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Mia
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:03 pm
"Ari hat dem Mädchen geholfen", berichtete Lorenzo eilig und hielt mit Septim Schritt. "Die Kleine hatte sich den Arm gebrochen. Der Vater kam, ich hielt mich zurück, weil mein Gesicht hier vielleicht zuzuordnen ist und versteckte mich. Er bestand darauf, Ari zum Abendessen einzuladen und weil er Diener bei sich hatte und ich nicht hinter ihn kam, um ihn zu betäuben, musste ich Ari gewähren lassen. Und dann kam dieser ... MAgieausbruch. Was ist hier los?"
Cat
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:09 pm
Maia nickte, trat noch einmal einen Schritt nach vorn, um ihren Vater zu umarmen und ihr Gesicht an seine Schulter zu drücken. "Pass bitte auf dich auf", bat sie ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Komm bitte bitte wieder zu mir zurück", beschwor sie und als er das Haus verließ, verschloss Maia hinter ihm die Türen, bevor sie sich selbst auf den Weg nach oben machte. Hastig nahm sie Stufe um Stufe und schob dann die Tür zu ihrem Zimmer hinter sich zu, mit zitternden Fingern das Schloss aufnehmend. Das magische Schloss, das ihr Vater von einem der Templer bekommen hatte und das eigentlich die Familie hatte schützen sollen - jetzt saß sie hier oben allein während ihr Vater dort draußen irgendwo seine Rüstung anzog, um Magier und die Menschen zu bekämpfen, die sie zuvor noch gerettet hatten. Ari hatte gesagt, dass es bei den Leuten nebenan um mehr ging als um Tod und Angst und genau das fiel ihr wieder siedend heiß ein, als sie die Tür aufschob, noch bevor das Schloss endgültig klickte.
Ari. Vielleicht konnte er irgendwie die Leute davon abhalten, dass sie aufeinander losgingen. Dieser Hass brachte doch niemandem etwas außer, dass gute Menschen dort draußen in den Tod gingen. Sie eilte erneut die Treppen runter, stolperte über den Saum ihres Kleides und hielt sich gerade noch an dem Geländer fest.
"Ari!", schrie sie laut. "Ari!!"
Stimmi
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:11 pm
De Vere verließ das Haus so schnell, dass Ari kaum noch etwas sagen, geschweige denn tun konnte. Kurz überlegte er, irgendetwas mitgehen zu lassen, doch das würde nur unnötig Aufmerksamkeit auf ihn ziehen. Wenn er jetzt einfach ging, hatte er gute Chancen darauf, dass der Templer ihn einfach vergessen würde. Das Haus zu verlassen dürfte nicht das Problem sein, er hatte beim hereinkommen ein paar gestapelte Kisten nahe der Mauer gesehen und selbst ein ungeübter Kletterer wie Ari dürfte es damit schaffen, von dem Anwesen zu entkommen. Lorenzo – erst jetzt fiel er ihm wieder ein. Er musste los und ihm Bescheid geben, dass hier drinnen alles in Ordnung war und das er niemanden holen musste. Wenn Septim nun extra wegen ihm Männer losgeschickt hatte … er wollte den Gedanken gar nicht zu Ende denken, sah stattdessen ein letztes Mal zu Maia und griff nach ihren Händen. Erneut und trotz des ganzen Trubels angesichts der magischen Welle, die auch ihn ereilt hatte und von der er eine dumpfe Ahnung hatte woher sie stammte, fühlte er erneut eine Gänsehaut. „Maia“, er musste ihren Namen zweimal nennen, bis sie ihm wirklich zuhörte. „Maia, hör mir zu. Es wird nichts schlimmes passieren, in Ordnung? Diese Welle war … nichts, nichts gefährliches zumindest. Aber ich musste deinen Vater anlügen was mich betrifft, damit er“, er ließ den Satz offen, denn vermutlich wusste Maia am besten was ihr Vater alles zu tun in der Lage war. „Falls du mir die Gelegenheit geben willst mich zu erklären“, er sah hektisch nach links und rechts. Er musste zurück zur Bruderschaft, Faye warnen dass man sie orten konnte. „In zwei Tagen am Hafen. Es gibt eine Bucht die ein Stück außerhalb liegt, die man über einen schmalen Weg aber auch zu Fuß gut erreichen kann. Da erkläre ich dir alles, versprochen.“ Er drückte ihr noch einmal die Hand, rannte dann ebenfalls durch die Tür und hinaus. Über die Kisten ging es wie geplant einfach aus dem Anwesen heraus und als er schließlich wieder im Hof der Bruderschaft ankam, zitterte er am ganzen Leib. „Septim“, rief er, als er in die Gänge abbog um den anderen in seinem Büro zu erwischen. „Septim!“
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:18 pm
"Scheint so, als ob Faye ihr Magie wieder gefunden hat," erkläte Septim in Lorenzos Richtung, ehe er Aris Stimme aus dem Hof vernahm. "Warte-" hielt er Lorenzo an und eilte zu den Rundbögen um hinunter in den Hof zu blicken wo Ari mit hochrotem Kopf stand. "Ja ich weiß - die Templer sind bestimmt schon auf dem Weg hierher!" er fuhr sich über das Gesicht. "Lauf zu Emerson - er ist gerade in Fayes Zimmer und warne ihn. Er soll sich Faye schnappen und mit ihr auf das obere Dach kommen. Wir müssen die Sache klären!"
