- Yannic
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 9:44 pm
Septim betrachtete seinen Jungen und schenkte ihm zum ersten Mal seit langer Zeit ein breites, ehrliches Lächeln. "Du bist in so kurzer Zeit vom Jungen zum Mann geworden, dass es mich mit ebenso viel Stolz wie Trauer erfüllt." Mit einem knappen Ächzen erhob sich Septim von dem Stuhl und legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter.
"Ich würde sehr gerne mit dir trainieren. Morgen früh nach dem Frühstück. Wir sollten beide bei Kräften sein."
"Ich würde sehr gerne mit dir trainieren. Morgen früh nach dem Frühstück. Wir sollten beide bei Kräften sein."
- Mia
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 9:51 pm
Als sie endlich bei Chadim angekommen war, stach ihr als erstes der Räuchergeruch in die Nase, dann schlug ihr Hitze entgegen.
"Chadim, das ist kein Dampfbad!", hustete sie und presste sich den Ärmel vor den Mund, um überhaupt noch das Gefühl zu haben, Herrin über ihre Luftzufuhr zu sein. "Wo bist du überhaupt? Chadim?" Suchend bewegte sie sich durch die Räume, die der Heiler hier oben für sich beanspruchte. Im Großen Hauptraum waren die meisten Betten untergebracht, sechs an der Zahl. Es gab noch drei kleinere Zimmer, zwei mit jeweils zwei Betten und ein separiertes Zimmer. Es diente sowohl für ansteckende Krankheiten als auch für höherrangige Mitglieder, die sich verletzt hatten. Momentan waren sie alle leer.
"Chadim ...!", murrte sie erneut in das Dämmerlicht und schob sich bis in den Behandlungsraum, in dem sich auch Chadims eigene Habseligkeiten und sein Bett befanden und sie fand ihn genau dort: schlafend. Ein paar Minuten stand sie da, haderte mit sich, ihn zu wecken oder die Stunden ausfallen zu lassen, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass genau das keinen guten Eindruck machte. Sie wollte nicht als Faulpelz gelten und sie war auch keiner.
"Chadim", wiederholte sie, diesmal lauter und direkt neben ihm. "Unterricht?"
"Chadim, das ist kein Dampfbad!", hustete sie und presste sich den Ärmel vor den Mund, um überhaupt noch das Gefühl zu haben, Herrin über ihre Luftzufuhr zu sein. "Wo bist du überhaupt? Chadim?" Suchend bewegte sie sich durch die Räume, die der Heiler hier oben für sich beanspruchte. Im Großen Hauptraum waren die meisten Betten untergebracht, sechs an der Zahl. Es gab noch drei kleinere Zimmer, zwei mit jeweils zwei Betten und ein separiertes Zimmer. Es diente sowohl für ansteckende Krankheiten als auch für höherrangige Mitglieder, die sich verletzt hatten. Momentan waren sie alle leer.
"Chadim ...!", murrte sie erneut in das Dämmerlicht und schob sich bis in den Behandlungsraum, in dem sich auch Chadims eigene Habseligkeiten und sein Bett befanden und sie fand ihn genau dort: schlafend. Ein paar Minuten stand sie da, haderte mit sich, ihn zu wecken oder die Stunden ausfallen zu lassen, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass genau das keinen guten Eindruck machte. Sie wollte nicht als Faulpelz gelten und sie war auch keiner.
"Chadim", wiederholte sie, diesmal lauter und direkt neben ihm. "Unterricht?"
- Yannic
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 9:55 pm
"Wie was wo?" Chadim fuhr so schnell nach oben, dass beinahe sein Turban verrutscht wäre und blinzelte gegen das Sonnenlicht an, welches in seinen letzten, hellen Strahlen durch das Fenster fiel. "Oh verdammt. Entschuldige Faye - ich... war die ganze Zeit beschäftigt neues Räucherwerk auszuprobieren welches auch zur Betäubung taugt und muu...." er gähnte ausgiebig und hielt sich die Hand vor den Mund. "'tschuldige!"
Einige Streckübungen später stand er auf den Beinen. "Ich habe uns ein Schwein organisiert. Heute Morgen erst wurde ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich habe ihm eben noch mit einem Hammer zwei Beine gebrochen. Perfekt zum Üben!"
Einige Streckübungen später stand er auf den Beinen. "Ich habe uns ein Schwein organisiert. Heute Morgen erst wurde ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich habe ihm eben noch mit einem Hammer zwei Beine gebrochen. Perfekt zum Üben!"
- Mia
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 9:57 pm
Perfekt zum Üben.
Das klang in ihren Ohren anders - und zwar ganz und gar anders, doch sie schwieg und folgte dem aufgescheuchten Heiler hinüber zu dem simplen Tisch, auf dem das Schwein aufgebahrt war und das ihr bisher durch all den Rauch verborgen geblieben war.
"Könnten wir ... lüften?", hakte sie rasch nach, weil ihr schwindlig wurde, sobald sie den Ärmel sinken ließ und die Luft direkt einatmete.
Das klang in ihren Ohren anders - und zwar ganz und gar anders, doch sie schwieg und folgte dem aufgescheuchten Heiler hinüber zu dem simplen Tisch, auf dem das Schwein aufgebahrt war und das ihr bisher durch all den Rauch verborgen geblieben war.
"Könnten wir ... lüften?", hakte sie rasch nach, weil ihr schwindlig wurde, sobald sie den Ärmel sinken ließ und die Luft direkt einatmete.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:02 pm
"Hm, was? Oh. Ja. Natürlich. Einfach an der Lasche da ziehen!" erklärte er der anderen, ehe er selbst seinen Wandschrank öffnete und zwischen einigen Kleidungsstücken hing dort, als würde es schon immer hier hingehören, ein Schwein an einem Haken.
"Da haben wir dich ja!" ungeniert schob er die Kleidungsstücke beiseite und verfachtete das Schwein unter einigem Stöhnen auf den Arbeitstisch, klatschte das schwere, leblose Stück Fleisch auf das Holz.
"Also - der Patient ist etwa... fünf Jahre alt und hat sich zwei Beine gebrochen. Das ist alles was wir wissen. Dann mal los. Und keine Sorge, er ist bereits tot."
"Da haben wir dich ja!" ungeniert schob er die Kleidungsstücke beiseite und verfachtete das Schwein unter einigem Stöhnen auf den Arbeitstisch, klatschte das schwere, leblose Stück Fleisch auf das Holz.
"Also - der Patient ist etwa... fünf Jahre alt und hat sich zwei Beine gebrochen. Das ist alles was wir wissen. Dann mal los. Und keine Sorge, er ist bereits tot."
