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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Do Jun 29, 2017 10:52 pm
"Tut es", entschied Emerson, weil sich niemand anderes zu dieser Entscheidung genötigt sah und so war es letztlich an ihm selbst hängen geblieben den beiden Zauberinnen das aufzubürden. Er hasste es so plötzlich zu dem inoffiziellen Anführer dieser kleinen Gruppe befördert worden zu sein, obwohl Eleonora und er erst seit der gestrigen Nacht überhaupt zu ihnen gestoßen waren.
"Wenn ihr beide euch das zutraut und miteinander so arbeiten könnt, dann tut es. Wir können dieses Risiko nicht eingehen und sie so gehen lassen. Nicht, wenn wir ihr nicht doch die Kehle durchschneiden wollen."
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:00 am
Ari hatte sich während des vergangenen Abends, ebenso wie am Morgen darauf recht ruhig verhalten, was voll und ganz gegen die Natur des Feuermagiers sprach. Ab und an hatte er versucht mit Maia ein Gespräch zu führen, doch die Schuld und auch die abweisende Art, welche nur allzu verständlich war, sorgte dafür, dass der junge Zauberweber größtenteils das Feuer in Gang hielt, die Satteltaschen neu ordnete und versuchte das wenige was er in den letzten Tagen von Aias über Pferde gelernt hatte, umzusetzen. Nun jedoch, als es um Maias weiteres Schicksal ging, sah er sie im ersten Moment mit einem sorgenvollen Blick an und stand dann auf. Er sah die Notwendigkeit darin ihr Gedächtnis erneut zu löschen, aber denn sprach etwas tief in ihm dagegen. Es fühlte sich schlichtweg falsch an diese junge Frau, oder besser ihr Gedächtnis immer wieder neu zu formen. „Wenn ihr es tut, will ich mitwirken.“ Mischte sich Aristeas ein und machte einen Schritt nach vorn. „Ich werde nicht in ihren Kopf hineinschauen und nicht derjenige sein, der die Erinnerung aus ihrem Geist nimmt, um sie nicht zu schädigen. Aber gebt mir wenigstens die Möglichkeit euch dabei zu helfen, es ihr einfacher zu machen.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:07 am
Lyra stieß ein schweres Seufzen aus und wandte sich dann zu dem Jüngsten in der Runde um, sein entschlossenes Gesicht noch einmal musternd und dann den Kopf schüttelnd. "Junge", begann sie leise. "Ich verstehe, dass das Mädchen dir viel bedeutet, aber du weißt nicht, was du tust. Wenn du uns helfen willst, dann halte dich aus ihrem Sichtfeld, nachdem wir fertig sind. Es ist ein zu großes Risiko, wenn wir mit so gegensätzlichen Elementen an einen ohnehin bereits beschädigten Geist herangehen - wir machen mehr kaputt, als dass wir ihr helfen."
Es war eine verfluchte Situation, keiner von ihnen hatte darüber nachgedacht, was sie tun würden, wenn sich all das wieder in Wohlgefallen auflösen würde und nun standen sie mit genau diesem Problem beieinander und sprachen darüber, was sie wohl tun mussten. De Vere würde es ihnen niemals verzeihen, was sie getan hatten und sie konnte es dem Templer nicht einmal verübeln, aber hier ging es um mehr - es ging um Aias und ihr eigenes Leben.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:18 am
„Aber“, begehrte er auf und wollte bereits zu einer langen Tirade ansetzen. Darüber das er trotz seiner jungen Jahre bereits einiges über das Arkanum gelernt hatte und auch wusste, wie sich der Geist mit der Magie verknüpfte, wenn man es den zuließ. Er hatte es zwar selbst nie versucht, doch sein Meister hatte lang und anhaltend darüber gesprochen. Ein kurzer Blick ging zu Maia, welcher dort auf dem Boden noch immer vollkommen überfordert wirkte. Und das mit allem Recht der Welt. „Entschuldige“, meinte er leise und in ihre Richtung, setzte sich wieder neben sie und sprach kein weiteres Wort mehr. Er hatte überlegt sie noch kurz vom Lager zum Bach zu nehmen um ihr auf den Weg dorthin alles zu erklären. Das sie sich schon einmal begegnet waren, was die Templer wirklich waren und das er nichts lieber täte, als sie einmal in der Hauptstadt zu besuchen um dort einfach einen Tag mit ihr verbringen zu können. Um über Märkte zu schlendern, etwas zu essen, von ihm aus hätte er währenddessen auch weitere Karten gezeichnet, so lange man ihm die Möglichkeit gegeben hätte, noch einmal Zeit mit ihr zu verbringen. Doch langsam verstand Ari, was ihm Faye damals eingebläut hatte. Sie hatte ihm erzählt wie schwierig und gefährlich die Zuneigung zu einer Person mit einem Status war, wie Maia ihn inne hatte. Doch sie hatte es ihm nie verboten, wofür er ihr nach wie vor dankbar war. Auch wenn es nur einige wenige Momente gewesen waren in den sie beiden einfach nur zwei junge Menschen waren die miteinander geredet hatte, zumindest hatte es diesen Moment gegeben. Er würde sie nicht wiedersehen, dass wurde ihm nun langsam und auf schmerzhafte Art und Weise bewusst. Während ihrer stürmischen Flucht hatte er nicht die Zeit gehabt darüber nachzudenken und danach war Maia wieder bei ihm gewesen und hatte erneut die Hoffnung in ihm entflammt, dass er diese junge Frau nun besser kennen lernen könnte. Sie noch einmal in der Hauptstadt zu sehen wäre, vor allem nach einem zweiten Eingriff in ihr Gedächtnis, schlichter Selbstmord. Noch dazu sah er, in welche Situation er allein sie gebracht hatte. Niemand hatte so etwas verdient, entführt zu werden, ohne genaues Wissen wann und ob man überhaupt wieder frei kommt, denn den eigenen Entführern, das sagt allein der gesunde Menschenverstand, sollte man nicht unbedingt trauen.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:28 am
Mitleidig sah Lyra dem Jungen hinterher. Es war nicht richtig ihn dort so allein neben dem Mädchen sitzen zu lassen, zu dem er einst Vertrauen gehegt hatte, sich mehr vorgestellt hatte als nur dieser eine unter ihren Entführern zu sein, der sich um sie kümmerte und für einen Moment dachte sie darüber nach, wie sie dem Jungen hätte helfen können. Sie konnte sich selbst und Aias aus dem Gedächtnis des Mädchens löschen, konnte Bilder dort auftauchen lassen, wie Aristeas sie gerettet hatte, aber die Frage blieb, ob sie damit etwas für ihn veränderte.
Wenn sie begann in den Gefühlen eines Mädchens herum zu spielen und die so vollständig gegen den Willen ihres Vaters sprachen, würde sie damit die nächste Katastrophe vom Zaun brechen. Was immer sie für ihn tat - es würde nicht echt sein und Aristeas hatte verdient, eine richtige, echte Liebe kennen zu lernen. Eines Tages würde Maia einen anderen heiraten, wahrscheinlich einen weiteren Templer, den ihr Vater für sie auserkoren hatte, um sie endlich in vollständiger Sicherheit zu wissen - sie würde erwachsen werden, Kinder bekommen und nicht mehr an Aristeas denken und er würde da sitzen und den Schmerz erdulden, den dieser Verlust verursachte. Solange bis er selbst jemand anderen fand.
Kopfschüttelnd wandte sie sich zurück zu dem Gespräch, das sie mit den anderen geführt hatte, registrierte den sorgenvollen Blick, den Faye zu Ari rüber warf, die gerunzelte Stirn und das schwermütige Seufzen, das Emerson verlauten ließ und Eleonoras gesenkte Lider.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:36 am
Aias hatte sich währenddessen zu den Pferden begeben und allen die, mit den geringen Mitteln, bestmögliche Pflege zukommen lassen. Er hatte das Fell noch einmal mit Stroh trocken gerieben welches von der vorangegangen Nacht eine leichte Nässe besaß, hatte jedes einzelne gestriegelt und daraufhin noch einmal das Zaumzeug überprüft. „Die Pferde fressen“, ließ er verlauten, als er sich wieder in den Kreis der Gruppe gesellte, deren Gespräch er nur am Rande mitbekommen hatte. „Wollt ihr das was ihr gerade besprochen habt jetzt gleich tun, oder lieber am Abend? Ich weiß nicht wann die Templer aufbrechen und mit etwas Pech verlieren wir unseren Überblick darüber, wo sie sich gerade befinden. Das dürfte an sich nicht weiter fatal sein, sie würden uns bei ihrer aktuellen Route ohnehin nicht bemerken. Allerdings würde es in der Hauptstadt schwerer sein, das Mädchen zu übergeben.“ Er sah kurz zu Maia, welche ihn ihrerseits anblickte, als würde er sie gleich verspeisen wollen. „Dir passiert nichts Maia“, irgendwann war er dazu übergegangen bei den, inzwischen ungezählten Malen sie bei seinem Anblick zu beruhigen, ihren Namen zu benutzten, in der Hoffnung damit ein wenig Vertrauen zu schaffen. Doch dieses Unterfangen war, dass bestätigte ihm auch der jetzige Blick, gescheitert.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:44 am
"Wir verfolgen die Templer noch ein paar Tage und nehmen ihr ihr Gedächtnis, kurz bevor die Truppen des Königs auf unsere Gruppe stoßen. Ein paar Stunden reichen dafür. Wenn wir sie jetzt übergeben, riskieren wir, dass die Templer auf uns treffen und uns wieder Probleme verschaffen", meldete sich Emerson zu Wort, nachdem er den anderen ein Stück aus der Hörweite der anderen gezogen hatte und kurz einen Blick an ihm vorbei auf den Rest der Gruppe warf. Das alles war eine verfluchte Situation, in die keiner von ihnen sich wirklich gewünscht hatte und von all den Schicksalen, die ihn hier begleiteten, taten ihm Maia und Ari am Meisten leid.
"Du kennst jetzt den Auftrag, dass es nach der Hauptstadt in den Norden gehen soll, Aias", wechselte er das Thema, weil sie sich betreffend Maia nur noch im Kreis drehten. Sie wussten alle, was zu tun war - was sich nicht mehr länger vermeiden ließ und wann der Zeitpunkt eingetroffen war. Was sie jedoch nicht wussten, war wie es mit dem anderen aussah. "Was ist mit dir? Bleibst du in der Hauptstadt oder kommst du mit in deine ehemalige Heimat?"
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:51 am
Bei der Erwähnung seiner Heimat wurde Aias Miene wieder ernster, doch nur für ein paar Augenblicke, als müsse er eine alte, gut verheilte Narbe kurz mit dem Druck des eigenen Fingers versehen, damit der Schmerz wieder aufhörte. „Ich weiß bis jetzt noch nicht was genau ihr da oben wollt. Nachdem ich gestern durch Zufall davon gehört habe und Eleonora daraufhin einen Kommentar über meine Herkunft abgegeben hat, war das Thema fürs erste verworfen.“ Für einen Herzschlag sah er zu der Gruppe, von der sie sich gut zehn Schritt entfernt hatten. Lyra sah kurz zu ihm und lächelte, er wiederum erwiderte dieses. In der Hauptstadt zu bleiben würde bedeuten, dass er mit Lyra vielleicht die ein oder andere Nacht verbringen konnte. Nicht das er ihre Gesellschaft nicht auch am Tageslicht genossen hätte, doch in einem Belang hatte sie vollkommen recht. Würde der König von ihm erfahren und daraufhin herausfinden, dass Lyra mit ihm verkehrte, oder zumindest verkehrt hatte, würde es nicht nur Aias, sondern auch ihr an den Kragen gehen. „Allerdings befürchte ich, dass ich euch nicht ohne schlechtes Gewissen allein in den Norden lassen kann. War einer von euch überhaupt schon mal dort?“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 11:55 am
"Der König will, dass wir die Fürsten des Nordens davon überzeugen, sich ihm zu ergeben, bevor es zu einem blutigen Krieg kommt", folgte die kurze Erklärung an den anderen, auch wenn er seine eigenen Gedanken diesbezüglich für sich selbst behielt. Es musste Aias im Moment noch nicht interessieren, dass er die Ansichten des Nordens betreffend Magiern und Frauen als wesentlich fortschrittlicher fand, als die Ansichten, die das eigene Land darüber verkörperte. Dass er darüber nachdachte, sich mit den Fürsten des Nordens zu unterhalten, sich mit ihnen vielleicht sogar einigen zu können, wenn sie in den Kampf gegen die Templer und die Kirche aufbrachen.
"Eleonora kennt sich dort oben aus, allerdings habe ich auch nichts gegen einen zweiten Freund einzuwenden, der uns führen kann." Vorausgesetzt der würde sie nicht an die eigene Heimat verraten, bevor ihm klar geworden war, dass er einstweilen nur reden und nicht gleich töten wollte. "Der Rest von uns hat dieses Land niemals verlassen."
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Fr Jun 30, 2017 12:15 pm
„Dann ist es beschlossene Sache. Ich werde mit in den Norden kommen. Vorrausgesetzt ihr macht weiterhin keinen Hehl daraus aus welcher Familie ich stamme. Mit etwas Glück wird mich dort oben niemand erkennen. Zumindest nicht wenn ich mich dementsprechend kleide. Die Leute erwarten noch immer einen jungen, in Rüstung reitenden Mann statt“, er fuhr sich kurz über sein Gesicht und strich dabei auch über seinen Bart. „Jemandem dem man sein Lebensalter inzwischen ansehen kann und der dazu noch etwas Gestrüpp im Gesicht hat.“ Er kam nicht umhin zu lächeln als er an die nackte Lyra denken musste, dort vorhin im Bach ihre Zauber heraufbeschwört hatte und dabei so herzhaft und keck gelacht hatte, wie es keine reine Hofdame der Welt gekonnt hätte. „Ich nehme an der König bezahlt euch dafür?“ Emerson nickte, scheinbar leicht verwirrt dass Aias nun keine andere Frage stellte. „Gut, wir werden nämlich alle eine neue Ausrüstung für den Norden brauchen. Auch du. Ich weiß du trägst gern etliche verstecke Messer. Aber glaube mir, wenn du einmal durch den Schnee stapfst und die deine Klingen durch die Nässe und die Kälte an der Kleidung oder direkt an der Haut gefrieren wirst du über jedes überflüssige Stück Stahl oder Eisen fluchen, dass du bei dir trägst. Du“, er sah nun den fragenden Blick in Ems Gesicht, grübelte einen Moment woher dieser stammen könnte und lachte dann. „Du fragst dich warum ich nichts darüber sage das der Norden annektiert werden soll, richtig?“ Aias lachte. „Das ist mir um ehrlich zu sein herzlich egal. Der Norden ist zu eigensinnig als das man ihn jemals als etwas anderes als ein eigenständiges Land ansehen kann. Ein paar Bemerkungen auf irgend einem Stück Pergament werden daran nicht viel ändern, auch kein Name auf irgend einer Karte. Und wenn du mich fragst war dieser Zusammenschluss aller Fürstentümer ohnehin das dümmste, dass man den Einwohnern dort antun konnte.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 8:05 pm
Die Hufen des Pferde schlugen in einem immerwährendem, gleichen Takt auf den sandigen Weg und wirbelten dabei kleine Steine und Staub vom Untergrund auf. Der dunkle Mantel des schwarzen Ritters wehte wie ein Derwisch hinter ihm her, zwei schwarze Flügel in der Dunkelheit der Nacht.
Die schwarzen Flanken des Pferdes ließen ausgeprägte Muskulatur erkennen, die sich bei jeder Bewegung unter der Haut abzeichnete. Die schwarze Rüstung des Reiters klapperte, während er weiterhin über Stock und Stein wetzte, ehe das Pferd, auf einen Kräftigen Ruck am Zügel hin zu einem gewagten Sprung ansetzte, einige Büsche überquerte und mit einem kräftigen knall auf dem Boden auf der anderen Seite aufsetzte.
Dort stand er nun - eine ganz in schwarz gerüstete Gestalt, auf einem schwarzen Hengst dessen Nüstern ob der kalte Dampfschwaden aussandten. Das Gesicht hinter einem schwarzen Helm verborgen, der selbst die Augen verdeckte.
Emerson und Eleonore waren sofort auf den Beinen, hatten ihre Waffen gezückt als der Reiter sich mit einer geübten Bewegung vom Rücken des Pferdes schwang und mit einem lauten Plumps auf dem Boden aufsetzte.
Der Kopf schwang kaum merklich von Links nach Rechts, während er die Umgebung und auch die Anwesenden in Augenschein nahm. Er trat einen Schritt vor, nahm die Hände jedoch an den Helm statt an das Schwert und nahm diesen ab.
Darunter kam ein vom Alter und vielen Kriegen gezeichnetes Gesicht zum Vorschein. Die Haare bis auf einen kleinen Teil auf dem Kopf abrasiert um besser unter den Helm zu passen, ein prächtiger und gepflegter Schnurrbart, der ebenso wie das Haar erste graue Strähnen aufwies. Als er Lyra erblickte zeichnete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Oberst ab und er schlug sich mit einer Faust gegen die Brust. „Lyra - ich bin so froh dich zu sehen! Der König ist außer sich vor Sorge!“ Fordwin schüttelte den Kopf. „Als er von den Umständen erfahren hat, schickte er mich und eine ganze Kohorte los um dich abzuholen. Ich habe auf dem Weg hierher drei Pferde zu Schande geritten, eines davon war der Hengst des Prinzen - eines der besten Pferde im ganzen Reich. Er wird außer sich sein, aber der Befehl seines Vaters war unmissverständlich. Bitte verzeih, dass ich nicht früher eingetroffen bin!“

