- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 6:04 pm
"Faye? Was zur Hölle machst du denn hier?" Chadim wirkte überaus verdutzt, ehe ihm die Räucherschale und der Rauch auffiel. "Bei Gott! Faye! Rauschkräuter sind in der Bruderschaft strengstens verboten! Septim wird dich bestrafen wenn er das sieht!" in bestem Wissen und Gewissen eilte Chadim nach vorne um die Schale zu bedecken und dafür zu sorgen, dass dieser verdammte Rauch nicht durch die ganze Anlage drang. Er machte zwei Schritte näher, atmete einen tiefen Zug ein und blieb stehen. Dann machte er einen Schritt nach hinten, aber statt den Boden berührte er die Luft. Er schrie auf, stolperte und ruderte mit den Armen - doch statt auf den Boden zu knallen flog er langsam aber sich gen Decke wie ein Luftballon voll heißer Luft.
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 7:17 pm
Fayes Kichern wurde nur noch intensiver, sie hielt sich den Bauch, als sie Chadim zur Decke steigen sah und rollte sich auf den Rücken, um ihn beobachten zu können.
"Hui", lachte sie lauthals und rollte erneut herum, bis sie auf allen Vieren zurück zu der Räucherschale kriechen konnte, um das Tuch davon herunter zu ziehen. So direkt über dem Rauch war die Wirkung noch viel besser und Faye bemerkte mehr durch Zufall, dass es keine gute Idee war, lange Locken in die Ingredienzien zu hängen. Sie fischte sie unkoordiniert weg und beugte sich tiefer über den Dunst.
"Hui", lachte sie lauthals und rollte erneut herum, bis sie auf allen Vieren zurück zu der Räucherschale kriechen konnte, um das Tuch davon herunter zu ziehen. So direkt über dem Rauch war die Wirkung noch viel besser und Faye bemerkte mehr durch Zufall, dass es keine gute Idee war, lange Locken in die Ingredienzien zu hängen. Sie fischte sie unkoordiniert weg und beugte sich tiefer über den Dunst.
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 7:22 pm
Eigentlich wollte Chadim schreien - sie anbrüllen sie sollte ihn wieder herunter lassen, ihm helfen oder sonst etwas tun. Doch kein Wort verließ seine Lippen während sein Blick über Fayes sich bekringelnde Gestalt glitt und seine Pupillen sich weiteten. Er selbst glaubte einen wahren Stromstoß durch seinen Körper zu fühlen und betrachtete interessiert wie ein kleiner Setzling aus einem Finger wuchs, der eine seltsam Hölzerne Struktur zu bekommen schien.
"Das ist ja fantastisch..." nuschelte Chadim, während er mit dem Rücken an die Decke stieß und glaubte in den Stein selbst hinein fühlen zu können.
"Das ist ja fantastisch..." nuschelte Chadim, während er mit dem Rücken an die Decke stieß und glaubte in den Stein selbst hinein fühlen zu können.
