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Stimmi
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:13 pm
„Am besten wäre es wenn sie sich vollkommen ausziehen würden. Wo Schrate sind, sind auch meistens Draugen nicht weit. Und ihre Angst steckt tief in ihrer Kleidung. Wir müssen sie irgendwie sauber bekommen, ansonsten wir die Lichtung hier bald von dunklen Wesen wimmeln.“ Er schnaufte nur müde und kniete sich dann zu Emerson, welcher ihn seinerseits mit einer Mischung aus Interesse, Furcht und Skepsis ansah. „Ihr stinken“, wandte sich der, grammatikalisch nicht gerade begabte Anführer an Em, erkannte in dem Blick des Anderen jedoch das er nicht verstand, was Iorath meinte. „Ihr riecht nach Angst. Angst ist in euren Kleidern. Ihr müsst euch waschen, sonst kommen weitere Monster. Draugen, im aller schlimmsten eine Huldra. Ich nicht sicher ob wir dann schützen euer Leben können.“
Cat
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:20 pm
"Erst müsst ihr euch um sie kümmern", war alles, was Emerson dazu sagte und deutete kurz rüber zu Faye, weil er nicht wusste, was er von den Wesen halten sollte, die hier neben ihnen saßen und denen sie ihr Leben verdankten. Sie waren anders als alles, was er bisher begegnet war - größer und er hatte gesehen, zu was sie im Stande waren, als sie den Schrat erlegt hatten, der sie zuvor noch beinahe umgebracht hatte. "Wenn sie versorgt ist, können wir uns um unsere eigenen Sachen kümmern."
"Überfordere sie nicht, Iorath", warf Rivia mit ein und lächelte milde über die Abweisung der Menschen, an deren Seite sie hier saßen während sie mit einem scharfen Dolch den Stoff zerteilt hatte, der Fayes Arm zuvor bedeckt gehalten hatte und inzwischen damit beschäftigt war das dreckige Blut und den Schlamm des Waldbodens davon abzuwischen. "Sie vertrauen uns nicht. Wir müssen ihnen Zeit geben und ihre Verletzungen sind wirklich dringender", setzte sie noch nach, einen entschuldigenden Blick zu dem Anführer ihrer Gruppe wandern lassend, weil sie ihn weder brüskieren, noch vorführen wollte. Die Wunde am Arm der Menschenfrau war tief, Blut sickerte daraus hervor und Rivia seufzte leise, bevor sie die blutigen Hände zu einer ihrer Taschen führte, um darin zu kramen bis sie ein kleines Fläschchen zu Tage förderte, in dem ein seltsam glimmendes Gemisch schwamm. "Es tut weh. Versuch nicht laut zu sein."
Yannic
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:24 pm
"Willst du das wirklich an sie verschwenden?" hakte nun Graeven nach und runzelte die Stirn, während er auf das kleine Fläschchen starrten. "Es ist nicht mehr viel übrig - das ist alles was wir aus unserer Heimat haben retten können," meinte er leise und betrachtete seine Gefährtin eingehend. "Sie ist nur ein Mensch", dann wandte er sich um und ließ seine Aufmerksamkeit zu Aias gleiten. "Hey Dhoine! Ich sagte, du sollst deine Waffe bei Seite legen! Wirds bald?"
Stimmi
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:31 pm
Aias sah sich seinerseits um und war sich zum Anfang hin nicht sicher, ob das fremde Wesen wirklich ihn meinte. Doch ja, scheinbar meinte er ihn, denn der Mann des Erlenvolks ging zielsicher auf ihn zu. Normalerweise besaß der Mann aus Shoaks einen eisernen Willen der selbst von fremden Wesen nicht so einfach gebrochen werden konnte. Hier jedoch stand er drei Vertretern eines Volkes gegenüber, die diese Welt, wenn man den alten Legenden denn glauben schenken durfte, einst bevölkert hatten und nun, in Wäldern die sonst kein Mensch betreten konnte, lebten. „Ist in Ordnung, okay? Ich will keinen Streit“, wie zum Beweis dafür hob er eine Hand, ging in die Knie und legte sein Schwert langsam auf den Boden.
