- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:30 pm
Hieronim betrachtete sie von ob bis unten. Sie war eine sture Magierin.
"Gut," entschied er schließlich und richtete sich selbst auf. "Ich bringe dich in dein Zimmer," erklärte er. Mittlerweile hatte er verstanden, dass sie nicht in der Lage war zu viele Informationen auf einmal zu verarbeiten.
"Ich selbst halte die ganze Nacht über davor Wache."
"Gut," entschied er schließlich und richtete sich selbst auf. "Ich bringe dich in dein Zimmer," erklärte er. Mittlerweile hatte er verstanden, dass sie nicht in der Lage war zu viele Informationen auf einmal zu verarbeiten.
"Ich selbst halte die ganze Nacht über davor Wache."
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:35 pm
Wie es ihr ging? Komischerweise hatte sie diese Frage seit Beginn der Reise nicht mehr gehört und es war in Ordnung gewesen, nicht darüber nachzudenken.
"Wir sind in Sicherheit", erwiderte Faye nach einer Weile des Zögerns. "Und hier ist es nicht so kalt wie dort, wohin uns der Weg führt, das zähle ich als Pluspunkt. Aber um deine Frage zu beantworten: Es geht mir gut, Aias. Wie geht es dir? Es muss merkwürdig sein, für dich, hier am Hof zu sein." Sie schwieg, weil sie nicht wollte, dass irgendjemand von seiner Herkunft erfuhr, aber er würde auch so wissen, worauf sie anspielte. Noch während sie zu ihm sah, zog sie das erste Buch herüber und schlug es auf.
"Wir sind in Sicherheit", erwiderte Faye nach einer Weile des Zögerns. "Und hier ist es nicht so kalt wie dort, wohin uns der Weg führt, das zähle ich als Pluspunkt. Aber um deine Frage zu beantworten: Es geht mir gut, Aias. Wie geht es dir? Es muss merkwürdig sein, für dich, hier am Hof zu sein." Sie schwieg, weil sie nicht wollte, dass irgendjemand von seiner Herkunft erfuhr, aber er würde auch so wissen, worauf sie anspielte. Noch während sie zu ihm sah, zog sie das erste Buch herüber und schlug es auf.
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:41 pm
Sich aufzurichten war noch nie in ihrem Leben so schwierig gewesen wie jetzt, wo sie die Beine wieder von der weichen Matratze herunter schob und die Füße auf den Boden stellte, beide Hände um einen des Baldachin-Gestänges gelegt, weil es damit leichter war sich selbst in der Geraden zu halten. Sie hasste sich selbst für diesen Zustand, in dem sie sich befand, als sie den ersten Schritt nach vorn setzte, es nicht wagend ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung zu richten, weil das bedeutet hätte, dass sie sich wahrscheinlich ebenso leicht auf dem Boden wiedergefunden hätte.
"Reden ... morgen", sagte sie leise auf dem Weg rüber zur Tür, weil sie ihm weder zumuten wollte, sie zu begleiten, noch die Nacht über Wache zu halten während der Hof sich darüber das Maul zerriss. "Schlaf ... hier", schob sie noch hinterher, eine Hand ausgestreckt, um Stabilität an den Wänden zu finden, an denen sie vorbei taumelte und die Tür ein wenig lauter als beabsichtigt hinter sich schließend.
"Reden ... morgen", sagte sie leise auf dem Weg rüber zur Tür, weil sie ihm weder zumuten wollte, sie zu begleiten, noch die Nacht über Wache zu halten während der Hof sich darüber das Maul zerriss. "Schlaf ... hier", schob sie noch hinterher, eine Hand ausgestreckt, um Stabilität an den Wänden zu finden, an denen sie vorbei taumelte und die Tür ein wenig lauter als beabsichtigt hinter sich schließend.