- Stimmi
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 7:41 pm
Den restlichen Tag hatte Ari damit verbracht, entgegen seiner vorherigen Behauptung es sei Unsinn dies ohne Aufsicht der Assassinen zu machen, zu trainieren. Die Wassereimer waren nach wie vor eine gute Möglichkeit der Übung, auch wenn er inzwischen das Mindestmaß erfüllte und beide Eimer vollkommen gefüllt zehn Minuten lang mit ausgestreckten Armen halten konnte, so war es dennoch fordernd und gleichzeitig ablenkend. Danach versuchte er sich an dem, was er bei den anderen Lehrlingen der Assassinen gesehen hatte. Dem abrollen, wofür sie eigens angebracht Planken an den Dächern oder teilweise an den Wänden hatten, Liegestütz, das kämpfen mit den Fäusten, was seltsamerweise an einem dünnen, hölzernen Pfahl geübt wurde – er probierte sich an alledem, wie viel davon er jedoch richtig und falsch machte, konnte er kaum beurteilen. In jedem Fall fühlte sich sein Körper, als er endlich vom Hof und die Gänge trat bleischwer an und die rüde Abfuhr von Faye war bereits vergessen. Doch gerade als er den Entschluss gefasst hatte nur noch eine Katzenwäsche zu betreiben und danach, ohne fachliche Bettlektüre ins Bett zu gehen, bemerkte er aus einem der Zimmer das gut zwei Meter vor ihm lag Rauch. Ari stutzte, ging langsam näher und hörte dann die Stimmen von Chadim und Faye, auch wenn sie … anders klangen als sonst. Als er dann die Tür öffnete wurde ihm schnell bewusst was geschehen war. „Macisterica“, murmelte er, wissend was dieses Kraut für eine Wirkung haben konnte und welchen Zweck es eigentlich hatte. Es war bei den Magiern die aus höhergestellten Familien kamen seit zwei oder drei Jahren eine durchaus gängige Mode, mit diesem Kraut und dessen Rauschwirkung ganze Tage zu verbringen, Orgien abzuhalten und generell jede Form des Gelages zu genießen. Die paar Zeilen die sie nebenbei noch zu Papier brachten, zeigten sie dann jedem Studenten und berichteten Stolz von ihren „neusten Erkenntnissen die einzig durch eine spezielle Erweiterung des Geistes“ möglich gewesen war. „Wieviel davon hast du denn in die Schale gepackt?“ Fluchte Ari, sah panisch um sich um sich etwas vor den Mund zu binden, letztlich entschied er sich jedoch dazu, einfach ein Stück seines Ärmels abzureißen und dieses für den Schutz seiner Atemwege zu nutzen, da alles andere bereits streng nach dem Kraut roch. „Faye? Chadim?“ Er jetzt sah er, dass der andere an der Decke schwebte.
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 7:45 pm
"Ari!", trällerte die Angesprochene fröhlich und grinste ihm entgegen, die Pupillen so weit geweitet, dass das Blau ihrer Augen beinahe vollständig verschwand. "Chadim ... fliegt jetzt", erklärte sie das Offensichtliche und versuchte, mit beiden Händen Ari davon abzuhalten, die Schale fort zu bringen. "Hey! Hey!!"
- Stimmi
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 7:57 pm
Der Lehrling machte große Augen und schien mit der Situation sichtlich überfordert. „Nein du darfst das nicht – zumindest nicht in so rauen Mengen und im ganzen Raum verteilt. Man nimmt daraus kurze Züge. Eine Wasserpfeife, von mir aus auch eine normale Pfeife, aber in einer offenen Schale“, er sah nochmal nach oben. „Nein Chadim, nicht ans Fenster. Bei Gott nein, nein, nein! Bitte nicht.“ Er hüpfte nach oben oben, bekam das Bein des Heilers allerdings erst beim dritten Mal zu fassen und zog ihn dann, mehr schlecht als recht wieder in die Mitte des Raumes. Wie sollte er in denn von dort oben herunter bekommen? Ihn aufstechen damit die Luft entwich? Hektisch sah er sich um, ob er Chadim nicht irgendwo anbinden konnte. „Nein Faye“, die andere war wieder direkt über der Schale. Glücklicherweise war das Kraut noch nicht komplett verbrannt, große Teile konnte man, da Faye derart viel in die Schale gekippt hatte, erneut verwenden. Ari besann sich in seiner Verzweiflung auf das, was er heute gelernt hatte und streckte die Hand aus, spürte nach dem Feuer und der Hitze die stetig neue Rauchschwaden erzeugte. Er brauchte einen Moment, dann jedoch fand er es. Es war nur ein leichtes blecken von Feuer das noch übrig war, weswegen die arkane Kraft auch bei Ari innerhalb weniger Sekunden fokussiert war. Die Hitze wanderte von der Schale in seine Hand, woraufhin er die kleine Flamme mit beiden Händen ausdrückte. „So“, meinte er und suchte nach ein paar Tüchern, in die er das restliche Kraut einlegen konnte. „Faye du gehst vor die Tür und Chadim … versuch dich festzuhalten wenn ich dich gleich nach unten ziehe, ja?“
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:00 pm
"Du ... ausgemacht ...", murmelte Faye sichtlich wenig begeistert und tat absolut keinen Schritt in die Richtung, in die Ari sagte, sie solle verschwinden. Stattdesesn ließ sie sich einfach an Ort und Stelle auf den Boden fallen, die Nase noch in Nähe der Schale.
