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Mia
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 8:59 pm
Natürlich wusste sie, dass es Unsinn war, doch das änderte nicht viel daran, wie tief der Stachel saß, den die Worte in sie getrieben hatte und dass sie sich Vorwürfe darüber machte, diesen Widerstand vielleicht wirklich zu wenig durchdacht zu haben. Sie hatte einfach nur nicht mehr akzeptieren können, nicht mehr Herr über ihren eigenen Körper zu sein und hatte reagiert.
Es änderte nichts daran, dass sie - erneut - nicht sicher sein konnte, wie viel ihre Bitte, er möge bei ihr bleiben, wog, wenn er so einfach dort rausmarschierte und sein Leben riskierte und diese lähmende Angst war unnütz und dumm, nichtsdestotrotz real.
"Können wir ... nicht darüber sprechen? Nur heute? Bitte ... Vergangenheit, Zukunft ... ich will nur einmal nicht über Fehler und Flucht nachdenken. Irgendwie ist das alles, worum sich mein Leben noch dreht."
Immer noch wandte sie ihm den Blick nicht ganz zu, drehte jedoch den Kopf so weit, dass sie ihre Stirn gegen seine Wange lehnen konnte.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:05 pm
"Das kann ich dir allerdings beantworten, weil sie kaum eine andere Alternative haben werden. Ihr werdet im Gästeflügel des Schlosses untergebracht und versorgt bis wir uns noch einmal mit dem König zusammensetzen und dort die Pläne für den Auftrag im Norden durchsprechen. Danach werdet ihr versorgt werden und dann aufbrechen", antwortete Lyra ihm mit einem schlichten Schulterzucken, weil die Furcht, die sie zuvor vor den Templern empfunden hatte, jetzt endlich wieder auf ein erträgliches Maß geschrumpft war. Nur noch ein paar Tage, dann würde sie endlich wieder in vertrauten Gefilden sein, statt auf dem Boden zwischen Insekten und Dreck schlafen zu müssen.
"Die Frage ist, ob du mit ihnen mitgehst."

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"In Ordnung", stimmte Emerson leise zu und nickte noch einmal sacht, weil er sie verstehen konnte. Seit ihrer Rettung von diesem Podest hatte sie nicht mehr viel außer Vorwürfe und Maßregelungen von anderen Menschen gehört und er selbst bildete dabei keine Ausnahme. Vielleicht würde ihr ein wenig frische Luft und ein neues Land, in dem sie nicht mehr weglaufen musste, ganz gut tun. Neue Menschen, die sie akzeptierten, statt sie zu verurteilen.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:12 pm
Dankbar nickte Faye, bevor sie sich ein Stück von Emerson löste. Die Wunde, von der das Blut ausgegangen war, schien versorgt zu sein und er schielte oder schwankte nicht, als sie ihn so musterte. Gut, das machte die Sache leichter.
Sie trat einen Schritt zurück und gab ihm eine schallende Ohrfeige, die auch die anderen am Feuer erschrocken aufsehen ließen, bevor sie den Moment nutzte, um mit dem Zeigefinger direkt auf seine Brust zu deuten - mehrfach und mit dem Fingernagel voraus.
"Nie wieder, Em", forderte sie und wusste ganz genau, dass er keine weiteren Erklärungen brauchte. "Ich liebe dich - ich habe dich immer geliebt und in absehbarer Zeit wird sich das nicht ändern! Also verdammt noch mal ... du Blödmann ... lass den Scheiß!"