Überrascht war auch Lyra gemeinsam mit den beiden anderen aufgefahren und war einen Schritt zurück gewichen bis sie den Mann erkannte, der dort vor ihr stand und die Faust gegen die Brust schlug. Ihr eigenes Herz hämmerte vor Furcht in ihrer Brust, während sie die Magie längst in ihren Händen gesammelt hatte, bereit sie im Moment des Angriffs sofort loszulassen, um sich und die anderen zu verteidigen. „Fordwin“, stieß sie jetzt atemlos hervor und zog die Magie wieder zurück in ihr eigenes Inneres, bevor ihr bewusst wurde, wie sie gerade vor ihm stand. In einfachen Gewändern, nicht einmal im Ansatz hergerichtet und mit Dreckschlieren an den Kleidern, die sie am Leib trug - nicht einmal sie selbst hätte sich geglaubt, wer sie war, wäre sie sich selbst begegnet und allmählich begann sie in der Kalte zu frieren, die mit jeder weiteren Meile aufzog.
„Die Templer und De Vera mit ihnen haben vollkommen den Verstand verloren“, brachte sie ihn auf den neusten Stand, darauf hoffend, dass die anderen einstweilen den Mund halten würden bis sie die Gegebenheiten geklärt hatten und umso dankbarer war sie dafür, dass sie Maia bereits vor einer knappen Stunde wieder an ihren Vater übergeben hatten. Sie wollte sich nicht auch noch dafür rechtfertigen müssen.
„Sie stürmten in Kaladir eine Verhandlung und griffen ohne Vorwarnung an. Sie haben ein ganzes Viertel der Stadt verwüstet und hätten den Auftrag mich wie eine Angeklagte in die Hauptstadt zu bringen. Die Zirkel wurden aufgelöst, die Magier ermordet - wir mussten fliehen, bevor es uns genauso erging. Sie sind nicht weit von uns entfernt und ich weiß nicht, wie lange wir noch unentdeckt reisen können.“

