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Yannic
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 7:46 pm
"Schick ihn fort und sag ihm, dass ich ihn morgen empfangen werde... sag... sag ihm, dass ich mich nach der langen Reise ausruhen und ein wenig frisch machen möchte. Das... nein. Das reicht, sag ihm das und dann schick ihn fort. Morgen. Gleiche Uhrzeit!"
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 7:48 pm
"Selbstverständlich", antwortete Eleonora und ließ ihre Hand einen Moment auf Alisanders Brust ruhen. "Leg dich etwas hin, ich bin so bald es geht zurück."
Es war einer der vielen Vorteile, die es mit sich brachte, mit einem reichen Mann liiert zu sein, der sich so gar nicht an das hielt, was viele seiner Brüder predigten. Eleonora ließ sich von einem der Diener in den Mantel helfen, der leicht genug war, auch im Sommer getragen zu werden und über und über mit goldenen Stickereien verziert war. Niemand wagte es, Hand an sie zu legen, jeder wusste, zu wem sie gehörte. Die Straßen konnte sie so absolut unbehelligt betreten und ihre Wege waren zielgerichtete. Sie war schon so lange bei Alisander, sie wusste genau, wer das Mittel besaß, das er brauchte. Geld spielte keine Rolle.
Yannic
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:06 pm
Es war schon fast wieder morgen gewesen, als Septim zurück in das alte Haus gekommen war, dass der Bruderschaft bereits seit Jahrzehnten gute Dienste leistete. Erschöpft hatte er sich der langen Gewänder entledigt, die ihn mit ihren Formen und Farben beinahe unsichtbar in der städtischen Dunkelheit. Sein Knie pochte schmerzhaft und erinnerte ihn auf eine unangenehme Weise daran, dass er auch schon einmal jünger gewesen war. Er hatte sich beim Glaubenssprung einige Schrammen geholt, da er es nicht geschafft hatte die letzte Drehung in ihrer Perfektion zu schaffen und knapp an einer Mauer vorbei geschrammt war. Es waren kleine Wunden. Sie würden heilen, wenngleich es auch mittlerweile fast eine Woche dauerte, wo einst nur wenige Tage von nöten gewesen waren. Er unterdrückte ein Fluchen, rieb sich Salbe auf Knie und Schrammen und warf einen Blick nach draußen. Die Sonne ging fast auf - es lohnte sich nicht mehr sich nun noch schlafen zu legen. Er streckte sich um die Muskeln zu lockern und erhielt als Antwort ein lautes Knacken, dass die ganze Wirbelsäule hinab glitt. Bei Gott - er wurde alt und der Morgen graute.
"Du bist spät," stellte Septim fest als Emerson aus dem Haus in den kleinen Hof trat. Die Sonne streckte gerade erst ihre samtenen Fühler aus, betastete das Dach des Hauses und fiel in den umschlossenen Innenhof. "Und du riechst nach Schlaf..." er schien einen kurzen Moment abzuwarten. "Und nach einer Frau..."
Noch ehe sich sein Ziehsohn rechtfertigen konnte glitt Septim zu den Waffen, welche an der Seite aufgereiht lagen - alles perfekte, unscharfe Replika der orginalen Waffen der Bruderschaft.
"Welche Waffe willst du?"
Cat
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:22 pm
"Dir auch einen guten Morgen. Es hieß nach dem Frühstück", erinnerte Emerson den Älteren lediglich mit einem milden Lächeln. Ihm war bereits am gestrigen Abend aufgefallen, wie sehr sein Vater inzwischen mit dem Alter zu kämpfen hatte und es erschreckte ihn immer wieder aufs Neue, weil die Vorstellung aus Kindertagen niemals vollständig hatte seinen Kopf verlassen wollen. Nächte, in denen der andere aufgebrochen war und in denen er selbst neugierig am Fenster gestanden hatte bis Septims Gestalt in den Schatten verschwunden war - er hatte sich gewünscht eines Tages genauso sein zu können, ohne zu ahnen, dass das gleichermaßen auch bedeutete, dass sein Vater älter und schwächer werden würde.