Stimmi
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:12 pm
Als Aias das Wort Norden hörte, wurde ihm mit einem mal anders. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich ein wenig und seine Zahnreiben drücken sich aufeinander, sodass die Kieferknochen hervortraten. „Ich wusste gar nicht das eine Reise in den Norden geplant ist“, versuchte er betont beiläufig zu erwähnen, dankbar um den Kessel, der nun erneut bei ihm angekommen war, auch wenn sein Mund inzwischen in etwa so trocken wie das Klima in Kaladir vor ein paar Wochen war. „Nun bis zur Hauptstadt werde ich sie in jedem Fall begleiten. Die Gelegenheit dich in deinem gewohnten Terrain zu erleben lasse ich mir nicht nehmen. Für alles weitere müsste ich zumindest wissen, was genau dort im Norden stattfinden soll.“
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:20 pm
Emerson lachte leise und griff nach ihrem Handgelenk, sie kurzerhand noch einmal zu sich heranziehend, die Arme um sie schiebend und sie hochhebend, jeden Widerspruch einfach erstickend, indem er sie küsste. Sie hatte Recht mit allem, was sie gesagt hatte und die Ohrfeige hatte er sich mehr als verdient, dementsprechend brachte es nichts jetzt auch nur einen einzigen Protest von sich zu geben. Erst nach einer Weile löste er sich wieder von ihr, einen halben Blick rüber zum Feuer werfend und die Augenbrauen hebend.
"Was?", fragte er zu den anderen am Feuer gewandt, bereits den ersten Schritt weg von dem Feuer gelenkt, um Distanz zwischen die anderen und sie beide zu bringen. "Kümmert euch um was anderes."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:27 pm
Eleonora hatte sich das Grinsen nicht verkneifen können - weder bei der Ohrfeige, noch bei dem, was daraufhin folgte und sie war zumindest froh, die beiden wieder beieinander zu wissen. Das, was sie von Alisander gehört hatte und den Rest, den Septim ihr erzählt hatte, hatten ihr gereicht, um sich ein Bild davon zu machen, was die beiden wirklich nötig hatten und das war im Moment bestimmt kein Eintopf und die Gesellschaft von anderen. Sie brauchten Zeit für sich und Emerson wusste, er konnte sich auf sie verlassen, hier alles im Auge zu behalten.
Sie stieß Ari in die Seite, der deutlich länger auf die zwei sich entfernenden Gestalten sah und deutete ihm damit sacht an, er solle sich lieber auf das hier konzentrieren.
Während sie also Aias zuhörte, wie er immer stockender und abwehrender wurde, runzelte sie die Stirn. Aias. Seine wetterbeanspruchte Haut und das helle Haar ... "Du kommst aus dem Norden", fing sie an und ihr Gehirn ratterte einen Vorschlag nach dem anderen herunter, was treffen würde, und dann, kurz bevor sie aufgeben wollte, kam es ihr: "Aias. Aias Shoaks. Das Alter passt. Dein Akzent auch."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:32 pm
"Bitte?", hakte Lyra nach und im selben Moment wurde ihre Miene steinerner. Wenn er aus dem Norden kam, dann war sie kurz davor gewesen, das Vorhaben zu erklären, das sie dort in die freien Fürstentümer bringen würde. Sie war kurz davor gewesen Verrat zu üben, weil sie mit einem Spion über das gesprochen hätte, was der Plan des Königs gewesen wäre und jetzt vor Aias zu sitzen und zu wissen, dass seine Freundlichkeit ganz offensichtlich nur einen einzigen Zweck gehabt hatte, kränkte sie mehr als sie im ersten Moment zugeben wollte.
"Eleonora - würdest du mir bitte erklären, was du meintest?"
