- Yannic
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Re: Kapitel 7
Do Jul 06, 2017 10:53 pm
"Na los ihr Jammerlappen!" Fordwin bellte Befehle über den Platz, auf dem Soldaten wie die aufgescheuchten Hühner auf und ab rannten. Jedoch nur auf den ersten Blick.
Auf den zweiten Blick offenbarte sich hinter dem anscheinenden Chaos eine gewisse Struktur. Die Zelte wurden ohne Unfälle abgebaut, die Palisaden auf Kutschen aufgebockt. Betten abgebaut, Latrinen und Feuerstellen zugeschüttet und noch ehe der Vormittag zu Ende ging war das Lager abgebrochen.
Lyra saß in einer Kutsche, die von mehreren Männern bewacht wurde und Fordwin gab in den vordersten Reihen noch letzte Befehle, ehe die gesamte Reisegruppe richtung Hauptstadt aufbrach.
Zwei Wochen mochten eine lange Zeit sein, Fordwin kamen sie jedoch bei weitem nicht so vor. Tag und Tag, Stunde um Stunde war er damit beschäftigt gewesen seine Männer zu organisieren und zur Eile anzutreiben, Lyras Wünsche zu erfüllen oder einen Plausch mit dem ein oder anderen aus ihrer Reisegesellschaft zu halten. Als nun langsam die Bauernhäuser weniger wurden, das offene Feld von kleinen Wehrtürmen durchzogen wurde und die zuvor nur platt getretene oder geschotterte Straße Pflastersteinen wich atmete der alte Soldat erleichtert auf. Es sollte noch einen halben Tag dauern, ehe sie Merlana erreichten und auf die große Brücke zuritten, die der einzie Weg über den Fluss hin zur Hauptstadt war. Wie immer säumten dutzende von Marktständen die kleinen Buchten entlang der Brücke und zwei der Brückenwächter grüßten Fordwin und die Reisegruppe aus ihren Häuschen heraus ohne sich die Mühe zu machen sie aufhalten zu wollen. Niemand hielt eine königliche Kutsche auf, die in Begleitung von Fordwin in die Stadt zog.
Der Geruch von Menschen und Gewürzen lag in der Luft, wenngleich auch nicht so stechend wie dies in Kaladir der Fall gewesen war, während in der Ferne aus einem großem Abwasserrohr braune Brühe am unteren Flusslauf in das Wasser schoss. Die Boote, die den ganzen Fluss wie dutzende von Wasserkäfern säumten machten einen großen Bogen um das Rohr, hätten es aber sonst einem akrobatischen Mann wohl ermöglicht trockenen Fußes über den Fluss zu kommen ohne auch nur einen Schritt über die große Brücke zu tun, wenngleich er dann auch an den hohen Mauern gescheitert wäre, die die Stadt umschlossen und nur vor der Brücke halt machten, die in einem gewaltigen, mit Fallgittern bewehrten Turm mündete.
Ein wahres Stimmgewirr umschlang sie und ehe sie durch den Turm treten und sich in das Gewimmel der Stadt drängen konnten erkannten sie sofort die drei wichtigsten Gebäude der Stadt - zur linken Hand stand ein großer, mit Runen verzierter Turm. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Stadt eine gewaltige Kathedrale und wie um sie abzuschließen - in gerader Linie vom Tor aus das riesige Schloss des Königs, leicht erhöht auf einem aufgeschütteten Hügel am Ende der Stadt. Ein Weg, gerade wie eine Kerze zog sich dabei von der Brücke bis hinauf zum Schloss. Eine Straße, von der alle anderen Straßen dieser Stadt abzweigten."
Auf den zweiten Blick offenbarte sich hinter dem anscheinenden Chaos eine gewisse Struktur. Die Zelte wurden ohne Unfälle abgebaut, die Palisaden auf Kutschen aufgebockt. Betten abgebaut, Latrinen und Feuerstellen zugeschüttet und noch ehe der Vormittag zu Ende ging war das Lager abgebrochen.
Lyra saß in einer Kutsche, die von mehreren Männern bewacht wurde und Fordwin gab in den vordersten Reihen noch letzte Befehle, ehe die gesamte Reisegruppe richtung Hauptstadt aufbrach.
Zwei Wochen mochten eine lange Zeit sein, Fordwin kamen sie jedoch bei weitem nicht so vor. Tag und Tag, Stunde um Stunde war er damit beschäftigt gewesen seine Männer zu organisieren und zur Eile anzutreiben, Lyras Wünsche zu erfüllen oder einen Plausch mit dem ein oder anderen aus ihrer Reisegesellschaft zu halten. Als nun langsam die Bauernhäuser weniger wurden, das offene Feld von kleinen Wehrtürmen durchzogen wurde und die zuvor nur platt getretene oder geschotterte Straße Pflastersteinen wich atmete der alte Soldat erleichtert auf. Es sollte noch einen halben Tag dauern, ehe sie Merlana erreichten und auf die große Brücke zuritten, die der einzie Weg über den Fluss hin zur Hauptstadt war. Wie immer säumten dutzende von Marktständen die kleinen Buchten entlang der Brücke und zwei der Brückenwächter grüßten Fordwin und die Reisegruppe aus ihren Häuschen heraus ohne sich die Mühe zu machen sie aufhalten zu wollen. Niemand hielt eine königliche Kutsche auf, die in Begleitung von Fordwin in die Stadt zog.
Der Geruch von Menschen und Gewürzen lag in der Luft, wenngleich auch nicht so stechend wie dies in Kaladir der Fall gewesen war, während in der Ferne aus einem großem Abwasserrohr braune Brühe am unteren Flusslauf in das Wasser schoss. Die Boote, die den ganzen Fluss wie dutzende von Wasserkäfern säumten machten einen großen Bogen um das Rohr, hätten es aber sonst einem akrobatischen Mann wohl ermöglicht trockenen Fußes über den Fluss zu kommen ohne auch nur einen Schritt über die große Brücke zu tun, wenngleich er dann auch an den hohen Mauern gescheitert wäre, die die Stadt umschlossen und nur vor der Brücke halt machten, die in einem gewaltigen, mit Fallgittern bewehrten Turm mündete.
