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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:02 pm
"Ich weiß und ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich ohne dich machen würde", sagte er und drückte ihre Hand sacht.
"Aber seien wir mal ehrlich - ich habe eine Magierin mitten in der Stadt vor ein paar Templern gerettet und damit heilloses Chaos angerichtet, das damit gegipfelt ist, dass ein ganzes Viertel einer Stadt unterspült wurde und wir Hals über Kopf fliehen mussten. Ausgerechnet in die Hauptstadt, um einen Handel mit dem König einzugehen und in den Norden aufzubrechen, wo ich mir noch überlegen muss, ob ich wirklich anfange Fürsten umzubringen, um dem König einen Gefallen zu tun. Wir kriegen das schon hin."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:06 pm
Weil sie seinen Worten noch nicht ganz glaubte, griff sie nach seinen Zügel und hielt beide Pferde an und suchte seinen Blick. "Em? Versprich mir, ehrlich zu sein. Keine dummen Aktionen, nur, weil ich dir gesagt habe, welche Ideen in den Gilden herumdümpeln. Selbst, wenn es einen Tag gäbe, an dem ich nicht mehr hier bin, hast du Leute an deiner Seite. Allen voran diese verrückte Magierin." Ihre Worte waren weit weniger beleidigend, als die Wahl ebendieser es hätte vermuten lassen.
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:09 pm
"Elli, diese Gedanken sind nicht erst seit gestern da. Sie waren schon vor deiner Offenbarung da und sie werden genauso wenig einfach verschwinden, nur weil ich vielleicht ab und an an mir selbst und meinem Vorhaben zweifle. Ich habe eine ganze Reisegruppe voller Menschen, die das eine oder andere ändern wollen - Faye die Zirkel, Aias den Norden und Ari sich selbst. Es wird hart werden und ich kann dir nicht versprechen, dass ich immer so zuversichtlich sein werde, aber die Bruderschaften sind meine Familie. Jeder daraus und ich lasse sie nicht im Stich. Versprich du mir nur, mir in den Hintern zu treten, wenn ich mich hängen lassen sollte."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:10 pm
"Oh - warte. Warte!" Im Nachhinein wusste sie selbst nicht, wie, aber sie brachte es fertig, ihm von ihrer Position aus seitlich in den Allerwertesten zu treten. Eher stupsen. Aber der Gedanke zählte und die Chance konnte sie sich nicht entgehen lassen.
Stimmi
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:11 pm
Aias hatte, zusammen mit den beiden Wachleuten, stillschweigend auf die Ankunft des Königs gewartet. Was der Andere von ihm wollte konnte er nicht wirklich sagen, denn er ging nicht davon aus, dass ein Mann der ein ganzes Königreich regierte, einen simplen Scherz wie den von vorhin ernst nahm. Und sonst hatte er sich nichts zu schulden kommen lassen. Was während der Reise zwischen ihm und Lyra passiert war, er lächelte kurz als er darüber nachdachte, dass war nur für sie beide bestimmt. Ungläubig das der König darüber etwas erfahren hatte, konnte er sich also keineswegs vorstellen, was er denn von ihm wollte. Als er schließlich eintrat und die Wachen die Türen schlossen, hob Aias eine Augenbraue und wollte das Verhalten schon kommentieren, überlegte es sich im letzten Moment aber doch anders. „Schön“, war die schlichte Antwort. „Das erklärt mir allerdings nicht, warum ihr mich sprechen wolltet. Ich glaube nicht das ich irgendetwas getan habe, was euch stören könnte.“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:15 pm
"Na komm schon, Elli - bevor du alte Frau dir ein Bein ausrenkst, bevor wir die Königin ermordet haben", forderte er sie auf und trieb das Pferd erneut an, weil noch genügend Strecke vor ihnen lag und sie in der Hauptstadt wahrscheinlich schon längst vermisst wurde. Er wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, welches Chaos Ari und Faye inzwischen wieder gestiftet hatten.