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:37 pm
"Er ist der älteste Sohn einer Fürstenfamilie - Shoaks ist ein sehr kleines Fürstentum, ganz am Rande gelegen." Eleonora runzelte die Stirn und sah von Lyra zurück zu Aias, dem das alles sichtlich unangenehm war. "Vor etwa fünf Jahren aber entschied er sich dagegen, im Norden zu bleiben, zum Missfallen seiner Familie."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:43 pm
Es war wie der Schlag eines großen Beckens, welches direkt neben seinem Ohr war. Er blinzelte ein paar Mal, versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen, bekam ihn jedoch nicht und wiederholte stattdessen in Gedanken immer wieder das, was Eleonora gerade gesagt hatte. Mehrere Jahre war er über den gesamten Kontinent gewandert ohne das ihn auch nur eine einzige Menschenseele erkannt hatte. Selbst in seiner Heimat dem Norden war er, durch die geringe Größe von Shoaks nicht sonderlich bekannt gewesen. „Ich sagte doch, dass du vermutlich noch nie von dem Ort gehört hast“, erklärte er Lyra, die ihn fragend und gleichermaßen entsetzt ansah, als hätte er ihr ein Messer direkt zwischen die Rippen gestoßen. „Shoaks ist für Leute die nicht im Norden leben vollkommen uninteressant. Selbst für viele IM Norden ist es uninteressant. Wir haben kaum Gesteinsvorkommen, weswegen nicht eine einzige Stadt von uns wirklich befestigt ist. Normalerweise hat jedes Fürstentum wenigstens drei oder vier Städte die besser geschützt sind als die normalen Dörfer.“ Mit einem lauten Schnaufen legte Aias die Hände nach hinten, sah in die Flammen, während der skeptische Blick der Hofzauberin weiter auf ihm ruhte.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 9:50 pm
Widerstrebend hörte sich Lyra schweigend an, was er erzählte. Darüber, wie der Norden befestigt war, woher er stammte und dass er sich bereits seit fünf Jahren nicht mehr im Norden befand. Die Gründe dafür waren ihr noch immer nicht klar und mit einem Mal fand sie von der einen unangenehmen Situation ihrem König erklären zu müssen, dass sie den Assassinen verloren hatte in einer anderen wieder, ihm erklären zu müssen, dass ein Mann aus dem Norden sie begleitete. Es ging hier um einen Krieg, den es zu vermeiden galt und sie saß hier und konnte mit einem Mal nichts mehr sagen. Sie kannten einander nicht besonders gut, kaum mehr als ein paar Tage und trotzdem fühlte sich diese Erkenntnis wie bitterer Verrat an.
"Weshalb bist du bei dieser Gruppe? Aus Zufall oder weil du um die Pläne im Norden weißt?", stellte sie jetzt schließlich die Frage und erwartete gar nicht erst, dass der andere ihr die Wahrheit sagen würde.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:01 pm
Aias schnaubte verächtlich und warf den dünnen Zweig, den er bis dahin von einer Hand in die andere geschoben hatte, ins Feuer. „Was denkst du?“ Er sah sie eine lange Zeit an, unsicher wie sie ihn nun, da sie einen Teil seiner Vergangenheit kannte, beurteilte. Am liebsten hätte er Elli zum Teufel geschickt und ihr einen saftigen Hieb verpasst, doch sie konnte nicht einmal wirklich etwas dafür. Sein selbst auferlegtes Inkognito hatte er mit niemandem geteilt, nicht einmal mit der Bruderschaft, die, wenn er sie richtig beurteilte, keine wirkliche Beurteilung nach Abstammung oder ähnlichem vornahm. „Denkst du ich bin hier um die Pläne zu vereiteln, von denen ich erst seit zwei Minuten weiß, weil zuvor noch keiner mit mir darüber gesprochen hat? Und selbst wenn, warum sollte ich? Der verdammte Norden ist uneins wie noch nie, seit die Fürstentümer sich zusammen geschlossen haben. Vorher hat der eine dem anderen den Krieg erklärt, dann wieder Frieden ausgesprochen und oft sind nicht mehr als hundert oder zweihundert Männer dabei umgekommen. Geringe Zahlen wenn man bedenkt, dass danach meistens eine recht lange Phase des Friedens kam. Seit dieser verdammten Einigung ist dort oben jede Haus mit einem Namen eine einzige Schlangengrube. Jeder versucht die beiden Brüder von ihrem Posten als Vorsteher aller Fürstentümer zu stoßen, weil die einen längst darauf pochen anzugreifen, während der Rest wieder auf Auflösung von Akeris“, er spie das Wort förmlich aus, „fordert. Was wohl das Beste für alle wäre. Von mir aus könnt ihr es übernehmen, sogar erobern. Mir ist es vollkommen gleich.“
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:08 pm
Lyra fuhr sich mit beiden Händen durch die langen, dunklen Haare, die sie bereits seit Tagen nicht mehr zusammen gesteckt hatte und die ihr jetzt offen auf den Rücken fielen, bevor sie sich von ihrem Platz erhob und ein paar Schritte um das Lager herum machte, weil sie zum ersten Mal nicht wusste, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Ein Teil von ihr riet ihr, ihre Loyalität nicht zu verlieren und den König umgehend von alledem zu informieren, ein anderer sagte ihr, sie solle einfach den Mund halten und mitteilen, dass sie diese Informationen von der Bruderschaft hatte, ohne Aias ins offene Messer laufen zu lassen. Eine Entscheidung zu fällen war noch nie so schwierig gewesen.