„Sie stinken“
, wiederholte Iorath, jedoch nicht aus ekel, sondern aus reiner Besorgnis. „Sobald ihr versorgt, gehen zum Bass der nahegelegen. Dort wascht ihr euch und dann gehen mit uns.“ Das ihr Lager mit den kleinen Zelten in denen sie gehaust hatten zerstört war, war selbst jemandem bewusst, der sich mit ihrer Art zu Leben nicht wirklich auskannte. „Ihr besser beeilen“, sein Gesicht wandte sich gen Himmel und sein Auge schloss sich für einen Moment, lauschte dem Geräusch des Waldes und dem Raunen des Windes. „Wind trägt Geruch schnell voran.“
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:38 pm
"Graeven, sie stirbt, wenn ich es nicht tue. Sie haben uns bei der Jagd geholfen, wir haben Verantwortung für sie übernommen. Lass unsere Schützlinge leben", rief Rivia ihm ins Gedächtnis, weil auch Iorath sie nicht aufgehalten hatte und entkorkte das kleine Fläschchen an ihrer Seite. Sie würden ohnehin nie wieder nach Hause zurück können, wozu sich noch länger mit uralten Erinnerungen aufhalten, die sie nicht mehr zurück bekommen würden? Je mehr sie davon zurückließen, umso eher würden sie in dieser Welt ankommen. Behutsam träufelte sie ein paar Tropfen des Gemischs auf den Arm der Menschenfrau an ihrer Seite und Zischen erklang als sich die ausgefransten Wundränder zusammen zu ziehen begannen und blubbernd das verseuchte Blut aus der Wunde gespült wurde. Sie war längst nicht geheilt, aber sie lief nicht mehr Gefahr zu verbluten, weil der Schrat die Arterie erwischt hatte - was jetzt noch übrig blieb waren die gebrochenen Knochen und für die würde sie mehr Zeit und weit mehr als eine alte Erinnerung benötigen.
"Lasst mich hier auf die Menschenfrau achten, während ihr die anderen zum Bach bringt. Bitte."
"Geht mit ihnen", wandte sie sich dann an die anderen und wechselte damit wieder in die Sprache der Menschen. "Sie haben Recht und ich achte auf eure Freundin."
Mia
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

So Jul 23, 2017 10:46 pm
Still sein hatte es geheißen - Still sein! Sie würde der guten Frau gleich etwas erzählen von wegen 'still sein'!
Aber für den Moment entkam Faye nur ein winziger, gequälter Laut, den sie sofort unterband, indem sie sich die Hand vor den Mund schlug und eine Sekunde später hart auf ihre Fingerknöchel biss, weil es das einzige war, von dem sie glaubte, es hielte sie davon ab, gleich los zu schreien oder zu heulen wie ein Schlosshund. Die Schmerzen, die sie eben noch gehabt hatten, waren nichts im Vergleich zu dem, was nun über ihren Arm her fiel, brennend als hätte Ari glühende Lava über ausgeschüttet. Ihre Haut schien gleichzeitig zu groß und zu klein und schmerzte, dort, wo sie sich zu weiten schien, damit die Wunde sich verschloss.
Sie war geneigt, von der Frau weg zu rutschten, aber dazu hätte sie ihren Körper überreden müssen, sich in irgendeiner Art und Weise zu bewegen und genau das tat er nicht. Er gehorchte so gar nicht. Weder ihre Beine wollten sie tragen, weil sie nicht hier alleine zurückbleiben wollte, noch irgendetwas anderes. Frustriert und hilflos sah sie der Gruppe hinterher, verfluchte sie, sich, den Schrat - einfach alles.