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:23 pm
Der Ruf im Haus war nicht viel mehr als ein leises Pfeifen, das durch die Wände drang und von schnellen Schritten begleitet wurde. Emerson kannte dieses Zeichen und wortlos schob er sich hinter Faye hoch, fixierte Chadims Gesicht noch einmal, aber bevor er den Mund aufmachen konnte, drangen Septims Befehle in Form eines übereifrigen Novizen an seine Ohren. "Verstanden", teilte er nur kurz mit und drückte den anderen sacht neben Chadim auf den Boden. "Bleib hier und verschließt die Tür hinter euch. Lasst niemanden rein außer es ist einer von uns", beschwor er den Heiler und kniete sich neben Faye hin.
Es tat ihm leid, dass er ihr keine Ruhe gewähren konnte - dass sie keine Zeit für weitere Erklärungen hatten und dass sie nicht die Ruhe bekam, die sie verdient hatte, aber hier und jetzt war der Orden in Gefahr und das konnte er nicht einfach so stehen lassen. "Faye." Sie reagierte erst als er den Wassereimer nutzte, den Chadim hier stehen hatte, um sein Arbeitsbesteck zu waschen. "Steh auf, zieh dich an. Wir müssen auf das Dach. Die Templer sind hier." Seine eigene Ausrüstung fehlte noch und ohne auf ihre Antwort zu warten, wirbelte er herum und verließ den Raum.
Draußen drangen die ersten festen Schritte von Eisenstiefeln an seine Ohren. Reih und Glied. Dröhnend und donnernd zwischen den engen Gassen.
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:31 pm
"... was ...?" hakte Faye nach und ihre Lebensgeister ließen ziemlich auf sich warten, während sie versuchte zu erkennen, warum sie nach Luft schnappte wie ein Fisch an Land und triefte, als hätte sie Meerjungfrau gespielt. Sie sah entgeistert Emerson hinterher, der davonschoss, sah zu Ari, der sie im Gegenzu entgeistert musterte und kämpfte sich schwankend auf die Füße. Anziehen war so eine Sache. Sie endete damit, dass sie beschloss, es wäre warm genug, um draußen zu trocknen, schließlich trug sie hier immer nur die verdammte Tunika und eine Hose samt Schuhen und mehr besaß sie auch nicht mehr - vielleicht war Emerson entgangen, dass sie keine Kampfgarderobe hatte. Dünner Leinenstoff war alles, was sie vor einer Waffe beschützen würde. Na ja, oder eher nicht.
Dach.
„Pass auf – Ari auf“, brachte sie an Chadim gewandt hervor, ihre Kehle staubtrocken. Wäre da nicht das Wasser gewesen, der kalte Schweiß hätte ihr an der Stirn geklebt, so aber tropfte sie unelegant vor sich hin, als sie ihre Schuhe anzog.
Templer.
Die verdammten Templer.
Keine fünf Minuten später stand sie auf dem Dach, einigermaßen zurechnungsfähig, die nassen Haare kringelten sich um ihre Schultern. Aber da war etwas anderes in ihr, etwas, das sie nicht wie sonst die Arme um sich schlingen ließ. Etwas, was sie leichtfüßig ihren Weg über die Schindeln suchen ließ, bis sie neben Septim und Emerson ankam.
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 8:54 pm
Der kalte Nachtwind wehte um Septims Nase, während die Sterne und der helle Mond am Himmel die einzige Lichtquelle war. Oder zumindest gewesen wäre, wenn dort unten nicht eine halbe Armee aus Templern gestanden hätte, welche mit Fackeln das Dunkel in den Schatten erhellten. Septim ließ einen kurzen Blick über die Dächer wandern, anderen Rändern sich seine Bruderschaft kauerte. Die Templer dort unten wären ein leichtes Ziel gewesen, wenn es nicht so viele gewesen wären. Sie würden es niemals schaffen sie alle zu töten – und wo sie herkamen gab es noch mehr.
