- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:33 pm
"Ich bin nicht gefragt worden. Ich habe niemals die Entscheidung getroffen, die Zirkel zu verlassen. Der König tauchte eines Tages auf und nahm mich mit, Faye. Seither gehöre ich ihm statt den Templern und wenn mir das Schicksal der Magier gleichgültig wäre, dann säße ich jetzt nicht hier und würde alles tun, um zu verhindern, dass zwei Magier den Templern in die Hände fallen, verstehst du das nicht?", setzte Lyra der Jüngeren entgegen und schüttelte den Kopf, weil sie nicht begriff, wie einfach die Sicht dieses jungen Dings war, das vor ihr saß. Diese Welt bestand nicht bloß aus Schwarz und Weiß und sie würde nicht einfach alles stürzen können, ohne einen Plan, wie sie es wieder aufrichten wollte, sonst tauschte sie Diktator nur gegen neuen Diktator aus.
"Faye. Begreifst du denn nicht, dass um etwas zu verändern mehr dazu gehört, als in einen Zirkel einzubrechen und Magier zu befreien? Wir haben zu wenig und wir können sie nicht schützen. Nicht mit so vielen Templern und einem Inquisitor in der Stadt. Wir können ihnen gar nichts entgegen setzen, wenn sie uns erst blockieren."
"Faye. Begreifst du denn nicht, dass um etwas zu verändern mehr dazu gehört, als in einen Zirkel einzubrechen und Magier zu befreien? Wir haben zu wenig und wir können sie nicht schützen. Nicht mit so vielen Templern und einem Inquisitor in der Stadt. Wir können ihnen gar nichts entgegen setzen, wenn sie uns erst blockieren."
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:35 pm
"Das könnt ihr nicht machen!" schrie der junge Magier und warf sich gegen die Ketten aus Thaurhil, welche man ihm um Arme und Beine gewickelt hatte. "Wir sind auch Menschen! Ihr habt kein Recht und es ist mit Sicherheit nicht Gottes Wille, dass ihr dreckigen Schweine uns anfasst oder uns tötet!"
Die Worte hallten durch die engen Gänge der Katakomben, während sich Cassian versuchte gegen seine Ketten zu sträuben. "Und ich werde nicht mehr länger mit ansehen, wie ihr dreckigen Schweine uns behandelt als wären wir Vieh! Das schwöre ich euch!"
Der Inquisitor hatte genug gehört und schritte langsam auf den Jungen zu. "Den Wunsch kann ich dir erfüllen," raunte er leise und nahm das Gesicht des Jungen in beide Hände, ehe er er die Daumen auf dessen Augen legte und unter den tobenden Schreien des Magiers zudrückte.
Der Zauberweber riss den Kopf hin und her, während das Blut aus seinen Augenwinkeln und über sein Gesicht floss. De Vere, welcher den Jungen festhielt schien sich ganz offenbar höchst unwohl zu fühlen, wagte es jedoch nicht im Beisein des Inquisitors auch nur ein Wort zu sagen.
"Der hier wird uns nicht sagen wo seine Freunde sind De Vere - bring ihn nach oben zu den anderen und bewache ihn. Ich werde indes die letzten Ratten aus ihrem Nest räuchern!"
Die Worte hallten durch die engen Gänge der Katakomben, während sich Cassian versuchte gegen seine Ketten zu sträuben. "Und ich werde nicht mehr länger mit ansehen, wie ihr dreckigen Schweine uns behandelt als wären wir Vieh! Das schwöre ich euch!"
Der Inquisitor hatte genug gehört und schritte langsam auf den Jungen zu. "Den Wunsch kann ich dir erfüllen," raunte er leise und nahm das Gesicht des Jungen in beide Hände, ehe er er die Daumen auf dessen Augen legte und unter den tobenden Schreien des Magiers zudrückte.
Der Zauberweber riss den Kopf hin und her, während das Blut aus seinen Augenwinkeln und über sein Gesicht floss. De Vere, welcher den Jungen festhielt schien sich ganz offenbar höchst unwohl zu fühlen, wagte es jedoch nicht im Beisein des Inquisitors auch nur ein Wort zu sagen.
"Der hier wird uns nicht sagen wo seine Freunde sind De Vere - bring ihn nach oben zu den anderen und bewache ihn. Ich werde indes die letzten Ratten aus ihrem Nest räuchern!"
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:35 pm
"Also ist davonlaufen deine Lösung? Sie einfach sterben lassen, damit wir irgendwo anders neu anpacken können? In der Hoffnung, es könnte funktionieren, muss aber nicht?"
Das war etwas, was sie weder akzeptieren konnte noch wollte. Ein ganz, ganz dummer Plan reifte da in ihrem Inneren und sie fragte sich, ob sie Lyra auch nur ein Stück weit vertrauen konnte, wenigstens genug, um ihn durchzuziehen.
Das war etwas, was sie weder akzeptieren konnte noch wollte. Ein ganz, ganz dummer Plan reifte da in ihrem Inneren und sie fragte sich, ob sie Lyra auch nur ein Stück weit vertrauen konnte, wenigstens genug, um ihn durchzuziehen.
- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:40 pm
"Was willst du denn tun? Aufbrechen und in einen Zirkel einbrechen, der unter der Herrschaft von Templern steht? Sie legen uns gemeinsam mit ihnen in Thauril und werden uns öffentlich hinrichten und niemand wird kommen, um uns zu befreien", lautete ihre Antwort. "Denkst du, sie werden es so einfach machen? Sie werden jeden der Menschen finden, die uns am Herzen liegen und sie werden sie vor unseren Augen foltern bis sie dabei sterben. Sie werden jeden einzelnen der Templer über uns rutschen lassen, nur weil es ihnen Spaß macht. Damit wir uns den Tod wünschen, bevor sie uns hinrichten. Wenn du helfen willst, dann lass es hier gut sein - dann konzentriere dich auch auf die Nicht-Magier der Städte. Organisiere dir Hilfe aus den verschiedensten Schichten der Gesellschaft aber brich nicht einfach ohne einen Plan auf und hoffe darauf, dass du damit Erfolg hast. Das ist Wahnsinn."
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:49 pm
Ein zweites Glas Alkohol folgte dem ersten. Es stellte sich weder die betäubende Wirkung ein, die Faye sich davon erhofft hatte, noch fühlte sie sich in irgendeiner Art und Weise leichter. Der rauchige Nachgeschmack blieb ihr im Mund, als sie von dem Stuhl aufstand und die Augen schloss, die Finger um die Tischkante geklammert, um sich Halt zu geben - und das nicht, weil sie schwankte.
