- Yannic
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Re: Kapitel 2
Mi Jun 14, 2017 10:10 pm
"Das ist der Lauf der Welt Faye - im Lauf der letzten Jahrtausende sind ganze Zivilisationen untergegangen und die Erde hat sich weitergedreht." Er stand langsam auf und trat einige Schritte auf die andere zu. "Leben selbst bedeutet nichts Faye. Es ist nur ein Platzhalter um zu beweisen wer gewonnen hat. Wir sind die Gewinner. Wir sind immer die Gewinner. Es gibt nichts außer dem Gewinnen. Und selbst das bedeutet nichts. Wir gewinnen, weil die einzige Alternative das Versagen wäre. Das Ziel rechtfertigt nicht die Mittel. Die Mittel rechtfertigen nicht das Ziel. Es gibt nichts zu rechtfertigen. So etwas wie Gerechtigkeit gibt es nicht in dieser Welt."
- Mia
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Re: Kapitel 2
Mi Jun 14, 2017 10:17 pm
Die Worte, die er sprach, waren nicht das, was sie hören wollte. Sie prallten regelrecht an ihr ab und machten im Großen und Ganzen keinen Unterschied. Das hier wurde immer mehr zu einem Alptraum, aus dem sie nicht zu entkommen schien, egal, wohin sie ging oder wie schnell sie rannte.
All dieses Gerede über das Große Ganze, über Gerechtigkeit oder nicht ... es bedeutete nichts, wenn Menschen starben und das verdammt noch mal weil sie am Leben war.
Würde er das auch sagen, wenn es anders herum um Emersons Leben ging? Natürlich setzte er seinen Ziehsohn regelmäßig dem Tod aus, aber sie sah auch die Fürsorge in seinen Augen, wenn er mit ihm sprach, sie hatte die Angst gesehen, als sie für einige Stunden geglaubt hatten, ihn vielleicht an das Fieber zu verlieren. Niemand war unbeteiligt und auch Septim konnte sich nicht davon freisprechen, seine Gefühle ab und an im Weg stehen zu haben.
"Große Worte", erwiderte sie schließlich und wandte sich zum Gehen. Nur Schall und Rauch. Sie blieb stehen. "Das alles für ein Leben oder weil sie die Drohung ignoriert haben? Septim, opfere nicht gute Leute dafür."
All dieses Gerede über das Große Ganze, über Gerechtigkeit oder nicht ... es bedeutete nichts, wenn Menschen starben und das verdammt noch mal weil sie am Leben war.
Würde er das auch sagen, wenn es anders herum um Emersons Leben ging? Natürlich setzte er seinen Ziehsohn regelmäßig dem Tod aus, aber sie sah auch die Fürsorge in seinen Augen, wenn er mit ihm sprach, sie hatte die Angst gesehen, als sie für einige Stunden geglaubt hatten, ihn vielleicht an das Fieber zu verlieren. Niemand war unbeteiligt und auch Septim konnte sich nicht davon freisprechen, seine Gefühle ab und an im Weg stehen zu haben.
"Große Worte", erwiderte sie schließlich und wandte sich zum Gehen. Nur Schall und Rauch. Sie blieb stehen. "Das alles für ein Leben oder weil sie die Drohung ignoriert haben? Septim, opfere nicht gute Leute dafür."
- Stimmi
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Re: Kapitel 2
Do Jun 15, 2017 9:30 am
Zwar hatte Ari das Gefühl, bereits mit seiner ersten Aussage deutlich über das Maß an akzeptablen Bemerkung gegangen zu sein, doch war er schon im Begriff gewesen, einen neuerlichen Kommentar zwecks des geplanten Massakers abzugeben. Doch die strenge Stimme von Faye und dazu der finstere Blick von Emerson stoppten ihn im letzten Moment, was vielleicht auch besser war. Schließlich hatte er keinen Vorschlag, wie man dieses Problem anders lösen konnte. „Wie geht es jetzt weiter?“ Fragte er stattdessen, den Blick von den Anwesenden abwenden. Die spartanische Inneneinrichtung verlieh diesen Moment etwas verheißungsvolles, als würde hier und jetzt der Plan für eine neue Welt und nicht nur der eines Attentats geschmiedet werden.