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:42 pm
„Besser als man meinen müsste“, antwortete dieser und griff, nun doch von der Neugier gepackt, ebenfalls nach einem Buch das den Titel „arkane Beschwörung von Sturmwolken und anderer Wetterphänomene“ trug und sich direkt unter einem Lexikon für botanische Mittel befand, welches Faye in ihrer Auswahl vermutlich mit hineingerutscht sein musste. „Ich mache mir nicht wirklich Sorgen“, erklärte er und ließ die wichtigen Stellen des Satzes dabei unbenannt, wissend, das Faye alles richtig deuten würde. „Hätte man mir irgendetwas sagen wollen, so wäre es vermutlich direkt gekommen. Jetzt wo ich schon mehrere Stunden durch den Hof und die Stadt laufe.“ Er schnaufte und versuchte den ganzen fachlichen Begrifflichkeiten des Buches in dem, hinten angegeben Glossar nachzuschlagen, welches allerdings entweder unvollständig war, oder aber nur fachliche Begriffe für diesen Bereich der Magie enthielt und alle Grundbegriffe gar nicht für erklärenswert hielt, was eigentlich auch Sinn machte. „Schön ist diese Stadt trotzdem nicht, zu dekadent und hochtrabend. Sag mal, was ist denn bitte eine exotherme Reaktion?“
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:44 pm
"Lyra..." entgegnete der König, blieb jedoch auf ihren Wunsch hin stehen. Es war furchtbar sie gehen zu lassen und er ballte die Hände zu Fäusten, während er dabei zusehen musste wie sie, kaum mehr Herr ihres eigenen Körpers den wenigstens kurzen Weg zu ihren Gemächern antrat.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:46 pm
"Dabei wird Wärme an die Umgebung abgegeben, es ist eine Reaktion", erklärte Faye das Nötigste und begann, Seite um Seite zu überfliegen, mit Aias relativ einträchtig im Zimmer sitzend, bis sie schließlich schlurfende Geräusche im Gang hörte und aufmerkte, dann folgte ein dumpfer Schlag und sie streckte automatisch ihre magischen Fühler danach aus, wie eine Schnecke die Hörner.
"Oh oh", murmelte sie nur, als sie die schwache, magische Präsenz erkannte und sah zu Aias hin. "Ich schätze, dich brauche ich. Komm mit!"
"Oh oh", murmelte sie nur, als sie die schwache, magische Präsenz erkannte und sah zu Aias hin. "Ich schätze, dich brauche ich. Komm mit!"
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:54 pm
Ihm war das Buch schließlich über geworden, denn nach der zehnten Seite, bei der er Faye erneut nach drei Begriffen fragen musste, hatte er schließlich kapituliert und beschlossen, dass Magiekunde wohl nichts sein würde, was ihn langfristig begeisterte. Dann jedoch war das laute Poltern vom Flur gekommen und Aias war aufgesprungen, noch ehe Faye etwas gesagt hatte. „Mhmh“, stimmte er der Anderen zu, nickte noch einmal und lief dann, zusammen mit der blonden Zauberweberin vor die Tür. Dort lag, die Haare in einem großen Fächer ausgebreitet, Lyra, das Gesicht zur Seite geneigt. „Verdammt“, fluchte Aias nur leise, biss sich auf die Lippe und ging neben der anderen in die Knie. Und erschrak. Denn so übel zugerichtet war sie nicht einmal auf ihrer Reise gewesen, über die sie beinahe minütliche geflucht hatte. Ihre Augen waren blutunterlaufen, die Haare waren teilweise vollkommen durcheinander, die Kleidung saß schief und war an vielen Stellen falsch geschnürt. Noch dazu kam die blasse Hautfarbe. „Sie atmet“, meinte er zu Faye, die nun ebenfalls neben Lyra stand. „Aber sie sieht aus als hätte sie gerade drei Tage hintereinander gezecht. Und das nicht mit gutem Zeug.“ Er fluchte leise etwas auf Kelisch, einem alten Akzent aus dem Norden den heute kaum noch jemand sprach. „Sollen wir sie irgendwo hin bringen oder“, leicht verzweifelt blickte er zu Faye, von welcher er hoffte, dass sie wusste wie man mit dieser Situation umging, denn bis auf das einfache nähen von Schnittwunden wusste er nicht viel über das Versorgen von Kranken und Verletzten.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:59 pm
"In ihre Räume", antwortete Faye, aufgeräumter als sie sich wirklich fühlte. Das hier sah schon wieder viel zu sehr nach gewohntem Territorium aus. Templer, die gegen Magier vorgingen - und das scheinbar willkürlich während einer Anhörung. Das hätte niemals passieren dürfen. Seit wann durften die Templer einfach so Strafen verhängen und sie direkt ausführen?