Septims Hand kribbelte, während er einen Blick nach links warf, als Emerson und Faye aus einer kleinen Luke stiegen und sich neben ihm auf das Dach stellten. Septim spannte sich an, als schließlich einer der Templer aus der Reihe hervor trat. „Assassine!“ die Stimme des Mannes war voluminös und von sich selbst überzeugt. „Wir haben euer tun lange genug toleriert – zu lange! Ihr mögt eure Dinge so geregelt haben, wie sie immer in dieser Stadt geregelt worden sind! Aber damit ist ab heute ein für alle mal Schluss! Ihr könnt nicht glauben, dass diese Stadt euch gehört und Magier in eurem eigenen Orden aufnehmen. Wir wissen wer bei euch unterschlupf gefunden hat – sie ist eine Gefahr für sich und andere und wird die ganze Stadt vernichten, wenn sie bei euch bleibt! Die Zeit eures kleinen Ordens ist vorbei – die Magier haben diesen Ort jahrelang beherrscht und in eine Stadt des Schreckens und der Willkür verwandelt. Der Orden der Templer wird dies ein für alle mal beseitigen!“ Er redet zuviel dachte Septim, doch er war nicht in der Lage ihn zu unterbrechen, nicht während einige Armbrüste auf ihn, Emerson und Faye gerichtet waren.
„Und wir fangen hier und heute an! Die Magie dieser Zauberin ist unkontrolliert und gefährlich! Die Regeln unseres Ordens besagen, dass sie weg gesperrt wird! Das ihr die Magie entrissen und ihre Seele gereinigt wird! Das ist die einzige Möglichkeit, wie sie in den Himmel fahren kann! Die einzige Chance für diese Stadt zu überleben! Und wenn ihr sie uns nicht freiwillig geben wollt, dann holen sie wir uns mit Gewalt und wenn ich dafür euer ganzes Rattennest ausräuchern muss!“
Als der Templer eine Pause machte trat nun Septim nach vorne, ein Stück näher an Faye heran. „Euer Wort hat hier keine Bedeutung Templer und eure Drohungen sind falsch und leer. Diese Magierin –„ er sah Faye für einen kurzen Moment an. Sie gefährdete den ganzen Orden und er wusste, dass die Templer sie wirklich alle verbrennen würden. Das hier war ein offener Kampf auf den sie nicht vorbereitet waren. Sie hatten die Templer nicht unterwandert, unter ihnen keine Verbündeten. Wenn heute Nacht etwas geschah, würde der Großteil der Bruderschaft vernichtet werden. Andererseits hatte Faye alles getan was sie konnte. Und sie hatte Em. Er warf einen kurzen Blick zu seinem Sohn.
„Faye ist ein Teil dieser Bruderschaft und steht unter unserem Schutz! Sie hat uns erzählt was geschehen würde, wenn ihr sie in die Finger bekommt! Und sie hat uns ein Versprechen abgenommen!“ Septim stieß Emerson einen Ellenbogen in die Seite und entwand ihm einen seiner Dolche, hoffte inständig, dass er ihm verzeihen würde. „Das wir sie töten, ehe sie euch in die Hände fällt!“
Es war eine eingeübte Handbewegung, als der Dolch über Fayes Hals fuhr und das Blut spritzte in hohem Bogen, sickerte in Septims Ärmel und färbte ihn rot. Spritzter von warmen Blut trafen auf die Templer unten, die erschrocken von solch einer Brutalität zurück wichen, während Faye zusammen klappte und hinten über auf das Dach fiel. Überall war Blut. „Schert euch zum Teufel!“
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:12 pm
Das hier würde nicht einfach so aufhören, nur weil sie große Reden miteinander austauschten. Das, was hier begonnen worden war, würde sich ausbreiten wie ein Lauffeuer und beide Hände an den Waffen starrte Emerson hinab in die Gesichter der Templer. Jener wütender Menge, die nach Blut verlangte und die nicht von Faye ablassen würde, was immer sie ihnen auch entgegen warfen. Krieg. Sein Handeln hatte einen Krieg hervorgerufen, zwischen den Assassinen und den Templern.
Mit dem Gedanken noch im Kopf war er zu langsam als Septim nach einem seiner Dolche griff und zu träge durch zwei Tage ohne Schlaf, um noch zu agieren bevor Septim Faye seinen eigenen Dolch an den Hals setzte. Blut bedeckte das Dach des Hauses, das Raunen, das durch die Reihen der Templer glitt als die Magierin nach hinten umkippte und dort blutig auf dem Dach liegen blieb. Wie in Trance starrte auf die andere, die dort auf den Schindeln lag und wandte sich zurück zu Septim. Er hätte das niemals getan, er hätte niemals Faye ermordet, nicht ohne mit ihr zu sprechen. Irgendetwas in seinem Geist weigerte sich dem nachzugeben - der Rest blieb, die Vorwürfe, die Septim ihm ohnehin schon deshalb gemacht hatte und die Endgültigkeit dieser Aussage. Selbst, wenn das hier nur ein Spiel war, um die Templer zurück zu drängen - er hatte klar gemacht, wozu er im Stande und bereit war.