Yannic
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:18 pm
"Dann will ich dich mal erhellen," erklärte der König und griff nach dem kleinen Beutel voller Gold. "Du ziehst bald in den Norden. Es wird eine lange und gefährliche Reise - hier drin sind zweihundert Goldstücke. Nur für dich!" erklärte er und ließ den Anderen nicht aus den Augen. "Sie gehören dir - das einzige was du dafür tun musst ist Lyra in Ruhe lassen. Mit diesem Geld hast du bis an deine Lebtage ausgesorgt. Kannst dir eine hübsche Frau nehmen und viele Kinder in die Welt setzen. Du müsstest wohl nicht einmal mehr selbst arbeiten, wenn du das Geld klug ausgibst."

___________________

Willem schnaufte noch immer, blickte Faye mit weit aufgerissenen Augen an. "Danke... für das Lob aber... darauf hätte ich verzichten können..." er hustete und spuckte Blut aus - er hatte sich auf die Zunge gebissen. "Bitte sagt mir, dass das der Test war - es HAT nämlich weh getan und wenn das erst der Einstand war...." er rieb sich die Arme.
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:20 pm
Ein wenig Mitleid hatte Faye, als sie den Moment, in dem sie Willem auf die Füße zog, rasch durch seinen Geist fuhr. Das immerhin konnte sie für ihn ohne Schmerzen bewerkstelligen und was sie sah, war wirklich die Wahrheit. Er wollte fort, er log nicht und sie hörte Emerson nun wirklich toben, als sie sich sagen hörte: "Ich kann dir keine abschließende Antwort geben, Willem. Aber ich werde ein Wort für dich einlegen."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:28 pm
"Moment mal -" Willem blinzelte Faye aus großen Augen an. "Ari hat mir gesagt er bringt mich zu seiner Meisterin, damit die das entscheidet und jetzt entscheidet das jemand anders? Ich dachte Ari legt schon ein Wort für mich ein!" er ließ die Schultern hängen. Wenn das so weiter ging, würde vielleicht noch jemand bemerken, dass er weg wollte und dem einen Riegel vorschieben. Immerhin floh er vor seinen Aufgaben.
Dann jedoch wurden seine Augen noch größer. "Ist das wie in einer dieser Geschichten, in denen der Held nach und nach immer schwerere Aufgaben erledigen muss um sich als würdig zu erweisen?"
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:32 pm
"Ähm ..." sichtlich überfordert von dieser Frage sah Faye erneut zwischen Ari und Willem hin und her, dann schüttelte sie den Kopf. "Nein. Nein ist es nicht. Aber es gibt jemanden, der die entgültige Entscheidung treffen muss und das bin nicht ich. Und jetzt ... geht, ihr zwei. Willem, sei morgen fertig, auch, wenn ich es dir nicht versprechen kann. Wir reiten am Nachmittag los."
Stimmi
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:38 pm
Mit einer Neugier die er selbst nicht leugnen konnte, sah er auf den Beutel voller Münzen. Zweihundert verfluchte Münzen aus Gold. Er konnte sich davon ein Haus kaufen. Und einen Hof. Keinen heruntergekommenen, sondern einen mit prächtigen Stallungen samt zwei Pferden und ein Haus, dessen Fenster aus feinem Buntglas bestanden. Einen Moment lang erging er sich in dieser Vorstellung. Er würde selbst bald vierzig Jahre alt werden und ewig konnte er nicht umher reisen. Vielleicht noch dieser eine, letzte Ausflug in den Norden. Um das eine oder andere zu klären, was er bis dato nicht hatte erledigen können. Und dann ein Ruhestand. Nach den Jahren der Reise und zuvor denen im Dienste seines Fürstentums, klang der Gedanke verlockend und auf ein besseres Angebot würde er wohl kaum hoffen können. „Ihr“, er wollte fragen wie der König davon erfahren hatte, hielt dann jedoch inne und ließ es sein. Sicherlich würde der König ihm nicht verraten, auf welchem Wege er an die Informationen gelangte, die er haben wollte. Vielleicht war Magie im Spiel? Vielleicht auch nur eine unglaublich gute Beobachtungsgabe. Was es war hätte Aias nicht sagen können.