Sie schob all diese Gedanken beiseite, ließ Aias die Ältere auf die Arme nehmen und schloss seine Zimmertür ab, den Schlüssel einsteckend, damit wenigstens die Bücher sicher waren, bevor sie ihm voraus zu Lyras Zimmertür eilte.
"Leg sie hin", forderte sie ihn auf, besah sich noch einmal das Bild und warf dann die Scheu über den Haufen. Aias hatte mehrere Nächte mit ihr verbracht, sie ahnte, dass es nichts mehr am Körper der anderen gab, das er nicht kannte und sie als Frau störte es herzlich wenig. "Und bring sie aus dem Korsett raus."
Suchend wanderten ihre Augen derweil über das Zimmer, fanden nicht nur die Porzellanschale, sondern auch einen Eimer Wasser.
Sie schob all diese Gedanken beiseite, ließ Aias die Ältere auf die Arme nehmen und schloss seine Zimmertür ab, den Schlüssel einsteckend, damit wenigstens die Bücher sicher waren, bevor sie ihm voraus zu Lyras Zimmertür eilte.
"Leg sie hin", forderte sie ihn auf, besah sich noch einmal das Bild und warf dann die Scheu über den Haufen. Aias hatte mehrere Nächte mit ihr verbracht, sie ahnte, dass es nichts mehr am Körper der anderen gab, das er nicht kannte und sie als Frau störte es herzlich wenig. "Und bring sie aus dem Korsett raus."
Suchend wanderten ihre Augen derweil über das Zimmer, fanden nicht nur die Porzellanschale, sondern auch einen Eimer Wasser.
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:05 pm
„Wenn du Wasser suchst“, bemerkte er an, als er kurz von Lyra, die nicht wirklich bei Bewusstsein war, dafür aber immer wieder leise Worte murmelte, zu Faye sah. „Sie hat mir einmal erzählt das in ihrem Zimmer eine direkte Anbindung zu einem Brunnen ist. Schau einfach die Wände ab, irgendwo dürfte eine Pumpe sein mit der du den Zuber da recht schnell füllen dürftest“, wie um seine Aussage zu untermalen, trat er neben die große Wanne neben sich und begann dann mit Fingern, die dies bei weitem nicht zum ersten Mal taten, die Schnürung des Korsetts zu lösen.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:11 pm
Natürlich. Das hätte sie sich auch denken können. Genauso, wie Faye die hohen Zimmer, weit oben in den Türmen bevorzugt hatte, die Erdmagier lieber unten blieben und die Feuermagier meistens nahe den warmen Räumen zu finden waren, würde natürlich eine Hofmagierin sich nicht nehmen lassen, ihr Element in ihrer Nähe zu haben.
Das Suchen dauerte nicht lange und Aias hatte durchaus Recht, denn innerhalb weniger Minuten konnte sie den Zuber füllen - sonderlich warm war das Wasser nicht, aber sie wollte nicht Ari hierher holen, obwohl er das Problem rasch behoben hätte. Die Zeit im Bordell mochte ihn lockerer im Umgang gemacht haben, aber irgendwie empfand Faye es als falsch, Lyra so vor ihm zu entblößen und bei aller Ehrlichkeit: selbst wenn sie ihr das Unterkleid anließen würde man alles sehen, sobald es mit dem Wasser in Berührung kam und wenn es jemanden gab, der auf sein Aussehen und seinen Auftritt Wert legte, dann war es Lyra.
"Aias?", hakte sie nach ob er fertig war und trat selbst neben den Zuber. Sorge machte sich in ihr breit, was sie ihr getan hatten und ganz weit hinten fragte eine Stimme, ob sie etwas verraten hatte. Beinahe sofort zwang Faye diese Stimme zur Ruhe. Was geschehen war, war geschehen.