Ein wahres Stimmgewirr umschlang sie und ehe sie durch den Turm treten und sich in das Gewimmel der Stadt drängen konnten erkannten sie sofort die drei wichtigsten Gebäude der Stadt - zur linken Hand stand ein großer, mit Runen verzierter Turm. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite der Stadt eine gewaltige Kathedrale und wie um sie abzuschließen - in gerader Linie vom Tor aus das riesige Schloss des Königs, leicht erhöht auf einem aufgeschütteten Hügel am Ende der Stadt. Ein Weg, gerade wie eine Kerze zog sich dabei von der Brücke bis hinauf zum Schloss. Eine Straße, von der alle anderen Straßen dieser Stadt abzweigten."
- Cat
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 8:22 pm
Das hier war nicht seine Welt. Weder die feinen Kleider, noch das Gewusel der Dutzenden von Menschen, die um sie herum schwirrten, wie Motten das Licht. Für jede Aufgabe schien es einen Diener zu geben, immer andere Gesichter reichten Gewänder, füllten warmes Wasser nach oder kümmerten sich darum, dass das Essen pünktlich auf dem Tisch stand - warm, abgedeckt, damit kein Ungeziefer daran kommen konnte während andere zuvor damit beschäftigt gewesen waren, den Raum wieder sauber zu machen, der bereits seit einer Weile nicht mehr genutzt worden war. Emerson empfand es als enorm störend, so viele Menschen um sich herum zu haben und ein wenig unwirscher als vielleicht beabsichtigt hatte er jeden einzelnen davon wieder weggeschickt, um sich selbst fertig zu machen. Eigenständig, so wie er es gelernt hatte als er alt genug gewesen war.
Dieses Gefühl die eigene Selbstständigkeit zu verlieren, zerrte an seinen Nerven, machte ihn empfindlicher und spannte den Rest all der Muskeln an, die ohnehin schon während den Tagen der Reise ständig aktiv gewesen waren. Wann immer sie die Gelegenheit gehabt hatten, hatten Eleonora und er wieder trainiert - teils, um sich selbst zu beschäftigen, teils um eine Möglichkeit zu finden sich von den anderen zu distanzieren, während Faye und Aristeas ihren Lehrstunden bei Lyra nachgingen und Aias es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Fordwin über das Militär und die aktuelle Regierung zu löchern. Jetzt saßen sie mitten in der Hauptstadt und statt einem Gefühl der Sicherheit breitete sich allmählich eines der Gefangenschaft in ihm aus - als wären diese Wände allesamt zu klein für ihn und die Tatsache, dass jeder einzelne Schritt genauestens begutachtet wurde, machte es nicht viel besser. Wie es den anderen ging, wollte er gar nicht wissen.
Dieses Gefühl die eigene Selbstständigkeit zu verlieren, zerrte an seinen Nerven, machte ihn empfindlicher und spannte den Rest all der Muskeln an, die ohnehin schon während den Tagen der Reise ständig aktiv gewesen waren. Wann immer sie die Gelegenheit gehabt hatten, hatten Eleonora und er wieder trainiert - teils, um sich selbst zu beschäftigen, teils um eine Möglichkeit zu finden sich von den anderen zu distanzieren, während Faye und Aristeas ihren Lehrstunden bei Lyra nachgingen und Aias es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Fordwin über das Militär und die aktuelle Regierung zu löchern. Jetzt saßen sie mitten in der Hauptstadt und statt einem Gefühl der Sicherheit breitete sich allmählich eines der Gefangenschaft in ihm aus - als wären diese Wände allesamt zu klein für ihn und die Tatsache, dass jeder einzelne Schritt genauestens begutachtet wurde, machte es nicht viel besser. Wie es den anderen ging, wollte er gar nicht wissen.
- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 8:34 pm
Wenn es etwas gab das Aias mehr verabscheute als alles Andere, dann war es Seide auf der Haut und jeder Stoff der in eine ähnliche, glatte Richtung ging. Er hasste das Gefühl diesen gleitenden Stoff unter den Fingern zu haben mehr als Politik, lieblichen Wein und Bohneneintopf zusammen. Jedes einzelne Härchen auf seinen Armen stellte sich auf sobald er es nur streifte und als einer der Diener ihn in ein Hemd stecken wollte, dass an den Armen einige Seidenverzierungen hatte die direkt an der Haut zu spüren waren, hatte sich Aias unwillkürlich geschüttelt, laut geflucht und das verdammte Ding einfach auf den Boden geworfen. Danach hatte er eine lange, ausufernde Diskussion mit dem Hofmarshall geführt. Darüber das er so etwas nicht anziehen würde. Wolle, Hanf, alles – nur keine Seide. Der Marshall hatte erwidert, dass allerdings kaum ein anderer Stoff bei seiner Hoheit Eindruck schinden würde, woraufhin die barsche Antwort von Aias folgte, dass er keinen Eindruck schinden wollte, sondern nur schnellstmöglich von hier weg. Selbst in dem weichen Bett schlief er bedeutend schlechter als auf dem harten Waldboden und egal wie oft er sich in der Nacht drehte, er fand keinen wirklichen Schlaf, sodass er sich letztlich mit der Decke auf den Boden gelegt hatte, sehr zur Verwunderung des Dienstmädchens, welches ihm am nächsten Morgen etwas zu Essen bringen wollte. Im ersten Moment hatte sie das Tablett fallen lassen, dann schnell nach einem Heiler gerufen da sie wohl glaubte, Aias hätte einen Anfall oder wäre bewusstlos auf den Boden gefallen. Dieser indes hatte sich nur gähnend erhoben und dann leicht verwirrt das Dienstmädchen und einen gehetzten Heiler angesehen.
„Verdammt“, fluchte er leise und trat dann, nach einem kurzen Klopfzeichen ein. Man hatte ihm inzwischen einen einfachen Stoff aus Leinen gegeben, welcher wahlweise gelb oder schwarz waren, die Farben des Königs. Zwar sagte Aias auch dies nicht wirklich zu, doch zumindest konnte er den Stoff an der Haut spüren, ohne durchzudrehen. „Wenn wir hier wieder weg sind werde ich so gut schlafen wie schon lange nicht mehr“, grüßte er Emerson und verzog dann den Mund. „Auch schlecht geschlafen?“ Erkundigte er sich und ehrliche Sorge war in Aias Gesicht zu erkennen.