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:01 pm
"Hui!" meinte Chadim verschwörerisch Flüsternd, als sein Fuß aus dem nur lose gebundenen Schuh schlappte und den jungen Magier nur noch der einzelne Schuh blieb. Indes war es nun Chadim, der wie eine Gummischnur die der Magier zu lange gespannt hatte nach vorne und aus dem Raum schoss. Seine Geschwindigkeit verlangsamte sich recht schnell wieder und Chadim kullerte wie ein menschlicher Luftballon immer wieder gegen die Decke stoßend durch den langen Gang direkt durch das Fenster hinaus in den Innenhof.
- Stimmi
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:12 pm
„Nein!“ Schimpfte Ari, griff Faye etwas unfsanft unter beiden Armen und schleifte sie hinter sich her, ehe er sie neben der Tür zum Raum absetzte, damit sie dem Rauch nicht mehr direkt ausgesetzt war. „Chadim! Chadim bleib hier!“ Er wollte sich gar nicht ausmalen was passieren würde, wenn der Heiler über die Dächer der Stadt schwebte. Doch noch bevor Ari den Älteren erreichen konnte, war dieser über die Brüstung geschwebt, sodass der Lehrling nur einen Ausweg sah. Er wusste das auf dieser Hohe und auf dieser Seite des Innenhofs eine Planke befestigt war, mit der er noch vor ein paar Stunden das Abrollen geübt hatte. „Nun hoffentlich hab ich das drauf, andernfalls brech ich mir die Beine wenn das nicht klappt.“ Er rannte so schnell er konnte los, sprang über die Brüstung auf die hölzerne Planke, nutzte deren Schwung da sich diese nach unten und dann wieder nach oben bog und sprang dann. Für einen Augenblick fühlte er sich im Momentum des Sprungs schwerelos. Als würde die gesamte Welt die Luft anhalten, ja selbst die Zeit schien nicht weiter existent. Doch dieser Zustand hielt nur für einen Atemzug an. Dann besann Ari sich auf das, was er eigentlich tun wollte, packte Chadim an beiden Beinen und sauste zusammen mit ihm in den Innenhof. Leider war die Fliehkraft des anderen nicht derart stark, sodass Chadim mit einem zusätzlichen Gewicht beinahe senkrecht nach unten gegangen war. „Verdammt“, murmelte Ari, der der Länge nach auf dem Schotter des Übungsplatzes gelandet war, Chadims Bein noch immer fest umklammert. „Gehts dir gut?“
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:15 pm
Ihrer neuen Spaßquelle beraubt hatte Faye sich auf die Füße gekämpft und war Ari und Chadim hinterher getaumelt, jetzt lehnte sie schwerfällig an der Brüstung, die den Innenhof im ersten Stock umsäumte und runzelte die Stirn. Wenn die fliegen konnten ... Umständlich lehnte sie sich weiter über die gemauerte Brüstung, ehe sie ihre Beine hinauf bugsierte und sich - an einem der Pfeilfer festhaltend - in die Hocke begab. Soooo hoch sah das gar nicht aus. Das war bestimmt ein Kinderspiel.