Das Suchen dauerte nicht lange und Aias hatte durchaus Recht, denn innerhalb weniger Minuten konnte sie den Zuber füllen - sonderlich warm war das Wasser nicht, aber sie wollte nicht Ari hierher holen, obwohl er das Problem rasch behoben hätte. Die Zeit im Bordell mochte ihn lockerer im Umgang gemacht haben, aber irgendwie empfand Faye es als falsch, Lyra so vor ihm zu entblößen und bei aller Ehrlichkeit: selbst wenn sie ihr das Unterkleid anließen würde man alles sehen, sobald es mit dem Wasser in Berührung kam und wenn es jemanden gab, der auf sein Aussehen und seinen Auftritt Wert legte, dann war es Lyra.
"Aias?", hakte sie nach ob er fertig war und trat selbst neben den Zuber. Sorge machte sich in ihr breit, was sie ihr getan hatten und ganz weit hinten fragte eine Stimme, ob sie etwas verraten hatte. Beinahe sofort zwang Faye diese Stimme zur Ruhe. Was geschehen war, war geschehen.
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:18 pm
Der sorgenvolle Gesichtsausdruck des anderen ruhte noch immer über Lyra. Sein Herz polterte inzwischen so schnell, dass seine Hände beinahe zitterten und eine unbändige Angst um die Zauberin machte sich in ihm breit. „Mach keinen Mist, hörst du?“ Fluchte er leise, während er Lyra auch den letzten Rest der Kleidung vom Körper zog, jedoch, auch wenn sie trotz der Blessuren wunderschön anzusehen war, keinen Herzschlag in die jungenhafte Bewunderung für die andere verschwendete. Berechtigt war diese vielleicht an ruhigen, schönen Abenden. Jetzt jedoch bei weitem nicht. Er hob sie sacht an und erfuhr beim berühren der zarten Haut eine erneute Gänsehaut. Spürte jedoch auch, als er sie langsam in den Zuber gleiten ließ, all die Blessuren. Die Schnittwunden, die Prellungen und er hoffte bei jeder einzelnen Verletzung die er streifte, dass es sich um keinen Bruch handelte. „Was“, Aias hatte sich nur für einen Moment umgedreht um nach irgendetwas zu suchen, was einem Riechsalz nahe kam, da sah er mit einem Mal wie Faye Lyra sacht unter Wasser drückte. Panik stieg in ihm auf und er packte die Handgelenke der Luftmagierin mit einer unbeabsichtigt harten Wucht. „Was soll das?“ Fragte er verwirrt über das, was die Andere da gerade tat.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:25 pm
"Sie kann nicht ertrinken", erwiderte Faye und sah demonstrativ auf Aias Hände, damit er den harten Griff löste. "Ihr Element wird ihr helfen. Es kann sie nicht wundersam heilen, aber ihr genug Energie zurück geben, um die Bewusstlosigkeit zu überwinden. Und genau das brauchen wir, sonst trinkt sie nicht."
Und die Schmerzmittel würde sie brauchen, so wie sie aussah. Faye zwang sich, die Wut aus dem Spiel zu lassen, als sie Lyra noch ein paar Momente unter Wasser hielt und dann langsam wieder auftauchen ließ und ihren Kopf in Aias Armbeuge bettete. Die Notwendigkeit des Wassers war so gravierend, dass sie die magischen Schwingungen sich in kleinen Kreisen auf dem Wasser abzeichnen sah und die Präsenz der anderen zitterte, doch immerhin waren keine Aussetzer mehr zu spüren.
"Lyra?", fragte Faye leise und griff sich den Schwamm von dem kleinen Tisch neben dem Zuber, tunkte ihn in das Wasser und strich damit wieder und wieder in langsamen Bewegungen über die Stirn der Älteren. "Lyra."
Und die Schmerzmittel würde sie brauchen, so wie sie aussah. Faye zwang sich, die Wut aus dem Spiel zu lassen, als sie Lyra noch ein paar Momente unter Wasser hielt und dann langsam wieder auftauchen ließ und ihren Kopf in Aias Armbeuge bettete. Die Notwendigkeit des Wassers war so gravierend, dass sie die magischen Schwingungen sich in kleinen Kreisen auf dem Wasser abzeichnen sah und die Präsenz der anderen zitterte, doch immerhin waren keine Aussetzer mehr zu spüren.
