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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 11:26 am
"Es war selbstverständlich. Die anderen suchen nach dir, sie folgen dem Tross, aber drei Frauen in der Gruppe, vier von fünf Leuten, die kaum Reiten können ... es macht das Vorwärtskommen etwas schwierig", erwiderte Eleonora ruhig und hielt nicht an, forderte Emerson mit einem knappen Kopfnicken auf, es ebenfalls nicht zu tun. Sie mussten Abstand zwischen sich und die Templer bringen. "Septim war kurz davor, selbst aufzubrechen, aber mein Weg führt so oder so in den Norden zurück. Livio muss von all dem unterrichtet werden."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 11:29 am
"Drei Frauen?", hakte Emerson nach und war mit nur ein paar Schritten gleichauf mit Eleonora, sie am Arm zurückhaltend. "Wieso drei Frauen?" Faye, Aristeas, Lyra und Aias - das waren seiner Zählung nach immer noch zwei Frauen und Ari konnte niemand von Größe oder Haltung für eine Frau halten, vor allem nicht jemand mit Eleonoras Ausbildung. Ein düsterer Verdacht keimte in ihm auf und er betete darum, dass Faye keinen Blödsinn gemacht hatte, jetzt, wo man sie ohnehin schon in die Ecke gedrängt hatte.
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 11:32 am
"Sie hat getan, was sie tun musste, um dich zu befreien, sollte ich scheitern", erwiderte Eleonora, weil sie genau erkennen konnte, selbst aus dem Profil heraus, dass Emerson eins und eins zusammen zählte. Bevor er fünf daraus machte, entschied sie, einzuschreiten: "Lass es gut sein. Wenn wir hier weg kommen und sie erreichen, werden wir den Truppen entgegen reiten, die der König gesandt hat. Hoffentlich mit genug Durchschlagkraft, um die Templer in die Schranken zu weisen oder zu vernichten. Maia geht es gut, ihr wird nichts passieren und wir geben sie friedlich an ihren Vater zurück, der danach schön brav in der Hauptstadt leben wird, die wir alle innerhalb weniger Tage verlassen."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:07 pm
"Die wir verlassen werden?", hinterfragte er mit hochgezogenen Brauen, weil es so unwahrscheinlich war, dass sie jetzt bei ihnen blieb, statt wieder zurück in sicherere Gefilde zu gehen. "Das heißt, du bleibst bei uns? Wird Livio dich denn nicht in der Bruderschaft vermissen?"
Er hatte nicht vergessen, was sie ihm erzählt hatte. Dass Faye Maia in ihre Gewalt gebracht hatte und ein viel zu junges Mädchen damit erneut in einen Krieg reinzog, mit dem sie eigentlich nichts zu tun hatte, selbst wenn er die Gründe der Jüngeren verstehen konnte. Faye war verzweifelt, das Mädchen ihr als einzige Alternative erschienen und trotzdem war es nicht richtig, es würde sie noch viel tiefer in die Scheiße reiten als sie ohnehin schon drin saßen.
Er hatte nicht vergessen, was sie ihm erzählt hatte. Dass Faye Maia in ihre Gewalt gebracht hatte und ein viel zu junges Mädchen damit erneut in einen Krieg reinzog, mit dem sie eigentlich nichts zu tun hatte, selbst wenn er die Gründe der Jüngeren verstehen konnte. Faye war verzweifelt, das Mädchen ihr als einzige Alternative erschienen und trotzdem war es nicht richtig, es würde sie noch viel tiefer in die Scheiße reiten als sie ohnehin schon drin saßen.
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:09 pm
"Meine Aufträge liegen in der selben Gegend", erwiderte Eleonora schulterzuckend. Was genau sie waren durfte sie nicht sagen, Emerson würde es verstehen, wichtig war nur, dass ihre Wege ebenfalls dorthin führten und da es im Norden nicht allzuviele Hauptstraßen gab, machte es nur Sinn, mit den anderen zu reisen.
Es dauerte noch fast eine Stunde, bis Eleonora anhielt und in die Stille lauschte, die Hand erhoben, damit Emerson ebenfalls inne hielt. Nichts. Nichts außer ein paar Rehen, die sie verscheucht hatten.
"Lass uns eine Weile hier bleiben. Ruh dich aus, du bist weit entfernt von dem Zustand, in dem du sein solltest für so eine Reise."