- Mia
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:07 pm
"Wie aufmunternd", bestätigte Faye die Aussage, der Patient sei bereits tot. Wenn sie in diesem lahmen Tempo weiterlernte, dann würden alle ihre weiteren Patienten auch eher den Tod finden als genesen und ihr wieder auf die Nerven gehen. Diese grausige Vorstellung war es, die sie vergessen ließ, dass sie ein Schwein vor sich hatte, als sie das Bein sacht in ihre Finger nahm um es zu mustern, damit sie herausfinden konnte, wo genau sich der Bruch befand und wie er wohl aussehen musste.
~*~
Es waren wirklich die anberaumten drei Stunden später, nach denen Faye zurück trat und sich die Haare aus der Stirn wischte, um ihr Werk zu betrachten. Der Bruch des Schweines war nicht nur an beiden Beinen gerichtet, sondern der eine auch wieder genäht, beide geschient und dann verbunden. Draußen war es inzwischen stockduster und sie arbeiteten nur mehr im Licht der geschützten Laternen.
~*~
Es waren wirklich die anberaumten drei Stunden später, nach denen Faye zurück trat und sich die Haare aus der Stirn wischte, um ihr Werk zu betrachten. Der Bruch des Schweines war nicht nur an beiden Beinen gerichtet, sondern der eine auch wieder genäht, beide geschient und dann verbunden. Draußen war es inzwischen stockduster und sie arbeiteten nur mehr im Licht der geschützten Laternen.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:11 pm
"Das war verdammt gute Arbeit Faye," lobte sie Chadim der ebenso müde schien wie seine Schülerin, jedoch zu keinem Moment unaufmerksam gewesen war. "Ich muss zugeben, ich bin erstaunt wie schnell du all das lernst. Ich selbst habe fast ein halbes Jahr gebraucht bis ich wusste wo ich die Schnitte ansetzen soll. Wenngleich du auch beim Druck ausüben ein klein wenig vorsichtiger sein musst. Beim Menschen liegen die Venen meist unter nicht so viel Fett wie beim Schwein und wenn du eine Arterie triffst verblutet dir der Patient noch auf dem Tisch. Aber ansonsten, die Arbeit, die ruhigen Finger. Aus dir wird noch wirklich was!"
- Mia
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:14 pm
Sie hätte sich wirklich und wahrhaftig mehr über das Lob gefreut, wenn ihr nicht schon im Stehen die Augen zugefallen wären. Woher die ruhigen Hände kamen? Vielleicht davon, dass sie bereits abgestorben waren? Tote neigten ja nun nicht mehr zu so vielen Bewegungen, wie sie die letzten Stunden hatte erfahren können.
"Danke, Chadim", antwortete sie dennoch, ihre Stimme fast ein wenig lallend, ehe sie zur Tür gestikulierte. "Morgen, selbe Zeit?" Sie wartete auf sein Nicken, auf die fröhliche Verabschiedung und eierte dann die Stufen alle wieder hinunter zu ihrem eigenen Zimmer, das direkt neben dem von Ari lag. Sie wollte wirklich nur den Apfel holen, bevor sie hinüber zu ihm wanderte und ihm dazu zwingen würde, die Bücher beiseite zu lassen und sich endlich auf seine Magie einzulassen. Eimer mit Wasser hatten sie aus diesem Grund schon vor wenigen Tagen bei ihm deponiert.
"Danke, Chadim", antwortete sie dennoch, ihre Stimme fast ein wenig lallend, ehe sie zur Tür gestikulierte. "Morgen, selbe Zeit?" Sie wartete auf sein Nicken, auf die fröhliche Verabschiedung und eierte dann die Stufen alle wieder hinunter zu ihrem eigenen Zimmer, das direkt neben dem von Ari lag. Sie wollte wirklich nur den Apfel holen, bevor sie hinüber zu ihm wanderte und ihm dazu zwingen würde, die Bücher beiseite zu lassen und sich endlich auf seine Magie einzulassen. Eimer mit Wasser hatten sie aus diesem Grund schon vor wenigen Tagen bei ihm deponiert.
- Cat
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:20 pm
Mitleid glomm in Emerson Gesicht auf als Faye in ihr Zimmer wankte, wo er bereits seit einer Weile auf sie wartete. Ari schlief inzwischen längst, nachdem er den Jungen vor einer knappen Stunde gefunden hatte, wie er an einer seltsamen Apparatur arbeitete, die ihn rechtzeitig wecken sollte, bevor er auch noch auf das Abendessen des nächsten Tags verzichten müsste. Für einen kurzen Moment hatte Emerson geglaubt, der Jüngere würde anfangen zu weinen, als er ihn mit der Nachricht morgen ausschlafen zu können, weil das Training ausfiel, ins Bett gescheucht hatte. Inzwischen hörte er das erschöpfte Schnarchen des Jüngeren nur noch dumpf durch das Holz der geschlossenen Tür.
"Ich hab dir was zu essen besorgt", teilte er ihr leise mit als er zu ihr rüberkam und sie dann einfach zu ihrem Bett rüber schob, auf dem ein kleines Tablett mit Brot, Wurst und Käse stand, daneben glänzend ihr gebunkerter Apfel. "Vorhin hab ich mit Septim gesprochen. Er lässt euer Training für morgen ausfallen, damit ihr euch erholen könnt. Er hat es übertrieben."
"Ich hab dir was zu essen besorgt", teilte er ihr leise mit als er zu ihr rüberkam und sie dann einfach zu ihrem Bett rüber schob, auf dem ein kleines Tablett mit Brot, Wurst und Käse stand, daneben glänzend ihr gebunkerter Apfel. "Vorhin hab ich mit Septim gesprochen. Er lässt euer Training für morgen ausfallen, damit ihr euch erholen könnt. Er hat es übertrieben."
- Mia
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:24 pm
"Ausfallen", echote Faye dumpf und blinzelte, während sie die Schuhe von ihren Füßen schüttelte und sich hinter Emerson, der am Rand saß, längs auf ihr Bett fallen ließ, das Gesicht voraus, sofort begraben in den Kissen. "Prima - ganz ... wunderbar, toll ... schönstes Ges-schenk ... nicht." Sie wollte das Training nicht ausfallen lassen, wenn sie das einmal tat, würde sie niemals wieder die Muse aufbringen, ihre Arme höher als nötig zu heben, schon gar nicht mit gefüllten Eimern, während sie die Zeit zählte.
- Cat
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:28 pm
"Faye, du kannst an einem Tag unmöglich allen Pflichten gerecht werden. Deine Sturheit ist doch jetzt wirklich dumm und ich mach mir Sorgen um dich. Darüber, dass du vor Pflicht und deinem riesigen Dickkopf zusammenbrichst", schallt er sie kopfschüttelnd und musterte ihren wirren, blonden Schopf, den sie schon halb in den Kissen vergraben hatte. Seufzend erhob er sich von seinem Platz und schob dann sowohl den Teller mit dem Essen zur Seite, bevor er ihre Beine richtig auf das Bett schob und umständlich die Decke unter ihr hervor zupfte.