"Lyra?", fragte Faye leise und griff sich den Schwamm von dem kleinen Tisch neben dem Zuber, tunkte ihn in das Wasser und strich damit wieder und wieder in langsamen Bewegungen über die Stirn der Älteren. "Lyra."
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:31 pm
Er wagte es nicht einmal im Ansatz sich zu bewegen, wie er da mit ihr in der Armbeuge saß, den Ärmel inzwischen voller Wasser, doch ließ er sich in diesem Moment nicht im geringsten davon stören. „Sie meinte schon während der Reise das sie noch eine Anhörung bei den Templern und dem Oberhaupt der Kirche überstehen muss“, murmelte Aias leise und presste die Lippen aufeinander, noch immer voller Furcht davor, die andere würde bleibende Schäden davon tragen oder vielleicht sogar gar nicht mehr aufwachen. E war die tiefgreifende Sorge um einen Menschen, den man erst seit kurzer Zeit kannte, ihn jedoch zu schätzen gelernt hatte und deren Anwesenheit etwas in der eigenen Seele ausfüllte. Es sozusagen stopfte. Auch wenn er dies nicht mit Worten auszudrücken vermocht hätte.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:36 pm
"Normalerweise läuft das nicht so. Die Anhörung findet statt, dann wird ein Rat aus unbeteiligten Mitgliedern des Tempelordens gebildet und eine Strafe beschlossen, die mit dem König und dem Zirkel konform gehen muss. Erst dann wird sie einige Tage später durchgeführt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zirkel oder der König dem hier zugestimmt hat." Faye runzelte die Stirn, weil Lyra überhaupt keine Anstalten machte, sich zu rühren und sie hatte Angst davor, nachzutasten, weil sie nicht wusste, wie tief die Templer gedrungen waren und welche Risse sie dabei hinterlassen hatten. Geschweige denn, dass sie einschätzen konnte, wie aggressiv Lyra jemanden aus ihrem eigenen Geist entfernen würde. Im schlimmsten Falle wäre ihr Gehirn danach Brei.
Aber etwas musste sie tun, während sie wieder und wieder Wasser über das Gesicht der anderen laufen ließ. Langsam nur schob sie ihre magische Präsenz näher an die von Lyra, ließ sie dort verweilen, zum Zeichen, dass sie ohne Einladung keinen Schritt weiter gehen würde.
Aber etwas musste sie tun, während sie wieder und wieder Wasser über das Gesicht der anderen laufen ließ. Langsam nur schob sie ihre magische Präsenz näher an die von Lyra, ließ sie dort verweilen, zum Zeichen, dass sie ohne Einladung keinen Schritt weiter gehen würde.
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:42 pm
Als sich die magische Präsenz ihr näherte, fuhr Lyra hoch. Das Erste, was sie feststellte, war dass sie keine Kleider am Leib trug und panisch schlug sie nach den Händen, die sie hielten, erwischte warme Haut und hinterließ dort tiefe Kratzer, bevor sie es schaffte zurück zu weichen und die Arme vor den Körper schob. Furcht stand in ihren Augen, während das Wasser sich um sie herum zu kräuseln begann, in das man sie gesteckt hatte und das ihr viel zu langsam wieder die notwendige Ruhe gab. Ihr Kopf dröhnte noch immer, jetzt mit dieser winzigen magischen Entladung noch viel mehr als zuvor und nur zu gern hätte sie einfach die Hände vor die Stirn gelegt, um sie davon abzuhalten beständig weiter zu pochen, doch das hätte bedeutet, dass sie den Schutz fallen lassen musste, den sie um sich herum gezogen hatte.