Er sah das Humpeln des anderen, die Müdigkeit in seinen Zügen und die Erschöpfung, die damit einher ging und für eine Sekunde lang zweifelte er daran, ob sein Wunsch nach einem gemeinsamen Training ein guter Einfall gewesen war. Er hatte die Nacht nicht geschlafen, seine Gewänder zerknittert und mit dem Staub des Hauses statt mit dem Staub des Strohs der Matratzen belegt. Septim würde ihn strafen, wenn er nur ein einziges Wort davon verlauten lassen würde, ebenso wie wenn er begann sich jetzt für die letzte Nacht zu rechtfertigen. Faye hatte Halt gebraucht und er war bei ihr geblieben bis sie vor lauter Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gefallen war.
Als er nach den beiden Langdolchen griff, der er auch sonst im Einsatz mit sich führte, schauderte er für einen Moment. Er hatte so lange keine Waffe mehr in den Händen gehalten, so lange nicht mehr das Adrenalin in den Venen gespürt, das jetzt hindurch flutete und ihm ein lang vermisstes Hochgefühl verschaffte. Ob sein Rücken das hier mitmachte, konnte er nicht sagen und vielleicht war es allein Chadims Kräutern zu verdanken, dass er jetzt kein störendes Ziepen mehr bemerkte, das ihm sonst jetzt weitere Bewegung schwer machte. Mochten diese Waffen auch nur Replikate sein - mit ihrem Gewicht in den Händen fühlte er sich wieder vollständig.
"Dir brauche ich die Frage nicht zu stellen."
Stimmi
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:28 pm
Der laute, aber durchaus ansprechende Männerchor von Stimmen verschiedenster Tonlagen und -Facetten erfüllten den großen Schankraum, während alle Männer gleichzeitig zum Takt des Lieder mit ihren Krügen auf die Tische stampften oder mit den Beinen auf dem alten Holzboden polterten. Leitstimme war die eines bärtigen Mannes, dessen wettergegerbtes Gesicht größtenteils von der langen Gesichtsbehaarung, sowie seinem mindestens ebenso langen Haarschopf verdeckt wurde. Der Männerchor wurde von Strophe zu Strophe lauter, gellender und enthusiastischer. Begeisterung, Freude und Elan war in den Augen des Mannes zu sehen, der weiterhin die Leitstimme übernahm und nun von seinem Stuhl aufstand, um für die letzte Strophe seinen Humpen zu heben und diesen, nachdem auch der Chor seinen letzten Refrain gesungen hatte, in einem einzigen Zug zu leeren. „Scarpi!“ Riefen die Männer, die diesen anscheinend recht gut kannten, da er ihnen freundschaftlich winkte. „So mein Freund – was hältst du von Kaladir? Sie brauen hier weder das beste Bier, noch brennen sie den besten Schnaps, machen das schmackhafteste Essen und zeigen in ihren Straßen auch nicht die schönsten Frauen. Aber die LEUTE“, er hob den nun leeren Krug und die Männer riefen freudig durcheinander, ehe ihm eine junge Schankmaid schmunzelnd etwas nachschenkte. „Die sind in Ordnung mein Freund!“
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Mo Jun 12, 2017 8:31 pm
"Musst du nicht," stimmte ihm der Ältere zu und nahm sich statt Schwert oder Dolch nur die beiden ledernen Armschienen mit den verborgenen Klingen. Er spürte ihr Gewicht, so vertraut wie das Gefühl von Kleidung auf der Haut. Er bemerkte den Blick seines Sohnes, beschloss ihn jedoch zu ignorieren. Er war noch immer ein Kämpfer - ein Assassine und er würde es bis an sein Lebensende bleiben. Noch vor einem Jahrhundert war es Brauch den Anführer des Ordens zu töten, wenn er so alt geworden war, dass ihn einer seiner Schüler im Kampf besiegen konnte. Zwar war diese Tradition schon längst im Strudel der Zeitalter verschwunden, dennoch hatte Septim nicht vor seinen Jungen gewinnen zu lassen.