"Wir reden morgen darüber, wenn du wacher bist." Alles andere war vergeudete Liebesmüh, sie war kaum wach genug, um ihre Augen offen zu halten, geschweige denn, dass ihr Verstand ihr auch nur einen einzigen klaren Gedanken erlaubte. Seufzend breitete er die Decke über ihr aus. "Schlaf, Kleine. Schlaf dich aus, tu mir den Gefallen."
"Wir reden morgen darüber, wenn du wacher bist." Alles andere war vergeudete Liebesmüh, sie war kaum wach genug, um ihre Augen offen zu halten, geschweige denn, dass ihr Verstand ihr auch nur einen einzigen klaren Gedanken erlaubte. Seufzend breitete er die Decke über ihr aus. "Schlaf, Kleine. Schlaf dich aus, tu mir den Gefallen."
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:32 pm
"Kann ich doch", brummte Faye und hob die Hand, um Emerson zu winken, nicht genau wissend, ob er ihren Handrücken überhaupt sah, weil es mehr ein Zuppeln mit ihren Fingern war. "Nix davon is ... unwichtig ... geht eh schon zu lann-langsam ..."
Sie fuhr wie von der Tarantel gestochen wieder hoch, all die Locken im Gesicht, die Decke schlagartig zurück auf ihren Beinen und suchte Emersons Blick. "Ari! Er wartet vermutlich noch auf mich!" Etwas unkoordiniert schob sie die Beine über die Bettkante und stellte die nackten Füße auf den Boden.
Sie fuhr wie von der Tarantel gestochen wieder hoch, all die Locken im Gesicht, die Decke schlagartig zurück auf ihren Beinen und suchte Emersons Blick. "Ari! Er wartet vermutlich noch auf mich!" Etwas unkoordiniert schob sie die Beine über die Bettkante und stellte die nackten Füße auf den Boden.
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:35 pm
Er war schnell genug auf den Füßen, um Faye davon abzuhalten gleich aus der Tür zu stürmen und Ari wieder zu wecken, der nebenan den Schlaf der Gerechten schlief. Behutsam bugsierte er sie wieder zurück zu dem Bett und drückte sie sacht darauf. "Schlaf, Faye. Ari ist in Ordnung - der Kleine schnarcht da drüben und träumt. Er weiß schon, dass ihr heute Abend nicht mehr üben werdet und genauso, dass morgen für euch beide nichts ansteht außer das, was ihr euch selbst vornehmt."
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:39 pm
Eher im Fallen angelte sie noch nach dem Stück Brot, das Emerson mitgebracht hatte, wedelte es ein paar Mal vor ihrer Nase hin und her, vielleicht noch ein wenig trunken von Chadims Kräutern, ehe sie sich zurück in ihr Kissen kuschelte und begann, die Scheibe anzunagen. Mini-Bissen, weil selbst das Kauen zu viel Aufmerksamkeit erforderte, aber ihr Magen protestierte lautstark und sie hatte wahrlich keine Lust darauf, sich an ihre Zeit im Gefängnis erinnert zu fühlen, wenn sie schlief.
"... geht's dir?"
"... geht's dir?"
- Cat
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:45 pm
"Im Moment? Fast besser als dir", witzelte er, sich neben ihrem Bett auf den Boden sinken lassend, um mit ihr auf gleicher Höhe zu sein. Zumindest ein wenig Zeit hatte er noch, war sein eigener Tag doch nicht so prall gefüllt wie der der beiden Magier - alles, was er zu tun hatte, war zu trainieren. Nicht mehr und nicht weniger und es machte Vieles einfacher, während die beiden von Pflicht zu Verantwortung und wieder zurück sprangen. Behutsam schob er ihr eine der blonden Locken aus dem Gesicht und lächelte schmal zu ihr rüber.
"Ich bin in Ordnung. Die Wunden heilen gut", sagte er leise. Es ehrte sie, dass sie sich selbst jetzt noch Sorgen um ihn machte, obwohl ihr eigener Zustand gerade eindeutig schlechter als sein eigener war. Dann fiel ihm etwas anderes ein - etwas, das ihn bereits seit geraumer Zeit beschäftigte und über das er bislang noch nie hatte mit ihr sprechen können. Die Befürchtung, die er nach der Ratsversammlung in ihren Augen gesehen hatte. "Ich bereu es nicht. Dich gerettet zu haben, meine ich. Es war das alles wert."
"Ich bin in Ordnung. Die Wunden heilen gut", sagte er leise. Es ehrte sie, dass sie sich selbst jetzt noch Sorgen um ihn machte, obwohl ihr eigener Zustand gerade eindeutig schlechter als sein eigener war. Dann fiel ihm etwas anderes ein - etwas, das ihn bereits seit geraumer Zeit beschäftigte und über das er bislang noch nie hatte mit ihr sprechen können. Die Befürchtung, die er nach der Ratsversammlung in ihren Augen gesehen hatte. "Ich bereu es nicht. Dich gerettet zu haben, meine ich. Es war das alles wert."
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:50 pm
Faye entschied sich für die wortlose Variante, denn bei aller Liebe: es gab nichts, was sie darauf hätte sagen können, alleine schon deshalb, weil ihr die Kehle vor Dankbarkeit wie zugeschnürt war. Die Zweifel hatten an ihr genagt, wurden nicht gerade weniger durch die anderen Assasinen, deren Gesprächen sie manchmal zuhörte, wenn sie durch die Gänge zog. Viele davon verstanden immer noch nicht, warum Emerson es getan hatte, wieso er für eine verräterische Magierin einstand, die noch nicht einmal mehr von Nutzen war.
Zielgenauer als ihr restlicher Zustand vermuten ließ griff sie nach der Hand, mit der er eben noch ihre Haare zurückgestrichen hatte und hielt sie fest, direkt an ihrer Wange. Sie hasste es, dass ihre Augen zu brennen begannen, ob nur weniger Worte, doch außer Emerson würde es niemand sehen - das machte es leichter.
Zielgenauer als ihr restlicher Zustand vermuten ließ griff sie nach der Hand, mit der er eben noch ihre Haare zurückgestrichen hatte und hielt sie fest, direkt an ihrer Wange. Sie hasste es, dass ihre Augen zu brennen begannen, ob nur weniger Worte, doch außer Emerson würde es niemand sehen - das machte es leichter.