Unruhig rang sie die Hände ineinander, erinnerte sich wieder daran, dass sie einander kaum kannten und dass ihr sein Schicksal egal sein konnte. Leider war es das nur nicht. "Du bringst dich damit in Teufelsküche, Aias", stieß sie nach einer Weile hervor. "Wenn der König davon erfährt, dann wird er dich dort hoch schicken. Gegen deine eigenen Leute nachdem du ihm alles darüber erzählt hast, wie es dort aussieht und wie die Befestigungen aussehen. Du bist für ihn ein Feind und egal, ob du dich dazu entschieden hast, deine Heimat zu verlassen. Es wird für ihn nichts verändern, außer dich zu seinem Spion zu machen."
Sie sollte selbst diese Dinge nicht offen vor ihm äußern. Es war falsch es zu tun, aber es war genauso falsch es nicht zu tun. "Was willst du? Wie stellst du dir das weiter vor?"
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:21 pm
Nun erhob sich auch Aias, dessen Anspannung beinahe spürbar war. Es war jedoch kein Zorn der sich in ihm aufbaute. Er konnte Lyra und ihre Situation verstehen. Konnte nachvollziehen wie unangenehm es für jemanden sein musste, der mit seinem König einen Krieg gegen den Norden plante. „Entschuldigt mich“, meinte er in Richtung der restlichen Reisebegleiter die noch am Feuer saßen, ehe er aufstand und Lyra folgte. Inzwischen hatte sie sich weiter vom Lagerfeuer und damit auch aus dessen Lichtkegel entfernt, sodass sie im ersten Moment mit der Dunkelheit zu verschmelzen schien. „Wie ich mir den Rest vorstelle?“ Frage Aias und er war selbst erstaunt darüber, wie ruhig seine Stimme war. Weder spie er jedes Wort aus, noch wirkte er kurz davor gleich zu schreien. „Recht einfach. Wir gehen zusammen in die Hauptstadt und sehen dann, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt. Ich habe dieses verdammte Erbe abgelegt Lyra. Ich will mit all dieser Politik nichts mehr zu tun haben. Glaube mir wenn ich dir sage, dass ich einmal gesehen habe worin Intrigen und Ränke enden können.“
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:22 pm
Die Stimmen vom Feuer her klangen nicht mehr ganz so entspannt und das war es, was durch Fayes benebeltes Hirn drang, fast eine Stunde, nachdem sie sich von den anderen abgesetzt hatten. Sie runzelte die Stirn, war drauf und dran, zurück zum Feuer zu gehen, aber sich aus dem Griff zu befreien, der sie festhielt, war nicht so einfach, wenn die nächste Station, die sie ansteuern würde, die kalte Nacht war und die war so gar nicht verlockend. Sie vermisste beinahe die heißen Nächte in Kaladir, die stickige Luft und die Hitze, die ihr durch jede Pore gedrungen war.