- Stimmi
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:24 pm
„Chadim ...“, der andere schien sich nichts wirklich schweres getan zu haben, denn nach einer kurzen Verwirrung fing der andere wieder an zu lachen. Andererseits war er noch immer vom Kraut berauscht. „Ohne nein … Faye! Faye bleibt da stehen.“ Er sah wie sie langsam über die Brüstung kletterte und vermutlich gleich kopfüber auf den gepfalsterten Weg des Innenhofes knallen würde. „Chadim komm her.“ Er band den anderen mit einem straffen Doppelknoten an dem Stamm fest, in dem die Lehrlinge normalerweise den Faustkampf trainierten und an dem glücklicherweise verschiedene Seile hingen, die den Schülern in der Regel um die Taille gebunden wurden, damit sie die richtige Entfernung zum Gegner einschätzen konnten und nicht zu weit nach hinten wichen. „Faye!“ Er schrie inzwischen, doch sie schien ihn kaum wahrzunehmen. „FAYE!“ Wiederholte er noch lauter, doch es half nichts. Sie sprang. Ari hechtete nach vorn, würde es jedoch nicht rechtzeitig schaffen ihren Kopf, Rücken oder sonstwas vor dem Aufprall auf die harten Steine zu bewahren. Doch letztlich war es nicht die Magierin, sondern der Lehrling, der das harte Pflaster spürte. Er hatte im letzten Moment die Arme ausgestreckt und sie somit noch zu fassen bekommen. Doch plötzliche Gewicht war allerdings zu viel für den, eher semi in Form gebrachten, angehenden Zauberweber, sodass er rücklings auf den Steinen landete. Die Luft wurde ihm mit einem Mal aus den Lungen gedrückt und einen Augenblick lang glaubte er, nicht mehr atmen zu können. Natürlich war dem nicht so, doch ein dumpfes Pochen ging dafür von seinem Kopf aus.
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:29 pm
Faye war gerade im Begriff wieder aufzuspringen, als sie eine kräftige Hand an der Schulter packte und auf den Knien hielt. "Was in Namen des Nachtengels ist denn hier los?" Septims Stimme. Scharf und schneidend wie ein Messer. Er warf einen Blick zu Chadim, der irgendwo im Geäst des Baumes hing und nur langsam wieder zu Boden glitt während die Wirkung des Rauchkrautes nachzulassen schien.
Er blickte zu Ari, sich noch immer den Kopf hielt zu Faye die im Begriff war aufzustehen und nur von einem schmerzhaften Druck auf den Boden gezwungen wurde, als Septims Finger sich unter ihr Schulterblatt schoben und dort einen Muskel punktierte.
Er blickte zu Ari, sich noch immer den Kopf hielt zu Faye die im Begriff war aufzustehen und nur von einem schmerzhaften Druck auf den Boden gezwungen wurde, als Septims Finger sich unter ihr Schulterblatt schoben und dort einen Muskel punktierte.
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:35 pm
"Fliegen ... geflogen ...", fusselte Faye undeutlich zusammen und konnte sich den schmerzerfüllten Schrei nicht verkneifen, der sie dazu brachte, verzweifelt zu versuchen, aus Septims Griff zu entkommen. Es gestaltete sich als unmöglich. Der Mann mochte vielleicht zwanzig Kilo mehr wiegen wie sie selbst, aber die körperliche Stärke, die er ihr voraus hatte, ließ ihm leichtes Spiel. "AU!", wiederholte sie deutlicher, aber ihr Kopf tat so gar nichts, die Situation neu einzuordnen. Sie sah immer noch Chadim in der Luft herum schweben, wenn auch tiefer jetzt und wollte das auch. Sofort, wenn es bitte möglich war. Dass sie dem Kraut schon mindestens zehn Minuten ausgesetzt gewesen war, als Chadim gekommen war, konnte sie gerade kaum erklären. Machte das einen Unterschied? Ja?
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:40 pm
Septim betrachtete die andere, schob ihr Gesicht hin und her, inspizierte ihre geweiteten Pupillen in deren innerem etwas goldenes zu leuchten schien. Dann wanderte seine Aufmerksamkeit zu Chadim und er seufzte, als er erkannte was hier gerade geschah. "Macisterica."