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Mo Jul 24, 2017 7:31 pm
Sacht legte Rivia ihr eine Hand auf die Schulter und wartete eine Weile lang bis die anderen hinter den Büschen und dem Geäst, welches Graeven gerufen hatte, endgültig verschwunden waren, dann schließlich seufzte sie leise und Mitleid schwang in ihrem Blick mit. "Der Schrat hat schlechte Magie in dir zurück gelassen", bemerkte sie nach einer Weile leise und erhob sich von ihrem Platz, um hinüber zu der Leiche des Schrats zu gehen und sich neben ihm in die Hocke sinken zu lassen. Ihre Hände schwebten über dem Leichnam, leise fremde Worte verließen ihre Lippen bevor ein Glimmen aus dem Körper des Wesens glitt und in ihren Händen versickerte.
"Ich muss dir diese schlechte Magie nehmen, bevor du noch mehr Wesen anziehst, die dich und deine Gruppe gefährden, aber du musst mir dafür dein Einverständnis geben."
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Mo Jul 24, 2017 7:37 pm
Na welche Wahl hatte sie dann schon? Bevor noch so ein Ding die ganze Gruppe aufstöberte, biss sie lieber in den sauren Apfel.
Das Seufzen, das sich aus ihrer Kehle schälen wollte, schluckte Faye postwendend wieder hinunter. Die anderen hätten sie nicht hier sitzen lassen, wenn sie den Wesen nicht ein Stück weit vertrauten und um ehrlich zu sein: sie hatten sie gerettet und zumindest die Wunde am Arm verschlossen. Auch wenn Blut sie über und über an der Seite besudelt hatte, immerhin lief sie nun nicht mehr gefahr, daran zu sterben. Jedenfalls hoffte sie das, denn der Schmerz hatte nicht nachgelassen.
"Dann tu es", antwortete sie leise und ließ sich von ihrer knienden Haltung halb zur Seite plumpsen, bis ihre Beine nur noch halb angewinkelt unter ihr lagen und sie sich mit dem gesunden Arm am Boden aufstützen konnte. Sie wollte gar nicht fragen, was dabei geschah.
Gerade, als die fremde Gestalt die Hand nach ihr ausstrecken wollte, griff Faye nach oben und hielt sie fest, suchte ihren Blick. "Wie heißt du?" Irgendwie machte ein Name das ganze erträglicher.
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 7:45 pm
"Rivia Sinistrel", antwortete Selbennamige, die inzwischen wieder neben der Magierin saß und auf die hinab sah, die langen, blonden Strähnen über die Schulter zurückstreichend, bevor sie die Überreste ihres Grasteppichs von der ledernden Rüstung zupfte, die darauf zurück geblieben waren. Ihr Speer lag inzwischen wieder neben ihr, in unmittelbarer Greifweite falls sich doch erneut eines der mutigen Wesen zwischen dem Gebüsch hervorwagte. Überrascht richtete sie die hellgrünen Augen auf die Hand der Kleineren, ihre schmalen Finger, die ihre Hand umfasst hielten und die so zart waren wie die eines Kindes.
"Und du?", stellte sie die Gegenfrage, weil es ihr höflich vorkam die andere mit einem Namen ansprechen zu können, statt sie nur als Menschenfrau zu bezeichnen. Sie tat ihr leid, dass die Jüngere verletzt worden war, dass sie jetzt so unter dem Wahn des Waldschrats hatte leiden müssen. "Die anderen werden den Schrat nachher zerlegen und häuten. Er ist jetzt nicht mehr böse und sein Fell wird euch im Norden gut wärmen. Du wirst heute nicht frieren müssen."
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Mo Jul 24, 2017 7:49 pm
"Faye. Einfach nur Faye." Nachnamen waren seit dem Eintritt in den Zirkel bedeutungslos geworden und selbst wenn sie den ihren genannt hätte - der Adel, mit dem er in Verbindung gebracht wurde, wollte mir ihr nichts zu tun haben. Magische Nachkommen waren unerwünscht, besonders weibliche, wurden sie doch immer noch mit Zerstörung assoziiert. Und nein, ihre Mutter hatte es nicht besonders gut aufgenommen, wenn sie sich mit Hilfe der Luft die Keksdose vom obersten Regal herabgeholt hatte. Und nun nach dem Ausscheiden aus selbigem, wenn man es so nennen konnte, war eine Herkunftsangabe, die zusätzlich zu ihrem Rufnamen gegeben wurde ebenso unwichtig. Es wurde Zeit, sich all dessen zu entledigen.