Schlussendlich schnaufte er leise und öffnete die Hand um den Beutel entgegen zu nehmen. Lyra war einzigartig, aber bei weitem nicht so beständig und sicher wie ein Hof und ein gutes Haus es sein würden. Von diesem Geld könnte er beides sogar vollkommen neu bauen lassen. Vielleicht würde er sogar noch ein oder zwei Erben in die Welt setzen, die diesen Besitz später erben könnten. Langsam öffnete er die Schnur, die den Beutel zusammenhielt und mit einem Lächeln sah er auf all die Münzen. „Wir sind uns denke ich einig, Majestät“, murmelte Aias und neigte den Kopf, erhob sich dann langsam und schätzte ein letztes mal ab, ob das Gewicht von zweihundert Goldmünzen in etwa dem in seiner Hand entsprach. Eben reines Gewicht rieselte kurz darauf über den Kopf des Königs und weiter in seinen Schoß, teilweise auch auf den Boden, wo es klirrend liegen blieb. „Wir sind uns einig“, wiederholte er mit gepresster Stimme, griff mit der Kraft einer Schraubzwinge nach der Hand des König und öffnete dieser mit purer Gewalt, presste den leeren Münzbeutel in die Handinnenfläche und bewegte dann mit der eigenen Kraft jeden einzelnen von des Königs Fingern, sodass dieser gezwungenermaßen den Beutel umklammerte.
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 9:48 pm
Der König zeigte ein knappes Lächeln, ehe er den Kopf hob und den Anderen mit seinen dunklen Augen betrachtete. "Ich bin mir sicher, dass du das für eine ganz fabelhafte Idee gehalten hast," stellte Hieronim fest und stand dann selbst auf, betrachtete die Münzen auf dem Boden. "Glaubst du, dass das zwischen dir und ihr irgendetwas bedeutet hat? Oder das du etwas besonderes warst?" er zuckte mit den Schultern und wandte sich dann um.
"Ich hoffe, dieser Spaß hat dir gefallen - er war deine ganze Zukunft wert" bereits mit einer Hand an der Tür wandte er sich ein letztes Mal um. "Du solltest dich ausschlafen - der Weg ist lang und du wirst wohl kaum wieder in den Genuss kommen im Schloss zu nächtigen."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

So Jul 09, 2017 11:19 pm
Abscheu über das gesamte Sein von Hieronim ballte sich in Aias. In gewisser weise war der fremde König die Essenz all dessen, was er an der Politik verachtete. Was sie aus Menschen machte. Das Gefühl über andere Menschen herrschen und bestimmen zu können wie es einem beliebte verschleierte nur allzu leicht die Sicht für wesentliche Dinge. Für all das, was weitaus mehr wert war und größer als Gold, Einfluss oder Ansehen. „Du wirst irgendwann einsam sterben“, stellte Aias leise fest. „Du wirst sterben und es wird niemanden außer deinen Bälgern scheren, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen damit sie sich einigen können wer nun die Krone auf dem Kopf tragen darf. Aber kein Gold der Welt auf dem Schädel macht dich oder deine Kinder zu irgendetwas besonderem.“ Daraufhin schloss der König die Tür, entweder der Worte von Aias überdrüssig oder in Ermangelung einer passenden Erwiderung, was genau konnte und wollte er nicht beurteilen. Für ein paar Minuten stand er nur still da, sah auf die Goldmünzen hinunter und dachte nicht einen Herzschlag daran, auch nur eine mitzunehmen um sich selbst zu bereichern. Stattdessen verließ er selbst den Raum. Die Wachen schienen ihre Posten vor der Tür inzwischen verlassen zu haben, sodass Aias den langen Weg durch die Korridore bestreiten konnte, hin zum Zimmer der Hofzauberin, welches er gut zehn Minuten lang vergeblich suchte, bis er die halb offen stehende Tür fand. Es war niemand davor und aus dem Zimmer drang kein Geräusch, weshalb Aias vermutete, das die Andere gerade schlief. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Sie saß, mit dem Rücken ans Ende des Bettes gelehnt da und sah durch eines der großen Fenster.