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 3:48 pm
Er kümmerte sich nicht weiter um die Kratzer und das wegstoßen, auch wenn er sich selbst daran hindern musste, die Wanne zu umrunden und erneut bei ihr zu sein. „Lyra“, meinte er in langsamen Tonfall und hob die Hände. „Lyra ich bin es, Aias. Du erinnerst dich?“ Zwar konnte er sich vermutlich nicht vorstellen was die Templer mit ihrem Verstand angestellt hatten, doch zumindest die Panik des Aufwachens kannte er. Zweimal war er in seinem Leben auf dem Schlachtfeld bewusstlos geworden. Einmal aufgrund von Erschöpfung und Blutverlust, einmal aufgrund eines heftigen Schlags gegen den Kopf. Und beide male hatte er, als er wieder zu Bewusstsein gekommen war, wild um sich geschlagen und dabei das eine mal einen Kameraden das Knie halb herausgeschlagen, das andere mal einen Heiler, der gerade mit frisch geschärften Messern an seinem Bein hantiert hatte, eine blutige Wunde im Gesicht zugefügt. Der Geist erinnert sich immer zuerst an das, was er als letztes gesehen hat und versucht daran anzuknüpfen. Leider schließt dies die Panik nicht aus. „Lyra du bist in Sicherheit. Wir“, er deutete auf Faye, dann auf sich. „Haben dich in den Zuber gelegt damit du wieder zu Kräften kommst.“ Langsam machte er einen Schritt näher und ging in die Knie.
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 4:02 pm
Misstrauisch rückte Lyra ein weiteres Stück nach hinten bis sie die Holzverkleidung des großen Zubers in ihrem Rücken spüren konnte und sich damit zumindest sicher war, dass niemand mehr von dieser Seite ungesehen an sie herantreten konnte. Sie brauchte eine ganze Weile bis sie begriff, wer da eigentlich vor ihr stand - dass sie nicht mehr bei den Templern war, dass sie nicht mehr ihr perfides Spiel mit ihr spielten, das immer schlimmer geworden war, je weniger sie ihnen geantwortet hatte. Dunkel erkannte sie zwischen all dem Nebel um ihre eigenen Gedanken ihre eigenen Gemächer um sich herum, die vertrauten Wände und dicken Vorhänge, bevor ihre Augen auf die Dutzenden von Blessuren fielen, die die Anhörung nach sich gezogen hatte.
Langsam nahm sie Faye den Schwamm ab, den sie in den Fingern gehabt hatte und begann über die ersten Stellen zu schrubben, nicht bemerkend, dass es blaue Flecken statt Schmutz waren, die sich auf der hellen Haut ausgebreitet hatten. Verzweiflung schob sich in ihr Gesicht als sie den Druck verstärkte bis die Haut gerötet war. Sie wollten nicht weg gehen und ihr träger Verstand begriff nicht mehr, dass es nicht so einfach sein würde. Blut löste sich stattdessen von ihren Knöcheln und unter den Fingernägeln hervor, färbte einen Teil des Wassers während sie sich längst einer anderen Stelle zugewandt hatte - nur um dort denselben mäßigen Erfolg zu haben.
"Ich hab ihnen nichts gesagt ...", sagte sie nach einer Weile leise, als ihr wieder einzufallen schien, dass die beiden anderen noch immer bei ihr waren und den Blick hob, ohne mit ihrem Tun aufzuhören. "Nicht ein einziges Wort."
Langsam nahm sie Faye den Schwamm ab, den sie in den Fingern gehabt hatte und begann über die ersten Stellen zu schrubben, nicht bemerkend, dass es blaue Flecken statt Schmutz waren, die sich auf der hellen Haut ausgebreitet hatten. Verzweiflung schob sich in ihr Gesicht als sie den Druck verstärkte bis die Haut gerötet war. Sie wollten nicht weg gehen und ihr träger Verstand begriff nicht mehr, dass es nicht so einfach sein würde. Blut löste sich stattdessen von ihren Knöcheln und unter den Fingernägeln hervor, färbte einen Teil des Wassers während sie sich längst einer anderen Stelle zugewandt hatte - nur um dort denselben mäßigen Erfolg zu haben.
"Ich hab ihnen nichts gesagt ...", sagte sie nach einer Weile leise, als ihr wieder einzufallen schien, dass die beiden anderen noch immer bei ihr waren und den Blick hob, ohne mit ihrem Tun aufzuhören. "Nicht ein einziges Wort."
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 4:20 pm
"Lyra", mahnte Faye nun leise und legte ihre Finger behutsam auf die der anderen, sie diesmal nicht zurückweichen lassend und ihr sacht den Schwamm entwendend, bevor sie Aias andeutete, den Morgenmantel herüber zu bringen. "Wir sind nicht hier, um dich auszuhorchen oder zu verurteilen für das, was du gesagt hast oder nicht. Ich vertraue dir." Wie auch nicht, wenn die andere das alles auf sich genommen hatte, nur, um nichts zu verraten. Es gab Dinge, die konnte man nicht übergehen, ohne dem anderen ein gewisses Maß an Respekt und Vertrauen zu zollen. "Ganz ruhig."