"Woher weißt du, wohin wir wollen?"
Yannic
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Mo Jul 24, 2017 8:01 pm
"Man sieht es euch doch an," erklärte Gaeren der gerade zwischen den Büschen hervor kam. "Man erkennt es, eure Aura wirkt beinahe weiß - und euer innerer Kompass zieht euch nach Norden. Außerdem riecht eure Zukunft nach Frost," der Mann des Erlenvolkes ließ sich neben dem Feuer sinken und starrte verdrießlich in die Flammen, die in seine Richtung zu streben schienen.
"Ihr habt Glück, dass wir das Biest schon eine ganze Weile gejagt haben - es hätte eure Seelen verschlungen und euch in die ewige Dunkelheit verbannt."
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Mo Jul 24, 2017 8:03 pm
"Das klingt nicht sonderlich einladend", gestand Faye und lächelte schief. "Ich danke euch für die Rettung." Beistand konnte man es nicht nennen, dafür hatten sie zu viel getan. Sie hakte auch nicht nach, woran sie solcherlei Dinge in ihrer Zukunft ausmachen konnten, vielleicht war es besser, sie wusste von nichts, sonst würden sie nur ins Zaudern und Grübeln geraten.
Stimmi
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 8:16 pm
Die Menschen hatten sich, alle mit ein wenig Abstand zueinander langsam jedes einzelne Kleidungsstück ausgezogen und es fein säuberlich gewaschen, ebenso wie die, mit verschiedenen Flecken übersäte Haut. Iorath sah und spürte die Scham die die Menschen dort voreinander hatten, was nicht schwer zu beobachten war, denn er saß auf einer kleinen Anhöhe, von welcher aus es steil hinunter Richtung Bach ging. Dieser war nicht besonders tief, dem größten der Dhoine ging er gerade einmal bis zur Mitte des Oberschenkels, doch schien er, mit seinem leichten, plätscherndem Strom gut genug damit sich jeder einzelne säubern konnte. „Ihr euch schämen vor den anderen Körpern?“ Fragte er den jungen Burschen, der daraufhin nur eine unsichere Geste zeigte und von dem Andrang der restlichen Truppe weiter gescheucht wurde und damit um eine Antwort auf die Frage gebracht wurde.
„Dhoine sind sauber, nur die gelbliche muss noch waschen, aber mit einer sollte sicher sein.“ Er wartete bis alle sich in das zerrüttete Lager gesetzt hatten, einige um sich auszuruhen, einige um nach ihren Habseligkeiten zu schauen. Iorath selbst setzte sich ebenfalls an das Feuer, den Rücken gerade durchgedrückt und die Füße in einen ordentlichen Schneidersitz gekreuzt. „Rivia, Gaeren, diese Menschen hier scheinen nicht darauf aus zu sein etwas böses zu tun. Sie wirken mir dabei zu distanziert voneinander. In den Banden denen wir bisher begegneten herrschte weitaus mehr … Freizügigkeit und jegliche Hemmung schien wie vernichtet. Hat einer von euch bereits etwas von ihnen erfahren?“
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 8:21 pm
"Die Blond heißt Faye - und sie ist, genauso wie all ihre Freunde Richtung Norden unterwegs," erklärte Gaeren und legte den Kopf in den Nacken, um die Blätter zu betrachteten, die weit über ihnen eine eigene, leise Melodie anstimmten.
"Habt ihr etwas zu essen oder soll ich jagen gehen?" fragte er dann unvermittelt und betrachtete Faye. "Außerdem müssten wir wissen, wer von euch euer Anführer ist - für alles weitere..."