„Ich bin von den Vorkommnissen bereits unterrichtet und ich versichere dir, dass seine Majestät vor Wut schäumt. Er hat einen der oberen Kleriker bei sich antanzen lassen und es wurde stundenlang geschrien“, Fordwin schüttelte den Kopf und fuhr sich über seinen Schnurrbart. „Ich war vor einigen Stunden bei den Templern und habe ihnen das Pamphlet des Königs übergebenen das deine Weiterreise in die Hauptstadt unter meinen Schutz stellt. Sie werden dich nicht mehr belästigen. Zudem ist Hauptmann De Vere ohnehin mit seiner Tochter beschäftigt, die ihm nachgelaufen zu sein scheint. Ich kann dabei nicht sagen, ob sie auf mich schwachsinnig oder nur verwirrt gewirkt hat. Jedenfalls hat De Vere mit erstaunlich wenig Federlesen dem Befehl statt gegeben und sich ihm unterworfen.“
Er schenkte Lyra ein knappes, mitleidiges Lächeln. Ihm war ihre ärmliche Aufmachung nicht entgangen, aber der Soldat der er war sah über solcherlei Dinge hinweg - ihr Status war nicht an einige Stücke Stoff gebunden.
„Ich soll euch in die Hauptstadt zum König bringen. Er sagt, dass er sich all den Unverträglichkeiten Annimmt, die ihr zu erleiden hattet. Außerdem soll ich euch diesen Brief geben,“ erklärte er und überreichte Lyra das Stück Papier. Dann erst fiel sein Blick über die Anderen. „Sind das eure Reisegefährten?“