Er klappte die Hände leicht ab, aktivierte damit den Mechanismus und ließ die Klingen ausfahren. Kein weitere Wort, kein Kopfnicken - er ging schnörkellos in den Angriff über.
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Mo Jun 12, 2017 8:40 pm
Keseph setzte sich zu den Männern und trank seinen ersten Krug keiltem Bier auf Ex, da sich seine Kehle so trocken anfühlte wie der Sand aus Auril. "Nun mein Freund, es ist immer noch besseres Bier als in Auril. Hier ist es wenigstens Kühl und macht einen gleich wieder froh!" Der Mann lachte heiter und fühlte sich mittlerweile Wohl in dieser Runde. Er war schon viel gereist aber noch nie war er so lange auf See wie in letzter Zeit. "Also von daher... finde ich es fantastisch hier! Und hoffe auch, dass ich hier wieder in meine alte Berufung kann.." Sein Blick schweifte zu seinem Speer welches eingewickelt in Tüchern, zum Schutze vor dem Salz des Meeres, in einer erreichbaren Ecke stand.
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:44 pm
Emerson duckte sich unter dem ersten Hieb mit den Klingen hinweg und brachte schlitternd wieder Koordination in seinen Schritt, den Staub vom trockenen Boden des Innenhofs aufwirbelnd. Die erste Bewegung brachte den Schmerz in seinem geschundenen Rücken wieder zurück, ziepte und rieb an der aufgerauten Kleidung, die er trug und für eine Sekunde sog er scharf die Luft ein, weil er damit nicht gerechnet hatte. Die Abwehr, die er Septim entgegen brachte, war fahrig, die Bewegungen viel zu abgehackt und wütend über sich selbst, fasste er sich noch einmal aufs Neue.
Zurück zur alten Übung, zurück zur alten Form. Er hatte es sich selbst versprochen, ebenso sehr wie den anderen. Die Klingen glitten noch einmal durch seine Hände, die ausgewogenen Griffe wurde fester umfasst. Den Herzschlag beruhigen, das Adrenalin nicht die Oberhand gewinnen lassen, ruhig und gleichmäßig atmen. All die alten Ratschläge und Weisungen kehrten wieder zurück während Schlag auf Schlag folgte, Deckung und Parade ausgeführt wurde. Er glaubte Septim wieder vor sich stehen zu sehen, das muntere, beinahe belustigte Funkeln in den scharfen Augen, während er ihn wieder und wieder hatte ins Leere laufen lassen und wie verbissen er selbst sich als Junge dagegen gewehrt hatte, es einfach so hinzunehmen. Er war erst besser geworden, als er verstanden hatte, dass es nicht darum ging, der Beste der Novizen sein zu müssen.
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Mo Jun 12, 2017 8:45 pm
Faye hatte Ari schlafen lassen, der lauthals schnarchte, als sie kurz nach dem Morgengrauen die Beine aus dem Bett geschoben hatte. Sie sah - gelinde gesagt - furchtbar aus und schrak zurück, als sie sich im Spiegel betrachtete, der sich in dem kleinen Zimmer befand, das sie bezogen hatte. Beinahe ungläubig streckte sie die Finger nach dem Spiegel aus und berührte die ihr fremde Frau. Rot geränderte und geschwollene Augenlider, blutunterlaufen mit dunklen Ringen darunter, die Locken zerzaust und mehr die Mähne eines Wildpferdes denn eines zivilisierten Mensches und sie hatte das dringende Bedürfnis, das in Ordnung zu bringen und sich einigermaßen vorzeigbar zu machen. Sie gab nicht viel auf Schönheit und sie wusste, keine Schminke der Welt konnte verbergen, wie sie aussah, aber sie wollte wenigstens versuchen, nicht gleich alle in die Flucht zu schlagen.