Statt also ganz aufzustehen hob sie nur den Kopf aus ihrer Position und sah zu Emerson hinauf.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:28 pm
Lyra kam nicht umhin ein beinahe beißendes Lächeln auszustoßen, dem anderen noch immer den Rücken zuwendend, weil es einfacher war ihn nicht anzusehen, statt sich jetzt mit seinem Blick auseinander zu setzen. "Du hast die Nase voll von Politik und Ränken?", fragte sie nach einer Weile nur leise. "Du gehst gemeinsam mit uns in die Hauptstadt. Was glaubst du, was dich dort erwarten wird? Alles dort ist Politik und Ränke und ich hänge bis zum Hals darin ... ich bin die verfluchte Hofzauberin. Alles dort wird nur noch schwieriger statt einfacher, Aias."

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"Lass sie reden", kam es leise von Emersons Seite her, der ebenso wenig Lust dazu hatte sich auch nur einen einzigen Zentimeter zu bewegen, um zurück zu dem Feuer zu kehren, an dem die anderen noch immer saßen. Es würde Zeit haben - Zeit bis sie wenigstens ein paar Stunden für sich selbst gehabt haben. Jedes Drama würde warten können. "Solange Elli nicht Alarm schreit hat sie alles im Griff. Es wird schon nicht so schlimm sein."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:30 pm
"Du meinst, sie kann eine Hofzauberin, einen Lehrling, eine Gefangene und einen Krieger alleine händeln ...?", hakte Faye milde erstaunt nach, ließ sich aber überzeugen, sich nur tiefer in den Mantel zu kuscheln, den Emerson über ihnen ausgebreitet hatte, während es ein paar vorwitzige Gräser gab, die sie an der Hüfte kitzelten. "Was ist sie, eine Göttin?"
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Mi Jun 28, 2017 10:33 pm
Emerson lachte leise über ihre Frage und schüttelte den Kopf. "So etwas wie meine große Schwester. Sie hat es geschafft schon ganz andere zu händeln - da wird sie nicht an deiner seltsamen Gruppenzusammensetzung scheitern", bemerkte er und zog den Mantel ein Stück höher über sie beide. "Vor allem hält sie uns den Rücken frei, damit wir in dem ganzen Chaos mal ein wenig Zeit haben. Wir können ihr vertrauen."
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Mi Jun 28, 2017 10:35 pm
„Sieh mich an, bitte“, Schließlich legte er sacht eine Hand auf den zarten arm der Zauberin, die in den einfachen, schlecht vernähten Kleidungsstücken wirklich etwas deplatziert wirkte. „Mag es die Hauptstadt sein. Neben Eleonora wird sich kaum jemand an mein Gesicht erinnern, zumal Shoaks schon bei meinem Verlassen weiter schrumpfte. Ich bleibe der, der ich bis zu diesem Abend war. Euer Wegbegleiter, Gefährte und Freund. Nicht jeder will Intrigen spinnen oder andere hintergehen Lyra“, er sah sie nun direkt an und legte seine zweite Hand um ihren Arm.
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Mi Jun 28, 2017 10:36 pm
"Warum hast du sie nie erwähnt?", fragte sie und zeichnete Kreise auf Emersons Oberarm, hinüber zu seinem Schlüsselbein. Sie hatte keine Ahnung von der Verbindung, die zwischen Alisander und Eleonora bestanden hatte, wusste aber nur zu gut, dass Emerson seine Gründe hatte, Leuten zu vertrauen oder eben nicht und sie wusste, sie tat gut daran, seinem Beispiel zu folgen. Immerhin schien Elli eine nette Person zu sein.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 10:58 pm
Nur widerwillig wandte Lyra sich zu dem anderen um, sah zu ihm hinauf und stieß ein leises Seufzen aus. Was tat sie eigentlich hier? Sie sollte nicht einmal darüber nachdenken, ob sie die Information weitergab oder nicht, sondern umgehend jemanden informieren, damit das Reich einen Fuß in den Norden bekam, aber stattdessen stand sie hier mit einem Nordling und hinterfragte einmal mehr ihre Entscheidung. Sie tat hier gerade Dinge, die sie von sich selbst nicht kannte.