Es dauerte noch fast eine Stunde, bis Eleonora anhielt und in die Stille lauschte, die Hand erhoben, damit Emerson ebenfalls inne hielt. Nichts. Nichts außer ein paar Rehen, die sie verscheucht hatten.
"Lass uns eine Weile hier bleiben. Ruh dich aus, du bist weit entfernt von dem Zustand, in dem du sein solltest für so eine Reise."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:19 pm
Im ersten Moment war er versucht eine spöttische Antwort zu geben, aber spätestens als er sich an einem der Baumstämme zu Boden sinken ließ, spürte er, wie sehr sein Rücken und die Gelenke eigentlich gegen die Anstrengungen der letzten Wochen protestierten. Ruhe war für zwei Wochen eingekehrt, die restliche Zeit hatten sie damit verbracht gegen Templer anzukämpfen und das eigene Haus der Bruderschaft zu verteidigen, bevor er aufgebrochen war, um ein paar Magier zu befreien und die ganze Mission reichlich schief gegangen war. Noch immer schwirrte ihm der Kopf von all den Dingen, in die er sich selbst nur deshalb manövriert hatte, weil er Faye nicht hatte den Templern überlassen wollen. Das Leben war einfacher gewesen - ein Auftrag, ein weiterer Toter und danach die übliche Routine zwischen Training, Essen und Schlaf. Während der letzten Monate war daran nicht mehr zu denken gewesen. Er war weit entfernt von überhaupt einem einzigen Zustand, den er genauer definieren konnte. Grob traf gerade die Beschreibung - beschissen - ziemlich gut.
"Was weißt du vom Norden und der Hauptstadt?"
"Was weißt du vom Norden und der Hauptstadt?"
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:28 pm
"Die Hauptstadt ... ist eine ruhige, nordische Stadt. Kalt, für deine Verhältnisse, aber recht ruhig. Der König ist ein vernünftiger Mann, aber er steht vor schwierigen Aufgaben. Livio hat selten mit ihm Kontakt, dafür ist die Enternung zu groß, aber er hat uns immer freies Geleit gegeben, sollten wir in seine Stadt kommen um etwas zu erledigen. Er ist kein Wahnsinniger, falls du das fragen willst, sondern ein recht klar denkender Mann, der ... jedenfalls meistens gerechte Urteile fällt. Was den Norden angeht, sieht die Sache schon wieder ein wenig anders aus. Fürst Henrik und sein Bruder Hjalmar halten die Zügel fest in der Hand. Sie wehren sich, Magier in Zirkel zu zwingen und werden stattdessen ausgebildet von Meistern, denen sie nach Empfehlung zugeteilgt werden. Die Templer lassen sie ebenfalls nicht in ihren Einzugsbereich und dieser Bereich des Landes ist fast ein Drittel unseres gesamten Kontinents. Sehr weitläufig, vieles liegt in Wäldern und Bergen verborgen, so dass ein Zugriff der Armee immer schwierig war. Sie halten es mit der Gleichstellung von Männern und Frauen ganz anders, als der Osten. Jeder kann selbst bestimmen, was sein Weg sein wird. Vor Henrik waren mehrere Frauen an der Macht. Die Kämpfe dort sind blutig und die Aufstände sind schnell zerschlagen. Sie machen keine Gefangenen. Sie wirken raubeinig, aber es sind hochgebildete Menschen, gerade am Hof. Sie zu unterschätzen wäre töricht."
Eleonora ließ sich neben den anderen sinken und schob ihn nach vorne, um sein Hemd am Rücken hoch zu ziehen. Sie wusste um die Verletzungen, mit denen er kämpfte und sie taten besser daran, das alles in Ordnung zu halten. "Beschwer dich nicht, das wird jetzt brennen."
Eleonora ließ sich neben den anderen sinken und schob ihn nach vorne, um sein Hemd am Rücken hoch zu ziehen. Sie wusste um die Verletzungen, mit denen er kämpfte und sie taten besser daran, das alles in Ordnung zu halten. "Beschwer dich nicht, das wird jetzt brennen."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:38 pm
"Du kennst meinen Auftrag dort oben wahrscheinlich besser als ich selbst", teilte er ihr mit und zuckte einstig mit den Schultern, sie einfach machen lassend, weil Eleonora wahrscheinlich weit besser wusste, was zu tun war als er selbst. So biss er lediglich die Zähne zusammen als sie die nur halb verheilten Wunden berührte, denen die letzten Tage alles andere als gut getan hatten und für einen Moment wünschte er sich Chadim wieder zur Seite mit einem seiner Wundermittel, um den dröhnenden Schmerz in seinem Kopf zu vertreiben, der noch immer hinter der Stirn pochte und ihm das Denken schwer machte.