„Hey“, grüßte er die Ältere leise und schloss dann die Tür hinter sich. Er war noch nie ein Freund falscher Scham gewesen und auch jetzt sah er weder bedrückt zu Boden, noch zur Decke, sondern direkt zu Lyra. Hätte sie ihn in diesem Moment nicht hier haben wollen, hätte sie ihn bereits raus geschickt, so viel stand fest. „Dein Freund der König war gerade bei mir“, fing er an und ein Lächeln das er unmöglich unterbinden konnte wanderte über seine Züge. „Er hat mir zweihundert Goldmünzen angeboten. Auf die Hand, damit ich dich, wie hat er es ausgedrückt? In Ruhe lasse. Ja, so in etwa war der Wortlaut.“ Ein verächtliches Schnauben folgte. „Er schien nicht sehr froh als ich ihn den Inhalt über den Kopf geschüttet habe“, dann trat Sorge auf sein Gesicht und er machte ein paar Schritte weiter, bis er neben dem Bett zum stehen kam und sich auf eben dieses setzte. „Wie geht es dir?“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 9:21 pm
Die Nachfolgen des Verhörs am vergangenen Tag hatten ihr die Arbeit schwer gemacht, hatten es ihr unmöglich gemacht lange zu stehen und irgendwann hatte Lyra selbst eingesehen, dass es ihr nichts brachte, wenn sie es versuchte, wo sie ihre eigenen Gedanken ohnehin kaum zusammen halten konnte. Das Rascheln des Papiers klang unnatürlich laut in ihren Ohren, jeder Druck auf den lädierten Stellen an ihrem Körper schmerzte und inzwischen wusste sie nicht einmal mehr, wie sie sich noch richtig hatte auf einen Stuhl setzen sollen, was letztlich der Grund dafür war, dass sie das Bett vorgezogen hatte, die Decke über den Beinen und ihre Papiere neben ihr ausgebreitet, ohne dass sie sie bislang angerührt hatte.
Das Gespräch mit Hieronim hing ihr noch in Gedanken nach, seine Worte und ihr inniger Wunsch, die Reaktion darauf und der Schmerz, der sie nach eben jenem Gespräch durchzuckt hatte als habe er ein Schwert statt Worten genutzt. Als sich jetzt Aias durch die halb geöffnete Tür schob, hob Lyra den Blick und schlug die Mappe mit den Unterlagen mit einer Hand zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf den anderen richtete und seinen Worten zuerst nur schweigend zuhörte.
"Ich weiß ...", sagte sie leise und mit einem sachten Kopfschütteln. "Er war bei mir, um mir von der Glanzleistung zu berichten, bevor du gekommen bist. Du hast ihn um ein paar Minuten verpasst", fügte sie noch nach und musterte das Gesicht des Jüngeren noch einmal.