Nach einer kalten Wäsche fühlte sie sich zumindest wacher und der schale Geschmack, der ihr im Mund gelegen hatte, war fort. Vielleicht lag es auch daran, dass sie die Wurst von dem Teller gegessen hatte, der noch in ihrem Zimmer stand. Der Käse, das Brot und der Apfel würden noch halten, wenn sie sie aus der direkten Sonne nahm.
In Ermangelung eines Kamms fuhr sie mit den Fingern durch die dicken, langen Strähnen, entwirrte sie und ließ sie nass herabhängen, ehe sie skeptisch umhersah. Es gab nichts, was sie zerrupfen konnte, also beschloss sie, das Naheliegendste zu tun und den Verband von ihrer Hand zu lösen.
Die Haut darunter war rosig und voller Blasen, aber in etwa so sah die andere auch aus. Was nicht besonders appetitlich war, war der Stumpf ihres Fingers. Die Fäden waren gezogen worden, aber das Gewebe um die Stelle herum war immer noch geschwollen und rot. Chadim hatte die Paste, die er auf Emersons Rücken auftrug auch ihr anbieten wollen, aber irgendetwas in ihrem Gerechtigkeitsempfinden sagte ihr, er solle es aufbrauchen und nicht an sie verschwenden. Damit wäre das Problem vermutlich schon aus der Welt, doch inzwischen war die Paste aufgebraucht und sie tat den lächerlichen Gedanken daran einfach ab. Es war unsinnig, jetzt darüber nachzudenken.
Rasch wusch sie den Leinenstreifen und wrang ihn aus, bevor sie die Haare flocht und zusammenband, damit sie ihr aus dem Gesicht waren.
Erst als auch die Waschschüssel ausgeleert war, machte sie sich auf den Weg zu Chadim.
Yannic
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Mo Jun 12, 2017 8:52 pm
Septim umrundete Emerson, deutete immer wieder eine Finte an, nur um im letzten Moment zurück zu springen und einen Gegenangriff seines Sohnes in die Leere laufen zu lassen. Er selbst wich den Angriffen seines Sohnes aus - die Unterarmklingen warne nur in seltenen Fällen zur direkten Verteidigung zu gebrauchen. So tänzelten der Alte und der Junge umeinander, belauerten sich wie zwei Katzen kurz vor dem entscheidenden Sprung. Er studierte Emersons Bewegungen, achtete darauf wie sich dieser gab und versuchte eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden.
____________________
"Guten Morgen Faye," verkündete Chadim ohne zu ihr zu sehen, als sie die Tür zu dem großen Raum öffnete. Der Heiler stand an dem großen Fenster, welches einen großen Teil der Wand des Raumes einnahm und von der Decke bis zum Boden ging - das Krankenzimmer musste immer gut belüftet sein - und warf einen Blick hinunter in den Hof, wo sich die beiden Assassinen belauerten. "Du kommst gerade rechtzeitig - noch ist nichts allzu spannendes passiert."
Stimmi
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:53 pm
„Ganz der Pflichtgetreue, was?“ Fragte Scarpi lachend und lehnte sich mit seinem Stuhl zurück, kippelte ein Stück weit und legte dann beide Stiefel, deren Lederkrempen vom Salz des Meeres bereits grau war, samt seiner Füße darin auf den Tisch. „Aber glaube mir, Gelegenheiten dich mit anderen zu schlagen wird es hier genug geben. Auch gegen eine angemessene Bezahlung. Ich war mal eine Weile lang mit ein paar Leuten aus dieser Stadt auf See. Das einzige was sie kannten war sich gegenseitig die Visage neu zu formen. Und glaube wir, die Chance das wir währenddessen einen wirklich Kampf austragen mussten, war durchaus gegeben. Das verdammte Schiff war damals so schwer beladen, dass das Wasser beinahe auf einer Hohe mit der Reling war.“
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 8:59 pm
"Chadim", grüßte sie den anderen und fragte sich, warum um Himmels Willen er dort stand und nach draußen starrte, aber als sie näher kam wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wohin die Fenster des ganzen Flügels zeigten. Eigentlich kaum zu glauben, wenn man bedachte, dass sie seit ihrer Ankunft mehr Zeit hier als irgendwo sonst verbracht hatte. Um genau zu sein hatte sie erst vor einer knappen Woche ihr eigenes Zimmer bezogen, in dem ihr absolut gar nichts gehörte. Die alte, zerrissene Kleidung, die sie bei ihrer Flucht getragen hatte, war nicht mehr zu retten gewesen und verbrannt worden und ... das war es. Sie trug Hosen und eine Tunika, die sie mühselig umgenäht hatte, während sie Stunde um Stunde neben Emersons verbracht hatte, damit sie ihr nicht mehr bei jedem Schritt rutschten und schon kurz darauf hatte Ari sein Feuer ausbrechen lassen und ihr den Ärmel angesengt.