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Re: Kapitel 2
So Jun 11, 2017 10:57 pm
Er spürte die Nässe an den eigenen Fingern, als die Tränen über ihre Wangen rollten und sacht strich er sie weg, bevor er sich wieder nach oben schob, ohne ihre Hand von der seinen zu lösen. Es wurde Zeit, dass all das, was in den letzten paar Wochen geschehen war aus ihr hervorbrach - er hatte sie oft mit sich hadern sehen, gehört, was die anderen über Ari und sie gesprochen hatten und wann immer er die Gelegenheit gehabt hatte, hatte er dagegen gesprochen. Alles, was er gewollt hatte, war sie in Sicherheit zu wissen - zu wissen, dass ihr nichts zustieß und trotzdem hatte er nicht verhindern können, dass ihr all die Wunden zugefügt worden waren, die man nicht auf den ersten Blick sah.
Er entschied sich sie schweigend zu sich zu ziehen und die Arme um ihre zitternde Gestalt zu legen. "Es ist in Ordnung. Ich bin hier." Es war ein Versprechen, das sie seit Jahren begleitete und er erinnerte sich daran, dass sie es ihm ebenso gegeben hatte, als er wochenlang bei Chadim gelegen hatte. Ihr Gesicht hatte dabei geholfen sich an der Realität festzuklammern und sie nicht immer wieder aufs Neue zu verlieren.
Er entschied sich sie schweigend zu sich zu ziehen und die Arme um ihre zitternde Gestalt zu legen. "Es ist in Ordnung. Ich bin hier." Es war ein Versprechen, das sie seit Jahren begleitete und er erinnerte sich daran, dass sie es ihm ebenso gegeben hatte, als er wochenlang bei Chadim gelegen hatte. Ihr Gesicht hatte dabei geholfen sich an der Realität festzuklammern und sie nicht immer wieder aufs Neue zu verlieren.
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 11:54 am
Zum ersten Mal seit über einem Jahr erlaubte sie sich, all die Zweifel und Ängste fallen zu lassen, die sie begleitet hatten wie Schatten. In der Zelle war es eine Pflicht gewesen, niemanden sehen zu lassen, wie sehr es ihr zusetzte. Sie hatte all die Emotionen verschlossen wie ein einer Flasche, sie vielleicht manchmal geschüttelt, damit der Bodensatz nicht zu sehr verklumpte, sie ansonsten aber einfach in Ruhe gelassen und sich innerlich in eine andere Welt gezogen. Eine, in der sie nicht gefangen war für etwas, was sie als richtig erachtet hatte und immer noch tat. Diese tiefe Überzeugung war es, die sie hatte das gammelige Essen schlucken lassen, die sie in einen leichten Schlaf hatte fallen lassen, jederzeit bereit, auf Gespräche der Wachen zu lauschen, eventuelle Fluchtmöglichkeiten zu finden. Dummerweise waren die Templer gut ausgebildet und es grenzte an schiere Unmöglichkeit, aus den Verliesen zu fliehen. Ein Kämpfer hätte es vielleicht geschafft, jemand, der nicht auf den Zugang zu Magie angewiesen war und den man in einen Gefängnisgroßen Bannkreis gesperrt hatte. Emerson hätte sich vermutlich nach spätestens einem Monat befreien können, aber dort unten saß sie mit ein paar anderen Magiern, die alle vor ihr ihrer Strafe entgegen getreten waren. Fast alle hatten gestanden, sich bekehren lassen und waren zurück in den regulären Ablauf genommen worden, wenn auch mit empfindlichen Strafen und dem Entzug vieler Annehmlichkeiten. Keiner hatte Finger, Füße oder irgendetwas verloren. Sie hatten sie ihnen vorgeführt, immer, wenn jemand geständig war; sie hatten ihnen vor Augen gehalten, sie könnten der Strafe entgehen und wieder zurückkommen, sie sollte nur gefügig sein ... Faye war der fehlende Ausdruck in ihren Augen nicht entgangen. Sie lebten, aber sie schienen nicht mehr zu fühlen.
Eine andere Magierin war es gewesen, die ebenfalls nicht gestanden hatte. Ihr war - wie es bei Faye der Fall hätte sein sollen - der Zeigefinger genommen worden und dann war es vorbei gewesen mit dem klaren Denken. Marbella hatte nach und nach den Verstand verloren. Statt zu versiegen hatte ihre Magie sie innerlich aufgefressen und sie zu einer lebenden Leiche gemacht. Sie verschmolz über den Zeitraum von drei Wochen hinweg mit dem Boden und als der Magister sich das Schauspiel ansehen wollte, war sie nur noch ein wurmzerfressener Haufen. Erdmagie. Unterschätze niemals Erdmagie ...
Beinahe prüfend sah sie auf ihre Finger hinunter. Sie hatte nicht begonnen, sich in Luft aufzulösen. Ihre Haut war vielleicht dünn und man sah die Adern darunter wie blaue Schlangen, doch sie war noch da und es war mehr als zwei Wochen her. Wäre es so gelaufen wie bei Marbella, hätte sie spätestens jetzt Anzeichen für ein Dahinschwinden entwickeln müssen.
Die Hoffnungslosigkeit der Situation hatte sie gelähmt, obgleich genau das etwas war, wovor sie sich immer gefürchtet hatte. Stillstand. Handlungsunfähigkeit. Vermutlich war es genau deshalb, dass sie nun verzweifelt versuchte, all die geforderten Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Sie konnte nicht mehr still sitzen und nichts tun, hatte das Gefühl, irgendetwas verändern zu müssen und der beste Weg war die Flucht nach vorne. Sie hatte die anderen, die für ihre Sache eingestanden waren, nicht vergessen und Faye wusste genau, dass es mehr gab, die wie sie dachten und zu just diesem Zeitpunkt immer noch unter dem Regiment von Magister und Templern litten, aber nicht die Kraft hatten, aufzustehen und sich zu wehren. Sie schlugen mit ihrer Art, die Bestrafungen anzusiedeln, beiden Seiten ins Gesicht und es war ein effektiver, wenn auch widerlicher Weg.
Ein weiterer Grund, warum sie sich so in die Heilerei verbiss, war die Tatsache, anderen helfen zu können, anstatt nur zuzusehen. Sie mochte mit ihrer ruppigen Art nicht gut ankommen, aber wie Septim so schön sagte, Mitleid half niemandem, schneller auf die Beine zu kommen. Außerdem half es ihr dabei, sich zu fokussieren. Sie hatte gesehen, wie hinderlich es war, an jemandem zu sehr zu hängen, dem man auch noch Schmerzen zufügen musste, damit die Heilung voranschritt und mehr als einmal hatte sie Chadim die Aufgabe überlassen, Verbände zu wechseln oder Salben aufzutragen, während Emerson wach war, während sie einfach nur still darum flehte, es möge schnell vorüber gehen und sie müsse nie wieder diesen qualvollen, schmerzverzerrten Blick in seinen Augen sehen. Ihretwegen. Es gab keinen anderen Weg, es zu sagen, denn es war ihrer bloßen Existenz geschuldet, dass er dort durch musste. Ihrer Sturköpfigkeit, die sie damals gegen Septims ausdrücklichen Wunsch hatte weiter mit ihm befreundet sein lassen.