"Warum, Aias?", fragte sie schließlich nach einer Weile, die sie dem anderen gegeben hatte, um über ihre Reaktion nachzudenken, sich wieder dabei ertappend, wie sie mit den Fingern nach dem getrockneten Schorf suchte, der einen Teil ihrer Arme bedeckte und um den sich dunkle Flecken gezogen hatten. Es war eine furchtbare Angewohnheit, die viel zu deutlich ihre Nervosität zeigte, aber gleichzeitig eine, die sie niemals hatte loswerden können. "Warum hast du abgelehnt? Du brichst in ein paar Tagen in den Norden auf und ich werde hier bleiben. Du weißt nicht einmal, ob wir uns noch einmal wiedersehen werden."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 9:38 pm
„Nein das weiß ich nicht“, antwortete Aias mit einem schmalen Lächeln und ließ sich schließlich auf das Bett sinken, ehe er, längs zu Lyra gerichtet, auf diesem niederging und sich mit einem lauten Schnaufen ausstreckte. „Und das muss ich auch gar nicht“, er sah in ihre Richtung, konnte jedoch aufgrund seiner Lage nur die Hälfte vom Gesicht der Zauberin erblicken. „Ich bin niemand der Dinge über irgendetwas großartig schwärmt, dass hast du sicherlich schon bemerkt. Aber selbst ich finde es falsch etwas zu verkaufen, an dem ich hänge. Selbst wenn es nur Erinnerungen sein sollten, die einmalig sind.“ Sein fahriger Griff ging schließlich nach einem ihrer Füße welcher gerade in Greifweite an und welchen er gedankenverloren und der Kontur nach umfuhr. „Ich habe es getan weil du mir etwas bedeutest Lyra. Und weil ich dich und das was wir geteilt haben, nicht mit Füßen treten wollte. Geld beschmutzt so gut wie alles wenn es mit diesem in Berührung kommt. Und dein König war oder ist vielmehr“, er zuckte mit den Lippen“, der Meinung, dass er sich damit alles und jeden kaufen kann.“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:01 pm
Er hatte eine andere Vorstellung von alledem als sie selbst - eine andere Vorstellung als sie selbst, was die Bedeutung einer Erinnerung anbelangte und Lyra war dankbar dafür, dass er diese Vorstellung mit ihr teilte. Gern wollte sie hier sitzen und Hieronim verteidigen, aber leider hatte Aias mit seinen Worten Recht gehabt - Hieronim war jemand, der alles besitzen musste und der glaubte, er würde alles bekommen und genau das machte es ihr schwer jetzt Argumente zu finden, mit denen sie Aias Worte entkräften konnte.
"Ich weiß trotz allem nicht, was ich von deinen Worten ihm gegenüber halten soll. Es war nicht richtig, ihm zu sagen, er würde einsam sterben und es war ebenso wenig richtig, ihm zu sagen, dass seine Kinder sich um diesen Thron streiten würden", versuchte sie ihm klar zu machen und schob sich eine der dunklen Strähnen aus dem Gesicht, um ihren Händen eine andere Beschäftigung zu geben. "Ich habe die beiden jüngsten Söhne erzogen, Aias. Ich kenne sie beide und ich weiß, dass sie das nicht tun würden. Ich weiß, dass du wütend warst aber weder Walerian, noch Holden würden sich jemals dazu hinreißen lassen etwas gegen ihren ältesten Bruder zu unternehmen."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:11 pm
Aias verlor sein Lächeln nicht, drehte sich stattdessen nur auf den Bauch und somit ein ein Stück weit näher zu Lyra. „Ich habe vier gute Brüder verloren in einem Kampf, von dem ich bis zum Ende nicht verstanden habe warum man ihn überhaupt so ernst nimmt. Glaub mir, so etwas verändert Menschen. Selbst wenn du von Geburt an mit ihnen aufwächst können sie, sobald sie eine solche Macht wittern, Züge annehmen von denen du nie geglaubt hättest, dass sie in ihnen schlummern. Aber ich will mich nicht darüber streiten, wenn du die Jungen erzogen hast, dann hatten sie gewaltiges Glück“, seine Hand fuhr unbekümmert von Lyras nackten Füßen sie ihrem Knie und drehte dort kleine, sanfte Kreise. „Aber deswegen war es dennoch nicht falsch deinem König das zu sagen, was ich denke. Jeder Herrscher muss mit solcherlei Dingen leben können, ein einfacher Mann tut es doch genauso, oder? Und wenn er sich über all diese einfachen Leute stellt, müsste er eigentlich noch mit weit mehr als jeder andere von uns zurecht kommen.“ Schließlich richtete er sich ein Stück weit auf und sah in das Gesicht des Zauberin, welches noch immer anziehend für ihn wirkte wie das Licht den Käfer lockte. „Geht es dir schon besser?“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:18 pm
"Ich komme zurecht, aber ich bin froh darüber gerade hier zu sein und nicht dort draußen unter Dutzenden von Menschen stehen zu müssen, von denen ich glaube, dass jeder mich anstarrt, weil die Templer die Wahrheit haben verbreiten lassen."