"Der König will den Norden haben und wir haben unsere Unterstützung zugesichert, nachdem wir die Hilfe in Kaladir bekommen haben. Sie wollen den Norden ohne Krieg bekommen, aber wenn ich dir jetzt so zuhöre, weiß ich nicht, ob das nicht falsch ist. Vor allem nicht nach dem Krieg, den wir mit den Templern vom Zaun gebrochen haben und der jetzt wahrscheinlich alle Bruderschaften betreffen wird", erklärte er leise und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, den Dreck ignorierend, den er dabei dort verteilte. Wenn sie auf einen Bach treffen würden, würde er die Zeit nutzen, um wieder sauber zu werden - vorher war eine Flucht und Abstand zu den Templern weit wichtiger.
"Der König will den Norden haben und wir haben unsere Unterstützung zugesichert, nachdem wir die Hilfe in Kaladir bekommen haben. Sie wollen den Norden ohne Krieg bekommen, aber wenn ich dir jetzt so zuhöre, weiß ich nicht, ob das nicht falsch ist. Vor allem nicht nach dem Krieg, den wir mit den Templern vom Zaun gebrochen haben und der jetzt wahrscheinlich alle Bruderschaften betreffen wird", erklärte er leise und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, den Dreck ignorierend, den er dabei dort verteilte. Wenn sie auf einen Bach treffen würden, würde er die Zeit nutzen, um wieder sauber zu werden - vorher war eine Flucht und Abstand zu den Templern weit wichtiger.
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:42 pm
"Ich komme aus dem Norden, Em, natürlich kenne ich ihn und deinen Auftrag. Und lass mich dir sagen ... dein Zweifel an dem, was du tun sollst, ist durchaus berechtigt." Livio war kein Freund davon, dass sie willenlose Maschinen waren. Ein weiterer Grund, warum er sich entschieden hatte, heimlich gegen die Bruderschaften vorzugehen und weibliche Assasinen auszubilden. Aber es gab auch andere - Livio war nicht der Nabel der Welt und wenn es hart auf hart kam, würden die Bruderschaften gegen ihn stimmen, so, wie sie es bei Alisander verpasst hatten.
Mit einem letzten, prüfenden Blick auf den malträtierten Rücken zog sie das Hemd wieder darüber und wischte ihre Hände von der Salbe sauber, indem sie sie über ihre Hosenbeine rieb. Dann erst ließ sie sich neben Emerson sinken und begann, in der Tasche an ihrem Gürtel zu kramen, bis sie das Dörrfleisch darin fand und es ihm hinhielt. "Iss was."
Mit einem letzten, prüfenden Blick auf den malträtierten Rücken zog sie das Hemd wieder darüber und wischte ihre Hände von der Salbe sauber, indem sie sie über ihre Hosenbeine rieb. Dann erst ließ sie sich neben Emerson sinken und begann, in der Tasche an ihrem Gürtel zu kramen, bis sie das Dörrfleisch darin fand und es ihm hinhielt. "Iss was."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:46 pm
"Wir müssen die Bruderschaften anpassen, Elli. Wir haben gesehen, wohin es uns geführt hat, dass wir an diesen ganzen alten Regeln festhalten. Livio fährt gut damit, Leute wie dich auszubilden und du hast uns jetzt mehrfach den Hintern gerettet und der Rat, wie er jetzt ist ... sie haben Alisander einfach machen lassen. Zugelassen, dass er erst seine eigene Bruderschaft vernichtet, weil er von einer Frau verraten wurde und ihn dann auch noch machen lassen, als er ein Komplott gegen Septim und die anderen geschmiedet hat", bemerkte er, weil das Weltbild, das jeder von ihnen gehabt hatte, mit all den neuen Ereignissen immer weiter ins Wanken geriet. Es war alles nicht mehr so einfach, wie noch vor ein paar Monaten und das, was die Bruderschaften jetzt einschränkte, waren verstaubte, alte Regeln, die ihnen nicht einmal mehr genug Luft zum Atmen gaben.