Aber auch hier gab es zwei Seiten. Hätte sie Septim gehorcht, wäre sie aus diesem Gefängnis nicht mehr lebend heraus gekommen, Emerson aber hätte keinen einzigen Kratzer davongetragen. Sie konnte nicht umhin, ihm dankbar zu sein, weil sie nicht einmal wusste, ob sie ohne ihn noch leben würde. Sie wünschte, sie wäre in der Lage gewesen, sich schützend vor ihn zu stellen, aber bei aller sinnvollen Betrachtung hätte sie es nur schlimmer für ihn und sich gemacht, die Regeln der Bruderschaft zu missachten. Wohin sie auch sah, im Moment sah sie Regeln hoch aufragen wie Grenzwälle, die sie daran hinderten, das zu tun, was richtig war. Im klaren Licht des Tages wusste sie, dass die Ausbildungen, die sie gerade durchlief, wichtig waren und ein erster Schritt, um wirklich eingreifen zu können, hier im Dunkel sah sie nur, wie lange sich der Moment, in dem sie tatsächlich helfen konnte, noch hin zog und jede Sekunde wusste sie, würde ein andere leiden, der ihre Ideologie weitertrug, ob nun still oder ausgesprochen. Die innerliche Unruhe flutete ihr Denken zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit und sie fühlte sich erneut gefangen und frustriert.
Und dann war da noch Ari, der sich Stück für Stück mit seiner Art in ihr Herz geschlichen hatte mit seiner hilfbereiten und stürmischen Art und den sie nicht guten Gewissens gehen lassen konnte, damit er dort draußen vielleicht jemals wieder einen Meister fand. Ihn zum Zirkel gehen zu lassen kam absolut nicht in Frage, dennoch stellte sich ihr eine ganz essentielle: wie sie ihm ohne eigene Magie das Zauberwirken beibringen konnte, so dass er sein Element verstand und beherrschte. Es war zum Mäuse melken!
All diese Dinge waren es, die sie jetzt hier liegen ließen, das Tor geöffnet durch die Erschöpfung und die Tatsache, dass jemand hier war. Ihre Gedanken kreiselten, statt zur Ruhe zu kommen und jeder anderen Weg, den sie dachte, machte es nur schlimmer, streifte einen anderen Bereich und scheuchte wieder einen Haufen an ruhenden Gefühlen auf.
Ein Punkt blieb in all dem offen und es war vielleicht der, vor dem sie sich am meisten ängstigte, abgesehen davon, Emerson oder Ari zu verlieren: wenigstens einem von ihnen zu erzählen, was passiert war. Septim hatte absolut Recht damit, dass sie ehrlich sein musste, aber noch hatte sie es aufgeschoben und sie fühlte sich absolut nicht in der Lage, jetzt damit anzufangen. Bald, beschwor sie sich, bald ...
Immer noch suchten sich heiße Tränen ihren Weg über ihren Nasenrücken, die Nasenflügel entlang, tropften auf die blonden Locken, die sich unter ihrem Gesicht befanden und benässten diese, bis Teile davon klebrig wie Algen waren.
"Bleib", bat sie den Freund leise, dessen Körperwärme eigentlich in den Temperaturgefilden, in denen sie sich befanden, viel zu warm hätte sein sollen, sie aber gerade so davon abhielt, sich in einen Haufen Espenlaub zu verwandeln. Ihre kalten, tauben Finger waren Zeugen davon, als sie nach Emersons Hand tastete. 'Ich bin hier' konnten so viele Orte sein in diesem riesigen Anwesen der Bruderschaft. Der Drang, es klarer auszudrücken, ließ den Kloß in ihrem Hals anschwellen, während ihre Brust zugeschnürt wurde. Sie fühlte sich wie ein Bettler. "Bitte - geh nicht weg ... bitte ..."
Der Morgen würde besser sein, sie klarer sehen lassen, dass die Schatten der Nacht nicht so viel Macht über sie hatten, wie sie glaubte. Sie hoffte das nicht nur, sie wusste, wie viel strukturierter sie denken konnte, sobald es hell um sie her war und keine Dämonen die Klauen nach ihr ausstreckten. Für heute wollte sie einfach nur hier liegen bleiben und wissen, dass es jemanden gab, der auf sie aufpasste. Nur heute. Nur eine Nacht.
Eine andere Magierin war es gewesen, die ebenfalls nicht gestanden hatte. Ihr war - wie es bei Faye der Fall hätte sein sollen - der Zeigefinger genommen worden und dann war es vorbei gewesen mit dem klaren Denken. Marbella hatte nach und nach den Verstand verloren. Statt zu versiegen hatte ihre Magie sie innerlich aufgefressen und sie zu einer lebenden Leiche gemacht. Sie verschmolz über den Zeitraum von drei Wochen hinweg mit dem Boden und als der Magister sich das Schauspiel ansehen wollte, war sie nur noch ein wurmzerfressener Haufen. Erdmagie. Unterschätze niemals Erdmagie ...
Beinahe prüfend sah sie auf ihre Finger hinunter. Sie hatte nicht begonnen, sich in Luft aufzulösen. Ihre Haut war vielleicht dünn und man sah die Adern darunter wie blaue Schlangen, doch sie war noch da und es war mehr als zwei Wochen her. Wäre es so gelaufen wie bei Marbella, hätte sie spätestens jetzt Anzeichen für ein Dahinschwinden entwickeln müssen.
Die Hoffnungslosigkeit der Situation hatte sie gelähmt, obgleich genau das etwas war, wovor sie sich immer gefürchtet hatte. Stillstand. Handlungsunfähigkeit. Vermutlich war es genau deshalb, dass sie nun verzweifelt versuchte, all die geforderten Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Sie konnte nicht mehr still sitzen und nichts tun, hatte das Gefühl, irgendetwas verändern zu müssen und der beste Weg war die Flucht nach vorne. Sie hatte die anderen, die für ihre Sache eingestanden waren, nicht vergessen und Faye wusste genau, dass es mehr gab, die wie sie dachten und zu just diesem Zeitpunkt immer noch unter dem Regiment von Magister und Templern litten, aber nicht die Kraft hatten, aufzustehen und sich zu wehren. Sie schlugen mit ihrer Art, die Bestrafungen anzusiedeln, beiden Seiten ins Gesicht und es war ein effektiver, wenn auch widerlicher Weg.