Emerson hatte Recht, Lyra hatte Recht - nur ihr Gewissen konnte es nicht akzeptieren. Wollte nicht aufgeben und all die Menschen dort drinnen ihrem Schicksal überlassen. Das würde sie müssen, wenn sie auf Lyra hörte. Hilfe aus der Gesellschaft - sie war eine Geächtete. Wo sie auch auftauchte, sie würde alles andere als offene Türen bekommen, egal an welcher Stelle sie begann und es war den Leuten nicht einmal zu verübeln, wenn man bedachte, was mit denen geschah, die auch nur ansatzweise jemals mit ihr in Kontakt getreten waren.
"Die Hände in den Schoß legen und zusehen ist die Alternative?", hakte Faye noch einmal leise nach, schief lächelnd. "Nicht zu wissen, ob wir überhaupt aus der Stadt kommen, um noch etwas zu bewirken?"
Emerson hatte Recht, Lyra hatte Recht - nur ihr Gewissen konnte es nicht akzeptieren. Wollte nicht aufgeben und all die Menschen dort drinnen ihrem Schicksal überlassen. Das würde sie müssen, wenn sie auf Lyra hörte. Hilfe aus der Gesellschaft - sie war eine Geächtete. Wo sie auch auftauchte, sie würde alles andere als offene Türen bekommen, egal an welcher Stelle sie begann und es war den Leuten nicht einmal zu verübeln, wenn man bedachte, was mit denen geschah, die auch nur ansatzweise jemals mit ihr in Kontakt getreten waren.
"Die Hände in den Schoß legen und zusehen ist die Alternative?", hakte Faye noch einmal leise nach, schief lächelnd. "Nicht zu wissen, ob wir überhaupt aus der Stadt kommen, um noch etwas zu bewirken?"
- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 2:55 pm
"Faye. Was du brauchst, ist eine Rebellion mit genug Schlagkraft, um dich offen gegen die Templer und die Kirche zu stellen. Du brauchst mehr Leute. Für heute können wir nur den Rückzug antreten, bevor sie damit beginnen jedes einzelne Haus dieser Stadt auszubrennen, um uns zu finden. Wir müssen hier raus - dringend, denn so leid es mir tut - diese Magier dort sind tot. Wir können ihnen nicht mehr helfen", versuchte Lyra es weiterhin, weil sie schon ahnte, dass die jüngere und weit impulsivere Magierin sonst gleich aufbrechen würde, um ihre Freunde zu retten und sich dabei in Teufels Küche bringen würde. Niemand würde es ihr verzeihen, wenn sie sie einfach so gehen ließ.
"Geh mit mir gemeinsam in die Hauptstadt. Dieser Ort hier ist verbrannter Boden für dich. Sprich mit dem König über das, was du vor hast. Ich versuche dich zu unterstützen aber bring dich nicht heute Nacht in Gefahr. Wenn schon nicht um deinetwillen dann wenigstens für deine Freunde dort im Zirkel. Wenn du stirbst, war ihr Tod bedeutungslos."
"Geh mit mir gemeinsam in die Hauptstadt. Dieser Ort hier ist verbrannter Boden für dich. Sprich mit dem König über das, was du vor hast. Ich versuche dich zu unterstützen aber bring dich nicht heute Nacht in Gefahr. Wenn schon nicht um deinetwillen dann wenigstens für deine Freunde dort im Zirkel. Wenn du stirbst, war ihr Tod bedeutungslos."
- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:01 pm
Still in den Schatten verborgen lauschte er den schweren Schritten der Templer, die durch die Gänge hallten, die Augen geschlossen, weil es leichter war in der völligen Dunkelheit blind Orientierung zu finden, statt von Fackeln und Kerzen geblendet zu werden. Die Geheimgänge, die in den Zirkel führten, waren längst nicht so geheim, wie die Magier geglaubt hatten und auf dem Weg hatte er mehr als nur einen einzigen Templer aus dem Weg räumen müssen, bevor die Alarm geschlagen hatten. Blut bedeckte die Klingen bereits seit geraumer Zeit, die Schreie der Magier hatten ihn seit seiner Ankunft hier im Zirkel begleitet - das laute, wahnsinnige Schreien vor Schmerzen, das ihm selbst jetzt noch einen Schauder über den Rücken jagte, weil er sich nicht ausmalen wollte, was die Templer ihnen antaten.
Ab und an hatten Leichen von flüchtigen Magiern seine Wege gekreuzt. Ein paar von ihnen brabbelten unverständliche Worte in das Nichts hinein, andere begannen sich allmählich aufzulösen, auf den Körpern anderer wuchsen Pilze. Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in das Luft, das Knistern von großen Feuern drang vom Innenhof des großen Gebäudes durch die kleinen Fenster, die zu hoch angebracht waren, um die Gang, in dem er sich jetzt verborgen hielt, gänzlich auszuleuchten. Nur vereinzelt fielen Lichtspiegelungen an die Steinwände.
Ohne einen Laut zu verursachen schob er sich weiter durch die Schatten. Der Rückweg war sicher - jetzt galt es nur noch ein paar der Magier zu finden, die er noch retten konnte und sie hier rauszubringen. Der Kampf gegen die Templer war sinnlos, sie waren zu zahlreich, zu gut gerüstet.
Ab und an hatten Leichen von flüchtigen Magiern seine Wege gekreuzt. Ein paar von ihnen brabbelten unverständliche Worte in das Nichts hinein, andere begannen sich allmählich aufzulösen, auf den Körpern anderer wuchsen Pilze. Der Geruch von verbranntem Fleisch lag in das Luft, das Knistern von großen Feuern drang vom Innenhof des großen Gebäudes durch die kleinen Fenster, die zu hoch angebracht waren, um die Gang, in dem er sich jetzt verborgen hielt, gänzlich auszuleuchten. Nur vereinzelt fielen Lichtspiegelungen an die Steinwände.
Ohne einen Laut zu verursachen schob er sich weiter durch die Schatten. Der Rückweg war sicher - jetzt galt es nur noch ein paar der Magier zu finden, die er noch retten konnte und sie hier rauszubringen. Der Kampf gegen die Templer war sinnlos, sie waren zu zahlreich, zu gut gerüstet.
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:04 pm
Hatte sie Emerson irgendetwas davon gesagt, sie hätte Angst vor all den Veränderungen? Warum nur hatte sie überhaupt zugesagt, keine Alleingänge mehr zu machen und schlimmer noch: warum fühlte sie sich trotz der Art und Weise seiner Abfuhr so sehr daran gebunden?