"Wir brauchen Alternativen, aber ich kann das nicht allein und ich hab mich deshalb schon bei Septim weit genug aus dem Fenster gelehnt ..."
"Wir brauchen Alternativen, aber ich kann das nicht allein und ich hab mich deshalb schon bei Septim weit genug aus dem Fenster gelehnt ..."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:47 pm
"Du bist doch gar nicht allein", erwiderte Eleonora und legte den Kopf schief, um Emerson zu mustern. "Merkst du gar nicht, dass um dich her Menschen sind, denen eine Veränderung wichtig ist? Sie setzen an anderen Stellen an, aber im Grunde wollen sie genau das gleiche wie du. Eine andere Zukunft - oder überhaupt eine."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:49 pm
"Und jetzt verrat mir, wie wir es schaffen Magier und unsere Bruderschaften an einen Tisch zu bringen. Insbesondere weil das bedeuten würde, dass diejenige, der sie alle Schuld in die Schuhe schieben sich mit ihnen unterhalten müsste. Glaubst du wirklich außer Livio und vielleicht noch Septim würde sie auch nur zu Wort kommen lassen?"
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 12:53 pm
"Dann sorg dafür, dass es passiert, Emerson. So aussichtslos kenne ich dich nicht. Du hast dich immer den Regeln gebeugt, damit du die Regeln anschließend für dich beugen konntest und hast dabei mehr Überzeugungskraft an den Tag gelegt, als du vielleicht wahr haben willst. Du bist doch schon mittendrin, etwas zu verändern. Warum nicht auch das? Die Leute trauen dir, sie folgen dir - wenn du wolltest, bis in den Tod. Sie gehen über alle Grenzen, nur um dich zurück zu bekommen und das schließt Septim, mich und die kleine andere Truppe ein. Wir müssen aufhören, unser Leben als wertlos zu betrachten, nur so kann eine Veränderung sich auf die Bruderschaften auswirken."
Kopfschüttelnd lehnte Eleonora sich Emerson gegenüber an den Baum, die Beine vor sich überkreuzt, die Arme verschränkt. "Was willst du für die Zukunft? So verrückt es klingen mag - erzähl mir davon."
Kopfschüttelnd lehnte Eleonora sich Emerson gegenüber an den Baum, die Beine vor sich überkreuzt, die Arme verschränkt. "Was willst du für die Zukunft? So verrückt es klingen mag - erzähl mir davon."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 1:00 pm
"Für mich selbst oder für alles andere?", stellte er die Gegenfrage und schüttelte dann den Kopf, bevor sie ihm antworten konnte.
"Das Kredo erlaubt uns alles und alles, was wir tun, ist uns an die alten, verstaubten Regeln zu halten. Unsere Novizen erfahren nichts an menschlicher Nähe, die sie so dringend brauchen und wenn sie alt genug sind, werden sie in eines der Bordelle geschickt, um sich die Hörner abzustoßen. Wir erschaffen damit Waffen, aber keine selbstständig denkenden Menschen. Wir nehmen nichts für unsere Dienste und sehen uns als Richter über die Gesellschaft, dabei sind wir moralisch genauso verwerflich wie der Rest dieser Welt und das ständige Denken darüber, dass wir uns neutral halten müssen, funktioniert nicht mehr, Elli. Wir sind nicht neutral. Sind es niemals wirklich gewesen", versuchte er ihr zu erklären, nur ab und an wegen eines Bissen Dörrfleischs schweigend.
"Die Bruderschaften, unser kleiner Rat von Menschen, die entscheiden, bricht uns das Genick, weil wir uns selbst nicht einig sind. Alisander hat einen Keil zwischen unsere Bruderschaften, unsere Familien, getrieben und selbst, wenn ich hoffe, dass er jetzt endlich tot ist, ganz daran glauben kann ich nicht. Die Magier wie Vieh zu behandeln, das zur Schlachtbank geführt wird, während die Kirche so mächtig wird, dass selbst der König sie fürchten muss, wird nicht auf Dauer funktionieren. Was uns bleibt ist uns zu sammeln und gegen die Templer und die Kirche vorzugehen und davor den Rat zu überzeugen, dass die Geschichte mit - wir sind nur das Messer in der Dunkelheit - lange geklappt hat, die anderen aber längst wissen, dass es uns gibt. Wir müssen aus diesem Schatten treten, in dem wir leben - selbst wenn wir immer noch in ihnen agieren."