Konnte er in dieser Gilde denn keine zwei Minuten seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richten als auf Neuankömmlinge oder Jünglinge?
Septim zischte ungehalten, als er aus einer seiner tausend Taschen eine kleine, dunkel glänzende Nadel hervorholte. Ohne ein weiteres Wort stach er das Thaurhil in Fayes Nacken, dort wo eine kleine Vene entlang lief und zog sie nach zwei Sekunden wieder heraus. Fünf weitere Sekunden vergingen unter dem Zetern der Magierin, ehe Chadim - nun nicht mehr von Fayes Magie umflossen - auf den Hosenboden plumpste.
Konnte er in dieser Gilde denn keine zwei Minuten seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes richten als auf Neuankömmlinge oder Jünglinge?
Septim zischte ungehalten, als er aus einer seiner tausend Taschen eine kleine, dunkel glänzende Nadel hervorholte. Ohne ein weiteres Wort stach er das Thaurhil in Fayes Nacken, dort wo eine kleine Vene entlang lief und zog sie nach zwei Sekunden wieder heraus. Fünf weitere Sekunden vergingen unter dem Zetern der Magierin, ehe Chadim - nun nicht mehr von Fayes Magie umflossen - auf den Hosenboden plumpste.
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:49 pm
"Steh auf Emerson," Septims Stimme erklang direkt neben dem Ohr seines Ziehsohns, welcher sofort die Augen aufschlug und im Bruchteil einer Sekunde hellwach war. Die Zeichen einer jahrelangen Ausbildung. "Du hast Faye Macisterica gebracht, nicht wahr?" hakte er kurz nach ohne eine Antwort abzuwarten. "Sie hat die frischen Blätter im großen Stil verbrannt und sich einer kleinen Überdosis ausgesetzt. Ihr geht es soweit gut. Aber das ist nur Aris Eingreifen zu verdanken. Sie schläft jetzt. Sieh bitte nach ihr - ich will das jemand die Nacht über bei ihr ist, nachdem ich sie mit Thaurhil betäubt habe."
Seine Worte waren sanft und er klopfte seinem Sohn auf die Schulter. "Du holst den Schlaf bald nach."
Seine Worte waren sanft und er klopfte seinem Sohn auf die Schulter. "Du holst den Schlaf bald nach."
- Cat
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 8:58 pm
Das durfte doch alles nicht wahr sein. Wortlos erhob er sich von seinem Platz und schob die Beine aus dem Bett, sich von den wenigen Stunden Schlaf verabschiedend, die ihm nach Auftrag und Mission übrig geblieben waren und nickte lediglich knapp, bevor er wieder nach der Ausrüstung griff und sie überzog. Jedwede Müdigkeit war längst aus seinem Organismus draußen als er sich schweigend an Septim vorbeischob und zur Tür übertrat. Es konnte nicht wahr sein - fünf Stunden, er hatte nicht viel länger als fünf Stunden Schlaf gehabt und während dieser fünf Stunden hatte Faye sich eine Überdosis verpasst, der kleine Magierzögling spielte sich als heldenhafter Retter auf und er durfte am Ende alles wieder ausbaden.
Sein Rücken protestierte, als er die Schließen im Laufen schloss und dann Gang um Gang hinter sich brachte. Er hätte ihr dieses verflixte Kraut niemals bringen dürfen, er hätte nicht einmal nachgeben sollen, als sie darum gebeten hatte, hier rauszukommen. Vor dem Rest der Bruderschaft war er derjenige, der für die beiden verantwortlich war und mit jeder noch so kleinen Aktion gaben sie ihnen mehr und mehr Grund, die Entscheidung zu bereuen, sie überhaupt hier aufgenommen zu haben. Vielleicht war der Zweifel an seiner eigenen Urteilsfähigkeit gar nicht so weit hergeholt.