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 8:27 pm
"Emerson", antwortete Faye, die Fragen von hinten aufrollend und sah sich bezüglich der Essensfrage am Lagerfeuer um, war versucht, nach dem Topf zu greifen, der umgekippt dort lag, vermied es dann doch, weil sie endlich eine Position gefunden hatte, in der sie nicht das Gefühl hatte, innerlich aufgespießt zu werden. "Und ... wir hatten. Wir sitzen mitten drin." Mehr Proviant hatten sie nicht mehr. Ein wenig Dörrfleisch für den äußersten Notfall, das sie noch in einer Satteltasche hatten, doch mehr war es nicht. Sie hatten sich darauf verlassen, bis zum nächsten Dorf durchzuhalten und nicht allzu viel zu brauchen. Wie gravierend falsch diese Fehleinschätzung war, wurde ihr jetzt bewusst.
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 8:35 pm
"Ihr müsst jagen gehen. Ich muss mich um die Verletzungen kümmern", meldete sich Rivia wieder dazwischen, die Hände inzwischen wieder wärmend dem Feuer entgegen gestreckt und ihren Blick über die Runde wandern lassend. Sie erkannte Misstrauen in den Augen der einen und Verwirrung und Schock in den Blicken der anderen und nichts davon konnte sie ihnen verdenken. Leichtfüßig erhob sie sich noch einmal von ihrem Platz, nachdem der Verband an Fayes Arm fest genug gebunden war, damit sie ihn nicht über Nacht verlor und trat dann zu dem zweiten Magier der kleinen Runde zu, die Augenbrauen hebend als ihr ein anderer Mensch in den Weg trat.
"Was hast du vor?", folgte die Frage, noch bevor Rivia erklären konnte und seufzend schüttelte sie den Kopf. "Der Schrat", begann sie leise. "Ich muss ihn von der schlechten Magie befreien. Er wird sich schwach fühlen, er wird Hunger haben, genauso wie Faye, aber es geht nicht anders, wenn ihr heute Nacht gut schlafen wollt. Ihr müsst uns vertrauen."
"Wir müssen gar nichts", folgte die knappe Antwort von Emersons Seite, aber er verstand zu wenig von alledem, um genau zu überprüfen, ob sie ihnen jetzt schadeten oder nicht. Fakt war, dass die anderen sie gerettet hatten. "Und bevor ich euch weitermachen lasse, will ich wissen, wer genau ihr seid."
"Iorath?", fragte Rivia in Richtung des Anführers ihrer eigenen kleinen Gruppe, weil es nicht an ihr war, die Wahrheit zu sagen.
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 8:50 pm
„Wir sind nicht wie ihr Mensch“, intonierte Iorath mit aller Ruhe und legte Emerson eine Hand auf die Schulter, welche ihn mit einer sachten, aber doch bestimmten Kraft langsam auf den Hosenboden drückte. Es war nicht etwa die Kraft die man von einem menschlichen Arm gewohnt war, vom Gefühl geprägt, dass jede Sekunde eine unterschiedlich starke Kraft auf einen einwirkte, da die Muskeln immer und immer mehr arbeiten mussten. Es war vielmehr das Gefühl, das die Natur selbst in sich hatte. Unabdingbar und unvermeidlich. Wie der heftige Schlag des Wassers der den Schiffbrüchigen von dem Stück Treibgut riss, an das er sich verzweifelt klammerte. Oder der Wirbelsturm, der, egal wie schwer das vor ihm liegende Objekt war, einfach mit sich hinfort wehte. „Bloéde Dhoine.“ Fluchte Iorath leise, zwang sich dann jedoch zur Ruhe und rieb die Innenflächen seiner Hände dann langsam ineinander. „Wir sind die, die Erlenvolk nennt“, begann er und sah dann zu seinen Begleitern. „Ausgestoßene aus Heimat, fern von allen Dingen die wir kennen. Wir sind wie er“, er deutete auf den Schrat. „Und wir sind nicht wie er“, er lächelte über das gesagte, band dann langsam das Jagdmesser von seinem Gürtel das er bis dato um seine Taille getragen hatte. Kurz darauf folgte auch die seltsam gebogene Klinge, die weder eine Parierstange, nach einen wirklichen Griff besaß. Wenn man denn einen suchen wollte, so war er zwar wie bei gewöhnlichen Klingen am unteren Ende, dort wo die Hand ruhte, doch ging die Schneide derart fließen von dort aus zum restlichen Blatt der Waffe über, dass das Wort „Griff“ dem ganzen trotz allem nicht wirklich gerecht werden konnte. „Wir sind Reisende. Wir ihr.“
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Mo Jul 24, 2017 8:53 pm
Als Emerson schon wieder aufspringen wollte, streckte Faye die Hand aus und schloss sie um seine Finger, sacht nur, bis er sie ansah, dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Man konnte sagen was man wollte, aber ihr Gefühl war ein gutes. Nicht ganz einzuordnen, wo und wie genau, aber immerhin gut.