Dort unten, weit unter ihren Füßen, kämpften Septim und Emerson gegeneinander. Die Bewegungen waren so schnell, für ihr Auge manchmal kaum nachzuvollziehen, dass sie Mühe hatte wirklich zu sehen, wer der Bessere war.
"Wir müssen andere Zeiten für meine Lehre finden", informierte sie den Heiler schließlich beiläufig.
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Mo Jun 12, 2017 9:03 pm
Der Speerkämpfer schüttelte verneinend den Kopf, "Du verstehst mich falsch Scarpi. Ich töte nur selten Menschen. Wenn es möglich ist, schalte ich sie nur so aus, dass sie einige Zeit bewusst, beziehungsweise kampfunfähig sind. Als Leibwächter ist es nicht immer Klug jeden zu töten oder gar möglich. Es ist oft einfacher einen starken Gegner kampfunfähig zu machen, als ihn zu töten." Kereph lachte laut und trank einen großen Schluck von seinem neuen Krug mit Bier, dass so kalt war wie die See. "Dazu muss ich die Schönheit leider noch zu einem Schmied bringen... Die See hat ihr leider trotz der Tücher nicht gut getan. Das Leder muss ich auswechseln lassen, so wie die Halterung für die Speerspitze."
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:03 pm
Als Septims Klinge nach vorn schoss, sprang Emerson einen Schritt nach hinten und ließ sich nur deshalb nicht nach hinten fallen, weil er sich davor fürchtete, was die Bewegung mit seinem Rücken machen würde. Schonhaltung, hatte Chadim ihm eingeimpft und auch, wenn er sonst nur selten auf den Heiler hörte, hier kam es ihm eindeutig sinnvoller vor. Er war nicht mehr gesprungen, hatte den Ruck in den Armen vermieden, wo es auch ging, aber lange würde er vor alledem nicht mehr wegkommen. Septim brauchte ihn im Einsatz, es gab dort draußen Aufgaben in den Straßen, die im Augenblick andere füllen mussten.
In einer Drehung bekam er den Arm seines Vaters zu greifen und schloss die Finger darum, die Hand des anderen nach oben drückend, um sich selbst aus der Reichweite der Klingen zu bringen, die Septim sein eigen nannte und von denen er wusste, dass sie oft mit Gift bestrichen waren. Septims linkes Knie war angeschlagen, er war kurzatmiger geworden - er sah die Schonhaltung des anderen als sie einander umrundeten. Der Tritt gegen den Unterschenkel des Älteren ließ ihn kurz aus dem Schritt geraten und Emerson nutzte den Moment, um die Distanz zwischen ihnen beiden zu brechen, die sein Vater für seine Analyse genutzt hatte.