„Verdammt“, fluchte er leise und trat dann, nach einem kurzen Klopfzeichen ein. Man hatte ihm inzwischen einen einfachen Stoff aus Leinen gegeben, welcher wahlweise gelb oder schwarz waren, die Farben des Königs. Zwar sagte Aias auch dies nicht wirklich zu, doch zumindest konnte er den Stoff an der Haut spüren, ohne durchzudrehen. „Wenn wir hier wieder weg sind werde ich so gut schlafen wie schon lange nicht mehr“, grüßte er Emerson und verzog dann den Mund. „Auch schlecht geschlafen?“ Erkundigte er sich und ehrliche Sorge war in Aias Gesicht zu erkennen.
- Mia
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 8:40 pm
Faye hatte die erste Nacht noch in einem Bett schlafen können, das dem nahe kam, was sie kannte, weil es am Abend an Zeit gefehlt hatte für einen weiteren Badezuber - und das schimpfte sich dann Königshaus - aber sie hatte es hingenommen ohne mit der Wimper zu zucken. Das Zimmer für sich alleine zu haben war ihr genauso falsch vorgekommen, wie in der Bruderschaft. Ihr fehlte das Geräusch eines anderen Atems neben sich, einer Person, die sich im Zimmer bewegte.
Die Zofen, die zu ihr geschickt worden waren, gerade an diesem Morgen, hatten sie bestürzt gemustert und Faye hatte sich unter ihrem Blick so ausgeliefert und furchtbar gefühlt wie seit Langem nicht mehr. Sie waren eiligst davon geeilt, wollten alles für ein Bad herrichten und Faye hatte die Zeit genutzt, um sich auf die Suche nach ihrem Schüler zu machen.
Sie fand ihn in dem Zimmer den Gang entlang, das ihm zugewiesen worden war und machte ihr damit das Finden einfach, als sie leise klopfte und dann eintrat.
Die Zofen, die zu ihr geschickt worden waren, gerade an diesem Morgen, hatten sie bestürzt gemustert und Faye hatte sich unter ihrem Blick so ausgeliefert und furchtbar gefühlt wie seit Langem nicht mehr. Sie waren eiligst davon geeilt, wollten alles für ein Bad herrichten und Faye hatte die Zeit genutzt, um sich auf die Suche nach ihrem Schüler zu machen.
Sie fand ihn in dem Zimmer den Gang entlang, das ihm zugewiesen worden war und machte ihr damit das Finden einfach, als sie leise klopfte und dann eintrat.
- Cat
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 8:48 pm
"Ich war noch niemals ein Freund von alledem hier", lautete Emersons einzige lakonische Antwort auf die Frage des anderen, der sich in alledem hier ebenso unwohl zu fühlen schien wie er selbst. Die Stadt war kalt und so viele Annehmlichkeiten sie hier auch genossen - er brauchte nicht eine einzige davon. Schlafen war angesichts der berstenden Kopfschmerzen zu einer Zerreißprobe geworden, ein paar Stunden, dann schrammten die viel zu weichen Decken wieder über die gerötete Haut an seinem Rücken, die die Kälte hier noch nicht verkrafteten und zwangen ihn dazu eine andere Position zu finden. Das Spiel wiederholte sich so lange bis die Sonne hinter den Hügel hervor gekrochen kam und mit Grauen dachte er daran, was es werden würde, wenn sie erst in den Norden aufbrechen würden.
Jetzt hockte er bereits seit geraumer Zeit in einem kleinen Erker, ein Bein hochgezogen und den Arm locker darauf aufgestützt, den Blick hinaus aus dem Fenster gerichtet, um sich die Wege der Menschen dort unten einzuprägen. Ihre Routine half einen Ausgleich für die fehlenden Schmerzmittel zu finden und erst als eine lange Zeit Schweigen durch den Raum drang fühlte er sich genötigt wieder die Stimme zu erheben.
"Du hast dich bei Fordwin nicht mit Ruhm bekleckert. Er wird dem König von deinen Fragen berichten und der wird misstrauisch werden."
Jetzt hockte er bereits seit geraumer Zeit in einem kleinen Erker, ein Bein hochgezogen und den Arm locker darauf aufgestützt, den Blick hinaus aus dem Fenster gerichtet, um sich die Wege der Menschen dort unten einzuprägen. Ihre Routine half einen Ausgleich für die fehlenden Schmerzmittel zu finden und erst als eine lange Zeit Schweigen durch den Raum drang fühlte er sich genötigt wieder die Stimme zu erheben.
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- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 8:57 pm
„Soll er das tun“, antwortete Aias und lächelte ein wenig offener. „Um ehrlich zu sein hoffe ich darauf. Soweit ich weiß ist Aias in Esnea ein gängiger Männername. Mit etwas Glück wird es also irgend eine Familie geben, die einen ihrer Söhne ins Blaue geschickt hat oder der sich dieses Schicksal selbst ausgesucht hat. Sollten sie auf so eine Spur geraten, wäre das wesentlich mehr Zeit für uns. Um in den Norden zu kommen und dort zu erledigen, was du eben zu erledigen hast.“ Er Durchmaß das Zimmer mit ein paar Schritten und vermisste dabei das gewohnte Gewicht seines Schwertes an der Seite. Hier am Hof war es niemandem außer den Wachen (und natürlich dem König) gestattet Waffen bei sich zu führen. „Wie wird es eigentlich ablaufen wenn wir mit allem fertig sind? Wenn der Norden kopflos ist und du deine Aufgabe erfüllt hast?“
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Ari sitzt im Schneidersitz auf dem großen Bett, welches ihn einen recht angenehmen Komfort bot und ihn an die Zeiten im Zirkel erinnerten. Natürlich waren die Betten dort weder so groß, noch so weich gewesen, doch der Aufbau des Zimmer war ein ganz ähnlicher wie der Raum, den er sich jahrelang mit drei anderen Schülern in der Akademie geteilt hatte. „Komm rein Faye“, grüßte er die andere schon vor der Tür, da ihre magische Präsenz für ihn inzwischen so einfach zu erkennen war wie der erste, kunstvoll geschriebene Letter einer Geschichte. In den Händen hielt er noch immer seinen Stab, welcher inzwischen beinahe vollkommen ausgehöhlt war. „Seltsam hier, oder?“
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Ari sitzt im Schneidersitz auf dem großen Bett, welches ihn einen recht angenehmen Komfort bot und ihn an die Zeiten im Zirkel erinnerten. Natürlich waren die Betten dort weder so groß, noch so weich gewesen, doch der Aufbau des Zimmer war ein ganz ähnlicher wie der Raum, den er sich jahrelang mit drei anderen Schülern in der Akademie geteilt hatte. „Komm rein Faye“, grüßte er die andere schon vor der Tür, da ihre magische Präsenz für ihn inzwischen so einfach zu erkennen war wie der erste, kunstvoll geschriebene Letter einer Geschichte. In den Händen hielt er noch immer seinen Stab, welcher inzwischen beinahe vollkommen ausgehöhlt war. „Seltsam hier, oder?“
- Mia
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:03 pm
"Mh", stimmte Faye undeutlich zu und schob die Tür hinter sich ins Schloss, bevor sie sich neben Ari sinken ließ und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zurück in die Kissen fiel, die er aufgetürmt hatte. Die Erschöpfung der Reise war deutlich in jedem ihrer Knochen zu spüren und sie wollte einerseits auf keinen Fall hier bleiben, in all diesem Brimborium, noch wollte sie weiter in den Norden, weiter in die Kälte, die sie jetzt schon bibbern ließ, wenn sie nur daran dachte.