"Nicht", bat sie ihn kaum hörbar. "Hör sie an. Wenn sie uns etwas Böses wollten, hätten sie nur den Schrat weitermachen lassen müssen."
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Mo Jul 24, 2017 8:57 pm
Erlenvolk. Er konnte nichts von alledem zuordnen bis auf die Tatsache, dass wer immer diese Wesenheiten waren, sie weit stärker waren als es den Anschein machte, größer als Aias, der während der letzten paar Minuten verstummt war. Auch auf die Gefahr hin jetzt ungebildet zu wirken, erhob er trotzdem noch einmal die Stimme.
"Ihr seid genau was?", hakte er stirnrunzelnd nach, weil die Legenden, die für jeden anderen auf der Hand zu liegen schienen, ihm so vollkommen entglitten.
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Mo Jul 24, 2017 9:08 pm
Gaeren stieß ein leises Seufzen aus, kaum mehr als ein Flüstern im Wind. "Pavienne Dhoine" fluchte er und fuhr mit der Hand durch die Flammen, die seinen Bewegungen folgten. "Was unser Anführer versucht zu erklären ist folgendes. Es gibt in den Sphären mehr als die einfachen Dhoine verstehen. Wir sind vom Erlenvolk - wir stammen aus einer Welt, jenseits der euren. Einst herrschte eine Freundschaft zwischen euren und unserem Volk - eine Zeit, die nur in den Märchen eurer Vorfahren überdauert haben. Wir sind... ferne Reisende in dieser Welt - gestrandete Seele. Wir sind in eurer Welt gelandet ohne eine Möglichkeit in die unsere zurück zu kehren, da die Häfen verschlossen und vergessen sind."
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Mo Jul 24, 2017 9:20 pm
„Wir nicht einfach gestrandet“, widersprach Iorath in der groben Sprache der Menschen. „Wenn du sprichst, dann die wahrfeiht, Graeven. Wir sind Teil von dieser Welt ob wir nicht wollen oder wollen.“ Während er all die fremden Worte mehr ausspie als das er sie normal artikulierte, strich er langsam mit einem Tuch über die Klinge und ließ seinen Blick noch einmal über all die Gesichter schweifen. „Wir sind ausgestoßen. Verdammt. Issulrét. Abschaum unseres eigenen Volkes und mehr ein Teil dieser, eurer Welt als das sein von Heimat. Wir“, er schnaufte denn das erklären vom Erlenwald und dessen Zauber war ohnehin schwierig. In einer anderen Sprache die er, von den dreien am wenigsten beherrschte, war es beinahe unmöglich. „Wir verlieren uns selbst und damit das was wir sind. Eure Welt tötet. Uns. Schrat sein anders. Er sich kann anpassen und lebt als anderes Wesen. Früher, in Heimat war stolzes Tier. Etwas wie ihr Hirsch kennt. Hier“, er bildete mit beiden Händen ein großes Maul, welches nach etwas schnappte. „Es sich anpassen. Wir … nicht anpassen.“
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Mo Jul 24, 2017 9:29 pm
Gaeren runzelte die Stirn ob Ioraths Bedürfnis den Fremden mit einem mal die komplette Wahrheit zu erzählen. Sie kannten sie nicht und der Mann des Erlenvolkes sah keinen Grund der dafür sprach, der kleinen Gruppe aus Menschen auch nur irgendetwas zu erzählen.