Schaudernd wandte er sich wieder um, den Blick klar auf die Menge vor sich gerichtet und die Hand an der verbliebenen Waffe. Keine Regung, keine Emotion, kein Zucken und kein Verrat an der Bruderschaft. All das schien mit diesem einen einzigen Atemzug so einfach zu sein. Ein- und wieder ausatmen, nicht denken, nicht spekulieren. Dort unten waren nicht mehr als Ziele.
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:20 pm
Septim starrte unbewegt zu den Templern, während noch immer Blut von seinem Ärmel troff. Ein Raunen ging durch die Menge der Feinde, während sie sich unterinander zu berieten schienen. "Sire?" fragte einer der Wachen hinter De Vere, doch dieser starrte noch immer angewiedert auf Septim. "Ihr habt was ihr wollt!" spie Septim und machte einen halben Schritt nach vorne. "Und nun verschwindet - hier gibt es nichts mehr für euch!" erneutes Raunen, ehe De Vere die Faust hob.
"Wir sammeln uns und ziehen uns zurück - hier gibt es nichts mehr für uns zu tun. Es wurde genug Blut für heute Abend vergossen!" die Templer setzten sich in Bewegung, ein trampeln, ein Rascheln. Septim betrachtete die Templer dabei wie sie langsam verschwanden. Der Anführer der Templer war ein Kluger Mann, auch wenn Septim wusste, dass es noch nicht vorbei war. Das sie ab jetzt ein Auge auf sie geworfen hatten. Es war ein Aufschub für den er dieses Opfer gebracht hatte.
Erst als die Templer fort waren, wandte sich Septim zu Emerson um, sah den Schmerz und die Taubheit in dessen Augen. "Heb sie auf..." erklärte er seinem Sohn leise, während er einen Schritt nach vorne machte. Doch ihm sackte das Knie weg und noch mehr Blut floss aus seinem Ärmel auf das Dach. Septim drückte noch ein wenig fester auf seinen Arm um die Blutung zu unterbinden. "Und... sag Chadim dass er meinen Arm nähen muss..."
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:30 pm
Es machte den Umstand nicht besser, das brennende Gefühl verraten worden zu sein, nicht besser und schluckend wandte Emerson sich um. Er musste hier raus. Das erste Mal in seinem Leben fühlten sich diese Mauern wie ein Gefängnis an, engten ihn ein und trieben ihn von einer Ecke zur anderen als wäre er nicht viel mehr als ein tollwütiges Tier. Er wollte nicht reden, er wollte nicht einen einzigen Ton von sich geben - weder zu Faye, noch zu Septim zu gehen, die dort hinter ihm waren und denen es beiden den Umständen entsprechend ging. Es fühlte sich bitter an, es brannte mehr als jede andere Wunde, die ihm bislang zugefügt worden war und in der Mischung aus Enttäuschung und Verrat war kein Platz mehr für die Wut, die sich nur kurz geregt hatte. Für nur eine einzige Sekunde lang hatte er Septim schlagen wollen, hatte ihm weh tun wollen für das, was er getan hatte, aber nicht ein einziges Wort hatte er zustande gebracht. Hatte es nicht einmal geschafft auch nur einen einzigen Blick auf einen der beiden zu werfen. Klackend fiel der zuvor wiederaufgenommene Dolch auf das Dach. Er würde ihn im Moment nicht brauchen.
Jeder der Schritte fühlte sich taub an, als stünde er nur neben sich selbst und begleitete jemand anderes. Jemand Fremden durch die langen Gänge, die er seit der Kindheit kannte. "Chadim", hörte er seine eigene Stimme klar und deutlich durch die Tür dringen, seltsam tonlos und fremd. "Septim braucht jemanden auf dem Dach, der seinen Arm näht. Nimm Ari mit. Faye ist bewusstlos."
Er musste weg. Raus hier - weg von allem, was über seinem Kopf zusammenschlug und was sich zwischen Erschöpfung und Hilflosigkeit immer weiter nach oben fraß, seinen Hals zuschnürte und die Hände zu Fäusten ballen ließ. Weg. Raus. Noch bevor jemand danach fragen würde, was los war.
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:36 pm
Und genau das hatte Ari tun wollen, fragen was los war, denn Emerson wirkte so erschüttert wie er ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Schlimmer noch als er daran gezweifelt hatte ob er so klettern und kämpfen könnte wie zuvor. „Em“, fing er noch an, wollte ihm hinterher, wurde dann jedoch von Chadim an der Schulter festgehalten. Der Andere sah ihn nur an und der junge Zauberweber verstand. Faye brauchte sie jetzt, genauso wie Septim. Doch auch Emerson brauchte sie und Ari nahm sich fest vor, ihn, sobald alle von was auch immer da oben passiert war versorgt waren, zu besuchen. „Faye“, murmelte er leise als er die Zauberin bewusstlos sah, jedoch ohne nennenswerte Verletzungen. Er achtete auf den atem wie er es ein oder zwei Mal bei Chadim gesehen hatte und scheinbar ging es ihr den Umständen entsprechend gut. „Ich schaff das“, meinte Ari gedrückt, legte sich die Zauberweberin in beide Hände und sah dann zu Septim. „Was ist hier oben passiert?“
Yannic
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:41 pm
"Die Templer..." meinte Septim gepresst, während Chadim sich bereits neben ihn kniete und seinen Ärmel zurück krempelte, einen Verband darum legte. "Sie wollten Faye zurück und ich habe beschlossen sie das sehen zu lassen was sie sehen wollten - Blut" erklärte Septim und schüttelte den Kopf. Er hatte jetzt keinen Nerv dafür dem Jungen alles Kleinklein zu erklären.