Sie wandte den Kopf ein wenig, bis sie Ari zwischen den Locken heraus betrachten konnte, die sich um ihren Kopf herum verteilt hatten wie eine kleine Wolke.
"Wir sollten auf unsere Worte hier achten", mahnte sie ihn leise. "Die Wände hier haben vermutlich mehr Ohren als sie Diener beherbergen und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gastfreundschaft und der Respekt genau da aufhören."
Sie wandte den Kopf ein wenig, bis sie Ari zwischen den Locken heraus betrachten konnte, die sich um ihren Kopf herum verteilt hatten wie eine kleine Wolke.
"Wir sollten auf unsere Worte hier achten", mahnte sie ihn leise. "Die Wände hier haben vermutlich mehr Ohren als sie Diener beherbergen und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Gastfreundschaft und der Respekt genau da aufhören."
- Cat
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:03 pm
Emerson schwieg und gab keine Antwort auf die Frage, die Aias ihm gestellt hatte, während der kurze Anflug eines Lächeln über seine Züge huschte. Es würde sich zeigen, ob er wirklich seinen Auftrag erfüllen würde - je nachdem wie das Gespräch mit dem König dieses Reiches und die Unterhaltung mit den Anführern des Nordens ausgehen würde. Er war noch immer keine Marionette eines mächtigen Mannes und er würde immer das sein, als was er ausgebildet worden war - das Messer. Er erfüllte keine Aufträge allein, weil sie Geld brachten.
"Ich werde sehen, was der Norden bringt", sagte er dann schließlich und fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar. "Auflehnung ist das Heiligste aller Rechte und die Notwendigste aller Pflichten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese Nordmänner so sehr gegen das sprechen, was wir uns wünschen."
"Ich werde sehen, was der Norden bringt", sagte er dann schließlich und fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar. "Auflehnung ist das Heiligste aller Rechte und die Notwendigste aller Pflichten. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob diese Nordmänner so sehr gegen das sprechen, was wir uns wünschen."
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:16 pm
„Ich glaube du und Faye, ihr beide wärt dort oben wesentlich besser aufgehoben als in Licentia. Nun bis auf Tatsache mit der Kälte, aber daran gewöhnt man sich früher oder später“, Er hatte bereits etliche Reisende gesehen und kennen gelernt, die über die Jahre hinweg in den Norden gekommen waren um dort ein paar Monate lang Handel zu treiben, dann jedoch ihre ganze Familie mit sich holten und dort ihre neue Heimat fanden. „Der Norden ist für viele eine Anlaufstelle wenn es darum geht, ein anderes, oft ein besseres Leben zu finden. Gerade in den letzten Jahrzehnten passiert das immer und immer öfter. Was auch der Grund dafür ist, warum die Kleinkriege zwischen den einzelnen Fürstentümern so lange anhalten konnten. Andersrum wären ihnen sicherlich irgendwann die Männer ausgegangen.“ Er konnte sich selbst an gut zwanzig Männer aus dem Ausland erinnern, die er in seiner Reiterschar hatte. Allesamt tapfer und mindestens so viel Wert wie ein gebürtiger Nordmann. „Aber mit dem Zusammenschluss den sie jetzt geformt haben könnte es sein, dass sich das Leben dort oben drastisch verändert.“
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Kurz blickte Ari zu den umliegenden Wänden und schnaufte dann leise. „Vermisst du auch die Bruderschaft?“ Fragte er schließlich nach einer langen Zeit der Stille. „Ich meine Septim und Lorenzo und“, er versuchte kurz weitere Worte zu finden und wollte bereits weiter zu Maia gehen, bis er dies selbst als schlechte Idee abtat. „Alles eben.“
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Kurz blickte Ari zu den umliegenden Wänden und schnaufte dann leise. „Vermisst du auch die Bruderschaft?“ Fragte er schließlich nach einer langen Zeit der Stille. „Ich meine Septim und Lorenzo und“, er versuchte kurz weitere Worte zu finden und wollte bereits weiter zu Maia gehen, bis er dies selbst als schlechte Idee abtat. „Alles eben.“
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:19 pm
Ein schmales Lächeln malte sich auf Fayes Lippen, etwas wehmütig vielleicht, ein klein wenig bitter.
"Tatsächlich ... ja", gestand sie schließlich und schloss dann die Augen, ehe sie fortfuhr: "Und auch nicht. Absolut nicht. Ich glaube, was uns zurück zieht sind die Menschen, die wir zurückgelassen haben, nicht aber das Leben dort. Bei aller Liebe, aber es muss ein Ende haben, dass andere über uns bestimmen, Ari. Wir sind keine Puppen und keine kleinen Kinder. Vielleicht bietet der Norden etwas anderes, wenn wir diese Stadt hier lebend und vielleicht sogar unbeschadet verlassen. Wir haben doch alle nur Angst, was uns erwartet, deshalb ist das Alte verlockender, weil wir es uns besser vorstellen können."
