weihen?"
- Mia
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:30 pm
"Immerhin kommt manchmal was nützliches dabei raus, wenn ich nicht alles vorher filtere." Sie zuckte mit den Schultern, die Peinlichkeit bereits wieder abgeschüttelt und vergessen. In ihrem Leben war kein Platz für langes Anhalten an alten Dingen - nicht mehr. Die Sonne ging trotzdem immer wieder auf und unter, ob sie nun sich selbst zerfleischte oder nicht, aber sie wusste besseres mit sich anzufangen.
"Wie geht es dir hier? Und komm mir nicht mit Ausreden oder dummen Antworten. Niemand hört uns."
"Wie geht es dir hier? Und komm mir nicht mit Ausreden oder dummen Antworten. Niemand hört uns."
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Re: Kapitel 12
Mi Sep 13, 2017 9:34 pm
Diese Frage machte Ari stutzig. Er hatte sich in den letzten Monaten nur wenig Gedanken über seinen Glauben gemacht. Er hatte Gott, also den Gott, den auch die Kirche in Licentia verehrte, immer als den seinen betrachtet. Nicht weil er daran glaubte, sondern weil er damit aufgewachsen war. „Welcher Gott wäre denn passend?“ Fragte der junge Zauberweber also stattdessen und fügte hinzu. „Nur weiß ich nicht ob mit die Spitze nicht Probleme einbringt. In vielen Städten sind Waffen, vor allem große nicht gern gesehen. Der Stock war daher immer ganz dankbar. Hättest du dafür auch eine Idee?“
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