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Mo Jun 12, 2017 9:09 pm
Septim zischte kurz und unterdrückte ein tiefes einatmen, ehe Emerson auf ihn zugesprungen kam. Statt sich zur Seite zu rollen sprang er auf, griff nun nach Emersons Arm, bog ihn so um dass er einen der Dolche fallen lassen musste und trat diesen dann mit einem Fußfeger außer Reichweite, wo er in einigen der kargen Büsche landete. Mit einem kräftigen Schulterstoß brachte er Emerson wieder auf Abstand - es wäre zu gefährlich gewesen nun zu einem Schlag anzusetzen. Es hätte seine Achsel offenbart und ihm eine Blöße gegeben. Er atmete schwer, holte tiefer Luft als früher und bemerkte doch, dass er das Gefühl hatte nicht genug Sauerstoff einziehen zu können. Verflucht.
_______________
Chadim sagte erst einmal nichts, starrte stattdessen wie gebannt auf den unten entbrannten Kampf und kaute auf seiner Unterlippe. Ob vor Spannung oder vor Sorge um die beiden lädierten Männer die glaubten noch immer unverwundbar zu sein wusste er selbst nicht zu sagen. "Klar - können wir machen. Es finden sich bestimmt andere Zeiten aber.. warum wenn ich fragen darf? Ich bin furchtbar neugierig und - AU! Das muss weh getan haben... Eieiei.." er riss sich nur für eine Sekunde los und sah zu Faye. "Entschuldige. Also - welche Zeit wäre dir genehm?"
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Mo Jun 12, 2017 9:09 pm
„Manchmal ist es sinnvoller die Gegner am Leben zu lassen?“ Auf Scapris Gesichts zeichnete sich deutlicher Unglauben ab. Keseph war anders, dass hatte er bereits in den ersten Stunden ihrer Bekanntschaft festgestellt. Doch trotz dieses Wissen hatte der andere es von Anfang an geschafft, den hartgesottenen Seemann regelmäßig zu überraschen. „Ich meine wenn die eine Leibwache bist und du auf jemanden acht geben sollst, dann wiederum jemand vor dir liegt der eben diesen Kerl ermorden wollte“, er zuckte mit den Achseln. „Wo bleibt da der Sinn?“
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Mo Jun 12, 2017 9:13 pm
"Weil ich nicht wach genug bin, dir zu folgen, wenn ich vorher fünf Stunden dort draußen Eimer hochgehalten habe", erwiderte Faye trocken und verschränkte die Arme, ehe sie sich von dem Bild abwandte. Wie oft sie Emerson schon hatte kämpfen sehen, konnte sie nicht mehr zählen, aber er war meistens der Bessere gewesen und sich anzusehen, wie Septim ihm ebenbürtig, wenn nicht sogar überleben war, war erstaunlich schwer für sie.
"Morgens. Bei Sonnenaufgang", entschied sie kurzerhand und hoffte, sie pokerte nicht zu hoch, indem sie die Zeit einfach vorgab. Um ihm verständlich zu machen, worum es ging, fügte sie weichter hinzu: "Ich will lernen, Chadim, will anderen helfen können und irgendwann kommt der Punkt, da muss ich es auch völlig übermüdet und erschöpft tun. Aber um es zu lernen, ist es kontraproduktiv. Du bist ein guter Lehrer und ich könnte es andernfalls kaum genug würdigen, wenn ich dir über dem nächsten Schwein einschlafe."
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Mo Jun 12, 2017 9:14 pm
Ein leichtes Schmunzeln zierte sein Gesicht, welches durch die Seefahrt etwas rauer wurde. "Nun, die meisten werden wie ich auch bezahlt um ihn halt zu töten. Weißt du, jedes Leben ist Wertvoll und auch jeder Mensch macht Fehler. Daher finde ich ist es nicht einfach, über Tod und Leben zu entscheiden. Diese Welt gehört uns allen und ich finde, dass ich nicht das Recht habe jemanden belang los zu töten und tue es daher nur, wenn es wirklich nötig ist. Denn für jedes Leben das vergeht muss wider rum gezahlt werden. Daher nehme ich auch nicht jeden Auftrag an. Denn in meinen Augen hat es nicht jeder verdient von mir beschützt zu werden. Deshalb... nehme ich auch mein Geld nur sobald meine Arbeit erledigt ist."