"Das Kredo erlaubt uns alles und alles, was wir tun, ist uns an die alten, verstaubten Regeln zu halten. Unsere Novizen erfahren nichts an menschlicher Nähe, die sie so dringend brauchen und wenn sie alt genug sind, werden sie in eines der Bordelle geschickt, um sich die Hörner abzustoßen. Wir erschaffen damit Waffen, aber keine selbstständig denkenden Menschen. Wir nehmen nichts für unsere Dienste und sehen uns als Richter über die Gesellschaft, dabei sind wir moralisch genauso verwerflich wie der Rest dieser Welt und das ständige Denken darüber, dass wir uns neutral halten müssen, funktioniert nicht mehr, Elli. Wir sind nicht neutral. Sind es niemals wirklich gewesen", versuchte er ihr zu erklären, nur ab und an wegen eines Bissen Dörrfleischs schweigend.
"Die Bruderschaften, unser kleiner Rat von Menschen, die entscheiden, bricht uns das Genick, weil wir uns selbst nicht einig sind. Alisander hat einen Keil zwischen unsere Bruderschaften, unsere Familien, getrieben und selbst, wenn ich hoffe, dass er jetzt endlich tot ist, ganz daran glauben kann ich nicht. Die Magier wie Vieh zu behandeln, das zur Schlachtbank geführt wird, während die Kirche so mächtig wird, dass selbst der König sie fürchten muss, wird nicht auf Dauer funktionieren. Was uns bleibt ist uns zu sammeln und gegen die Templer und die Kirche vorzugehen und davor den Rat zu überzeugen, dass die Geschichte mit - wir sind nur das Messer in der Dunkelheit - lange geklappt hat, die anderen aber längst wissen, dass es uns gibt. Wir müssen aus diesem Schatten treten, in dem wir leben - selbst wenn wir immer noch in ihnen agieren."
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 1:02 pm
Statt einer Antwort nickte Eleonora nur und schloss lächelnd die Augen, weiterhin die Dunkelheit inspizierend, die mit ihren vielfältigen Lauten genug Auskunft darüber gab, wie sicher sie zum momentanen Zeitpunkt waren. Dass ein Hase nahe genug an ihnen vorbeihoppelte, um seinen Ohren selbst im fahlen Mondlicht sichtbar zu machen, zeigte ihr, dass keine Gefahr bestand.
"Das ist das, was du für die anderen willst. Und du? Wo siehst du dich dabei?"
"Das ist das, was du für die anderen willst. Und du? Wo siehst du dich dabei?"
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 1:05 pm
"Elli, du erinnerst dich daran, dass ein paar Meilen entfernt eine blonde Magierin sitzt, für die ich mir einiges eingefangen hab und die bereit war eine Templertochter zu entführen, um mich wieder frei zu bekommen? Ich hab das Ganze gemeinsam mit Faye losgetreten und ich werde jetzt nicht einen Schritt zurück machen und sie allein vorn an der Front hängen lassen, während jeder auf sie eintritt und sie dafür verantwortlich macht, dass sie leben wollte. Wenn ich etwas ändern will, dann werde ich mich nicht darauf verlassen, dass es andere schon tun werden. Wo wirst du dabei stehen?"
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Re: Kapitel 6
Mi Jun 28, 2017 1:10 pm
Grinsend schnappte Eleonora sich ein eigenes Stück Trockenfleisch und nagte daran herum. "Ich? Ich rette deinen Arsch, damit du schleunigst zu der Magierin zurück kommst, bevor die meint, sie müsste in einer sprichwörtlichen Nacht- und vor allem Nebelaktion ebenjenen retten müssen, während du schon hier sitzt und dich erholst."
Ihr Blick wurde weicher, mitfühlender. "Ich decke dir den Rücken, damit zu Zeit hast, die Schneise zu schlagen, die wir brauchen, kleiner Bruder."
Ihr Blick wurde weicher, mitfühlender. "Ich decke dir den Rücken, damit zu Zeit hast, die Schneise zu schlagen, die wir brauchen, kleiner Bruder."
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