„Ja“, stimmte Lyra zu, das Pergament in den Händen, ohne es zu entfalten, weil sie sich genau dafür Zeit nehmen wollte, statt es hier zwischen Krieg und Vorstellungen nicht zu würdigen, so schwer es ihr auch fiel. Für einen kurzen Moment lang fragte sie sich, ob Fordwin über den Auftrag informiert worden war, wegen dem sie aufgebrochen war, aber wenn er wusste, wie wütend der König über das Verhalten der Templer gewesen war, stellte sie es nicht in Frage. Es war erleichternd von jemandem zu erfahren, dass es jetzt niemanden mehr gab, der drohte Magie auszubrennen oder andere zu töten.
„Die blonde junge Dame dort ist Faye - eine Magierin mit ihrem Schützling Aristeas. An Eleonora wirst du dich sicherlich noch erinnern. Emerson ist wegen dem Auftrag seiner Majestät mit uns unterwegs und was den Hünen dort drüben angeht - Aias. Er konnte gerade noch rechtzeitig vor dem Gemetzel flüchten und war bislang unser Führer in diesem unwegsamen Gelände.“ Mehr musste er über Aias nicht wissen.
„Ich vertraue jedem von ihnen.“

„Dann werde ich das Nämliche tun“ erklärte Fordwin und nickte knapp. „Wenn ich mich vorstellen darf - Fordwin von Thessus. Oberst der königlichen Garde und Vertrauter seiner Majestät und ein treuer Diener des Königs und seiner Hofzauberin, wie es sich natürlich von selbst versteht.“ Er verneigte sich knapp, schlug sich noch einmal auf die Brust. „Bei meiner Treu ich bin euch allen sehr dankbar, dass ihr Lady Lyra wohlbehalten bis hierhin durchgebracht habt. Auch wenn es mich beschämt, dass dies überhaupt nötig war.“

„Freut mich. Aias mein Name“, stellte sich selbiger vor, neigte kurz den Kopf und nutzte damit die gleiche, einfache Begrüßung, die er bei jedem Fremden nutzte. „Und danken müsst ihr uns nicht. Lyra war eine nette Gesellschaft, ebenso wie der Rest meiner Kameraden“, er sah kurz über seinen Rücken und blickte auf den Rest der Wegesgefährten, welche sich inzwischen ebenfalls entspannten. „Wie weit sind wir noch von eurem Feldlager entfernt?“ Er musterte den anderen einen Augenblick lang und die Erfahrung etlicher Jahre im Sold des Königs war ihm vom Scheitel bis zum großen Zeh an anzusehen. Doch darüber hinaus schien der andere recht zurückhaltend zu sein, beinahe genügsam, was er von vielen Menschen erwartete, nicht jedoch vom Tross des Königs aus Licentia. Und eben dies ließ Aias stutzten.


„Etwa einen Tagesritt von hier aus - wenn man im schnellen Trab reist. Wie bereits gesagt bin ich von der Hauptstadt aus so schnell ich konnte hierher gekommen und habe dabei die Delegation auch überholt,“ - Aias. Ein Krieger also. Mit ihm hatte er nicht gerechnet - hatte doch auch die letzte Nachricht des Königs ihm etwas anderes verraten. Er hatte die Magier und die Assassinen erwartet, jedoch weder Aias noch Eleonora. „Der König hat seine persönliche Leibgarde und einige weitere Soldaten gesandt um für deinen Schutz zu Sorgen Lyra.“
Er hatte getobt - und die Anwesenheit seiner Frau hatte das Nervenkostüm des Königs sowieso schon belastet.

„Die allerdings auch noch beim restlichen Tross sind?“ Hakte Aias irritiert nach und zog eine Augenbraue nach oben. „Wenn ihnen ihr Schutz so wichtig wäre, müsste man doch eigentlich meinen dass sie mit euch gereist wären um so schnell wie möglich zu Lyra zu gelangen. Oder ist der Rest der Truppe nur eine Meile entfernt und ihr seid die Vorhut um auszuspähen, ob alles in Ordnung ist?“ Er konnte nicht sagen warum, aber irgendetwas an dem alten Mann ließ ihn skeptisch werden. Nicht das er ihm unsympathisch war, vielleicht war es auch nur Aias Vorsicht die sich in ihm meldete, doch irgendetwas in seinem Innern scheute davor auf, dem Fremden Vertrauen zu schenken.

Etwas an dem Ton des Anderen gefiel ihm nicht, doch er sagte nichts davon und seine lange Ausbildung als Soldat hatte ihm beigebracht, dass es ab und an klüger war einfach den Mund zu halten. „Ich bin einer der besten Kämpfer des Königs und seine Majestät schenkt mit sein volles Vertrauen - außerdem sind Lyra und ich alte Bekannte und sind beide damals beinahe zeitgleich an den Königshof gekommen,“ erklärte er. „Außerdem ist es für einen ganzen Tross samt Kutsche unmöglich in dem Tempo voranzukommen, dass ich an den Tag gelegt habe - wie bereits gesagt, ich habe mehr als ein Tier zu Schande geritten auf den Weg hierher.“

Aias nickte lediglich, von der Antwort anscheinend zufriedengestellt, oder einfach so weit entspannt, dass er nicht mehr in jedem Fremden eine potentielle Bedrohung sah. „Dann würde ich sagen brechen wir auf?“ Sein fragender Blick ging in erster Linie zu Emerson und Faye, denn von Lyra war er sich sicher dass sie so schnell wie möglich von hier weg wollte, Eleonora indes würde vermutlich der selben oder zumindest einer ähnlichen Ansicht wie ihr Bruder sein und Aristeas wirkte noch immer zu angeschlagen durch das erneute fortgehen von Maia, als das er überhaupt in irgendetwas interveniert hätte.