Und es graute ihr noch mehr vor dem, was der König mit jenen machen würde, die daran Schuld getragen hatten, was geschehen war. Sie wollte darum kein großes Aufheben machen, es am besten niemanden wissen lassen und trotzdem saß Aias jetzt hier und Sorge stand in seinem Blick, weil sie sich in der gestrigen Nacht nicht mehr hatte auf den Füßen halten können. "Es tut weh und das wird es auch noch eine ganze Weile lang aber ich lebe - das ist für mich gerade alles, was ich noch wissen muss", fügte sie hinzu und betrachtete noch einmal sein Gesicht bevor sie sich nach vorn streckte, um nach seiner Hand zu greifen und behutsam ihre Finger darum zu legen.
"Was ist mit dir? Wie geht es dir?"
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:31 pm
Erneut durchfuhr ihn das wohlige Gefühl das ihn stets ergriff, wenn er die weiche Haut der Zauberweberin berührte und eine Gänsehaut legte sich über seinen Körper. „Wie jemand der gerade einem König widersprochen hat“, er schmunzelte und hob ihre Hand, küsste sie und drückte sie dann sacht. „Ansonsten? Mich beruhigt es das es dir besser geht und das der Rest unserer Truppe scheinbar keine weltbewegenden Schwierigkeiten während seines Aufenthalts auslöst, auch wenn es mir um Faye leid tut. Ich kenne das Gefühl fehl am Platz zu sein und diese ganzen feinen Stoffe mit denen man vielleicht eine Rutsche beziehen kann damit die Kinder schneller nach vorn kommen, stattdessen aber auf der Haut getragen werden“, Aias schüttelte sich, halb gespielt, halb ergriffen von der Vorstellung Seide auf seiner Haut zu spüren. „Aber Faye scheint mit dem Hof besonders große Probleme zu haben. Doch ich gebe zu das ich verstehen kann, warum du es hier magst. Es gibt neben deinem König auch durchaus vernünftige Leute mit denen man reden kann. Oft Reiche, sehr zum Leidwesen meiner Person, alle anderen scheint man nur vor der Stadt anzutreffen, aber wenn man sich darauf einlässt“, er neigte den Kopf ein Stück weit und nickte dann. „Ist es denke ich keine so schlechte Stadt.“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:40 pm
"Dieses Gespräch habe ich bereits einmal mit ihr geführt. Faye hat ein Problem mit dieser Stadt, weil sie ein Problem mit dieser Stadt haben will. Lass sie nicht immer wieder in eine Opferrolle rutschen - du tust weder dir damit einen Gefallen, noch dem Rest der Gruppe, geschweige denn ihr selbst. Sie wird eines Tages aus ihrem Schneckenhaus herauskommen müssen, um eine Rebellion zu starten - die Menschen, die Magier insbesondere, brauchen jemanden, der offen vor ihnen steht, statt es anderen zu überlassen federführend zu sein", antwortete Lyra und wank dann schließlich doch wieder ab, weil diese Thematik so hart und grob war und sie bereits einmal gegen geschlossene und verbarrikadierte Türen gerannt war, als sie es hatte Faye klar machen wollen.