"Tatsächlich ... ja", gestand sie schließlich und schloss dann die Augen, ehe sie fortfuhr: "Und auch nicht. Absolut nicht. Ich glaube, was uns zurück zieht sind die Menschen, die wir zurückgelassen haben, nicht aber das Leben dort. Bei aller Liebe, aber es muss ein Ende haben, dass andere über uns bestimmen, Ari. Wir sind keine Puppen und keine kleinen Kinder. Vielleicht bietet der Norden etwas anderes, wenn wir diese Stadt hier lebend und vielleicht sogar unbeschadet verlassen. Wir haben doch alle nur Angst, was uns erwartet, deshalb ist das Alte verlockender, weil wir es uns besser vorstellen können."
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:20 pm
"Meine Heimat ist und bleibt Kaladir. Ich bin dort geboren und ich werde dort auch sterben, Aias. Ich habe Verpflichtungen in dieser Stadt und Familie und ich werde nichts davon gegen die Chance auf ein besseres Leben tauschen."
Einmal ganz abgesehen davon, dass er nicht der Mensch für Kälte war. Weder dafür, noch um sich irgendwann zur Ruhe zu setzen und ein Haus zu haben, in dem er seinen Lebensabend verbringen konnte, denn dafür war er ebenso wenig der Mann, wie für diesen ganzen höfischen Tand, der ihm das Atmen jetzt schwer machte.
Einmal ganz abgesehen davon, dass er nicht der Mensch für Kälte war. Weder dafür, noch um sich irgendwann zur Ruhe zu setzen und ein Haus zu haben, in dem er seinen Lebensabend verbringen konnte, denn dafür war er ebenso wenig der Mann, wie für diesen ganzen höfischen Tand, der ihm das Atmen jetzt schwer machte.
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:44 pm
Ari lächelte über die Worte der Anderen, rieb sich den Nacken und pustete dann ein letztes Mal durch das, inzwischen vollständige Loch im Stab, woraufhin einiges an Asche daraus hervorkam. „Ich würde ja gern sagen das wir sie einfach mit uns nehmen können, aber ich glaube egal was wir tun, wir werden weder Lorenzo noch Septim oder irgendjemand sonst von der Bruderschaft dazu bekommen, dauerhaft Kaladir zu verlassen.“ Und dann stellte er die Frage, die nach dieser Aussage wohl am naheliegendsten war. „Wie ist es eigentlich mit Emerson? Solltest du … wir“, verbessert er sich und lächelte bei der Verbesserung. „uns dazu entscheiden im Norden zu bleiben, wir er es ebenfalls tun?“
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„Und die glaubst das Faye und Aristeas dir dann wieder zurück folgen? Ich meine im Norden geht man wesentlich humaner mit Magiern um als hier. Noch dazu sind sie nach wie vor gesucht. Dort oben wären sie in Sicherheit. Von vielen sogar hoch geschätzt.“
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„Und die glaubst das Faye und Aristeas dir dann wieder zurück folgen? Ich meine im Norden geht man wesentlich humaner mit Magiern um als hier. Noch dazu sind sie nach wie vor gesucht. Dort oben wären sie in Sicherheit. Von vielen sogar hoch geschätzt.“
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:48 pm
"Ja wären sie und wenn es ihre Entscheidung ist, dann werde ich sie tolerieren und vor allem respektieren. Es ist ihr Leben und ich bin nicht der Richtige, um einem von beiden zu sagen, was sie tun sollen. Wenn sie bleiben wollen, können sie das tun - für mich gilt das nicht. Ich werde wieder zurückkehren."
So schmerzhaft der Abschied auch sein würde. Sein Magen zog sich bei dem Gedanken daran zusammen, ließ ihn für einen kurzen Moment lang schlucken und die schweren Augen schließen. Er würde nicht Fayes Zukunft im Wege stehen, noch es Ari verwehren eine sichere Heimat zu finden, in der er geschätzt und geachtet werden würde. "Aber mein Leben besteht nicht aus hätte, wäre und könnte, Aias. Ich werde sehen, was die Zukunft bringt."
So schmerzhaft der Abschied auch sein würde. Sein Magen zog sich bei dem Gedanken daran zusammen, ließ ihn für einen kurzen Moment lang schlucken und die schweren Augen schließen. Er würde nicht Fayes Zukunft im Wege stehen, noch es Ari verwehren eine sichere Heimat zu finden, in der er geschätzt und geachtet werden würde. "Aber mein Leben besteht nicht aus hätte, wäre und könnte, Aias. Ich werde sehen, was die Zukunft bringt."
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 9:48 pm
Die Frage war so ehrlich besorgt, dass Faye eine ganze Weile darüber nachdachte und die Antwort, die sie fand, war keine, die ihr gefiel.
Sie schob sich wieder nach oben und wuschelte Ari durch die dunklen Haare, bevor sie die Füße auf den Boden stellte und aufstand.
"Wir werden sehen, was geschieht", erwiderte sie, ohne wirklich eine Antwort zu geben. In Wahrheit ahnte sie bereits, dass sich das, was so einfach in Worte zu fassen war, nicht so glimpflich abspielen würde. Und ja, die Angst vor dem Unbekannten. Möglicherweise fand sie Gefallen daran, frei zu sein. Frei von Regeln und Vorschriften. Vielleicht war es nur so lange gut, wie Emerson hier einen Auftrag zu erfüllen hatte. Der Gedanke machte ihr Angst.
Sie schob sich wieder nach oben und wuschelte Ari durch die dunklen Haare, bevor sie die Füße auf den Boden stellte und aufstand.
"Wir werden sehen, was geschieht", erwiderte sie, ohne wirklich eine Antwort zu geben. In Wahrheit ahnte sie bereits, dass sich das, was so einfach in Worte zu fassen war, nicht so glimpflich abspielen würde. Und ja, die Angst vor dem Unbekannten. Möglicherweise fand sie Gefallen daran, frei zu sein. Frei von Regeln und Vorschriften. Vielleicht war es nur so lange gut, wie Emerson hier einen Auftrag zu erfüllen hatte. Der Gedanke machte ihr Angst.