Fordwin nickte knapp, zufrieden damit, dass Aias ihn nicht mehr mit diesem unsäglichen Ton anging, den er zuvor vor sich hergetragen hatte wie einen spitzen Pflock. „Wenn ihr denn bereit seid und euch ausgeruht genug für einen langen Ritt fühlt, dann will ich euch natürlich nicht im Wege stehen. Solltet ihr aber noch etwas zu Essen haben und womöglich ein wenig Wasser, dann würde ich das ebenfalls dankend annehmen. Ich habe seit fast einem Tag nichts mehr gegessen und war die ganze Zeit auf dem Rücken meines Pferdes!“

„Sicherlich“, erwiderte Aias, den nagenden Hunger und die Erschöpfung des Anderen wohl am ehesten nachvollziehen könnend. In seinen zehn Jahren als Reiter und später Anführer der Reiterstaffel von Shoaks hatte er mehr als einen Gewaltritt erlebt und wusste, dass das Gefühl wenn man das erste, zu Schande gerittene Pferd in einer Poststation oder einem kleinen Gasthof durch ein anders austauschte, einzigartig war. Der nachtragende Blick auf das Tier, welches nun endlich zur Ruhe kommen konnte, während man selbst weiterreisen musste. „Hier“, er reichte dem Soldaten einen halben Laib Brot auf dem ein Spiegelei lag, welches sie zuvor in größerer Zahl über dem Feuer zubereitet hatten. Dazu ein wenig gepökeltes Fleisch und einen Wasserschlauch, in welchem verdünnter Apfelwein war.

„Danke,“ erwiderte Fordwin und ehrliche Dankbarkeit lag in seinen Augen, während er das karge Mahl verschlang und sich den Schnurrbart abwischte, in welchem noch einige Tropfen des süßen Apfelweins hängen geblieben waren. „Ah, das tat gut! Du hast einen ganz potenten Koch für eine Flucht eingepackt Lyra!“ Lobte er die andere und zwinkerte ihr zu. „Nun… wenn ihr alle direkt aufbrechen wollt,“ er zuckte mit den Schultern und ergab sich geistig bereits in sein Schicksal. Mitleidig klopfte er dem großen Hengst neben sich auf die Flanke. Auch der arme Kerl würde seiner Lebtag wohl nicht mehr richtig auftreten können, weil seine Muskeln vollkommen übersäuert waren. Aber so war nun einmal der Lauf der Dinge - am Hof würde ihn sowieso die Tirade des Prinzen erwarten, der sich bitterlich über das zu Schande reiten seines besten Pferdes beschweren würde.

„Wir lassen sein Pferd ausruhen“, meldete Emerson härter als beabsichtigt sich erst jetzt zu Wort, nachdem er zuvor schweigend dem kurzen Gespräch zugehört hatte, um sich einen Eindruck von dem Neuankömmling zu machen. Er hatte die Zeit genutzt, um die Blicke der restlichen Gruppe zu beobachten, wie sie plötzlich vorsichtig geworden waren und wie skeptisch der königliche Soldat geworden war, als er auf Aias getroffen war. Er wusste mehr, als er bislang zugab und auch Aias schien sich schwer damit zu tun, dass sie nun plötzlich in königlicher Begleitung reisten. Er konnte es ihm nicht verdenken und nur für einen kurzen Moment tauschte er einen kurzen Blick mit Faye.
„Die Templer gehen uns nach dem Dekret nicht mehr an. Es wird uns allen nicht schaden, wenn wir einen weiteren Tag warten. Der König wird es verstehen, wenn er sich noch einen Moment länger auf seine Zauberin gedulden muss.“

Fordwin neigte seinen Kopf ein Stück Richtung Emerson und ehrliche Erleichterung Stand in seinem Gesicht. Noch immer waren seine Beine Wund und er hatte bereits befürchtet, dass ein weiterer langer Ritt zu Blut in seinen Reiterhosen führen würde. Nicht das er sich beschwert hätte. Oder auch nur danach verlangt hätte, dass man ihm eine Pause gewährte. Aber wenn man es ihm schon anbot, war er weder stolz noch dumm genug dieses Angebot auszuschlagen. „Nur ein paar Stunden schlaf, dann können wir morgen früh aufbrechen. Ich werde euch führen - wenn wir erst einmal auf den Tross treffen, dann sind wir in zwei Wochen in der Hauptstadt.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 8:29 pm
Der Morgen war schneller gekommen als Aias es erwartet hätte. Nachdem Fordwin noch ein wenig über die aktuelle Lage in der Hauptstadt erzählt hatte, waren sie schließlich in ihren gewohnten Rhythmus gefallen. Ari schien damit beschäftigt zu sein, einen Ast, welchen er am vorherigen Abend gefunden hatte mit einigen Schnitzereien zu verzieren, wofür er sich extra ein Messer von Emerson geliehen hatte. Aias hätte vermutlich den selben Gedanken gehabt. Als Attentäter würde der andere vermutlich das weitreichenste Arsenal an scharfen Dolchen und Messer mit sich führen. Und dem war scheinbar auch so, denn der junge Zauberweber musste kaum Kraft aufbringen um die feinen Symbole in das schwere Holz zu schnitzen. Es war beinahe erstaunlich wie gerade der Ast war, welcher beinahe so groß war wie der Lehrling selbst. Lyra hatte sich mit Fordwin zurückgezogen und mit ihm am Feuer noch eine Weile lang erzählt, Em und Faye hatten sich ebenfalls eine ruhige Ecke gesucht und Aias war irgendwann dazu übergegangen, sein Schwert mit einem Schleifstein zu bearbeiten, was neben dem Zirpen der Grillen und dem Rauschen des nahegelegenen Baches die lauteste Geräuschquelle des Abends war. Irgendwann waren sie alle schlafen gegangen, bis auf Aias, welcher für diesen Abend die Wache übernehmen würde. Er hatte Em und Faye dazu angeraten durchzuschlafen, doch Emerson hatte es sich nicht nehmen können, einen Teil der Wache ebenfalls zu übernehmen, auch wenn ihm schleiferhaft war, wie exakt genau der Andere aus dem Schlaf aufwachen konnte, um Aias von der Wachschicht abzulösen. Den Rest der Nacht hatte er mehr gedöst. Die Gedanken waren bei seiner Heimat, seinen neu gewonnenen Begleitern und deren Schicksal, bei der Hauptstadt in die sie bald reisen würden. Und bei Lyra.