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:20 pm
„Du erinnerst mich an eine Bande von Spinnern denen ich hier vor ein paar Jahren das erste Mal begegnet bin“, meinte Scapri mit einem Schmunzeln und musterte den Anderen dann erneut, als würde er zum ersten Mal vor ihm stehen. Natürlich … warum war er nicht früher darauf gekommen? Ein Mann der einem seltsamen Moralkodex folgte und sich nur dem Tod bestimmter Menschen verschrieb, da jedes Leben kostbar war? An sich hatte er damit natürlich recht, doch wenn es um Feinde ging, hatte Scarpi eine weitaus einfachere moralische Richtlinie. „Ich kenn da vielleicht jemanden“, begann er und schmunzelte, ehe ihm die junge Magd den Krug abnahm und stattdessen einen neuen Krug mit klarem Schnaps brachte. „Den du für deinen ersten Auftrag hier kontaktieren könntest. Wäre vielleicht sogar was langfristiges. Das heißt wenn du dich klug anstellt. Denn diese Leute suchen weiß Gott vor allem gescheites Personal.“
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:21 pm
Die Büsche dämpften den Sturz ein wenig, aber für einen Moment blieb ihm trotzdem die Luft weg, als kleine, spitze Stöcke gegen die verbundenen Wunden drückten und auf der verkrusteten Haut juckten. Auf die Füße zu kommen war schwieriger als vorher, sein eigenes Gewicht kostete ihn beinahe wieder die Balance und einer der Dolche glitzerte im Licht der prallen Mittagssonne, die auf sie beide inzwischen niederbrannte und die Hitze unter der gewohnten Gewändern stauen ließ. Luft zu bekommen war nicht einfach und nur für zwei Sekunden erlaubte er es sich, sich nur auf das Atmen zu konzentrieren, bevor seine Aufmerksamkeit zurück auf seinen Vater glitt.
Schritt um Schritt, Parade um Parade folgte, gleichmäßig - mal langsamer, mal wieder schneller, um das eigene Tempo wieder zu finden. Septim durchbrach die schlechte Deckung mehr als ein einziges Mal - mehr als nur einmal landete er in einem der Büsche oder am Boden und kämpfte sich wieder und wieder nach oben, nur um dann den Kampf aufs Neue aufzunehmen. Seine Muskeln brannten ungewohnt je mehr Minuten vorüber gingen, Schweiß rann ihm ins Gesicht und immer wieder blinzelte er dagegen an, um nicht davon gestört zu werden. Die Distanz zwischen ihnen beiden machte es nicht einfacher, denn wann immer er sie überwinden wollte, machte Septim ihm einen erneuten Strich durch die Rechnung, ließ die Angriffe ins Leere laufen und viel zu selten gelang ihm der Schlag oder Tritt, den anderen wirklich zu treffen bis er einen Fehler machte und zu nah an ihn herankam.
Er nutzte die Gelegenheit und traf mit dem eigenen Ellenbogen die Armbeuge des anderen, seinen Arm greifend um ihn um sich herum drehend, nur um einen zweiten Tritt gegen die Brust folgen zu lassen bevor er ihn wieder losließ und Abstand zwischen sie beide brachte.
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Mo Jun 12, 2017 9:24 pm
Kereph horchte auf, als Scarpi meinte, dass er Kontakte hätte, "Wach wirklich? Und hey, ich arbeite wie gesagt, seit ich 18 bin als Leibwächter nur die letzten zwei Jahre nicht..." Genüsslich streckte sich der Mann und man hörte ein paar Knochen knacken, als er seinen Hals bewegte. "Mir reicht es aus, wenn ich über die Runden komme und wieder mit meinem Speerkämpfe. Also? Wenn sollte ich kontaktieren?"