"Du bist heute wohl sehr redebedürftig?" hakte er nach und seine Augenbrauen wanderten missbilligend zusammen, ehe er sich wortlos erhob.
"Ich gehe jagen - bleibt hier und folgt mir nicht. Ihr verscheucht mir nur die Beute!"
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Mo Jul 24, 2017 9:31 pm
Dass sie allesamt nicht die besten Jäger waren, war Faye durchaus bewusst, aber sie verkniff sich den Kommentar und sah der Gestalt hinterher, dann zurück zu den anderen beiden, die bei ihnen geblieben waren.
Die Frau kümmerte sich gerade um Ari und Elli und hielt sich zurück, der andere, dem eben noch scheinbar über den Mund gefahren worden war, hatte einen Moment inne gehalten.
"Warum helft ihr uns?"
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Kapitel 9                                                                  - Seite 6 Empty Re: Kapitel 9

Mo Jul 24, 2017 9:41 pm
"Wir haben den Schrat gejagt und ihn in eure Richtung getrieben. Wir haben euch in Gefahr gebracht. Wir sind von jetzt an verantwortlich für euch", antwortete Rivia auf Fayes Frage und blickte Graeven hinterher bevor sie erneut den Kopf schüttelte. Es tat ihr leid, dass er sich mit so viel Abneigung den anderen näherte, vor allem weil sie ihren Schutz brauchten und es tat ihr noch mehr leid, dass Ioraths Wille den anderen etwas mitzuteilen so grob unterbunden worden war. Sie waren Ausgestoßene ... Wehmut regte sich in ihrem Inneren, als sie an die Zeit in der Heimat zurückdachte - daran, welche Dummheit sie dazu gebracht hatte jetzt hier zu sitzen und zu wissen, dass sie eines Tages hier sterben würde. Allein. Fernab von Ciaran, den sie seit nunmehr einem Jahr nicht mehr wiedergesehen hatte. Ein Jahr hier ... einhundert in der Heimat.
Sie schob den Schmerz wieder zurück, verbarg ihn tief in sich und konzentrierte sich wieder auf den jungen Magier vor sich, die Magie wieder zu sich überfließen lassend. "Was Iorath euch sagen wollte - wir wurden ausgestoßen und leben seitdem hier. Der Schrat ähnelt uns am Ehesten, aber diese Welt hat ihn verändert. Sie hat ihn aggressiv gemacht, sterblicher als in unserer Heimat. Er ist verdorben, deshalb müssen wir diese Wesen töten. Es ist ein Dienst an euch, weil wir jetzt in eurer Welt leben müssen."
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Mo Jul 24, 2017 9:50 pm
„Das ist“, Aristeas war langsam von seiner anfänglichen Scheu abgewichen und sah nun interessiert zu Rivia und Iorath, welche wirkten wie lebendige Gemälde. Zudem war jede ihrer Bewegungen, ihr ganzes Auftreten von einer Ruhe geprägt, die er nicht einmal bei den Weisesten des Zirkels gesehen hatte. Es war als verstünden sie diese Welt in der sie scheinbar erst seit kurzem lebten ganz anders und fühlten sich dadurch nicht all den weltlichen Konventionen und den damit verbundenen Ansprüchen verpflichtet. „Ihr kommt also aus einer anderen Welt? Das Erlenvolk lebt nicht in dem tiefen Kern der Wäldern die niemand erreicht, weil ein Zauber ihn irgendwann immer in eine andere Richtung laufen lässt, sondern“, Iorath lachte als er die Geschichte des jungen Zauberwebers hörte. „Gab es schon, vor lange Zeit. Waren Außenposten für Händler und Späher. Aber so lange zurück das all euer Papier und Tinte, Kohle und Lehmtafeln zu Staub gekrümelt. Und jetzt ihr solltet aufstehen. Wir bringen euch in Sicherheit. Wenn ihr nicht möchtet unter offenem Himmel und nasse Wolken schlafen. Wasser bald fallen, euer Wind“, er malte ein paar Symbole in den Luft. „Singt bereits davon.“
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