"Was sollte sie daran hindern, es zu tun? Wenn sie uns im Zirkel nicht finden, werden sie mit der Stadt weitermachen, das weißt du ebenso gut wie ich", gab Faye dennoch zurück. "Nur, weil wir gehen und sie uns in der Stadt nicht sofort orten können, wenn dreihundert andere ihre Magie oder ihr Leben gelassen haben, werden sie nicht aufhören, uns zu suchen, Lyra. Sie werden jeden Stein umdrehen und nicht aufhören. Selbst der König kann uns nicht schützen, das hast du eindrucksvoll genug dargestellt."
Warum sollten sie überhaupt aufbrechen und einen Krieg im Norden verhindern, wenn einer hier vor ihrer Nase tobte? Die Bruderschaft war das nächste Ziel, das sie ins Auge fassen würden und sie wusste nicht, was es mit Emerson anstellen würde, wenn er zurückkehrte und das Haus und alle Assassinen wären tot. Ihretwegen.
Wie sie es drehte und wendete, sie kam zu keiner Lösung. "Pack deine Sachen - oder besser gesagt, nimm, was du dabei hattest, als du hierher kamst. Wir haben keine Zeit."
"Was sollte sie daran hindern, es zu tun? Wenn sie uns im Zirkel nicht finden, werden sie mit der Stadt weitermachen, das weißt du ebenso gut wie ich", gab Faye dennoch zurück. "Nur, weil wir gehen und sie uns in der Stadt nicht sofort orten können, wenn dreihundert andere ihre Magie oder ihr Leben gelassen haben, werden sie nicht aufhören, uns zu suchen, Lyra. Sie werden jeden Stein umdrehen und nicht aufhören. Selbst der König kann uns nicht schützen, das hast du eindrucksvoll genug dargestellt."
Warum sollten sie überhaupt aufbrechen und einen Krieg im Norden verhindern, wenn einer hier vor ihrer Nase tobte? Die Bruderschaft war das nächste Ziel, das sie ins Auge fassen würden und sie wusste nicht, was es mit Emerson anstellen würde, wenn er zurückkehrte und das Haus und alle Assassinen wären tot. Ihretwegen.
Wie sie es drehte und wendete, sie kam zu keiner Lösung. "Pack deine Sachen - oder besser gesagt, nimm, was du dabei hattest, als du hierher kamst. Wir haben keine Zeit."
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:10 pm
Völlig unvermittelt und wie aus dem Nichts legte sich eine starke Hand auf Emersons Schulter. "Wen haben wir denn da?" die Stimme des Inquisitors war kalt und schneidend, seine Worte scharf wie ein Eiszapfen.
Der Andere riss Emerson an der Schulter herum und legte ihm eine Hand auf die Wange. Emerson spürte, wie etwas in ihm sich zusammenzog, sich festklammerte während ein Strudel sich in ihm ausbreitete und ihn einzusaugen drohte. Doch dieses etwas, was immer es war hielt sich fest und der Strudel in seinem Geist schloss sich langsam wieder. "Was?" die Siegesmiene verschwand aus dem Gesicht des Inquisitors, ehe er nun beide Hände um Emersons Kopf packte und darauf zu warten schien, dass er verbrannte - sich in Luft oder Humus auflöste oder einfach zerfloss. Doch nichts davon geschah.
Der Andere riss Emerson an der Schulter herum und legte ihm eine Hand auf die Wange. Emerson spürte, wie etwas in ihm sich zusammenzog, sich festklammerte während ein Strudel sich in ihm ausbreitete und ihn einzusaugen drohte. Doch dieses etwas, was immer es war hielt sich fest und der Strudel in seinem Geist schloss sich langsam wieder. "Was?" die Siegesmiene verschwand aus dem Gesicht des Inquisitors, ehe er nun beide Hände um Emersons Kopf packte und darauf zu warten schien, dass er verbrannte - sich in Luft oder Humus auflöste oder einfach zerfloss. Doch nichts davon geschah.
- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:16 pm
"Wenn du schon nicht an die anderen denkst, dann denk an deinen Lehrling. Aristeas braucht seine neue Meisterin und du hast eine Verpflichtung ihm gegenüber aufgenommen, die sich nicht mit waghalsigen Manövern vereinbaren lässt. Brich wenigstens für ihn auf, um die Stadt zu verlassen, bevor er in die Hände der Templer fällt. Er braucht dich an seiner Seite", beendete Lyra ihre Worte als sie sich von ihrem Platz erhob und rüber zur Tür trat.
"Wir treffen uns bei eurem alten Versteck in einer Stunde. Bis dahin habe ich Pferde besorgt."
-----------------------
"Nicht magisch", teilte Emerson lediglich kalt mit, die Hände bereits gehoben und den Mechanismus der verborgenen Klingen betätigend, die sich frisch geschärft an seinen Armschienen befanden. "Tut mir leid." Mit dem typischen Sirren schossen die beiden Klingen hervor, durchtrennten Haut und Muskeln am Hals seines Gegenübers, dort, wo die Rüstung des Fremden nicht dick genug war, um davon aufgehalten zu werden. Er hatte nicht geschrieen und so sehr das plötzliche Auftauchen ihn auch überrascht hatte - er hatte gelernt zu morden, gelernt sich diese Überraschung nicht zum Verhängnis werden zu lassen und stattdessen das Beste daraus zu machen - den Mann zu ermorden und ihn daran zu hindern, einen Schrei nach Hilfe auszustoßen war das Beste, was ihm gerade einfiel.
Grob löste er die Hände, die seinen Kopf festhielten und zog den anderen dann mit sich zu Boden, darauf wartend, dass der Todeskampf endete, während der Mann am Boden an seinem eigenen Blut erstickte.
"Wir treffen uns bei eurem alten Versteck in einer Stunde. Bis dahin habe ich Pferde besorgt."
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"Nicht magisch", teilte Emerson lediglich kalt mit, die Hände bereits gehoben und den Mechanismus der verborgenen Klingen betätigend, die sich frisch geschärft an seinen Armschienen befanden. "Tut mir leid." Mit dem typischen Sirren schossen die beiden Klingen hervor, durchtrennten Haut und Muskeln am Hals seines Gegenübers, dort, wo die Rüstung des Fremden nicht dick genug war, um davon aufgehalten zu werden. Er hatte nicht geschrieen und so sehr das plötzliche Auftauchen ihn auch überrascht hatte - er hatte gelernt zu morden, gelernt sich diese Überraschung nicht zum Verhängnis werden zu lassen und stattdessen das Beste daraus zu machen - den Mann zu ermorden und ihn daran zu hindern, einen Schrei nach Hilfe auszustoßen war das Beste, was ihm gerade einfiel.
Grob löste er die Hände, die seinen Kopf festhielten und zog den anderen dann mit sich zu Boden, darauf wartend, dass der Todeskampf endete, während der Mann am Boden an seinem eigenen Blut erstickte.