Sein Rücken protestierte, als er die Schließen im Laufen schloss und dann Gang um Gang hinter sich brachte. Er hätte ihr dieses verflixte Kraut niemals bringen dürfen, er hätte nicht einmal nachgeben sollen, als sie darum gebeten hatte, hier rauszukommen. Vor dem Rest der Bruderschaft war er derjenige, der für die beiden verantwortlich war und mit jeder noch so kleinen Aktion gaben sie ihnen mehr und mehr Grund, die Entscheidung zu bereuen, sie überhaupt hier aufgenommen zu haben. Vielleicht war der Zweifel an seiner eigenen Urteilsfähigkeit gar nicht so weit hergeholt.
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:03 pm
"Es ist alles in Ordnung Emerson," beruhigte Septim ihn. "Niemand hat diese nächtliche Eskapade mitbekommen und Faye konnte nichts dafür. Die Kräuter warne zu frisch und Chadim wusste nicht wie man richtig handeln soll," erklärte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und auch ich habe nichts gesehen und nichts gehört."
- Cat
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:25 pm
"Chadim hängt also auch noch mit drin?", war die einzige gereizte Gegenfrage, zu der Emerson im Stande war als der sich auf dem Gang noch einmal zu dem Älteren herumdrehte und sein Gesicht im Halbdunkeln musterte.
"Wir haben 38 Menschen getötet - ihretwegen, damit sie sicher ist und statt jemandem Bescheid zu geben - wie sie es mir vor nicht ganz sechs Stunden versprochen hat, hat sie sich jetzt zugedröhnt. Statt irgendjemanden ins Vertrauen zu ziehen und zu fragen, wie sie sie benutzen soll, hat sie wieder und wieder auf eigene Faust entschieden. Das Feuer, der Angriff, die Kräuter - wie weit soll es noch gehen? Was kommt als Nächstes? Nimmst du Aristeas demnächst bei den Novizen auf, weil er sich dazu entscheidet, dass ein Leben in der Bruderschaft erfüllender für ihn wäre und ein magisch begabter Assassine doch ganz praktisch wäre? Irgendjemand muss einen Schlussstrich unter diesen ganzen Eskapaden ziehen. Sie machen die Bruderschaft lächerlich und ich beende das jetzt."
"Wir haben 38 Menschen getötet - ihretwegen, damit sie sicher ist und statt jemandem Bescheid zu geben - wie sie es mir vor nicht ganz sechs Stunden versprochen hat, hat sie sich jetzt zugedröhnt. Statt irgendjemanden ins Vertrauen zu ziehen und zu fragen, wie sie sie benutzen soll, hat sie wieder und wieder auf eigene Faust entschieden. Das Feuer, der Angriff, die Kräuter - wie weit soll es noch gehen? Was kommt als Nächstes? Nimmst du Aristeas demnächst bei den Novizen auf, weil er sich dazu entscheidet, dass ein Leben in der Bruderschaft erfüllender für ihn wäre und ein magisch begabter Assassine doch ganz praktisch wäre? Irgendjemand muss einen Schlussstrich unter diesen ganzen Eskapaden ziehen. Sie machen die Bruderschaft lächerlich und ich beende das jetzt."
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:31 pm
Emerson bekam eine Maulschelle. Eine Bestrafung, die er zuletzt erhalten hatte als er zehn Jahre alt gewesen und allzu laut gegen Septims Entscheidung aufbegehrt hatte. "Es reicht," antwortete Septim in einem mörderischen Tonfall und sah seinen Sohn an. "Du hast dich in dieses Mädchen verliebt und es ist aus gutem Grund verboten. Ich hätte etwas dagegen unternehmen sollen als ich es noch konnte, aber ich habe es nicht getan weil ich selbst deine Mutter geliebt habe und ich nicht so doppelzüngig bin um das durchziehen zu können. Ich habe dich also verteidigt, als du die Dummheit begangen hast sie zu retten und dabei beinahe dein ganzes Potential zerstört hättest. Ich habe zusammen mit den anderen Ältesten dafür gesorgt, dass du deinen Finger nicht verlierst und ich habe dafür gesorgt, dass der Magister stirbt. Ich habe sooft ein Auge zugedrückt bei Faye und bei dir und ich lass mich jetzt nicht von meinem eigenen Sohn anschreien, weil ich zu nachlässig mit ihm und seinen Freunden war. Du willst das beenden? Dann los. Geh - aber ich komme mit und werde mich einmischen wenn ich es für nötig erachte und was auch immer ich sage ist Gesetz. Hast du mich verstanden?"