Am nächsten Morgen sattelten alle recht schweigend ihre Pferde, als hätte niemand wirklich gut geschlafen, doch die Aussicht bald Zelte über dem Kopf zu haben und vielleicht sogar Pritschen oder gepolsterte Schlafsäcke, schien jeden einzelnen dazu anzutreiben, keinen Augenblick zu lang zu verweilen. Schließlich kamen sie, als die Sonne bereits erneut dämmerte und die Kälte wieder über das Land kroch, in Sichtweite des Trosses, welches gut fünfzig oder sechzig Mann zählen musste. Bei genauerem hinsehen musste Aias diese Einschätzung jedoch korrigieren. Die Zelte waren dicht aneinander gebaut. Doch mit diesem wissen mussten es, „mindestens hundert berittene Männer sein.“ Kommentierte der Hochgewachsene das Bild vor sich und lockerte die Schultern. Ehrlicher Respekt über die Ordnung der Männer kam in ihm auf, wusste er doch selbst was für Disziplin nötig war, um bei einer Reiterstaffel ein solch befestigtes Lager aufzubauen. „Schaut, die Pferde haben sogar eine Art Verschlag damit sie nicht von Unwettern erfasst werden können.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 8:52 pm
Faye hatte sich - im Gegensatz zu Lyra - ans Ende der Gruppe zurückgezogen, wo sie schweigend neben Ari her lief, ihre Stiefel schmatzten auf dem aufgeweichten Boden, der keine Chance mehr bekam, trocken und fest zu werden. Kalter Matsch war an ihren Zehenspitzen.
Sie hörte zwar Aias Ruf, um auf das Feldlager aufmerksam zu machen, war ihm doch schon eine ganze Weile voraus gewesen. Der Wind hatte Bände gesprochen und sie hatte es nur vermieden, etwas dazu zu sagen, für den Fall, dass sie ihn falsch las. So ganz sicher war sie im Gebrauch der Magie nicht mehr und die Zeit und Sicherheit, um sie wirklich zu trainieren fehlte. Die Feinheiten waren ihr abhanden gekommen. Unter normalen Umständen hätte sie vielleicht Lyra gebeten, ihr zu helfen, doch im Moment war sie froh, etwas Ruhe mit ihren eigenen Gedanken zu haben.
Sie sah zu ihrem Schützling hinüber und berührte ihn sacht am Knie, weil sie sich die ganze Zeit mit dem Reiten abgewechselt hatten und der junge Magier an der Reihe war, seine Füße zu entspannen. Emerson ritt ein paar Meter vor ihnen, wie alle von ihnen war er inzwischen vermutlich bis auf die Knochen durchweicht. Die Sonne und Kälte reichten bei Weitem nicht, um irgendeinen Stofffetzen trocken werden zu lassen.
"Wie geht's dir?", fragte sie sanft zu Ari hinauf, weil er so furchtbar still gewesen war, die letzten Tage. Sie wusste um Maia und dass ihn die Situation belastete, konnte ihm aber dabei nicht helfen und sie selbst war nicht gerade ein leuchtendes Vorbild für Gespräche. Ihre Haare fühlten sich unter der Kapuze klamm an.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 9:03 pm
Im ersten Moment schien er gar nicht richtig wahrzunehmen war seine Meisterin da gerade gesagt hatte. Er brauchte drei, vier Herzschläge bis sein Verstand wirklich registriert hatte, was Faye ihm mitteilen wollte. „Zu behaupten das alles gut wäre, wäre eine Lüge“, antwortete Aristeas und lächelte matt, den geschnitzten Stock, an dem er inzwischen eine lederne Schlaufe vom oberen bis zum unteren Ende angebracht hatte um den Stab, wie auch jetzt über dem Rücken zu tragen. „Mir fehlt Maia“, gestand er ehrlich und machte keinen großen Hehl aus seinen Gefühlen. Wenn er eines seit ihrem Aufbruch gelernt hatte, dann dass kaum ein Problem so seltsam klingen konnte, dass man es nicht mit Jemand anderem teilen sollte. Emerson, Lyra, Aias, ja selbst Faye: alle hatten sie Probleme und Sorgen, die nicht minder, sondern meist eher größer waren als seine eigenen. „Aber ich weiß das sie es ohne mich besser haben wird. Wegen mir ist sie überhaupt erst in all das geraten. Sie sollte irgendwo friedlich leben dürfen, statt mich um sich zu haben, der ihr immer wieder nachstellen würde um irgendwie Sympathie zu gewinnen und sie dabei nur noch weiter in Gefahr zu bringen. Ich habe mich aber damit arrangiert, glaube ich. Es klingt dämlich ich weiß“, über die eigene Unsicherheit wurde der Lehrling erneut rot im Gesicht, denn auch wenn nackte Brüste und kecke, schlüpfrige Worte seit dem Hurenhaus nichts fremdes mehr für Ari war und er kaum Berührungsängste davor hatte, so war seine Angewohnheit in bestimmten Situationen die Farbe seines Elements anzunehmen, noch immer nicht gänzlich verschwunden. „Ich frage mich nur wie es jetzt weitergehen wird. Mit allem. Ich habe mein Leben lang nach irgend einem Plan gearbeitet und gelebt. Als ich schließlich verbannt und gejagt wurde, wusste ich nur das ich überleben will und dann bin ich zu der Bruderschaft gekommen. Eine Zeit lang dachte ich wirklich das dort die nächsten Jahre stattfinden werden, aber jetzt“, er zuckte mit den Schultern und verzog dann die Lippen erneut zu einem schiefen Lächeln. „Naja, die gleichen Gedanken hast du bestimmt auch.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 9:13 pm
Betreten drückte Faye sein Knie kurz, ehe sie die Hand sinken ließ, um einige Schritte still neben ihm her zu gehen, sich zu sammeln, bevor sie leise seufzte. Ja, all diese Gedanken machte sie sich auch. Sie hatte noch vor zwei Jahren geglaubt, ihr Leben lang würde sie im Zirkel bleiben, hatte dort tatsächlich gute Chancen gehabt, sich zu einer hohen Position hoch zu arbeiten - bis sie in den engeren Kreis getreten war und Dinge erfahren hatte, die sie nicht mehr ungeschehen oder -gesehen machen konnte. Dinge erlebt hatte, die sie nicht akzeptieren konnte, nicht für sich und schon gar nicht für andere. Sie hatte geglaubt, sie würde eine alte Magierin werden, sicher behütet und geschätzt, mit Gemächern und einem warmen Essen, einem Dach über dem Kopf. Heute? Heute war es ungewiss, ob sie den Morgen erlebte.
"Ich wünschte, ich hätte dieses Versprechen halten können", antwortete sie schließlich, weil sie es gewesen war, die die Verlockung eines Zuhauses hatte vor seiner Nase baumeln lassen wie eine Karotte vor der Nase eines Pferdes. "Es tut mir Leid, Ari. Und ich kann verstehen, wenn du dir lieber im Norden jemanden suchen möchtest, der dir mit deiner Ausbildung mehr helfen kann als ich - jemand, der dir als Lehrling ein Kopf über dem Dach bietet. Sicherheit."
Sie würde es ihm nicht schwerer machen, als nötig. Sie würde ihm nicht sagen, dass es ein harter Schlag für sie wäre, wenn er ginge, dass sie ihn vermissen würde - weil sie wusste, er hatte so viel mehr verdient. Er hatte eine Liebelei mit Maia verdient, nicht, in die Rolle ihres Entführers gedrängt zu werden. Eine ehrliche Chance auf eine junge Liebe. Natürlich wäre sie niemals - ebenso wie Lyra - auf die Idee gekommen, Maias Gedanken dahingehend zu ändern, doch der nagende Gedanke blieb. Ari könnte frei sein, wenn er es wollte, er musste nicht in all das hineingezogen werden.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 9:22 pm
Wider allen Vermutungen stutzte der junge Zauberweber vom Pferd aus, zog die Stirn kraus und seine Züge hellten sich ein wenig auf, sodass aus dem, vorher gequältem Lächeln, nun ein ehrliches, herzhaftes wurde. „Für kein Geld der Welt würde ich dich oder Em verlassen Faye.“ Er lächelte weiter und sah zu der Luftmagierin hinunter, was zur Folge hatte, dass Ari, hätte Faye nicht rechtzeitig nach den Zügeln gegriffen, mitsamt dem Pferd eine kleine Böschung hinunter gefallen wäre. „Danke“, ächzte er leise und sah entsetzt drein, scheinbar verwirrt darüber, dass das Pferd nicht von selbst die Gefahr erkannt hatte. „Faye du und Em ihr seid alles was ich noch habe. Mehr besitze ich nicht am Familie und werde es auch nie tun.“ Er atmete tief ein und aus und eine wohlige Gänsehaut lief ihm über den Körper. „Ich beide habt mich aufgenommen und mir überhaupt ermöglicht weiterzuleben. Ich wäre allein in Licentia eingegangen. Denn auch wenn ich zur Verwunderung aller noch am Leben war … ich war ein scheußlicher Dieb, ein noch schlechterer Bettler und nur von Essensresten allein hätte ich vielleicht ein Jahr überleben können. Und die meisten hätten sie nicht noch mehr Gefahren aufhalsen wollen als ohnehin schon, aber ihr beide habt nicht eine Sekunde lang gezögert. Du hast mich zum Lehrling genommen und mir bei jedem Mist den ich in der Bruderschaft gebaut habe den Rücken gestärkt.“ Er schüttelte vehement, aber nach wie vor mit einem Lächeln den Kopf. „Könnte ich mir aus der ganzen Reihe an Zauberwebern dieses Landes eine Meisterin oder einen Meister aussuchen, ich würde mich nicht anders entscheiden.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 9:23 pm