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:27 pm
Zwei Leute hatten es zusammen mit Emerson durch die dichten Tunnel unter der Akademie geschafft. Nicht alle Wege waren passierbar gewesen, da das Erdbeben, welches Lyras eingreifen ausgelöst hatte selbst in dem weiter abgelegenen Stadtviertel seine Spuren hinterlassen hatte.
Drei Magier hatte Emerson befreien können, ehe der Angriff einer kleinen Truppe aus Templern erfolgt war, welche dem dritten im Bunde das Leben gekostet hatten. Noch immer blutete die Erdmagierin welche ebenfalls einen Hieb abbekommen hatte ehe Emerson dem Spuk ein Ende setzen konnte stark am Oberarm, doch ansonsten ging es ihnen soweit gut, als Emerson den Gullideckel anhob.
Drei Magier hatte Emerson befreien können, ehe der Angriff einer kleinen Truppe aus Templern erfolgt war, welche dem dritten im Bunde das Leben gekostet hatten. Noch immer blutete die Erdmagierin welche ebenfalls einen Hieb abbekommen hatte ehe Emerson dem Spuk ein Ende setzen konnte stark am Oberarm, doch ansonsten ging es ihnen soweit gut, als Emerson den Gullideckel anhob.
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 3:40 pm
Die Stunde verging so rasend schnell, Faye hatte kaum die Zeit, sich von Chadim in dessen Räumen und Lorenzo zu verabschieden, ehe sie als letztes Septim aufsuchte. Sie zeterte nicht und für eine Tirade war es nun auch schon zu spät, stattdessen drückte sie den grimmigen Obersten der Bruderschaft kurz und sparte sich die Worte, die die Situation nicht wirklich hätten ausdrücken können. Sie würde ihn wieder sehen, das hier war nur ein Abschied auf Zeit und vielleicht mochte er sich im Gegenzug wünschen, die Chaos-Magierin würde nie wieder einen Fuß über seine Schwelle setzen, wenn es so war, ließ er sich davon nichts anmerken.
Als Faye nun endlich beim leergeräumten Bordell angekommen war, konnte sie draußen bereits fünf angebundene Pferde sehen. Es waren gute Tiere, durchtrainiert und gut gefüttert und sie hatten Packtaschen an sich, die mit Lebensmitteln und Hafer gefüllt waren, wie eine kurze Inspektion ergab und sie selbst fing damit an, die Schlafsäcke und Decken an den Sätteln anzubringen. Es würde unangenehm werden, sie hatte sich sagen lassen, der Norden, so weit sie eben kamen, war wesentlich kälter und ungemütlicher als das Klima hier. Chadim hatte ihr einen warmen Mantel geliehen, den sie jetzt in der Hitze noch nicht einmal ansehen konnte, ohne zu schwitzen und den sie deswegen in eine Seitentasche stopfte, wahllos, weil sie nicht wirklich wusste, worauf sie bei Pferden achten musste. Welches davon ruhig war oder nicht, welches sie überhaupt reiten konnte ... kein blasser Schimmer.
Nachdem alles verstaut war, ließ sie sich auf die Stufen des Bordells sinken, die abgesechirmt von der Straße lagen und sie für eine Weile verstecken würden und stützte den Kopf in die Hände. Ari würde mit Aias nachkommen. Lyra schwirrte hier wohl schon herum, aber immerhin nicht in ihrer Sichtweite. Wo Emerson steckte war ihr ein Rätsel. Das alles hier geriet immer mehr außer Kontrolle.
Als Faye nun endlich beim leergeräumten Bordell angekommen war, konnte sie draußen bereits fünf angebundene Pferde sehen. Es waren gute Tiere, durchtrainiert und gut gefüttert und sie hatten Packtaschen an sich, die mit Lebensmitteln und Hafer gefüllt waren, wie eine kurze Inspektion ergab und sie selbst fing damit an, die Schlafsäcke und Decken an den Sätteln anzubringen. Es würde unangenehm werden, sie hatte sich sagen lassen, der Norden, so weit sie eben kamen, war wesentlich kälter und ungemütlicher als das Klima hier. Chadim hatte ihr einen warmen Mantel geliehen, den sie jetzt in der Hitze noch nicht einmal ansehen konnte, ohne zu schwitzen und den sie deswegen in eine Seitentasche stopfte, wahllos, weil sie nicht wirklich wusste, worauf sie bei Pferden achten musste. Welches davon ruhig war oder nicht, welches sie überhaupt reiten konnte ... kein blasser Schimmer.
Nachdem alles verstaut war, ließ sie sich auf die Stufen des Bordells sinken, die abgesechirmt von der Straße lagen und sie für eine Weile verstecken würden und stützte den Kopf in die Hände. Ari würde mit Aias nachkommen. Lyra schwirrte hier wohl schon herum, aber immerhin nicht in ihrer Sichtweite. Wo Emerson steckte war ihr ein Rätsel. Das alles hier geriet immer mehr außer Kontrolle.