- Cat
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:39 pm
"Was wolltest du dagegen unternehmen? Den alten Regeln folgen und dafür sorgen, dass sie den nächsten Morgen nicht mehr erlebt, so wie es die alten Meister getan haben?", folgte augenblicklich die Antwort des Jüngeren, der nicht einmal die Hand bei dem Schlag gehoben hatte, den Blick noch immer nicht vom Gesicht seines Vaters abgewandt.
"Ich kenne die Regeln gut genug, Vater. Du hast sie mich gelehrt seit ich alt genug war, um sie zu verstehen und du solltest gut genug wissen, dass ich nicht ihretwegen diese Bruderschaft verraten werde. Nenn es eine Dummheit, nenn es vergeudetes Potenzial, als ich mich dazu entschieden habe, eine Unschuldige zu retten. Ich weiß, was du und die anderen getan haben und ich habe es in keiner Sekunde jemals vergessen, weil es ständig jemand Neuen gibt, der mich wieder und wieder daran erinnert, aber nicht ich habe zwanzig Wachen ermordet, sondern du. Meinetwegen. Ich habe vor dem Rat nicht einen einzigen Ton davon erwähnt, weil es genauso meine Verantwortung ist, wie die beiden außer Kontrolle geratenen Magier."
"Ich kenne die Regeln gut genug, Vater. Du hast sie mich gelehrt seit ich alt genug war, um sie zu verstehen und du solltest gut genug wissen, dass ich nicht ihretwegen diese Bruderschaft verraten werde. Nenn es eine Dummheit, nenn es vergeudetes Potenzial, als ich mich dazu entschieden habe, eine Unschuldige zu retten. Ich weiß, was du und die anderen getan haben und ich habe es in keiner Sekunde jemals vergessen, weil es ständig jemand Neuen gibt, der mich wieder und wieder daran erinnert, aber nicht ich habe zwanzig Wachen ermordet, sondern du. Meinetwegen. Ich habe vor dem Rat nicht einen einzigen Ton davon erwähnt, weil es genauso meine Verantwortung ist, wie die beiden außer Kontrolle geratenen Magier."
- Yannic
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:43 pm
"Sie haben die Klinge gegen dich erhoben und waren keine Unschuldigen mehr," erwiderte Septim nur ließ dann jedoch die Schultern sinken. "Was machen wir hier? Das ist nicht das was das Kredo uns lehrt - gegenseitige Beschuldigungen aus Wut gesprochen - wir sind mehr als das." Septim schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief ein und aus.
"Wir müssen Schulter an Schulter stehen Emerson und das Problem lösen. Ari wird kein Assassine und Faye muss ihre Magie wieder unter Kontrolle bekommen - wenn das erledigt ist, können wir für sie beide eine neue Heimat finden. Das hier ist kein Ort für sie."
"Wir müssen Schulter an Schulter stehen Emerson und das Problem lösen. Ari wird kein Assassine und Faye muss ihre Magie wieder unter Kontrolle bekommen - wenn das erledigt ist, können wir für sie beide eine neue Heimat finden. Das hier ist kein Ort für sie."
- Cat
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:47 pm
"Das Kredo lehrt uns viel nicht, das für unser Weiterleben sinnvoller wäre", raunte Emerson lediglich zur Antwort zurück und schüttelte den Kopf, weil er sich nicht so einfach wieder beruhigen wollte, wie es Septim ihm gerade vorlebte. Er konnte keinen Schalter umlegen und wieder ruhig und besonnen wirken, insbesondere nicht nach dem, was jetzt erneut passiert war und nach dem Magenhieb, den Faye ihm einmal mehr mit ihrer Entscheidung verpasst hatte. Sie war erschreckend gut darin unverbindlich zu bleiben.