Ein weiterer Grund, warum sie sich so in die Heilerei verbiss, war die Tatsache, anderen helfen zu können, anstatt nur zuzusehen. Sie mochte mit ihrer ruppigen Art nicht gut ankommen, aber wie Septim so schön sagte, Mitleid half niemandem, schneller auf die Beine zu kommen. Außerdem half es ihr dabei, sich zu fokussieren. Sie hatte gesehen, wie hinderlich es war, an jemandem zu sehr zu hängen, dem man auch noch Schmerzen zufügen musste, damit die Heilung voranschritt und mehr als einmal hatte sie Chadim die Aufgabe überlassen, Verbände zu wechseln oder Salben aufzutragen, während Emerson wach war, während sie einfach nur still darum flehte, es möge schnell vorüber gehen und sie müsse nie wieder diesen qualvollen, schmerzverzerrten Blick in seinen Augen sehen. Ihretwegen. Es gab keinen anderen Weg, es zu sagen, denn es war ihrer bloßen Existenz geschuldet, dass er dort durch musste. Ihrer Sturköpfigkeit, die sie damals gegen Septims ausdrücklichen Wunsch hatte weiter mit ihm befreundet sein lassen.
Aber auch hier gab es zwei Seiten. Hätte sie Septim gehorcht, wäre sie aus diesem Gefängnis nicht mehr lebend heraus gekommen, Emerson aber hätte keinen einzigen Kratzer davongetragen. Sie konnte nicht umhin, ihm dankbar zu sein, weil sie nicht einmal wusste, ob sie ohne ihn noch leben würde. Sie wünschte, sie wäre in der Lage gewesen, sich schützend vor ihn zu stellen, aber bei aller sinnvollen Betrachtung hätte sie es nur schlimmer für ihn und sich gemacht, die Regeln der Bruderschaft zu missachten. Wohin sie auch sah, im Moment sah sie Regeln hoch aufragen wie Grenzwälle, die sie daran hinderten, das zu tun, was richtig war. Im klaren Licht des Tages wusste sie, dass die Ausbildungen, die sie gerade durchlief, wichtig waren und ein erster Schritt, um wirklich eingreifen zu können, hier im Dunkel sah sie nur, wie lange sich der Moment, in dem sie tatsächlich helfen konnte, noch hin zog und jede Sekunde wusste sie, würde ein andere leiden, der ihre Ideologie weitertrug, ob nun still oder ausgesprochen. Die innerliche Unruhe flutete ihr Denken zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit und sie fühlte sich erneut gefangen und frustriert.
Und dann war da noch Ari, der sich Stück für Stück mit seiner Art in ihr Herz geschlichen hatte mit seiner hilfbereiten und stürmischen Art und den sie nicht guten Gewissens gehen lassen konnte, damit er dort draußen vielleicht jemals wieder einen Meister fand. Ihn zum Zirkel gehen zu lassen kam absolut nicht in Frage, dennoch stellte sich ihr eine ganz essentielle: wie sie ihm ohne eigene Magie das Zauberwirken beibringen konnte, so dass er sein Element verstand und beherrschte. Es war zum Mäuse melken!
All diese Dinge waren es, die sie jetzt hier liegen ließen, das Tor geöffnet durch die Erschöpfung und die Tatsache, dass jemand hier war. Ihre Gedanken kreiselten, statt zur Ruhe zu kommen und jeder anderen Weg, den sie dachte, machte es nur schlimmer, streifte einen anderen Bereich und scheuchte wieder einen Haufen an ruhenden Gefühlen auf.
Ein Punkt blieb in all dem offen und es war vielleicht der, vor dem sie sich am meisten ängstigte, abgesehen davon, Emerson oder Ari zu verlieren: wenigstens einem von ihnen zu erzählen, was passiert war. Septim hatte absolut Recht damit, dass sie ehrlich sein musste, aber noch hatte sie es aufgeschoben und sie fühlte sich absolut nicht in der Lage, jetzt damit anzufangen. Bald, beschwor sie sich, bald ...
Immer noch suchten sich heiße Tränen ihren Weg über ihren Nasenrücken, die Nasenflügel entlang, tropften auf die blonden Locken, die sich unter ihrem Gesicht befanden und benässten diese, bis Teile davon klebrig wie Algen waren.
"Bleib", bat sie den Freund leise, dessen Körperwärme eigentlich in den Temperaturgefilden, in denen sie sich befanden, viel zu warm hätte sein sollen, sie aber gerade so davon abhielt, sich in einen Haufen Espenlaub zu verwandeln. Ihre kalten, tauben Finger waren Zeugen davon, als sie nach Emersons Hand tastete. 'Ich bin hier' konnten so viele Orte sein in diesem riesigen Anwesen der Bruderschaft. Der Drang, es klarer auszudrücken, ließ den Kloß in ihrem Hals anschwellen, während ihre Brust zugeschnürt wurde. Sie fühlte sich wie ein Bettler. "Bitte - geh nicht weg ... bitte ..."
Der Morgen würde besser sein, sie klarer sehen lassen, dass die Schatten der Nacht nicht so viel Macht über sie hatten, wie sie glaubte. Sie hoffte das nicht nur, sie wusste, wie viel strukturierter sie denken konnte, sobald es hell um sie her war und keine Dämonen die Klauen nach ihr ausstreckten. Für heute wollte sie einfach nur hier liegen bleiben und wissen, dass es jemanden gab, der auf sie aufpasste. Nur heute. Nur eine Nacht.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 5:50 pm
Magister Abd Al-Rahman nippte nur beiläufig an dem edlen Wein und starrte mit missmutiger Miene aus dem Fenster des hohen Turmes. Der Blick über die Stadt mochte atemberaubend sein, aber er war des Anblicks müde. Seit beinahe zehn Jahren war er der Magister des Ordens und mochte er auch das Zimmer im höchsten Turm zu Beginn seiner Amtszeits als etwas hoch herrschaftliches angesehen haben, so war es dessen allmählich überdrüssig.
All der Tand und die Befugnisse als Magister hatten ihm letztlich kaum mehr als irgendwelche weiteren Scherereien gebracht und nicht selten fühlte er sich, als wäre er selbst nur eine Figur in einem weitaus vertrackteren Spiel. Es galt nunmehr die Oberhand zu behalten – Macht zu demonstrieren und die eigene nicht aus den Fingern zu geben. Der Protest dieses dummen Mädchens und ihre Rettung hatte ihm dabei gerade noch gefehlt. Erneut nahm er einen tiefen Zug von dem säuerlichen Wein, würgte ihn herunter als wäre es seine Pflicht und sie dann schließlich aus.
„Diener!“ seine Stimme glich dem eines Rauheisens. „DIENER! Mehr Wein! Und etwas zu essen!“ gedankenverloren strich sich Al-Rahman über die Tätowierung in seinem Gesicht die er vor so vielen Jahren bekommen hatte und fluchte über das sanfte Kribbeln in seinen Fingern. „DIEN¬-“ bevor er den Ruf gänzlich vollenden konnte er schien der alte Kerl neben ihm. In einer Hand eine frische Karaffe Wein, in der Anderen ein großes, abgedecktes Silbertablett.