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:00 pm
„Das klingt nicht so als würdest du dich auf die Zukunft freuen“, hakte Ari nach und schämte sich dabei, wie er gerade in einer offenbar Wunden Stelle herumpulte und vielleicht sogar Salz hinein streute. Doch gleichzeitig wollte er Faye nicht mit all ihren Gedanken allein lassen und neben ihm und Emerson gab es kaum jemanden, der zu ihren Vertrauen gehörte. Gleiches galt für ihn selbst. Neben Faye, Em, Chadim, Septim und Lorenzo gab niemanden, den er wirklich wichtige Dinge anvertraut hätte. Natürlich waren da noch Aias und Lyra, welchen er ebenfalls keine bösen Absichten zuschrieb, die jedoch anders waren als dieser kleine Kreis und Vertrauen. Und ein großer Teil davon war auf dieser Reise nicht dabei.
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Aias lachte auf und schüttelte dann den Kopf über den anderen. „Em, du schaffst mich“, er klopfte dem Jüngeren auf die Schulter und bedachte ihn dann mit einem wissenden Blick. „Ich hab in den paar Tagen in denen ich bei euch gelebt habe nur“, er überlegte kurz „bruchstückhaft mitbekommen wir ihr euer Tun erklärt. Und ich wage auch nach wie vor nicht das zu hinterfragen oder zu kritieren. Jeder so glauben woran er will. Aber ich glaube kein Glaube und keine Überzeugung der Welt sollte einen dazu bringen, die Frau zu verlassen, die man liebt. Ich meine schau dir diesen Wirbelwind doch an!“ Daraufhin folgte eine Geste, als würde Faye direkt neben ihm stehen. „Sie ist dir verfallen. Vom Scheitel bis zum Fuß. Ich meine ich habe schon etliche Romanzen gesehen und selbst erlebt aber ihr beide“, er zuckte unwirsch mit den Schultern. „Ihr seid zusammen keine zwei mehr, eher ein großes ganzes. Was ich damit sagen will ist das du ein verdammter Idiot wärest, sie, sollte sie im Norden bleiben, einfach ziehen zu lassen.“
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Aias lachte auf und schüttelte dann den Kopf über den anderen. „Em, du schaffst mich“, er klopfte dem Jüngeren auf die Schulter und bedachte ihn dann mit einem wissenden Blick. „Ich hab in den paar Tagen in denen ich bei euch gelebt habe nur“, er überlegte kurz „bruchstückhaft mitbekommen wir ihr euer Tun erklärt. Und ich wage auch nach wie vor nicht das zu hinterfragen oder zu kritieren. Jeder so glauben woran er will. Aber ich glaube kein Glaube und keine Überzeugung der Welt sollte einen dazu bringen, die Frau zu verlassen, die man liebt. Ich meine schau dir diesen Wirbelwind doch an!“ Daraufhin folgte eine Geste, als würde Faye direkt neben ihm stehen. „Sie ist dir verfallen. Vom Scheitel bis zum Fuß. Ich meine ich habe schon etliche Romanzen gesehen und selbst erlebt aber ihr beide“, er zuckte unwirsch mit den Schultern. „Ihr seid zusammen keine zwei mehr, eher ein großes ganzes. Was ich damit sagen will ist das du ein verdammter Idiot wärest, sie, sollte sie im Norden bleiben, einfach ziehen zu lassen.“
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:05 pm
Emerson hob die Augenbrauen und musterte nur schweigend den Älteren eine ganze Weile lang, hörte sich schweigend dessen Ereiferungen an und entschied sich, dass egal, was er sagen würde, es jetzt falsch sein würde. Er hatte seinen Standpunkt klar gemacht, Fayes Entscheidung war die ihrige und was immer geschehen würde - es brachte nichts, sich bereits jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, während sie in einer Grube voller Schlangen saßen und den Norden nicht einmal kennen gelernt hatten. Wenn es anders sein würde, als Aias beschrieb, hätte er diese Gedanken und Sorgen unnötig gehabt, wenn es doch so war, dann würden sie früher oder später dieses Gespräch allein führen - ohne neugierige Ohren, wie denen des Mannes, der jetzt vor ihnen stand.
"Was ist mit dir und der Hofzauberin?"
"Was ist mit dir und der Hofzauberin?"
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:05 pm
"Nenn mich übervorsichtig", antwortete Faye und zuckte die Schultern, bevor sie zum Fenster hinüber trat. "Aber Pläne zu schmieden hat mich hierher gebracht - fernab von all dem, was ich jemals geglaubt hätte, zu bekommen und das nicht immer nur im Guten, gerade nicht nur im Guten. Abgesehen von ein paar Menschen wie Emerson oder dir ist die Situation so verfahren wie noch nie und ich habe keine Lösung dafür. Keine, die mir eine Chance innerhalb kürzester Zeit gibt, eine Entscheidung oder Veränderung zum Besseren zu treffen und trotzdem werde ich es tun müssen."
Ihr war unwohl, nur daran zu denken, was alles noch kommen würde oder wohin der Weg danach ging und gerade fühlte sie sich nicht in der Lage, es in Worte zu fassen.
"Ich komme nachher wieder, dein Unterricht ist nicht ausgesetzt, weil uns Lyra bisher geholfen hatte."
Ihr war unwohl, nur daran zu denken, was alles noch kommen würde oder wohin der Weg danach ging und gerade fühlte sie sich nicht in der Lage, es in Worte zu fassen.
"Ich komme nachher wieder, dein Unterricht ist nicht ausgesetzt, weil uns Lyra bisher geholfen hatte."
- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:21 pm
Er befürchtete bereits mit der Frage zu weit gegangen zu sein und legte den Stab mit den reichen Verzierungen schnell beiseite. Darauf prangten inzwischen einige fantasievolle Figuren, welcher jedoch nur von dem eigentlichen Grund dafür, warum Ari etwas dort hinein geschnitzt hatte, ablenken sollten. Denn meist, in den Augenhöhlen versteckt, waren eben diese magischen Symbole eingraviert. Für eine Nutzen, von dem sich Aristeas noch nicht einmal sicher war, ob er überhaupt aufgehen würde. „Faye?“ Hielt er die andere auf bevor sie gehen konnte und hielt sie dann mit einer Kraft, die man von dem Lehrling gar nicht kannte, an der Schulter fest. „Wenn ich dir irgendwie helfen kann. Bitte, sag es mir. Ich weiß das ich dein Lehrling bin und damit nicht einmal ansatzweise auf dem gleichen Stand wie du bin, aber ich bin trotz allem willens und in der Lage, zu helfen, sollte es notwendig sein.“
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„Ich und Lyra?“ Aias grinsen wurde breiter. „Ja da war was. Oder ist vielmehr, zumindest hoffe ich das. Nur kam ich seit diese verdammten hochgeborenen Soldaten aufgetaucht sind keine Chance mehr gehabt, sie allein anzutreffen. Aber was gibt es da groß zu sagen? Lyra hat wunderbare Brüste und einen Hintern der den jeder Jungfer Konkurrenz macht. Ich schätze das liegt zu einem gewissen Teil auch an ihrer magischen Natur. Jedenfalls“, er schnalzte mit der Zunge. „Lässt sie sich ihr Alter nicht anmerken. Aber viel wichtiger ist das sie weitaus mehr in sich hat als diese höfische Fassade, die sie sonst zur Schau trägt. Sie ist“, er suchte nach einem passenden Wort, scheiterte jedoch kläglich an dieser Aufgabe. Es war als würde er die Form einer Kugel beschrieben wollen, ohne das Wort „Kreis“ zu verwenden. „Faszinierend“, meinte er schließlich, da ihm dieser Begriff noch am ehesten als passend erschien.
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„Ich und Lyra?“ Aias grinsen wurde breiter. „Ja da war was. Oder ist vielmehr, zumindest hoffe ich das. Nur kam ich seit diese verdammten hochgeborenen Soldaten aufgetaucht sind keine Chance mehr gehabt, sie allein anzutreffen. Aber was gibt es da groß zu sagen? Lyra hat wunderbare Brüste und einen Hintern der den jeder Jungfer Konkurrenz macht. Ich schätze das liegt zu einem gewissen Teil auch an ihrer magischen Natur. Jedenfalls“, er schnalzte mit der Zunge. „Lässt sie sich ihr Alter nicht anmerken. Aber viel wichtiger ist das sie weitaus mehr in sich hat als diese höfische Fassade, die sie sonst zur Schau trägt. Sie ist“, er suchte nach einem passenden Wort, scheiterte jedoch kläglich an dieser Aufgabe. Es war als würde er die Form einer Kugel beschrieben wollen, ohne das Wort „Kreis“ zu verwenden. „Faszinierend“, meinte er schließlich, da ihm dieser Begriff noch am ehesten als passend erschien.
- Cat
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:25 pm
"Das beantwortet nicht die Frage, Aias", antwortete Emerson lediglich und schob sich von seinem Platz hoch, weil die harten Steine in seinem Rücken den Wunden dort nicht allzu gut taten und müde streckte er die verspannten Muskeln, bevor er den anderen wieder ins Auge fasste. Er hätte die Erklärungen über die Körpermerkmale der Hofzauberin nicht benötigt, nahm sie aber schweigend zur Kenntnis, weil das wohl einer jener Punkte war, über den er nicht mit Aias diskutieren sollte, selbst wenn die Reaktion des anderen genug aussagte, um ihm einen Einblick zu geben.
"Die Diener hier reden, sie gehöre dem König. Ist es dir das wert?"
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- Mia
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:26 pm
Die Geste und die Sorge in Aristeas Augen rühten Faye mehr, als sie zugeben wollte. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus, gefolgt von dem verdammten Kloß im Hals, der ihr stiller Weggefährte geworden war.
"Hier geht es nicht um Stand, Ari. Das wird es niemals. Traditionen sind nichts für Menschen wie uns und du bist genauso gleichwertig gestellt, wie alle anderen auch - mich eingeschlossen." Sacht fasste sie sein Gesicht mit ihren Händen, neigte es und stellte sich auf die Zehenspitzen, um dem Jüngeren einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. "Ich danke dir."
Damit ließ sie ihn los und verschwand hinaus aus der Tür.
"Hier geht es nicht um Stand, Ari. Das wird es niemals. Traditionen sind nichts für Menschen wie uns und du bist genauso gleichwertig gestellt, wie alle anderen auch - mich eingeschlossen." Sacht fasste sie sein Gesicht mit ihren Händen, neigte es und stellte sich auf die Zehenspitzen, um dem Jüngeren einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. "Ich danke dir."
Damit ließ sie ihn los und verschwand hinaus aus der Tür.
- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Fr Jul 07, 2017 10:33 pm
„Wenn es so sein sollte, dann ist es so. Sie kann etwas anfangen mit wem auch immer sie will. Ich für meinen Teil habe Frauen nie als etwas gesehen das man besitzt, sondern als gleichwertige Menschen. Außerdem kann ich mir schwer vorstellen das Lyra die Besitzansprüche von irgendjemandem akzeptieren würde. Sie ist zu eigensinnig. Aber um dir deine Frage zu beantworten. Ja sie ist es wert.“
- Yannic
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Re: Kapitel 7
Sa Jul 08, 2017 5:41 pm
Das Licht der Morgensonne fiel in den Hof des Schlosses und ließen die Blätter des dort stehenden Kirschenbaumes in vollem Glanz erstrahlen, während der Wind die rosa Blüten packte und auf eine Reise durch den ganzen kleinen Garten schickte.
Hier und dort flanierten Höflinge über den weißen Kies während junge Bedienstete Tabletts mit Wein umher trugen um die trockenen Kehlen zu befeuchten. Ari hielt sich bereits seit einer geraumen Weile in dem Hof auf, als eine junge Frau an dem Magier vorbei trat, ihm einen kleinen Schulterblick zuwarf, ehe sie an einem der Springbrunnen stehen blieb um ihr Spiegelbild in dem Wasser zu betrachteten.