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„Beim Arschloch des Allmächtigen, ist ja gut Kespeh. Mach dir nicht gleich ins Hemd.“ Fairerweise musste man an dieser Stelle anmerken, dass Scarpi als jemand, der in gut vier Ländern steckbrieflich gesucht wurde, ein weitaus weniger scheues Wesen als andere hatte, wenn es um Gewalt gegen die Justiz ging. „Ich bezahl dir den verdammten Speer, versprochen.“ Meinte er dann in einem ruhigeren Tonfall und ließ für die nächsten paar Minuten nur die altbekannten Schänkengeräusche sprechen, welche wie üblich aus Pöbelei, dem Vorwurf des Betrugs, der Frage ob der Andere mit der eigenen Frau geschlafen hatte, und dem Fischfang bestanden. „Aber ich glaub du hast mir nicht richtig zugehört“, meinte er dann nach einer Weile. „Wir haben einem aus der Bruderschaft aus der Patsche geholfen. Eine bessere Möglichkeit als Aussenstehender an einen Auftrag zu kommen gibt es glaube ich gar nicht!“
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„Beim Arschloch des Allmächtigen, ist ja gut Kespeh. Mach dir nicht gleich ins Hemd.“ Fairerweise musste man an dieser Stelle anmerken, dass Scarpi als jemand, der in gut vier Ländern steckbrieflich gesucht wurde, ein weitaus weniger scheues Wesen als andere hatte, wenn es um Gewalt gegen die Justiz ging. „Ich bezahl dir den verdammten Speer, versprochen.“ Meinte er dann in einem ruhigeren Tonfall und ließ für die nächsten paar Minuten nur die altbekannten Schänkengeräusche sprechen, welche wie üblich aus Pöbelei, dem Vorwurf des Betrugs, der Frage ob der Andere mit der eigenen Frau geschlafen hatte, und dem Fischfang bestanden. „Aber ich glaub du hast mir nicht richtig zugehört“, meinte er dann nach einer Weile. „Wir haben einem aus der Bruderschaft aus der Patsche geholfen. Eine bessere Möglichkeit als Aussenstehender an einen Auftrag zu kommen gibt es glaube ich gar nicht!“
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Do Jun 15, 2017 10:08 am
"Alle Menschen sterben Faye" erklärte Septim nur schulterzuckend. "Das ist die elementare Wahrheit hinter allen Dingen Faye. Alle Menschen sterben - und alles ist vergänglich. Ich opfere meine Leute nicht mutwillig, aber wer bei diesem Auftrag stirbt, der stirbt. Es gibt niemanden der das Leben jemals überlebt hat und sich an das Leben zu klammern nur um des Lebens willen..." er schüttelte den Kopf.
"Ich habe nichts weiter zu sagen Faye. Denn hier ist eine weitere Wahrheit: Du kannst nichts daran ändern. Mein Entschluss steht fest. Selbst wenn du mich hier und auf der Stelle töten würdest - Emerson ist bereits unterwegs und hat der Gilde bescheid gegeben. Es gibt nichts mehr, was diese Magier retten kann."
"Ich habe nichts weiter zu sagen Faye. Denn hier ist eine weitere Wahrheit: Du kannst nichts daran ändern. Mein Entschluss steht fest. Selbst wenn du mich hier und auf der Stelle töten würdest - Emerson ist bereits unterwegs und hat der Gilde bescheid gegeben. Es gibt nichts mehr, was diese Magier retten kann."
- Mia
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Re: Kapitel 2
Do Jun 15, 2017 10:14 am
Sie hatte absolut nicht vorgehabt, ihn zu töten - wie auch? Ihr fehlten momentan die Mittel dafür und sie wollte es auch nicht, hatten doch seine Worte und seine Art eine Sympathie in ihr hervor gerufen, die sie selbst schwer beschreiben konnte. Er mochte nach ihr nicht bekannten Gesetzen handeln, aber diese befolgte er, so, wie er sie für richtig hielt. Das war ein himmelweiter Unterschied zu dem, was der Magister tat, indem er die Gesetze der Magier einfach mit Füßen trat, obwohl klar war, was sie besagten.
"Es tut mir Leid", schloss sie und leise. "Emerson hat die Entscheidung mich zu retten getroffen, nicht ich, dennoch weiß ich, dass es meine Anwesenheit hier ist, die das Chaos verursacht. Mir ist auch bewusst, dass ein Einknicken und mich Aushändigen euer aller Ansehen beschmutzen würde. Ich kann es nicht ändern, aber es tut mir Leid."