- Stimmi
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 6:47 pm
Panik machte sich in dem jungen Zauberweber breit, oder hätte sich wohl breit machen müssen, denn während er hektisch das wenige Gepäck das sie mitnehmen würden in den Innenhof geschleppt hatte, war er immer wieder die Möglichkeiten durchgegangen, die hätten schiefgehen können. Würde man diesen Unterschlupf nun auch angreifen? Doch diese Variante schloss er recht schnell aus, denn niemand sonst schien irgend ein Kontor zusammen zu räumen. Hatte man sie entdeckt? Das war das wahrscheinlichste, auch wenn irgendetwas dagegen sprach. Warum hätte man ihm dies dann nicht direkt gesagt? Aus Angst er würde panisch in einer Ecke verschwinden und vor lauter Überforderung nur noch schreien? Doch schlussendlich erfuhr er die Wahrheit eher durch Zufall, denn das was sich gerade im Zirkel abspielte, hatte bereits die Runde in der halben Stadt gemacht, sodass zwei laute Zimmermänner, die gerade ihre Abendliche Runde drehten und dabei auch an dem Hof der Assassinen vorbei liefen, über das sprachen was im Zirkel vorgefallen war. Und das was Aristeas daraufhin spürte, war weder die Angst die er gefühlt hatte als er auf der Mauer gewesen war, kurz vor dem Angriff der Templer, noch das nagende Gefühl der Schuldigkeit, welches er noch immer fühlte, wenn er an Maia dachte. Es war eine Bitterkeit, eine tiefgreifende Melancholie die ihn an Ort und Stelle festhielt, als hätte man ihm einen Anker an das Bein gebunden. Es war unter anderem seine Schuld. Nein, nicht nur unter anderem. Er war derjenige gewesen der De Vere erst auf alles Aufmerksam gemacht hatte. Wegen ihm war De Vere losgezogen und hatte Fayes Tod gefordert. Zwar stimmten diese Dingen nicht mit den wirklichen Geschehnissen überein, doch dem jungen Geist des Zauberwebers war dies in diesem Moment gleich. In einer nahen Pfütze konnte er sein Spiegelbild erkennen, doch sah er in diesem keinen jungen Feuermagier, sondern Tod und Verderben. Eine Art Plage, wie sein Meister ihn zu seinen damals schlimmsten Zeiten genannt hatte. Vermutlich war es wirklich das beste. Die Hauptstadt aufzusuchen und dort … was genau würden sie dort tun? Er konnte über diese Frage nur den Kopf schütteln und machte sich dann, zum letzten Mal für eine lange Zeit, zu Lorenzos Zimmer auf. Dieser war inzwischen schon im Bett und öffnete die Tür nur mit einigem Murren und deutlich verschlafen. „Lorenzo“, begrüßte er den anderen rasch, als wäre der Teufel selbst schon hinter der nächsten Ecke, was leider nicht wirklich weit von der Wahrheit war. „Wir gehen früher in die Hauptstadt als geplant. Templer haben den Zirkel unter Kontrolle und brennen aus jedem Magie heraus. Und sobald sie alle haben sind Faye und ich wie Leuchtfeuer in einer vollkommen dunklen Stadt.“ Er sah in Lorenzos Blick das er den anderen damit schlichtweg überforderte, doch konnte er nicht lange warten. Faye würde vermutlich schon vor dem Gepäck stehen und nur auf sein Auftauchen warten. „Ich weiß nicht wann wir uns wieder sehen und“, er biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. „Du hättest etwas verdient. Viel mehr als diese läppischen Worte die ich dir jetzt anbieten kann, aber ich habe leider nichts an Besitz was ich dir als Dank geben könnte. Nur die Gewissheit, dass du der beste Freund warst den ich je hatte.“ Nun schien sein Gegenüber noch verwirrter. „In der Akademie war es immer ein Wettstreit mit den anderen, fast immer waren Freundschaften auch Zwecksbündnisse um an bessere Bewertungen von den Lehrern zu kommen. Du hast dich für mich eingesetzt, hast mich den Kampf gelehrt und“, Aristeas zuckte die Schulter. „Warst da. Wie ein wirklicher Freund. Ich weiß das du mich Anfangs und vielleicht auch jetzt noch als Störenfried und Nervensäge gesehen hast, deren Gesellschaft eine Bestrafung war, aber“, nun hörte er Faye zum ersten Mal rufen, weshalb er seine restlichen Worte in einer einzigen Umarmung zusammenfasste. „Danke“, sprach er aus tiefster Seele und legte für einen Moment seinen Kopf auf der schulter des anderen ab. „Danke Lorenzo.“
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Aias hatte, vielleicht auch wegen des angetrunkenen Zustands nicht schnell genug reagieren können als Lyra mit Faye fortgegangen war. Und im ersten Moment hatte er sich darauf eingestellt, den restlichen Abend eben allein zu verbringen und wollte bereits das nächste Glas heben, als Lyra ihn in hektischem Tonfall die Geschehnisse geschildert hatte und dann direkt verschwunden war. Sie hatte ihm noch rasch einen Geldbeutel zugeworfen, mit den Worten das er die besten Pferde aussuchen sollte die es um diese Uhrzeit noch zu besorgen gab. Nun, genau dies hatte er getan, doch zuvor hatte er die betäubende Wirkung des Alkohols mit einer kalten Schüssel Wasser größtenteils vertrieben. Der Pferdekauf hatte sich als recht einfaches Geschäft erwiesen, da die Händler her scheinbar nicht so gern feilschten wie in seinem Heimatland. Der Züchter hatte sich schnell auf gut zwei Drittel des eigentlichen Verkaufspreises herunterhandeln lassen. Von dem Rest hatte Aias dann noch Hafer, einige Zeltplanen, Decken und Kleidung für Lyra und Faye besorgt, da er bei der einen gesehen hatte, dass sie kaum etwas an Garderobe besaß und die andere eine viel zu feine für die Reise hatte, die vor ihnen lag. Schließlich war er mit den Tieren, die er der Einfachheit halber zusammengebunden hatte, durch die Straßen gegangen und war dort Ari begegnet, welcher das Gepäck von sich und Faye unter den Arm geklemmt hatte. Anscheinend hatte sie mehrmals nach ihm gerufen und schließlich, als er zu lange gebraucht hatte, gemeint er solle sich Aias anschließen. Da der Junge noch nie ein Pferd unter sich gehabt hatte, hatten sie den kurzen Marsch zu dem Bordell genutzt, um Tier und Reiter aneinander zu gewöhnen, wobei beiden die Vorstellung daran, dass dies in den nächsten Wochen ein Dauerzustand sein würde, nicht zu gefallen schien. Als sie schließlich ankamen, hatten sie Lyra gerade in das Bordell gehen sehen. Zusammen mit dem jungen Zauberweber hatte er die Tiere angebunden, ihnen ein wenig Hafer in die Futtertasche gegeben und war dann mit Aristeas eingetreten.
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Aias hatte, vielleicht auch wegen des angetrunkenen Zustands nicht schnell genug reagieren können als Lyra mit Faye fortgegangen war. Und im ersten Moment hatte er sich darauf eingestellt, den restlichen Abend eben allein zu verbringen und wollte bereits das nächste Glas heben, als Lyra ihn in hektischem Tonfall die Geschehnisse geschildert hatte und dann direkt verschwunden war. Sie hatte ihm noch rasch einen Geldbeutel zugeworfen, mit den Worten das er die besten Pferde aussuchen sollte die es um diese Uhrzeit noch zu besorgen gab. Nun, genau dies hatte er getan, doch zuvor hatte er die betäubende Wirkung des Alkohols mit einer kalten Schüssel Wasser größtenteils vertrieben. Der Pferdekauf hatte sich als recht einfaches Geschäft erwiesen, da die Händler her scheinbar nicht so gern feilschten wie in seinem Heimatland. Der Züchter hatte sich schnell auf gut zwei Drittel des eigentlichen Verkaufspreises herunterhandeln lassen. Von dem Rest hatte Aias dann noch Hafer, einige Zeltplanen, Decken und Kleidung für Lyra und Faye besorgt, da er bei der einen gesehen hatte, dass sie kaum etwas an Garderobe besaß und die andere eine viel zu feine für die Reise hatte, die vor ihnen lag. Schließlich war er mit den Tieren, die er der Einfachheit halber zusammengebunden hatte, durch die Straßen gegangen und war dort Ari begegnet, welcher das Gepäck von sich und Faye unter den Arm geklemmt hatte. Anscheinend hatte sie mehrmals nach ihm gerufen und schließlich, als er zu lange gebraucht hatte, gemeint er solle sich Aias anschließen. Da der Junge noch nie ein Pferd unter sich gehabt hatte, hatten sie den kurzen Marsch zu dem Bordell genutzt, um Tier und Reiter aneinander zu gewöhnen, wobei beiden die Vorstellung daran, dass dies in den nächsten Wochen ein Dauerzustand sein würde, nicht zu gefallen schien. Als sie schließlich ankamen, hatten sie Lyra gerade in das Bordell gehen sehen. Zusammen mit dem jungen Zauberweber hatte er die Tiere angebunden, ihnen ein wenig Hafer in die Futtertasche gegeben und war dann mit Aristeas eingetreten.