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Mo Jun 12, 2017 9:31 pm
Septim keuchte und Sterne explodierten vor seinen Augen während ihm die Luft beinahe weg blieb. Der Tritt des Anderen war gut gesetzt gewesen und beinahe wäre er eingeknickt. Doch erneut rappelte sich Septim auf. Sein Atem ging nun schwer, sein Bein schmerzte und sein Knie pochte mehr als üblich. Aber auch sein Sohn keuchte und hielt sich nur schwankend auf den Beinen. Bisher hatten sie gekämpft - schnelle Schritte und Schnitten waren aufeinander gefolgt. Aber Schnitte waren nur Schmerzhaft, selten tödlich. Er wich Emerson aus, rannte nun an diesem vorbei auf die Wand zu in welche das große Fenster eingelassen war, aus welchem Chadim sah.
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Der Heiler betrachtete seine junge Schülerin und betrachtete diese eingehend. "Frühmorgens? Entgegen meinem inneren Drang nach Schönheitsschlaf...." er schien kurz zu überlegen, ehe er einen erschreckten Schritt nach hinten machte als Septims Gesicht in dem Fenster erschien. Der Alte stieß sich sofort wieder ab und landete mit dem Knie voran auf Emersons Brust, riss diesen Nieder und drückte die Spitze der Klinge auf den Hals des Anderen. "Frühmorgens.. klingt gut... ja sehr gut. Du bist eine gute Schülerin und wir sollten deine Fortschritte nicht behindern indem du nicht aufnahmefähig bist!"
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:33 pm
"Ähm ...", murmelte Faye blinzelnd und schüttelte den Kopf. "Das war ... - passiert das öfter?!"
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:41 pm
„Wenn du dir so sicher bist“, fing Scarpi an und leerte den Becher mit Klarem in einem einzigen Zug. „Würde ich sagen wir beide brechen einfach direkt auf. Ich werde dich den Leuten dort vorstellen, muss ohnehin noch das ein oder andere abgeben und erledigen. Ein paar alte Schulden die ich noch zu begleichen habe. Und etwas Geld, dass ich mir selbst dazu verdiene wenn ich dazu komme. Schönheit!“ Er sah mit einem kecken Grinsen zu der jungen Schankdame. „Ich hoffe doch man findet dich hier öfter?“ Sie nickte nur lachend, woraufhin er zwei Silberkronen auf den Tisch legte. „Eine für die Getränke – und eine für dich meine teure. Bis morgen!“ Noch ehe die beiden Männer von den restlichen Besuchern dazu angehalten werden konnten, weiterhin zu bleiben, waren sie schon fort, auf dem Weg zu einem der Verstecke, die Scarpi kannte.
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Kapitel 2                                        - Seite 3 Empty Re: Kapitel 2

Mo Jun 12, 2017 9:41 pm
Der eigene Dolch lag unter Septims Arm, unmittelbar zwischen all den Schichten, die der andere trug. Emersons Rücken hämmerte, der Schmerz machte ihm das Denken schwer. Die Hand mit dem Dolch zitterte und allmählich zog sich ein Taubheitsgefühl durch seine Arme und Hände, nachdem er so unsanft auf dem Boden aufgekommen war und Septims Gewicht ihm alle Luft aus den Lungen gepresst hatte. Die Muskeln in seinen Schultern zuckten, als wären sie lebendig und versuchten selbst von dem Schmerz in seinem Rücken zu entkommen, weil sie ihm kaum genug Kontrolle über den eigenen Körper gaben, um sich in diesem Moment ausgebildet genug zu fühlen, überhaupt eine Klinge tragen zu dürfen. Ihm war nach schreien zumute, danach ganz das Kleinkind loszuheulen, weil das hier schlimmer war als die Erinnerung an die Peitsche auf seiner blanken Haut. Tränen schossen ihm in die Augen und Übelkeit hielt ihn eine Weile lang davon ab auch nur einen Ton von sich zu geben, weil er fürchtete, er würde Septim einfach vor die Füße kotzen. An irgendetwas anderes als diesen Moment und den Schmerz zu denken war ihm nicht möglich, während die Klinge seines Vaters ihm unsanft unters Kinn drückte.
"Du", brachte er keuchend über die Lippen. "...wirst nachlässig."
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