Er hatte die Enttäuschung in den Augen seines Sohnes gesehen und das hatte mehr geschmerzt als alles andere. Er hatte schnell handeln müssen, nicht mehr weiter darüber nachgedacht und das getan was er in dem Moment hatte tun müssen um die Bruderschaft zu beschützen. Er sah auch jetzt keine Möglichkeit, wie er es hätte besser machen können und wenngleich es ihn auch schmerzte, so stand er zu dem was er getan hatte. Die Bruderschaft stand über... über was? Seinem Sohn? Er wollte die Entscheidung nicht treffen und schob auch so Chadim fort, nachdem dieser seine Wunden erst einmal versorgt hatte. "Kümmer euch um Faye - mir geht es gut. Ich... bin in meiner Schreibstube."
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 9:53 pm
Als Septim etwas von Blut erwähnt hatte, war Aris Blick noch einmal erschrocken zu Fayes Hals gegangen. Doch da war nichts – rein gar nichts. Zwar einiges an Blut, doch keine Schnittwunde, nicht einmal ein Kratzer. Es dauerte kurz, doch als er noch einmal die Wunde des alten Assassinen sah, konnte er sich den Rest zusammenreimen. Er hatte die Templer getäuscht, zumindest für den Moment. „Septim?“ Rief er den Anderen, bevor dieser verschwand. „Ich werde mit Emerson reden und tun was ich kann. Ich glaube es ist im Augenblick alles ein wenig viel.“ Doch wer war er dies zu beurteilen? Em war Septims Ziehsohn. Er kannte ihn weitaus besser und länger als Ari. Und dennoch hatte er nun angeboten mit ihm zu reden. Im Nachhinein fühlte er sich deswegen verdammt dämlich, doch die Aussage zurückziehen konnte er ebenso wenig. „Und du ruhst dich aus“, meinte er zu Faye, die er noch immer in den Armen trug und für die er sich, trotz all dessen was ihr magischer Impuls ausgelöst hatte, freute. Ein solch arkanes Beben war eine Seltenheit. Er selbst hatte etwas vergleichbares nur einmal gespürt: als der ehemalige Erzmagister einen riesigen Zauber beschworen hatte, um die Stadt vor einer Flutwelle zu bewahren. Es musste also eine enorme Kraft dahinter gesteckt haben. „Sieht so aus als wäre ich jetzt nicht mehr der einzige der hier zaubern wird“, redete er weiter auf Faye ein, als könnte diese ihn hören.

Schließlich brachte er sie auf sein Zimmer, zog alle Vorhänge zu, öffnete jedoch das Fenster, sodass Luft, welche sie vermutlich vor allem anderen benötigte, hinein strömen konnte. Da es kein Nachthemd in der unmittelbaren Umgebung gab und Ari es auch nicht gewagt hätte, die Kleidung seiner Meisterin zu wechseln, zog er einfach das was sie anhatte soweit zurecht, dass er hoffte es würde nirgendwo ziehen und zwicken. Dann deckte er sie vorsichtig zu, strich ihr die blonden Haare aus dem Gesicht.
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:00 pm
Es war die Berührung an der riesigen Beule, die Faye hochfahren ließ, gefangen in dem Moment, den sie als letztes vor Augen gehabt hatte. Sie saß mit einer Schnelligkeit im Bett, die ihr nicht nur Kopfschmerzen und ein verdammtes Pochen in der geschwollenen Stelle verursachte, sondern auch noch Schwindel und statt einem Ari sah sie drei vor sich. Das war dann doch zu viel des Guten. Sie waren auf den Dächer gewesen, hatten auf die Templer gestarrt und Septim war zu ihr getreten und - panisch, mit völlig hastigen Bewegungen tastete sie ihren Hals ab, dort, wo sie die Klinge zwar gespürt hatte, aber keinen Schmerz. Für den Sekundenbruchteil, in dem sie von Septim fortgeschleudert wurde - nicht sehr gewaltsam, aber durch ihre Ungeschicktheit, auf den Schindeln auszurutschen, hart genug um sich den Kopf zu stoßen beim Aufkommen anstatt sich zu fangen - hatte sie nicht gewusst, ob er getan hatte, was er gesagt hatte oder nicht. Ihr Körper hätte nicht einmal die Zeit gehabt, den Schmerz zu verarbeiten.