"Der Junge trainiert mit den Novizen. Bevor du meine Probleme zu lösen beginnst und neben mir stehst, um Händchen zu halten, rede mit dem Jungen. Ich bin alt genug, um allein mit Faye zu sprechen, ohne mich beeinflussen zu lassen."
"Der Junge trainiert mit den Novizen. Bevor du meine Probleme zu lösen beginnst und neben mir stehst, um Händchen zu halten, rede mit dem Jungen. Ich bin alt genug, um allein mit Faye zu sprechen, ohne mich beeinflussen zu lassen."
- Mia
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:53 pm
Die Tür zu Fayes Zimmer wurde aufgerissen, rutschte der eintretenden Person aus den Fingern und knallte gegen die Steinwand, aus denen der Raum bestand. Adrenalin schoss Faye durch die Adern und sie saß mit einem so heftigen Ruck in dem Bett, dass sie mehrere Sekunden brauchte, um sich zu orientieren. Oder auch nicht. Das hier war nicht ihr Zimmer. Wenn sie schon keine persönlichen Dinge hatte, so hätte doch wenigstens die Tasche von Emerson noch in einer Ecke stehen müssen und das Fenster zeigte in die falsche Richtung. Wie war sie hierhergekommen ...? Und warum zum Teufel stank sie so gotterbärmlich?
Erst da besann sie sich auf die Gestalt, die eben die Tür aufgerissen hatte und sie nun genauso geräuschvoll wieder zuknallte. Hätte sie nicht in dem kurzen Moment den Umriss gesehen und erkannt, wäre sie wohl endgültig aus dem Bett gesprungen, aber auch so war genug Spannung in der Aura des andere, dass sie vorsichtshalber ein ganzes Stück zurück rutschte. "Em?"
Erst da besann sie sich auf die Gestalt, die eben die Tür aufgerissen hatte und sie nun genauso geräuschvoll wieder zuknallte. Hätte sie nicht in dem kurzen Moment den Umriss gesehen und erkannt, wäre sie wohl endgültig aus dem Bett gesprungen, aber auch so war genug Spannung in der Aura des andere, dass sie vorsichtshalber ein ganzes Stück zurück rutschte. "Em?"
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:54 pm
Ari hatte sich, nachdem man ihn bis in den Gang begleitet hatte in dem sein Zimmer war, einfach auf das Bett gelegt und die Augen geschlossen. Der Aufprall des Hinterkopfs auf den massiven Stein war nicht ohne gewesen und selbst jetzt drehte sich seine Welt noch ein wenig. Dazu kam ein stechender Schmerz der von seinem Steiß ausging. Vermutlich hatte er sich irgendetwas geprellt oder gestaucht, in jedem Fall nichts irreparabel schlimmes, dafür konnte er sich noch zu gut im Bett hin und her wälzen. Doch lange war ihm dies nicht vergönnt, denn kurz nachdem er die Augen fest geschlossen hatte, klopfte es energisch an der Tür. „Ja?“ Fragte der angehende Zauberweber, wobei er sich eigentlich hätte denken können, dass er zu dem Vorfall noch einmal befragt werden würde.
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Re: Kapitel 3
Do Jun 15, 2017 9:57 pm
Septim öffnete die Tür, trat hinein und schloss sie zugleich in solch einer fließenden Bewegung, dass er auch genauso gut einfach im Raum hätte erscheinen können. "Guten Abend Ari," Septim trat einige Schritte auf den jungen Magier zu und setzte sich dem Jungen gegenüber auf einen Stuhl. "Du hast heute Mittag die Übung der jungen Novizen nachgemacht wie ich gehört habe."
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