„Siehst du Lyra?“ Fordwins Gesicht zerfiel in dutzende kleine Fältchen, die tiefe Furchen durch die wettergegerbte Haut zogen und in den Augenwinkeln endeten. „Ich habe doch gesagt, dass seine Majestät keinerlei Kosten und Mühen gescheut hat um dich wohlbehalten und angemessen zurück in die Hauptstadt zu geleiten!“ er wies mit einer flüchtigen Handbewegung über das Lager, welches sich einem kleinen Dorf gleich vor ihnen auftat. Die Zelte drängten dabei an den Rand eines Hügels um gegen den Wind geschützt zu sein – hielten jedoch einen Meter Abstand zur Narbe, dort wo der Hügel endete und man ein langes Rinnsaal gegraben hatte um sich sowohl vor bei Regen hinab fließendem Wasser zu schützen, als auch so einen Abort mit natürlicher Spülung zu bauen – und nicht zuletzt eine ekelhaften, aber äußerst effektiven Schutz vor Gegnern besaß, die des Nachts den Hügel hinab stürmen wollten. Mehrere Lagerfeuer brannten in der Mitte des Lagers, Wachen posierten an den verengten Eingängen, die mit spitzen Pfählen gekennzeichnet waren. Weitere Wägen standen um den Rest des Lagers herum und boten Schutz vor Wind und neugierigen Blicken.
„Meine Männer halten seit Tagen immer einen Zuber mit heißem Wasser für dich bereit. Rund um die Uhr, um vorbereitet zu sein wenn du kommst.“
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 9:33 pm
Aris Knie war so dicht neben Fayes Kopf, dass sie ebenjenen einfach dagegen sinken ließ. Ein schmales Lächeln malte sich auf ihre Lippen, während ihr beinahe ein Gebirge vom Herzen fiel. Neben Emerson war Ari die einzige Konstante, die sie hatte und es wäre ihr schwer gefallen, ihn ziehen zu lassen, auch wenn sie es getan hätte, um ihm eine Zukunft zu ermöglichen.
"Lass uns sehen, was kommen wird", bat sie den Jüngeren und richtete sich wieder auf, gedankenverloren mit den Zügeln des Tieres spielend, während sie Schritt um Schritt lief, obwohl ihre Oberschenkel bereits davon brannten, dass sie ständig die Beine so weit heben musste, um überhaupt vorwärts zu kommen. Es war trotz all der Angst, die sie bei den Truppen des Königs verspürte irgendwann eine Erleichterung, als sie das Lager betraten. Immerhin konnten sie sich endlich hinsetzen.
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Mo Jul 03, 2017 9:44 pm
Emerson hatte sich bisweilen schweigend zurückgehalten, den Blick starr nach vorn gerichtet. Der Hügel schützte nur bedingt vor eventuellen Angreifern, der kleine Austritt, den sie gegraben hatten, würde nur jene aufhalten, die nicht wussten, worauf sie achten sollten. Einhundert Mann, gerüstet und bereit zum Aufbruch. Die Waffen der Männer waren gut gepflegt, die Rüstungen glänzten in dem nebligen Licht, das die Sonne zu ihnen herab schickte und als sie jetzt das provisorische Tor passierten, erkannte er Erleichterung in dem Blick der Männer. Sie waren bereits länger hier, wie er Fordwins Worten entnehmen konnte, länger als es jedem von ihnen lieb war und Vorsicht schlich sich automatisch wieder zurück in jede einzelne Bewegung, als er sich zurückfallen ließ.
Mit einem Satz kam er vom Rücken des Pferds im Schlamm an und reichte die Zügel an Faye weiter, ihr mit einem kurzen Blick signalisierend, dass es ihm lieber war, wenn zumindest sie schnell genug aus dem Lager kommen würde, falls es nötig werden würde. Die Blicke der anderen Soldaten verfolgten sie bei jedem einzelnen Schritt und während Fortwin und Lyra sich hier wohl zu fühlen schienen, schien der Rest der kleinen Gruppe damit seine Probleme zu haben. Aus den Augenwinkeln bemerkte er Aias Unruhe und Eleonoras wachsamen Blick, der dem seinen glich.
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Mo Jul 03, 2017 9:49 pm
Der Matsch, den Emerson aufspritzte, benetzte Fayes Hose bis hinauf zu den Oberschenkeln. Kalte, nasse Stellen entstanden, als die kleinen Erdklumpen wieder abfielen.
Nun auch noch ein zweites Pferd an der Hand, weil sie Aris ebenfalls führte, blieb Faye etwas unschlüssig hinter Emerson. Das hier behagte ihr nicht und nur Lyras Ruhe hielt sie davon ab, gleich kehrt zu machen. Die anfängliche Erleichterung wich einer Anspannung, die sie schwer greifen konnte. Menschenansammlungen hatten für sie in den letzten Monaten nur Chaos bedeutete. Öffentliche Bestrafungen, Angriffe oder ähnliches. Bis zu diesem Moment war ihr gar nicht aufgefallen, wie sehr sich dieses Gefühl übertragen konnte, obwohl nichts auf direkte, gegen sie gerichtete Gefahr hindeutete.
"Bleib bei mir, Ari", forderte sie ihren Schützling auf und sah auf Lyra, die sich mit Fordwin unterhielt und währenddessen auf ein Zelt zuhielt, ehe ihr scheinbar bewusst wurde, dass sie nicht alleine reiste.
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Mo Jul 03, 2017 9:58 pm
Colthar kam der kleine Trupp entgegen und verbeugte sich, als er Lyra und Fordwins erkannte, "Ah ihr scheint wohl auf zu sein, Mylady, Oberst Fordwins." Er blickt zu der Gruppe hinter ihnen, "Nun, es ist schon ein Zelt für euch errichtet worden Lady Lyra. Wenn ihr hier weiter geht, dürftet ihr es denke ich schon erkennen." Der Ritter richtete sich auf, "Und gerne kümmere ich mich um das wohl befinden, eurer Begleiter." Sein Blick fällt zu den anderen beiden Magiern, so wie den zwei Assasinen, "Ich zeige ihnen, wo sie ihre Pferde unterbringen können und werde sie auch noch zur Essenausgabe und danach zu ihrem Zelt begleiten." Von Bravensbach wendete sich wieder zu Fordwins, "Natürlich nur, wenn dies in eurem Sinne ist Sir Fordwins."
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 10:04 pm
"Ich verdanke diesen Menschen mein Leben, Soldat", antwortete Lyra an Fordwins statt und hob die Augenbrauen, den Blick über den Soldaten wandern lassend, der so forsch an sie heran getreten war und das Wort ergriffen hatte. Sie kannte seinen Namen nicht, noch sagte ihr sein Gesicht etwas - das Adelssymbol auf seiner Rüstung so klein, dass es ihr nach all den Strapazen schwer fiel, es wirklich zuzuordnen. Einhundert Mann ... sie hatte mit bedeutend weniger gerechnet und umso schäbiger kam sie sich jetzt vor in diesem Zustand vor den Soldaten auf einem Pferd sitzen zu müssen.
"Ihr werdet sie bewirten und Ihr werdet dafür sorgen, dass sie sich waschen können. Besorgt neue, trockene Kleidungsstücke für jeden von ihnen und gebt ihnen die Ruhe, die sie benötigen und wo Ihr Euch schon so gut als Haushofdiener macht, Sir, besorgt ihnen gleich noch etwas zu Essen. Warm und frisch. Sie haben es sich verdient."
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Mo Jul 03, 2017 10:17 pm
Aias machte keinen großen Hehl daraus, dass das Verhalten von Lyra ihn irritierte. Ein paar Mal blinzelte er fragend, dann jedoch besann er sich eines besseren, packte die Hand wie gewohnt an den Knauf seiner Waffe und legte den Kopf dann in den Nacken. Das man als jemand der in politischen Kreisen, gerade am Königshof, ein zweites Gesicht besaß war ihm bekannt. Und auch der Unterschied zwischen der einfachen, fröhlich lachenden Lyra die er nackt am Bach bewundert hatte und mit der er die Nacht zuvor das Lager geteilt hatte und der Lyra die ihn zum ersten Mal im Hof der Bruderschaft begegnet war, war ihm durchaus bewusst. Doch dies hier war keine der beiden Varianten. Es war ein derart starker Kontrast, dass er sich für einen Moment lang fragen musste, ob er all diese Zweisamkeit nicht einfach nur geträumt hatte. Doch leider waren solche Maßnahmen in der politischen Welt notwendig, wenn nicht sogar überlebenswichtig. Der hochgewachsene Krieger indes hielt sich zurück, lauschte nur den Worten der Anderen und sah mit einer leichten Belustigung, dass sowohl Faye wie auch Aristeas bei den Worten: „Waschen“ und „neue Kleidung“, beinahe die Augen übergingen. Denn auch wenn er selbst nur ein Paar an Wechselkleidung besaß und diese aus rauem, praktikablem Stoff geschneidert war, so war sie doch solide genäht und öffnete sich nicht an allen Ecken und Enden oder war wahlweise viel zu kurz oder viel zu lang. Die beiden Zauberweber indes hatten genau diese Art von Kleidung. Umgenähte Säcke, Stofffetzen und was sich sonst noch hatte finden lassen.
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Mo Jul 03, 2017 10:30 pm
Der Ritter seufzte innerlich. Er liebte Schlachten und zu kämpfen. Den Hof jedoch allerdings nicht. Im Gedanken war ihm schon klar, dass sein Vater ihm wohl für sein verhalten einen Kopfnuss geben würde.
Aber wie es sich gehörte nickte er nur ab, "Natürlich Lady Lyra. Ich werde dafür sorgen, dass sie eine angemessene Behandlung bekommen. Ihm war bewusst, dass er vergaß sich vor zu stellen. Jedoch war es bei der Hofmagierin nun auch schon zu spät. So verbeugte er sich bei den beiden noch ein mal kurz knapp und trat dann zu den Gästen. "Gut, mein Name ist Sir Colthar von Bravensbach. Ich werde wohl euer persönlicher Ritter sein." Mein konnte ein leichtes seufzen von ihm aufhören. Doch er setzte wieder ein Lächeln ein und nahm Faye die Zügel ab. "Ich werde euch Feuer bringen und dann die Pferde unterbringen. Danach werde ich euch Essen besorgen. In der Zeit, während ihr esst, suche ich euch Kleidung heraus." Er betrachtet alle, "Gibt es eine gewisse Zelt Konstellation? Wir haben für euch zwei Zelte zur Verfügung."
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Kapitel 7                  - Seite 4 Empty Re: Kapitel 7