"Diese Stadt ist nicht schlecht. Du solltest den Tag nutzen und runter auf die Märkte gehen. Sieh dir an, was die Menschen hier zu bieten haben, statt dich einzig und allein mit den hochgestochenen Adligen zu beschäftigen, die einem nur die Luft Wegatmen, aber zu mehr nicht taugen."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Mo Jul 10, 2017 10:52 pm
„Nun scheinbar habe ich nur die falschen Ecken angesteuert, denn als ich durch die Stadt gegangen bin, waren das die einzigen Menschen, die mit begegnet sind. Es mögen trotz allem irgendwo und irgendwie gute Leute sein, aber“, er verzog den Mund, zog sie mit ihrer Hand sacht zu sich hinauf und stützte sie dann, aus Angst, er würde sie mit ihren Verletzungen überfordern. „Und mir wäre es nicht nur lieber wenn du mich begleiten würdest um mir vielleicht die Stellen zu zeigen die ich übersehen habe, sondern auch weil ich gern noch etwas von dir hätte, bevor es weiter in den Norden geht.“
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Di Jul 11, 2017 8:37 pm
"Ah, Faye" Hieronim saß an einem wuchtigen, aus reinem Eichenholz geschnitzten Tisch über einige Verträge und Depeschen gebeugt. Der Kamin in einer der ecken prasselte leise vor sich hin und tauchte die Szenerie in ein orangenes Licht, dass die Kette mit der Rose besonders deutlich zur Geltung brachte, ebenso wie die kleinen Narben im Gesicht des Königs.
"Setz dich"
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Di Jul 11, 2017 8:39 pm
Warum der König sie hierher zitiert hatte, war Faye schleierhaft, aber sie wollte nicht noch für mehr Ärger und Unmut sorgen - geschweige denn sich die nächste Standpauke von Lyra abholen - also ließ sie ihre Sorgen Sorgen sein und gehorchte. Zumindest was den Teil des Sitzens anging.
"Was führt mich also hierher, Majestät?"
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Di Jul 11, 2017 8:45 pm
"Ich wurde vollends über die Geschehnisse in Kaladir unterrichtet. Schlimme Sache das..." er tippte mit zwei Fingern auf eine dicke Akte, die neben ihm auf dem Tisch lang und zog eine Seite aus dem Bericht hervor. "Die Adeptin zeichnet sich als außerordentlich fähig - ihre Gabe zur improvisation sowie ihr natürliches Charisma sind hervorzuheben. Gute Noten, Empfehlungsschreiben - alles in allem eine brave, aufstrebende Zirkelmagierin" er schob das Blatt wieder zurück.
"Tja, bis zu diesem kleinen Zwischenfall - von da an... ein tiefer Sturz. Ungerechtfertigt und boshaft wenn du mich fragst" er betrachtete Faye für einen kurzen Augenblick. "Weißt du woran ich fest glaube? Ich glaube daran, dass jeder eine Chance verdient hat - so auch du."
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Kapitel 8                         - Seite 7 Empty Re: Kapitel 8

Di Jul 11, 2017 8:48 pm
Die Akte, die vor ihm lag, hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen, aber das war nicht weiter verwunderlich. Die Zirkel führten Buch über jeden ihrer Schüler, jeden Magier, der auch nur Fuß in die geheiligten Hallen setzte, die die Zauberweber ihr eigenen nannten. Irgendetwas hatte er ja finden müssen, seine Leute saßen überall - er war der verdammte König!
Statt sich davon aus der Ruhe bringen zu lassen, lehnte Faye sich auf ihrem Stuhl zurück, beschloss, ihm erst einmal nicht viel zu geben, sondern still zu sein. Erfahrungsgemäß redeten die Leute dann von selbst weiter und bei aller Liebe: was hätte sie sagen sollen? 'Ja bitte, Herr König, welche Chance genau meint ihr?' weil doch klar war, dass es auf eine Antwort hinaus laufen würde, die er ihr geben wollte. Sonst hätte er sie gar nicht erst rufen müssen.
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