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 6:55 pm
Die beiden Magier rannten, stolperten und krochen durch die engen Straßen der Stadt, schlugen Haken wie kleine Kaninchen auf der Flucht und erlaubten es sich nicht einmal anzuhalten, als der größere von Beiden sich halb erbrechen musste vor Anstrengung. Sie konnten so nicht weitermachen - Cassian war Blind und wenn er die Stadt auch kennen mochte, so lief er aller halben gegen irgendwelche Wände, noch immer halb wahnsinnig vor Schmerz. "Komm!" schnaubte der Erdmagier und nahm den Blinden auf den Rücken. "Wir... schaffen das!" sie mussten fort. Fort an den Ort, den ihr Retter ihnen genannt hatte um aus der Stadt geschleust zu werden.
Noch immer schmerzten ihnen alles und sie schickten stumme Stoßgebete in den Himmel, dass sie nicht doch noch entdeckten wurden.
Sie erreichten den angegeben Ort schließlich und fielen stolpernd in den Staub vor dem Hurenhaus, gerade in dem Moment als ein groß gewachsener Kerl die Tür schloss. Verzweifelt lud der Erdmagier Cassian auf den Boden und wankte zur Tür, hämmerte dagegen.
"Bitte lasst uns rein! Bei allem was heilig ist! Wir.... wir sollen sagen Emerson schickt uns! Öffnet die Tür!"
Noch immer schmerzten ihnen alles und sie schickten stumme Stoßgebete in den Himmel, dass sie nicht doch noch entdeckten wurden.
Sie erreichten den angegeben Ort schließlich und fielen stolpernd in den Staub vor dem Hurenhaus, gerade in dem Moment als ein groß gewachsener Kerl die Tür schloss. Verzweifelt lud der Erdmagier Cassian auf den Boden und wankte zur Tür, hämmerte dagegen.
"Bitte lasst uns rein! Bei allem was heilig ist! Wir.... wir sollen sagen Emerson schickt uns! Öffnet die Tür!"
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 6:58 pm
Die Stunden zogen sich so quälend in die Länge und mit jedem weiteren Ruf war Lyra nervöser geworden. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Templer im Zirkel fertig waren und sich dann den Straßen der Stadt zuwenden würden, um den Rest von ihnen zu finden und sie dann in Thauril-Ketten zu legen. Das Gefühl der umfassenden Angst war seltsam für jemanden, der sich sonst in der besseren Situation vorfand und auf dessen Worte sonst Männer wie die, die gerade durch die Straßen zogen, hören mussten. Es hatte sie schreckhaft werden lassen und als sie die teuren Gewänder an eines der Mädchen weitergab und die schlichteren, gröberen Kleider anzog, die sie für sie heraus gesucht hatten, fühlte sie sich, als würde sie damit auch eine Maske ablegen, die sie bislang immer geschützt hatte. Die Stoffe kratzten auf der Haut, die Ärmel waren zu lang und zu weit und störten sie, wenn sie nach etwas greifen wollte und die einfachen Schuhe drückten an ihren Zehen, so unbequem war das Leder geschnitten.
Draußen hörte sie die ersten Stimmen und presste die Lippen aufeinander, bis sie die vertrauten Geräusche von Faye und den anderen Teilnehmern der Reise gemeinsam mit dem Schnauben der Pferde vernehmen konnte. Je früher sie diese Stadt verließen, umso besser war es. Je weiter der Bogen war, den sie um die Templer machen würden, desto mehr Vorsprung würden sie nachher haben.
Die erschrockenen Stimmen von anderen und das plötzliche magische Aufleuchten ließ Lyra zusammenzucken und ihr Herz setzte ein paar Schläge aus, bevor sie sich durch die Mädchen des Bordells schob, um die Tür zu erreichen. "Was ...?"
Draußen hörte sie die ersten Stimmen und presste die Lippen aufeinander, bis sie die vertrauten Geräusche von Faye und den anderen Teilnehmern der Reise gemeinsam mit dem Schnauben der Pferde vernehmen konnte. Je früher sie diese Stadt verließen, umso besser war es. Je weiter der Bogen war, den sie um die Templer machen würden, desto mehr Vorsprung würden sie nachher haben.
Die erschrockenen Stimmen von anderen und das plötzliche magische Aufleuchten ließ Lyra zusammenzucken und ihr Herz setzte ein paar Schläge aus, bevor sie sich durch die Mädchen des Bordells schob, um die Tür zu erreichen. "Was ...?"
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:06 pm
Als die eiligen Schritte erklungen waren, war Faye sofort in Deckung gegangen, ihre Finger spielten unruhig mit der schwarzen, blanken Nadel, die sie sich in den Ärmel geschoben und mit ein paar Fäden ihrer Tunika gesichert hatte. Doch die Schritte klangen nicht nach jemandem, der zielgerichtet lief. Sie waren nicht begleitet von Panzergeklapper oder so leicht, als wäre es ein Inquisitor, der sich seine Macht zu Nutze machte und leichtfüßig durch den Matsch schritt.
Ihre erste Reaktion war, zu fliehen, die zweite, inne zu halten, als sie die Stimmen hörte und das Klopfen an der Tür. Die Templer würden vieles tun, aber nicht klopfen und die Stimme, die sie hörte, war eine bekannte, die ihr keine Gänsehaut aus Angst auflaufen ließ.
"Ismael!", zischte sie leise, damit er den Ton etwas dämpfte und schoss um die Ecke, den Dolch dennoch griffbereit, aber was sie sah, ließ sie beide Hände stattdessen um Cassians Schultern greifen, der mit blutigem Gesicht und milchig weißen Augen stöhnend auf seinen Knien schwankte. Sie fragte nicht, was passiert war und mehr als Emersons Namen brauchte sie nicht, um die Panik, die sich ihrer nun bemächtigte, aufzustacheln.