"Ah Frauen," tönte es von rechter Hand. "Voll Rätsel und Träume..." die Stimme gehörte einem der Höflinge, der im Schatten einer der Rundbögen an eine Säule gelehnt da stand und ein Buch in einer Hand aufgeschlagen hatte. "Tief in ihrem Haar liegt ein verführerischer Hauch von Poesie. Augen voller Sterne funkeln wie ein Diamant. Schauer voller Wärme streifen flüchtig deine Hand - ihr Glanz entwaffnet jeden Mann", als er Aris Blick bemerkte gluckste er und hob das Buch. "Przemysław Ratajczak - Die Kunst der Poesie"
Hier und dort flanierten Höflinge über den weißen Kies während junge Bedienstete Tabletts mit Wein umher trugen um die trockenen Kehlen zu befeuchten. Ari hielt sich bereits seit einer geraumen Weile in dem Hof auf, als eine junge Frau an dem Magier vorbei trat, ihm einen kleinen Schulterblick zuwarf, ehe sie an einem der Springbrunnen stehen blieb um ihr Spiegelbild in dem Wasser zu betrachteten.
"Ah Frauen," tönte es von rechter Hand. "Voll Rätsel und Träume..." die Stimme gehörte einem der Höflinge, der im Schatten einer der Rundbögen an eine Säule gelehnt da stand und ein Buch in einer Hand aufgeschlagen hatte. "Tief in ihrem Haar liegt ein verführerischer Hauch von Poesie. Augen voller Sterne funkeln wie ein Diamant. Schauer voller Wärme streifen flüchtig deine Hand - ihr Glanz entwaffnet jeden Mann", als er Aris Blick bemerkte gluckste er und hob das Buch. "Przemysław Ratajczak - Die Kunst der Poesie"
- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Sa Jul 08, 2017 5:51 pm
„Ich würde gern behaupten das ich wüsste wer der Autor ist, aber leider habe ich nicht den blassesten Schimmer“, er sah noch einmal zur der Frau, welche nach wie vor am Springbrunnen saß und nun mit ihren feinen Fingern über die Oberfläche des Wassers streifte. Die Sonne, welche vom kühlen Nass direkt reflektiert wurde, sah man in gebrochener Form in dem feinen Gesicht, nur das es statt der einfachen Helligkeit feine, blaue Lichtschatten waren die über ihre Wangen und die Lippen tanzten. Dann jedoch, als er an der Haarfarbe der Frau hängen blieb musste er erneut an Maia denken und ein unsagbar schlechtes Gefühl ergriff ihn. „Ari“, stellte er sich dem Fremden vor, da er noch immer ein wenig Angst davor hatte seinen ganzen Namen aussprechen und daraufhin ein lautes „der gesuchte Magier“, oder wenigstens ein „Hilfe“ zu hören. „Zu meiner Verteidigung, ich komme nicht von hier. Allerdings bereue ich das fast bei all dem, was die Hauptstadt zu bieten hat.“
- Yannic
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Re: Kapitel 7
Sa Jul 08, 2017 5:57 pm
Walerian lächelte und nahm die Hand des Anderen. Natürlich hatte er den Namen bereits gehört. Gerüchte verbreiteten sich am Hofe schneller als jede Grippe, doch es erschien ihm unfair und unhöflich den anderen darauf aufmerksam zu machen. Immerhin wusste er wohl selbst sehr genau wer er war.
"Willem - so nennen mich zumindest meine Freunde," erklärte er und schlug dann das Buch zu und ließ es in eine kleine Buchtasche an seinem Gürtel gleiten.
"Und ich komme aus der Hauptstadt und als Einheimischer verrate ich dir, dass du nicht viel verpasst hast. Sei erst einmal eine Woche hier und du hast alle spannenden Dinge gesehen die sich hier so zutragen. Alles was dann folgt sind nur noch Varianten ein und der selben Geschichte..." er verzog den Mund und schüttelte den Kopf. "Aber wenn du nicht von hier bist - woher kommst du? Du musst mir unbedingt davon erzählen! Ich sterbe hier noch vor langeweile und wenn es nicht die große Bibliothek gäbe, würde ich wohl auf immer in den Mauern dieser Stadt versauern!"
"Willem - so nennen mich zumindest meine Freunde," erklärte er und schlug dann das Buch zu und ließ es in eine kleine Buchtasche an seinem Gürtel gleiten.
"Und ich komme aus der Hauptstadt und als Einheimischer verrate ich dir, dass du nicht viel verpasst hast. Sei erst einmal eine Woche hier und du hast alle spannenden Dinge gesehen die sich hier so zutragen. Alles was dann folgt sind nur noch Varianten ein und der selben Geschichte..." er verzog den Mund und schüttelte den Kopf. "Aber wenn du nicht von hier bist - woher kommst du? Du musst mir unbedingt davon erzählen! Ich sterbe hier noch vor langeweile und wenn es nicht die große Bibliothek gäbe, würde ich wohl auf immer in den Mauern dieser Stadt versauern!"
- Stimmi
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Re: Kapitel 7
Sa Jul 08, 2017 6:07 pm
„Kaladir“, erklärte Ari und sah kurz auf die Tasche, die Willem an der Seite trug und die den jungen Zauberweber sichtlich verwirrte. Sie wirkte kaum praktikabel, war mit etlichen Schnürungen versehen, einige davon scheinbar nur zur Zierde. An den Rändern konnte man zahllose Stickereien erkennen, wobei Aristeas die Muster gänzlich fremd waren. Vielleicht irgendwie folklorischen Abbildungen von Geschichten und Helden, von denen er noch nie gehört hatte. „In das Ding passt neben zwei oder drei Büchern wirklich nichts hinein, oder?“ Fragte er mit den Anflug eines Lächelns. „Aber glaub mir, von dort gibt es auch nicht viel mehr zu erzählen. Wesentlich wärmer als Merlana, dazu noch ein Hafen von dem allerdings die meisten Leute die länger als ein Jahr in der Stadt leben Abstand halten. Die Händler haben meist ganze Buchten oder sich zumindest eigne Anlegestege. Die öffentlichen Plätzen wimmeln meist von Leuten, die einem einfach zum Spaß ein paar Zähne ausschlagen.“ Der andere wirkte fein gekleidet, Wams, Hose und Schuhe in einer schwarzen Färbung mit einigen dezenten, goldenen Streifen. „Bist du ein Archivar oder irgendetwas in der Art?“ Sprach er damit die naheliegendste Assoziation angesichts des Bücherbeutels aus.
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