„Wurde aber auch Zeit!“ nuschelte Abd Al-Rahman und warf dem Diener einen beleidigten Blick zu. „Sei froh, dass ich dich nicht auspeitschen lasse für deine Unverfrorenheit mich so lange warten zu lassen!“ Der Diener sagte nichts, sondern platzierte nur die Platte vor dem Magier und zog sich wieder zurück. Schnaubend sah Abd Al-Rahman dem Diener hinterher und schüttelte den Kopf. Gab es denn nur noch unfähiges Personal?
Mit spitzen Fingern umschloss er schließlich den Henkel des Deckels und hob diesen an, was ihm erstaunlich schwer fiel. Der Geruch von Blutwurst schlug ihm entgegen, noch ehe er den Deckel gänzlich heben konnte. Dann entfuhr ihm ein Schrei und der Deckel fiel mit einem lauten Krachen auf dem Boden. Was er da sah hätte ihn normalerweise dazu gebracht nach dem Hauptmann der Templergarde zu schreien – doch dieser Schrei war vergeblich, denn es waren seine toten Augen die ihn da gerade aus dem leblosen Gesicht anstarrten.
Der Magister stand auf, wollte den Stuhl umrunden doch seine Beine versagten ihm den Dienst und er knallte der Länge nach auf den staubigen Boden. Erneut wollte er schreien, aber seine Zunge fühlte sich taub und leblos in seinem Mund an wie ein überflüssiges Stück Fleisch. Mit Panik erfüllt zitterten seine Augen hin und her, auf der Suche nach irgendetwas was ihm helfen konnte doch selbst als er nach der Magie in seinem inneren zu greifen versuchte fand er dort nur eine gähnende Leere.
Es waren die Stiefel des Dieners die nun in sein Blickfeld gerieten und als Abd Al-Rahman nun aufsah fiel ihm erst auf den zweiten Blick auf, dass er den Mann nicht kannte. Die Hakennase und der spitze Bart. Keiner seiner Diener besaß solcherlei Merkmale. „Die Bruderschaft der Schatten hinterlässt euch ihre Grüße,“ erklärte Septim mit ruhiger Stimme und ging vor dem Magier in die Knie, damit dieser ihn besser betrachten konnte. „Eure Machenschaften haben unsere Aufmerksamkeit geweckt und wir haben beschlossen diese nicht mehr länger unkommentiert zu lassen. Dies ist eure erste und einzige Warnung Abd Al-Rahman. Lasst von der Magierin Faye ab oder der nächste Kopf der euch serviert wird, wird der eigene sein statt der eures hauseigenen Schlachters.“
Abd Al-Rahman vermochte nicht zu sprechen – seine Zunge gehorchte seinem Willen zu keinem Zeitpunkt mehr. Der Wein ¬- schoss es durch seinen Kopf – es musste etwas in dem verdammten Wein gewesen sein. Er konnte sich nicht rühren, weder Schreien noch dem Angreifer einen Zauber hinterherjagen als dieser an ihm vorbeitrat, sich der Dienerkleidung entledigte und einfach zu verschwinden schien. Wie ihm das genau gelang vermochte der Magister, der nicht einmal mehr seinen Kopf drehen konnte, nicht zu sagen – war doch hinter ihm nur das Fenster und ein metertiefer Abgrund.
All der Tand und die Befugnisse als Magister hatten ihm letztlich kaum mehr als irgendwelche weiteren Scherereien gebracht und nicht selten fühlte er sich, als wäre er selbst nur eine Figur in einem weitaus vertrackteren Spiel. Es galt nunmehr die Oberhand zu behalten – Macht zu demonstrieren und die eigene nicht aus den Fingern zu geben. Der Protest dieses dummen Mädchens und ihre Rettung hatte ihm dabei gerade noch gefehlt. Erneut nahm er einen tiefen Zug von dem säuerlichen Wein, würgte ihn herunter als wäre es seine Pflicht und sie dann schließlich aus.
„Diener!“ seine Stimme glich dem eines Rauheisens. „DIENER! Mehr Wein! Und etwas zu essen!“ gedankenverloren strich sich Al-Rahman über die Tätowierung in seinem Gesicht die er vor so vielen Jahren bekommen hatte und fluchte über das sanfte Kribbeln in seinen Fingern. „DIEN¬-“ bevor er den Ruf gänzlich vollenden konnte er schien der alte Kerl neben ihm. In einer Hand eine frische Karaffe Wein, in der Anderen ein großes, abgedecktes Silbertablett.
„Wurde aber auch Zeit!“ nuschelte Abd Al-Rahman und warf dem Diener einen beleidigten Blick zu. „Sei froh, dass ich dich nicht auspeitschen lasse für deine Unverfrorenheit mich so lange warten zu lassen!“ Der Diener sagte nichts, sondern platzierte nur die Platte vor dem Magier und zog sich wieder zurück. Schnaubend sah Abd Al-Rahman dem Diener hinterher und schüttelte den Kopf. Gab es denn nur noch unfähiges Personal?
Mit spitzen Fingern umschloss er schließlich den Henkel des Deckels und hob diesen an, was ihm erstaunlich schwer fiel. Der Geruch von Blutwurst schlug ihm entgegen, noch ehe er den Deckel gänzlich heben konnte. Dann entfuhr ihm ein Schrei und der Deckel fiel mit einem lauten Krachen auf dem Boden. Was er da sah hätte ihn normalerweise dazu gebracht nach dem Hauptmann der Templergarde zu schreien – doch dieser Schrei war vergeblich, denn es waren seine toten Augen die ihn da gerade aus dem leblosen Gesicht anstarrten.
Der Magister stand auf, wollte den Stuhl umrunden doch seine Beine versagten ihm den Dienst und er knallte der Länge nach auf den staubigen Boden. Erneut wollte er schreien, aber seine Zunge fühlte sich taub und leblos in seinem Mund an wie ein überflüssiges Stück Fleisch. Mit Panik erfüllt zitterten seine Augen hin und her, auf der Suche nach irgendetwas was ihm helfen konnte doch selbst als er nach der Magie in seinem inneren zu greifen versuchte fand er dort nur eine gähnende Leere.