"Ari!", rief sie gedrückt in dem Moment, als Lyra die Tür öffnete und starrte die andere Magierin an. Sie würde das hier nicht erklären, nicht jetzt. "Nimm sie - hilf ihnen rein!"
Ihre erste Reaktion war, zu fliehen, die zweite, inne zu halten, als sie die Stimmen hörte und das Klopfen an der Tür. Die Templer würden vieles tun, aber nicht klopfen und die Stimme, die sie hörte, war eine bekannte, die ihr keine Gänsehaut aus Angst auflaufen ließ.
"Ismael!", zischte sie leise, damit er den Ton etwas dämpfte und schoss um die Ecke, den Dolch dennoch griffbereit, aber was sie sah, ließ sie beide Hände stattdessen um Cassians Schultern greifen, der mit blutigem Gesicht und milchig weißen Augen stöhnend auf seinen Knien schwankte. Sie fragte nicht, was passiert war und mehr als Emersons Namen brauchte sie nicht, um die Panik, die sich ihrer nun bemächtigte, aufzustacheln.
"Ari!", rief sie gedrückt in dem Moment, als Lyra die Tür öffnete und starrte die andere Magierin an. Sie würde das hier nicht erklären, nicht jetzt. "Nimm sie - hilf ihnen rein!"
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:10 pm
"Er... hat uns rausgeholfen!" keuchte Ismael und half Ari dabei den halb bewusstlosen Cassian rein zu tragen. "Wir wurden von De Vere und seinen Spießgesellen während der Flucht entdeckt. Emerson sagte uns wo wir hin sollen, falls etwas geschehen sollte und als De Vere uns dann schnappen wollte, hat er sich ihm gestellt. Wir sind einfach nur noch fortgelaufen. Ich... habe grade noch gesehen, wie De Vere Emerson am Hals hochgehoben und seinen Kopf gegen eine Mauer geknallt hat!" keuchte Ismael, ehe er zu realisieren schien wer da vor ihm stand. "Du!" seine Augen weiteten sich. "DU bist an alledem Schuld!" er raffte sich auf und tat einen liderlichen Schritt auf Faye zu.
"Seit dem du der Meinung warst, du musst die Heroine mimen und gegen die Regeln aufbegehren wurde es jeden Tag nur noch schlimmer für uns!"
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- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:15 pm
"Seitdem ich bitte ... was?!", fauchte Faye und blieb wie erstarrt stehen, ehe sie sich umwandte. Die Magie knisterte in ihren Fingern und sie zwang sie zurück, weil es wichtigeres gab. "Du meinst, seitdem ich aufgehört habe, zu akzeptieren, dass wir Frauen es sind, die von den Templern wie kostenlose Huren benutzt werden?! Wolltest du das sagen, Ismael? Wenn du meinst, das ist in Ordnung und ich hätte einfach nur meine Schnauze halten sollen, dann sag mir genau das und gib mir einen guten Grund, warum ich dich nicht den Kopf kürzer machen sollte, bevor du mich verrätst!" Sie hatte keine Zeit. Keine Zeit. Oh Gott und sie war so wütend.
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:21 pm
"Weißt du was? JA!" fauchte Ismael und machte einen halben Wink mit der Hand, ehe steinerne Hände aus der Wand hinter Faye hervor schossen und ihre Handgelenke griffen, diese fixierten. "Jeder von uns hatte sein Päckchen zu tragen. Aber so ist es nun mal! Weißt du wie gut wir es im Osten haben? Hier war der Magistrat auf Augenhöhe mit den Templern und konnte mitbestimmen. In anderen Zirkeln ist es längst nicht so gut! Wir konnten selbst bestimmen was wir lernen, auch wenn wir zuweilen ungerecht behandelt wurden! Und wenn du dafür mal die Beine breit machen musst, dann sei es drum! Ich habe auch mehr als genug getan, was ich nicht wollte - aber so ist das Leben eben!" er war wütend.
"Es gibt Regeln und Grenzen an die wir uns halten müssen! Aber nur weil du geglaubt hast, du wärst besser als wir alle - weil du geglaubt hast, dass du nicht das verdienst was dir angetan wird ist ein ganzes Orden tot! Ich habe meinen Bruder heute Morgen sterben sehen! Ich habe gesehen wie er zerfallen ist! Ich habe gute Freunde gesehen, die dem Wahnsinn anheim gefallen sind und das alles nur, damit du einmal auf den Tisch hauen konntest! Dachtest du, es würde irgendwas ändern? Alles was du erreicht hast war, dass alles zum Teufel gegangen ist!"
"Es gibt Regeln und Grenzen an die wir uns halten müssen! Aber nur weil du geglaubt hast, du wärst besser als wir alle - weil du geglaubt hast, dass du nicht das verdienst was dir angetan wird ist ein ganzes Orden tot! Ich habe meinen Bruder heute Morgen sterben sehen! Ich habe gesehen wie er zerfallen ist! Ich habe gute Freunde gesehen, die dem Wahnsinn anheim gefallen sind und das alles nur, damit du einmal auf den Tisch hauen konntest! Dachtest du, es würde irgendwas ändern? Alles was du erreicht hast war, dass alles zum Teufel gegangen ist!"
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:27 pm
Die Druckwelle, die sich um Faye sammelte, sprengte die Steine einfach weg und sandte kleine Splitter aus Kies im Raum umher, bevor sie Ismael damit selbst gegen eine Wand drückte, weit weg von sich. Sie funkelte ihn nur an, sah dann zu Lyra und Aias - auch wenn sie Ari das zugetraut hätte, sie wollte ihn nicht mit hineinziehen - und ihre Stimme war dunkel vor Wut: "Lasst ihn nicht hier raus. Und wenn ihr ihn umbringen müsst. Er würde uns verraten."
Er war verdammt noch mal nicht der einzige, der zugesehen hatte, als Freunde getötet oder von ihrem Element gefressen wurden. Er war nicht der einzige, der Dinge getan hatte, die ihm nicht gepasst hatten. Sie konnte nicht einmal in Worte fassen, welche Emotionen seine Aussagen und Anschuldigungen in ihr hervor riefen, aber wenn sie nicht sofort diesen Raum verließ, konnte sie für nichts mehr garantieren.
"Ich suche Emerson."
Er war verdammt noch mal nicht der einzige, der zugesehen hatte, als Freunde getötet oder von ihrem Element gefressen wurden. Er war nicht der einzige, der Dinge getan hatte, die ihm nicht gepasst hatten. Sie konnte nicht einmal in Worte fassen, welche Emotionen seine Aussagen und Anschuldigungen in ihr hervor riefen, aber wenn sie nicht sofort diesen Raum verließ, konnte sie für nichts mehr garantieren.