"Ich sollte dich ausliefern, Aias", sagte sie nach einer ganzen Weile des Schweigens und presste die Lippen aufeinander, bevor sie den Kopf schüttelte. "Aber du bringst mich gerade in die unangenehme Situation das nicht zu wollen. Wenn du weiterhin Gefährte und Wegbegleiter bleiben willst, dann bin ich still, aber bitte - sag den anderen wie wichtig es ist, dass sie nichts von alledem fallen lassen. Nicht einmal eine Andeutung."

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"Von Elli? Sie war seit beinahe sieben Jahren Alisanders Geliebte - ein Auftrag, um ihn im Auge zu behalten. Alles, was ich gesagt hätte, hätte vielleicht dazu geführt, dass ihre Tarnung aufgeflogen wäre. Selbst Septim wusste von nichts und ich hab mich an ihre Bitte gehalten, die Klappe zu halten bevor ihr was zugestoßen wäre. Das war keine böse Absicht."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 11:04 pm
Das zu verdauen dauerte einen Moment, aber schließlich rief Faye sich ins Gedächtnis was die andere war. Eine Assassinin. "Wenn du sagst, wir können ihr vertrauen, dann ist das okay für mich", fügte sie schließlich nach einer ganzen Weile hinzu, in der ihr immer wieder die Augen zufielen. "Und ich wollte dir keinen Vorwurf machen. Sie ist schließlich losgezogen und hat dich geholt - wie könnte ich ihr böse sein? Es ist offensichtlich, als was sie dich sieht." Ein Lächeln malte sich auf ihre Lippen, als sie den Kopf sacht schüttelte, ihn dabei aber keinen Zentimeter hob. "Für ganz ernst nimmt sie dich nämlich nicht. Erfrischend anders."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 11:10 pm
Für einen Moment schien die ganze Welt die Luft anzuhalten. Er hörte den Bach an dem sie sich vorhin gewaschen hatten und die Wasserschläuche aufgefüllt hatten. Das entfernte Raunen das von all den Wesen ausging, die im Wald lebten und von denen die Hälfte vermutlich gemein gefährlich war. Er hörte das leise Rauschen des Windes. Und ihren leisen Atem. Dann schob er, in einer einzigen, fließenden Geste seine Hände um die Hüfte der Hofzauberin, zog diese sie zu sich und küsste sie. Es war kein Kuss aus reiner Zuneigung, keiner der einzig und allein von zärtlichkeit geprägt war. Verlangen und Sympathie hielt sich in diesem Moment die Hand und vermischte sich zu etwas, dass Aias nicht genau benennen konnte und auch nie würde. Etliche Details trafen seine Wahrnehmung. Ihre fein geschnittenen Gesichtszüge die in diesem Moment so nah an seinen waren. Die reine Beschaffenheit der Lippen, welche sich anders als die jeder anderen Frau anfühlten. Ihr Blick, welcher auch in den ärmlichen Kleidern einzigartig wirkte, als er sich schließlich von ihr löste und dann nickte. „Danke. Für dein Vertrauen.“ Murmelte er leise und versuchte dann, in dem Blick der anderen eine Antwort zu finden.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 11:25 pm
"Hey", kam der leise und nur halbherzig gewählte Protest von Emersons Seite, eine Hand umständlich von ihr lösend, um sie sacht in die Seite zu piksen, selbst wenn sie mit ihrer Prognose Recht hatte. Eleonora hatte ihn niemals ernst genommen, es sei denn sie waren beide in die Verlegenheit gekommen an ein und demselben Auftrag beteiligt zu sein. Erleichtert darüber, dass es nicht in einer längeren Diskussion geendet war, nahm er ihre Worte hin, lächelte still in sich hinein als er ihre Müdigkeit bemerkte. "Schlaf, Faye. Dir fallen doch jetzt schon die Augen zu. Ich verspreche dir auch, dass ich nicht weg sein werde, wenn du wieder aufwachst."