Sie schob Ari vor sich aus den Räumen, bevor der Jüngere noch einmal auf die Idee kam, aufzubegehren.
"Es tut mir Leid", schloss sie und leise. "Emerson hat die Entscheidung mich zu retten getroffen, nicht ich, dennoch weiß ich, dass es meine Anwesenheit hier ist, die das Chaos verursacht. Mir ist auch bewusst, dass ein Einknicken und mich Aushändigen euer aller Ansehen beschmutzen würde. Ich kann es nicht ändern, aber es tut mir Leid."
Sie schob Ari vor sich aus den Räumen, bevor der Jüngere noch einmal auf die Idee kam, aufzubegehren.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Do Jun 15, 2017 10:20 am
"Faye!" erhob Septim die Stimme und zwang sie damit dazu stehen zu bleiben.
"Entschuldige dich nicht für dein Leben. Tu das niemals - fülle es. Mache es zu etwas wertvollem. Leben selbst bedeutet nichts, bis wir nicht Erinnerungen und Taten in dieses Leben füllen. Du bist keine Assassine und du bist nicht an unsere Regeln gebunden. Niemand wird dich jemals zwingen die Welt so zu akzeptieren wie sie ist. Du sollst sie nur durch unsere Augen sehen und sie verstehen können. Es gibt keine Gerechtigkeit in dieser Welt. Und es gibt nichts Gutes in ihr, dass nicht irgend jemand in sie hinein bringt. Was wir tun wird für Chaos sorgen, ja. Aber Chaos und Ordnung bedingen sich gegenseitig. Ist es nicht ein Ergebnis des Chaos, das von all den Menschen auf dieser Welt sich deine Eltern trafen? Ist es nicht Chaos, das von all den Kindern die hätten geboren werden können gerade du geboren wurdest? Chaos ist Ursprung. Aus Chaos kann ebenso Schlechtes wie Gutes erwachsen. Wir zerstören das schlechte um dem guten eine Chance zu geben. Wir wissen nicht, ob erneut Unkrauft wächst wenn wir es jäten - aber wir geben den Blumen eine Chance, die sie sonst nicht hätten. Verstehst du das?"
"Entschuldige dich nicht für dein Leben. Tu das niemals - fülle es. Mache es zu etwas wertvollem. Leben selbst bedeutet nichts, bis wir nicht Erinnerungen und Taten in dieses Leben füllen. Du bist keine Assassine und du bist nicht an unsere Regeln gebunden. Niemand wird dich jemals zwingen die Welt so zu akzeptieren wie sie ist. Du sollst sie nur durch unsere Augen sehen und sie verstehen können. Es gibt keine Gerechtigkeit in dieser Welt. Und es gibt nichts Gutes in ihr, dass nicht irgend jemand in sie hinein bringt. Was wir tun wird für Chaos sorgen, ja. Aber Chaos und Ordnung bedingen sich gegenseitig. Ist es nicht ein Ergebnis des Chaos, das von all den Menschen auf dieser Welt sich deine Eltern trafen? Ist es nicht Chaos, das von all den Kindern die hätten geboren werden können gerade du geboren wurdest? Chaos ist Ursprung. Aus Chaos kann ebenso Schlechtes wie Gutes erwachsen. Wir zerstören das schlechte um dem guten eine Chance zu geben. Wir wissen nicht, ob erneut Unkrauft wächst wenn wir es jäten - aber wir geben den Blumen eine Chance, die sie sonst nicht hätten. Verstehst du das?"
- Mia
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Re: Kapitel 2
Do Jun 15, 2017 10:23 am
Sie wünschte sie könnte ihm sagen, er solle bleiben wo der Pfeffer wächst. Sie wünschte, sie könnte aufbegehren und sagen, er sprach Blödsinn und wäre ein dämlicher, alter Mann, der sich die Welt legte, wie sie ihm gefiel, doch als sich ihre Blicke trafen - sie bereits halb mit dem Fuß in der Tür, die Hand an der Klinke - wusste sie, sie konnte es nicht.
"Ich verstehe", antwortete sie, weil es nichts anderes zu sagen gab. Sie verstand. Und es tat weh, es zu verstehen.
"Ich verstehe", antwortete sie, weil es nichts anderes zu sagen gab. Sie verstand. Und es tat weh, es zu verstehen.
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