Als ihre Hände sauber zurückkamen, konzentrierte sie sich - keuchend - auf Ari. "Ich - ich wusste es nicht", stieß sie abgehackt hervor und es war die Wahrheit. Dass Emerson nicht hier war, konnte nur eines bedeuten. "Such Emerson. Bitte, Ari. Finde ihn. Sag ihm ich wusste es nicht."
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:24 pm
Septim klopfte nur einmal kurz an die Zimmertür und wartete, bis er von drinnen die Stimme des Heilers vernahm, die ihn herein bat. Noch immer zitterte die rechte Hand und sein Arm pochte. Langsam öffnete er die Tür und betrachtete Faye die im Bett lag und ihn mit einem undefinierbarem Gesichtsausdruck ansah. "Wie geht es dir Faye?" Septims Stimme war ein wenig belegt, daher räusperte er sich.
"Tut mir leid wegen dem Kopf - das war so nicht geplant gewesen aber ich konnte dich nicht mehr festhalten."
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:24 pm
„Ich versprechs dir“, meinte Ari, der vor Erleichterung darüber das sie mit ihm sprach gar nicht anders konnte als zu lächeln. „Und jetzt leg dich hin, in Ordnung? Ich hab gespürt was sich in dir gelöst hat. Und ich glaube du wirst heute zum ersten Mal seit einer langen Zeit wieder ausschlafen können.“ Als er noch Sorge in ihrem Blick sah, ging er in die Hocke, weiter lächelnd. „Ich finde ihn, das weiß ich. In Ordnung?“ Scheinbar war sie zu müde um daran zu zweifeln, weswegen sie nur nickte, die Augen langsam schloss und derjunge Zauberweber ihr noch einmal die Decke richtete. „Schlaf gut“, damit schloss er die Tür leise hinter sich.

Emerson zu finden war bereits das eine Problem gewesen, wobei es, nachdem Aristeas erst einmal eine Lösung gefunden hatte, recht schnell ging. Er verfolgte die Wärme die Emerson zurückgelassen hatte. Suchte nach dem feurigen Temperament, der aufbrausenden, aufgewühlten Aura die er tagtäglichen bei dem anderen spürte. Und tatsächlich hatte er ihn so finden können, auf dem äußersten Glockenturm nahe des Hafens. Als Ari dort angekommen war, dämmert bereits der Morgen. Verzweifelt sah er die Fassade an, die ein geübter Kletterer sicherlich besteigen konnte. Andererseits, was hatte er für eine Wahl?

„He Em – bitte nicht erschrecken und runterfallen“, Ari nutzt einen besonders ruhigen Tonfall, wobei der Ältere ihn vermutlich schon seit einer halben Minute erwartete. Er saß da, beide Füße vor der Balustrade der Plattform baumelnd, auf der die große Glocke hing. „Keine Sorge, ich bin nicht hochgeklettert.“ Beruhigte Ari Emerson, denn der irritierte Blick war kaum zu übersehen. „Ich hab den Glöckner gefragt ob ich hoch kann“, war die einfache Erklärung, woraufhin der junge Zauberweber lachte. „Solche Leute kommen selten dazu mal ein paar nette Worte zu hören. Und komischerweise schützt man Museen, Büchereien, Schatzkammern, Jungfräulichkeit – aber keine Glocken.“ Er sah das riesige Ungetüm kurz an, umrundete es dann und lehnte sich gegen die Balustrade auf der Emerson die Beine baumeln ließ. Zu so einer riskanten Aktion würde sich Ari zwar nicht hinreißen lassen, doch auch mit einem Geländer bot ihm die Tiefe vor ihm einen nicht zu verachtenden Nervenkitzel. „Okay vielleicht hab ich dem armen Kerl noch ein halbes Fladenbrot gegeben. Daher hast nur du Frühstück.“ Er schob Emerson das flache Brot zu und sah dann zu der aufgehenden Sonne. „Faye wusste nichts davon – sie bat mich dir das zu sagen.“
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:30 pm
"Tut dir Leid, wegen dem Kopf?", echote Faye dumpf und schloss die Augen. Sie wollte schlafen, die Nacht war zu kurz gewesen und ihr Kopf brachte sie sprichwörtlich um. Sie hatte gehofft, nachdem sie diesen Scheiß mit der Magie durch hatte, konnte ihr Leben mit ein wenig Schwung und Elan beginnen - sie meinte damit nicht den Schwung eines Messers und den Elan einer fliegenden Magierin, die einfach zu dumm zum Laufen war und den Boden scheinbar einfach gerne küsste in den letzten Tagen. Mit einer Hand über der pochenden Beule setzte sie sich trotz hörbarem Protest von Chadim auf und starrte so lange auf Septim, bis seine zwei Gestalten wieder zu einer verschmolzen.