Es waren die Stiefel des Dieners die nun in sein Blickfeld gerieten und als Abd Al-Rahman nun aufsah fiel ihm erst auf den zweiten Blick auf, dass er den Mann nicht kannte. Die Hakennase und der spitze Bart. Keiner seiner Diener besaß solcherlei Merkmale. „Die Bruderschaft der Schatten hinterlässt euch ihre Grüße,“ erklärte Septim mit ruhiger Stimme und ging vor dem Magier in die Knie, damit dieser ihn besser betrachten konnte. „Eure Machenschaften haben unsere Aufmerksamkeit geweckt und wir haben beschlossen diese nicht mehr länger unkommentiert zu lassen. Dies ist eure erste und einzige Warnung Abd Al-Rahman. Lasst von der Magierin Faye ab oder der nächste Kopf der euch serviert wird, wird der eigene sein statt der eures hauseigenen Schlachters.“
Abd Al-Rahman vermochte nicht zu sprechen – seine Zunge gehorchte seinem Willen zu keinem Zeitpunkt mehr. Der Wein ¬- schoss es durch seinen Kopf – es musste etwas in dem verdammten Wein gewesen sein. Er konnte sich nicht rühren, weder Schreien noch dem Angreifer einen Zauber hinterherjagen als dieser an ihm vorbeitrat, sich der Dienerkleidung entledigte und einfach zu verschwinden schien. Wie ihm das genau gelang vermochte der Magister, der nicht einmal mehr seinen Kopf drehen konnte, nicht zu sagen – war doch hinter ihm nur das Fenster und ein metertiefer Abgrund.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:39 pm
"Eleonora! ELEONORA!" Alisanders Stimme hallte durch den kleinen Landsitz wie ein Donnerhall. "Hast du meine Dose mit der Rauchkräutern irgewndo gesehen? Hat einer der verfluchten Diener sie verschlampt?"
Wahllos riss Alisander die Schubladen aus den Regalen, so dass das teure Holz krachend auf dem Boden landete und nur dank seiner guten Verarbeitung nicht in Stücke brach. Unterkleidung und feine Wäsche flog durch die Luft, während Alisanders die Schränke durchsuchte.
"Beim Allmächtigen wieso kann in diesem Haushalt nichts an seinem Platz sein? Da bin ich zwei Monate fort - zwei Monate und alles was ich vorfinde ist ein verdammter..." er unterbrach sich selbst und riss sich den juckenden Handschuh von seiner Linken, presste wortlos seine rechte auf die Stumpen seiner verlorenen Finger. "Verflucht ich brauche meine Medizin!"
Wahllos riss Alisander die Schubladen aus den Regalen, so dass das teure Holz krachend auf dem Boden landete und nur dank seiner guten Verarbeitung nicht in Stücke brach. Unterkleidung und feine Wäsche flog durch die Luft, während Alisanders die Schränke durchsuchte.
"Beim Allmächtigen wieso kann in diesem Haushalt nichts an seinem Platz sein? Da bin ich zwei Monate fort - zwei Monate und alles was ich vorfinde ist ein verdammter..." er unterbrach sich selbst und riss sich den juckenden Handschuh von seiner Linken, presste wortlos seine rechte auf die Stumpen seiner verlorenen Finger. "Verflucht ich brauche meine Medizin!"
- Mia
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:41 pm
"Liebling?", fragte Eleonora erstaunt, als sie um die letzten Ecke bog, obwohl sie ihren Geliebten schon von viel weiter her hatte hören können - das hatte sie auch jegliche ihrer eigenen Tätigkeiten unterbrechen lassen um herbeizueilen. "Was suchst du?", fragte sie und hob ihr Kleid, um mit gerunzelter Stirn und sich auf die Unterlippe beißend über die Wäsche zu steigen, die er aus den Schubladen riss.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:44 pm
"Die Schatulle mit den Räucherkräutern!" antwortete er ihr barsch und legte den Kopf in den Nacken. "Dreck..." seine Muskeln verspannten sich. "Ich brauch eines der Kräuter darin gegen die Schmerzen - der verdammte Wetterwechsel macht es besonders schlimm. Normalerweise spüre ich es kaum aber ich habe gerade das Gefühl, dass meine drei Fingern in Flammen stehen und ich würde sie mir abreißen wenn ich sie noch hätte! Ich habe die Dose mit auf Reisen genommen und nun ist sie hier nirgends! Aber die Diener haben alle Koffer ausgepackt!"
- Mia
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:47 pm
"Wurde die Kutsche durchsucht?", hakte Eleonora nach, ganz der klare, ruhige Kopf, der sie war. "Setz dich, Liebling, ich hole dir ein Glas Wein und gehe dann los um Ersatz zu suchen." Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie für andere Leute Besorgungen beschaffte oder sich Zugang zu Orten holte, an denen sie vielleicht ohne Liebäugelei niemals gelandet wäre. Das war in Ordnung, Alisander wusste darum und billigte es, solange es seinem Wohl diente. Sie wartete gar nicht erst auf die Bestätigung oder eine Verneinung und griff nach dem Krug, um daraus den roten Lebenssaft ihres Geliebten in ein bauchiges Glas fließen zu lassen. Wo auch immer die Kräuter waren, er würde keine Ruhe geben, ehe er sie gefunden oder Ersatz hatte. In den letzten Monaten war es schlimm mit seiner Hand geworden.
- Yannic
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:51 pm
Alisander kippte das Glas in einem einzigen Zug und sog den Wein ein als wäre er Sauerstoff. "Danke.." antwortete er knapp und betrachtete seine Hand. Er hasste ihren Anblick, die leicht geschwollenen Stumpen die dort anstelle von Kleinem- Zeige- und Ringfinger saßen. "Ich will mich nicht wie ein gottverdammter Invalide fühlen. Beeil dich. Bitte - wenn ich in den nächsten Tage vor den König oder seine Natter von Beraterin trete muss ich ohne schmerzen sein und darf auch nicht mehr unter der Wirkung des Rauchkrautes stehen. Nur ein klein wenig - keine zu hohe Dosis - nur gerade so viel, dass die Schmerzen vergehen und ich mich wieder sammeln kann. Anpassen kann. Das Wetter hier ist so verdammt feucht im Vergleich zum Osten - dort gibt es nichts außer Sand und Staub. Die Hitze hat mich glauben lassen, dass meine Finger in Brand stünden und dieses Gefühl hat mich bis hierher begleitet. Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, das war eine Teufelei dieser Hexe von Beraterin..."
- Mia
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Re: Kapitel 2
Mo Jun 12, 2017 6:54 pm
"Du hast noch einen Gast unten", informierte Eleonora, hielt dann in der Bewegung inne und kehrte zu Alisander zurück, um ihm über die Wange zu streichen, ehe sie sein Kinn anhob und ihn küsste. "Soll ich ihn wegschicken? Es hat keine Eile und du könntest dich ein wenig erholen." Natürlich hatte es keine Eile. Der Mann wollte Dinge, die ohnehin nicht wichtig waren. "Wir werden Ersatz finden. Hier gibt es die Kräuter, die du brauchst, wesentlich öfter."
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