"Ich suche Emerson."
- Stimmi
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:30 pm
„Faye“, rief Ari, der das Treiben bis dato mit wachsendem Entsetzen mitangesehen hatte. „Beeil dich. Ihr beide habt Zauber gewirkt – und das nicht zu schwach. Und vermutlich wird es kaum noch Zauberweber geben, erst recht keine, die noch von selbst Zauber wirken können. Wir müssen hier weg, so schnell wie möglich!“ Er war erstaunt darüber wie eindringlich und streng er dies sagte, doch der Gedanke daran, dass jede Sekunde eine Horde von Templern durch die Tür stapften könnte, ließ ihn keine Sekunde ruhig sitzen.
- Cat
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:35 pm
Lyra fluchte leise, ihr Blick noch einmal zurück zu dem halb bewusstlosen Magier, der gerade von Camilla versorgt wurde. Sie würden sie hier finden und dann würde die Hölle über ihnen hereinbrechen, wenn sie nicht bald eine Möglichkeit fanden, wie sie sich davor schützen konnten, dass die Templer diese magische Entladung bemerken würden. "Benutzen wir ihn als Köder", erklärte sie und deutete auf den Magier, den Faye zuvor so unfreundlich angemacht hatte und den sie am liebsten selbst hätte ertrinken lassen.
"Wir bringen ihn an einen anderen Ort in der Stadt und wirken Magie. Das lenkt sie von dem anderen Magier und diesem Haus ab und gibt uns vielleicht die Möglichkeit euren Freund zu finden, bevor wir so schnell es geht die Stadt verlassen müssen und bitte - irgendjemand sollte dafür sorgen, dass er niemandem mehr irgendetwas an den Kopf werfen kann."
"Wir bringen ihn an einen anderen Ort in der Stadt und wirken Magie. Das lenkt sie von dem anderen Magier und diesem Haus ab und gibt uns vielleicht die Möglichkeit euren Freund zu finden, bevor wir so schnell es geht die Stadt verlassen müssen und bitte - irgendjemand sollte dafür sorgen, dass er niemandem mehr irgendetwas an den Kopf werfen kann."
- Mia
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:38 pm
"Passt auf Cassian auf", ließ Faye die anderen noch versprechen, dann zog sie das Thauril aus ihrem Ärmel, presste es sich kurz mit der Spitze voran an den Hals und gab es Ari. "Zwei Sekunden bei jedem von euch, sobald ihr euer Ziel erreicht habt. Nehmt die Pferde, wir treffen uns am Osttor." Das war das einzige, das die Assassinen ihnen freihalten konnten und sie verließ sich darauf.
- Yannic
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 7:50 pm
Als Faye ihre eigene Magie gebannt hatte war Ismael wieder zu Boden gefallen und hatte sich nur mühsam wieder auf die Knie zurück gekämpft. Seine Augen standen weit offen, während er hörte was die anderen da planten. Zuerst vernichtete sie den halben Orden und nun war er noch ein Opfer, dass sie bereitwillig einging um zu entkommen? Diese Frau war wahnsinnig und mit einem Mal glaubte Ismael die Reden der Templer zu verstehen.
Es gab nur einen Weg sie aufzuhalten. "Gott sei meiner Seele gnädig," flüsterte er und griff nach einem kleinen Messer, welches vom Wind umher gewirbelt neben ihm gelandet war. Er stand auf und riss sich die Klinge einmal quer über den Arm und empfing den Schmerz als wäre er ein alter Freund. Er spürte wie das rote Gold seinen Arm hinab rann, wie sich die Wärme auf seinem Arm zugleich mit der Kälte in seinem Inneren ausbreitete. Die roten Tropfen fielen zischen zu Boden während er die Kraft des Blutes kanalisierte. Er spürte die gewaltige Menge magischer Kraft in sich, ließ diese durch sich fließen und den Boden bedecken, der sich begann schwarz zu Färben. "Du gehst nirgends hin!" fluchte Ismael und hob die blutige Hand - einen gewaltigen, leuchtenden Strahl durch die Decke sendend.
Es gab nur einen Weg sie aufzuhalten. "Gott sei meiner Seele gnädig," flüsterte er und griff nach einem kleinen Messer, welches vom Wind umher gewirbelt neben ihm gelandet war. Er stand auf und riss sich die Klinge einmal quer über den Arm und empfing den Schmerz als wäre er ein alter Freund. Er spürte wie das rote Gold seinen Arm hinab rann, wie sich die Wärme auf seinem Arm zugleich mit der Kälte in seinem Inneren ausbreitete. Die roten Tropfen fielen zischen zu Boden während er die Kraft des Blutes kanalisierte. Er spürte die gewaltige Menge magischer Kraft in sich, ließ diese durch sich fließen und den Boden bedecken, der sich begann schwarz zu Färben. "Du gehst nirgends hin!" fluchte Ismael und hob die blutige Hand - einen gewaltigen, leuchtenden Strahl durch die Decke sendend.
- Stimmi
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Re: Kapitel 6
Di Jun 27, 2017 8:01 pm
Aias sah entsetzt zu dem Magier, der gerade die Kraft seines Blutes dazu nutzte etwas zu erschaffen, was jeder magischen Regel und der Natur selbst trotze. Er hatte bereits mehrere Geschichten von Blutmagiern gehört, selbst jedoch nie einen solchen Zauber gesehen, was er angesichts dessen was sich ihm gerade bot, bis dato auch nicht bereut hatte. Für eine kurze Zeit war er beinahe in eine Schockstarre verfallen, ehe er nach seinem Schwert griff und seine rasche Schritte nach vorn machte, Lyra und Ari, welche ebenso gebannt und entsetzt zu dem Fremden blickten, ein Stück zur Seite schiebend, damit diese aus der unmittelbaren Reichweite des anderen waren. Doch halt, waren sie das wirklich? Er wusste nicht einmal wie diese Zauber wirkten und – er duckte sich, führte eine Rolle nach links aus und bekam dann einen peitschenden Hieb an die Schulter ab, ehe er einen weiteren Gedanken ausweiten konnte. Aias musste handeln. Und das schnell. Ein weiterer Schlag traf ihn und hinterließ eine blutige Wunde an seinem Hals, woraufhin er, von der Wucht des Schlags ins taumeln gebracht, in die Knie ging und die Chance des Moments nutze, um nach dem Füßen des anderen zu schlagen. Kurz darauf war zu hören, wie die scharfe Klinge durch Fleisch und Knochen schlug.
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