Ihr beschädigtes Hirn hin oder her, sie machte sich seit sie von Chadims Rumoren aufgewacht war mehr Sorgen um Emerson als um sich selbst. Dass Septim wieder werden würde hatte der Heiler ihr bereits gesagt.
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:36 pm
"Ja - du solltest nicht so hart aufschlagen" erklärte Septim ihr und fuhr sich über das übernächtigte Gesicht. Auch er hatte nicht viel Schlaf bekommen. "Die Templer werden die Bruderschaft für eine kleine Weile in Ruhe lassen, doch wir müssen dein Aussehen verändern, wenn du diese Mauern jemals wieder verlassen willst. Ein anderer Schnitt für deine Kleidung. Eine andere Haarfarbe, vielleicht etwas kürzer..." überlegte er leise, mehr für sich selbst.
"Jedenfalls bist du gestern Abend gestorben - für die Welt dort draußen zumindest."
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Kapitel 4                 - Seite 4 Empty Re: Kapitel 4

So Jun 18, 2017 10:37 pm
Das Schnaufen hatte er bereits lange vor Aristeas Eintreffen hier wahrgenommen, die schweren Schritte, die sich ihm genähert hatten, das Rascheln der Gewänder des Jüngeren und entgegen seines ersten Impulses hatte er sich nicht fallen lassen. Er wollte nicht über das sprechen, was geschehen war und was sich noch immer in seinem Körper verkrampft hatte, ihn davon abgehalten hatte eine Nacht mit Schlaf zu verbringen oder auch nur einen einzigen Bissen zu sich zu nehmen. Faye wusste nichts davon - das war alles, was von den Worten des anderen in seinem Verstand hängen blieb und wie betäubt nickte er lediglich, schob das Brot mit einer Hand wieder zurück und erhob sich dann von seiner Position. "Iss, Ari."
Den Glaubenssprung nannten sie das hier, als er auf eines der dünnen Holzteile trat und seinen Blick über die Stadt wandern ließ. Er spürte den Wind um sich herum, wie er an seiner Kampfausrüstung zog, die verschiedenen Schichten aus Leder und dunkel gefärbtem Stoff, die dutzenden von Waffen, die er bei sich trug und von denen er nicht eine Einzige ziehen wollte. Ari hatte es gut gemeint und er nahm es dem Jungen nicht übel ihm gefolgt zu sein, erkannte seinen Mut hier hochgekommen zu sein an, so erfolglos sein Unterfangen auch gewesen sein mochte. "Es ist in Ordnung. Ich habe es mir gedacht."
Es machte nichts von alledem besser. Das Gefühl betrogen worden zu sein, enttäuscht von seinem eigenen Vater brannte noch immer. Septims Gesicht, das ihn angesehen hatte und in dem keinerlei Reue gestanden hatte - nicht einmal eine einzige Sekunde und die Worte, die er nicht hatte loslassen können. Das Verbot, der Fehler, die Nachlässigkeit. Sorgfältig als wäre es Gift in einer Phiole hatte er all die Dinge in sich selbst verstaut, immer mehr hinein gefüllt bis irgendwann der Korken nicht mehr auf die Flasche gepasst hatte. In der Bruderschaft redete man nicht, niemand fragte danach, ob es nicht zu viel war - Septim hatte das einmal mehr bewiesen. "Geh wieder zurück. Das ist kein Ort für dich, Ari", teilte er dem Jüngeren lediglich mit und setzte einen weiteren Schritt nach vorn. Dort unten gab es genug Fläche um aufzukommen, der Sprung war sicher genug für ihn und er war die schnellste Rettung vor dem Mitgefühl, das Ari zeigen würde. Mitgefühl, mit dem er im Moment nicht umgehen konnte, weil das etwas war, das in der Bruderschaft nicht zum Leben dazu gehörte.
Mia
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So Jun 18, 2017 10:37 pm
"Wo ist Emerson?", hakte sie ein, statt auf seine Überlegungen einzugehen. Es erschien ihr wichtiger zu wissen, wo Septims Ziehsohn sich befand, als dass sie so kleine Dinge wie ihr Aussehen verändern sollte. DAs war nicht weiter gravierend - oder gar schwierig, wenn ihre Magie mitspielte.
Yannic
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So Jun 18, 2017 10:42 pm
"Irgendwo in der Stadt - wenn ich raten müsste auf dem alten Glockenturm am Hafen. Dort ist er schon als Kind immer hingegangen, wenn er alleine sein wollte, weil er glaubte niemand wisse, dass er dort ist" erklärte Septim leise und die dunklen Augen über den tiefen Augenringen glänzten nur matt.