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Überrumpelt von der plötzlichen Situation, sich in seinen Armen wiederzufinden und den Kuss zu erwidern, schalteten sich ihre Gedanken für ein paar Sekunden ab, nur um schließlich mit derselben Intensität wieder um sich zu schlagen. Sie hatte das Gefühl genossen, die Aufmerksamkeit und das Wissen, dass hier jemand war, der dahinter nicht allein einen Vorteil sah sich ihr zu nähern und trotzdem paarte gleichwohl die Erkenntnis darüber, dass sie ihm damit keinen Gefallen tun würde. Lyra hob die Hände, legte sie auf seine Brust und Wehmut spiegelte sich in ihrer Miene wieder, als sie jetzt zu ihm aufsah.
"Was soll das hier werden, Aias?", fragte sie leise. "Ich bin alles, was du nicht willst. Die Ränke, die Politik gehören zu meinem Leben und du wirst in den Norden gehen. Wenn du dich schon nicht mit deiner Herkunft in Schwierigkeiten gebracht hast, dann spätestens mit mir."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 11:34 pm
"Stimmt aber doch", wiederholte sie trotzig und ließ die Augen diesmal gleich geschlossen, weil es einfacher war, als sie immer wieder zu öffnen, obwohl sie so schwer wie Blei waren. Es war beinahe peinlich, wie schnell die Müdigkeit sie übermannte, während sie hier Ruhe gefunden hatten, andererseits waren die letzten fünf Tage auch nicht davon geprägt gewesen, sonderlich erholsam für sie zu sein. Die Sorge, die Angst, viel zu viele wirre, zweifelnde Gedanken. Sie hatte ständig wach gelegen und der Tag hatte ihre restliche Aufmerksamkeit gefordert, um nicht vom Pferd zu fallen. Und sie würde Emerson nicht gestehen, dass das durchaus auf dem Weg hierher schon ein paar Mal passiert war. Diese riesigen Tiere lagen ihr einfach nicht und sie waren so verflixt schreckhaft ...
"Und ich nehm dich beim Wort, Em. Es tut mir Leid für all das Chaos, in dem du meinetwegen steckst, auch wenn ich eher dazu neige, noch mehr zu produzieren als es zu verringern ..."
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

Mi Jun 28, 2017 11:36 pm
„Weißt du mit welchen Worten ich den Hof verlassen habe? Politik war, ist und wird nie mein Leben sein. Nie das was ich beherrsche und immer das, was ich verachte. Und vor mir sehe ich niemanden der das Ränkeschmieden liebt wie nichts anderes auf der Welt. Glaube mir, ich habe genug solcher Leute kennen gelernt. Etwas zu beherrschen heißt nicht, es auch aus voller Leidenschaft zu tun“, er sah kurz auf die feinen Hände herab, an welchen die letzten Reste des Schmutzes der vergangenen Tage hafteten. Was er hier tat wusste er nicht. Ebenso wenig wie sich die Zukunft gestalten sollte, nur war ihm all dies in diesem Moment herzlich egal. Jahrelange Planung hatten Königreiche nicht am untergehen gehindert, jahrelanges üben und trainieren hielt Männer und Frauen nicht davon ab im Kampf zu sterben und ewiges Grübeln würde ihm und auch Lyra keine Gewissheit geben, dass es einen Weg ohne Risiken gab. „Und du drückst dich falsch aus. Dein Leben ist etwas dem ich keine Zuneigung schenken kann. Dir, Lyra – der Frau die hier vor mir steht, durchaus.“ Er küsste sie erneut und fühlte, wie zum ersten Mal seit langer Zeit ein tiefes Gefühl der Ruhe in ihm einkehrte. Selbst wenn nur für diesen, einen Moment.
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Kapitel 7                  - Seite 2 Empty Re: Kapitel 7

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