Di Jul 04, 2017 8:05 pm
Die Frage, die an sie alle ging, ließ Faye die Stirn runzeln. Die zwei Zelte auf die Colthar deutete, waren relativ groß und schienen an 'Einrichtung' gleich ausgestattet zu sein. Sie wollte zwar nicht von Emerson fort, wusste aber nicht, wie Eleonora dazu stand, ihr Zelt dann wiederum mit Aias zu teilen, wenn der denn überhaupt in diesen Zelten schlief. Schlussendlich rollte sie die Augen, weil solch eine simple Frage so viel Chaos in der Gruppe verursachen konnte, dass sie alle sich ratlos ansahen.
"Ari, Aias, Emerson - nehmt euch das eine. Eleonora und ich nehmen das andere", entschied sie schließlich, weil es für alle merkwürdig aussehen musste, wenn sie mit einem Mann in ihrem Alter in einem Zelt schlief und noch zusätzlich mit einem Jüngling, während Eleonora das gleiche tat und an ihrer beider Hände kein Ring zu finden war. Die Rothaarige war kein unbekanntes Gesicht für die Männer, das sah man gleich und noch ordneten sie sie Alisander zu. Das aufklären wollte momentan wohl auch keiner.
Trotzdem sah sie versichernd zu Emerson hinüber, ob er ihre Aufteilung wenigstens billigte. Sie wusste genau, dass er sie nicht aus den Augen lassen wollte, aber hier mussten sie sich halbwegs zivilisiert geben. Und Ari wusste sie dadurch auch in Sicherheit.
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