"Er wird bald wieder kommen Faye," versicherte er ihr um sie zu beruhigen. "Ihm geht es zumindest körperlich gut. Der Schock war zu viel für ihn," erklärte er leise. "Jedenfalls hatte ich gestern eine lange Diskussion mit einigen der Älteren Mitglieder des Ordens und ich bleibe dabei - du darfst hier bei uns bleiben. Um die Templer kümmere ich mich schon." Große Worte für einen Mann, der seit seinem kleinen Trick seine Finger nicht mehr ganz spürte, aber das musste sie nicht wissen. "Ich beschütze dich und Emerson weiterhin. Hey Faye, hörst du mir zu?"
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So Jun 18, 2017 10:50 pm
Wusste Septim, dass sie nun, da sie ihre Magie wieder hatte, diese nicht ewig in sich würde tragen können, sondern dass sie sich ein Ventil suchte? Sie schaffte es gerade noch, ihn nicht mit einem Windstoß aus dem Fenster zu befördern, stattdessen kämpfte sie sich schwankend und wackelig auf die Füße, schob Chadims helfende Hand beiseite und öffnete die Fenster. Der Hafen. Ihr Fenster zeigte genau dorthin, aber sie konnte nur Schemen in dem Dunst erkennen, der die Stadt so früh morgens noch verhüllte.
Langsam hob sie die linke Hand, besann sich darauf, die Magie statt durch den kleinen Finger mit durch den Ringfinger zu schicken und sandte eine Brise aus, die sich dorthin den Weg bahnen würde. Ein Versprechen, dass sie da war. Sie hoffte, ihn auf diese alberne, alte Art zu erreichen, auch wenn er keine Möglichkeit für eine Antwort hatte.
Septim hatte mit seinem Vertrauen gespielt und sie hatte selbst in den letzten Wochen erfahren müssen, wie sehr Emerson so etwas zusetzte. Dass er es nun erneut durchmachen musste, diesmal bei seinem Mentor, machte die Sache umso schlimmer. Wie konnte sie das wieder in Ordnung bringen? Die Sorge um den Freund ließ sie sich auf die Lippe beißen, während ihr Herz sich zusammen zog.
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So Jun 18, 2017 10:53 pm
"Es war die einzige Möglichkeit um den Orden zu schützen," erklärte Septim und trat einige Schritte näher an Faye heran ohne sie zu erreichen. "Ich bin der Anführer des Ordens und es ist meine oberste Pflicht die Bruderschaft vor Unheil zu bewahren - ganz gleich mit welchen Konsequenzen. Es war die einzige Möglichkeit die mir blieb und die dein Leben bewahren würde. Er wird es verstehen. Er wird es mit Sicherheit eines Tages verstehen," versuchte Septim ihr zu erklären, auch wenn er nicht wusste ob er sie oder sich überzeugen wollte.
"Du solltest dich hinlegen Faye. Der gestrige Tag muss sehr anstrengend für dich gewesen sein."
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So Jun 18, 2017 10:55 pm
Ari schnaufte, zog ein kleines Stück vom Fladenbrot ab und begann dann zu Essen. „Em“, fing der junge Zauberweber dann an, nachdem er sich sicher war, dass dieser nicht direkt springen würde. „Ich will nicht behaupten das ich weiß wie du dich fühlst. Und ja das hier ist auch kein Ort für mich, allein schon der Höhe halber. Aber Em“, er schnaufte leise und sah dann noch einmal über das gesamte Panorama das sich vom Glockenturm aus erstreckte. Vor allem er Hafen und das offene Meer hinterließen einen bleibenden Eindruck bei Ari, auch wenn ihm diese Weite ein wenig bedrohlich vorkam. „Weißt du, seit du mich und Faye gerettet hast, war deine Hauptaufgabe wohl auf uns beide acht zu geben. Und dafür danke ich dir ebenso sehr, wie es mir auch leid tut. Aber …“ Nein das war ein falscher Ansatz, ein komplett falscher. „Septim war ein Arsch.“ Meinte Ari dann schlicht und biss erneut in das Fladenbrot. Als Emerson daraufhin zu ihm sah, nickte er noch einmal. „Es war unfair. Und trotz allem würde ich alles dafür geben, in meinem Leben so eine Vaterfigur gehabt zu haben wie du sie mir ihm hattest. Weißt du: ich kam von Lehrer zu Lehrer, die sich nett verhielten wenn ich gute Leistungen zeigte und mich mieden wenn ich durchfiel. Vor allem meine Mathematiklehrerin machte einen großen Bogen um mich. Aber jemand beständigen zu dem ich immer kommen konnte … hatte ich im Grunde nie. Jetzt ja, aber in meinem vorherigen Leben nicht. Du schon.“
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So Jun 18, 2017 10:55 pm
"Du hast sein Vertrauen missbraucht", antwortete Faye leise, wandte sich aber nicht von der Szenerie ab, obwohl sich ihre Finger inzwischen um den hölzernen Fenstersims krallten, damit sie auf den Füßen blieb. "Ich weiß nicht, ob er es verzeihen oder verstehen wird. Es ist immer noch Em, über den wir hier reden."
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