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 4:45 pm
Irritiert blickte sie dem Schwamm hinterher, dann hinab auf die Finger, die auf ihren eigenen lagen und blinzelte dann schließlich hoch in Fayes Gesicht. Sie erinnerte sich daran, dass sie die Jüngere zwischen Büchern zurück gelassen hatte, bevor sie aufgebrochen war - bevor sie zu der Kirche gegangen war und die Anhörung statt gefunden hatte, die ihr so seltsam präsent war wie nichts anderes in den letzten Stunden. An den Weg hierher erinnerte sie sich selbst nur noch sporadisch - an die Wache, die sie begleitet hatte, sich selbst, wie sie protestiert hatte in anderen Räumen zu schlafen und dass es ihr schließlich einfach schwarz vor Augen geworden war.
Nur langsam begannen sich Schmerzintervalle durch ihren Körper zu ziehen, die sie bei jeder kleinen Regung zusammen zucken ließ, weil es brannte, wenn sie sich zur Seite drehen oder auch nur die Füße unter sich bringen wollte, um aus dem Wasser raus zu kommen, dass ihren ganzen Dreck inzwischen mit sich trug. "... warum seid ihr hier ...?", fragte sie dann nach einer Weile, weil es ihr falsch vorkam zu fragen, weshalb die Flecken sich nicht hatten abwaschen lassen und weshalb sie sich trotz des Wassers noch immer schmutzig fühlte.
Nur langsam begannen sich Schmerzintervalle durch ihren Körper zu ziehen, die sie bei jeder kleinen Regung zusammen zucken ließ, weil es brannte, wenn sie sich zur Seite drehen oder auch nur die Füße unter sich bringen wollte, um aus dem Wasser raus zu kommen, dass ihren ganzen Dreck inzwischen mit sich trug. "... warum seid ihr hier ...?", fragte sie dann nach einer Weile, weil es ihr falsch vorkam zu fragen, weshalb die Flecken sich nicht hatten abwaschen lassen und weshalb sie sich trotz des Wassers noch immer schmutzig fühlte.
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 4:50 pm
"Hey Ari," Walerians Stimme riss den Jungen aus dem Schlaf.
Der junge Gelehrte zuckte noch nicht einmal zusammen, als Ari aus dem Schlaf hoch fuhr und dabei beinahe die ganze Decke mit sich riss. Walerian stand indes an einem der Bücherregale und blätterte in einem kleinen Büchlein, stellte dies jedoch zur Seite als Ari sich den Schlaf aus den Augen rieb.
"Ich habe einige Adlige dabei belauscht, wie sie über die Gruppe geredet haben mit denen du hierher gekommen bist. Es heißt ihr geht in den Norden. Stimmt das?" die Augen des jungen Mannes funkelten.
"Du musst mich mitholen! Ich werde wahnsinnig in dieser Stadt! Ich kann nicht nur die Welt aus Büchern kennen lernen. Das kann unmöglich alles sein was mein Leben bietet!"
Der junge Gelehrte zuckte noch nicht einmal zusammen, als Ari aus dem Schlaf hoch fuhr und dabei beinahe die ganze Decke mit sich riss. Walerian stand indes an einem der Bücherregale und blätterte in einem kleinen Büchlein, stellte dies jedoch zur Seite als Ari sich den Schlaf aus den Augen rieb.
"Ich habe einige Adlige dabei belauscht, wie sie über die Gruppe geredet haben mit denen du hierher gekommen bist. Es heißt ihr geht in den Norden. Stimmt das?" die Augen des jungen Mannes funkelten.
"Du musst mich mitholen! Ich werde wahnsinnig in dieser Stadt! Ich kann nicht nur die Welt aus Büchern kennen lernen. Das kann unmöglich alles sein was mein Leben bietet!"
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 5:01 pm
So sacht als müsste er befürchten Lyra würde bei einer zu harten Berührung zersplittern, schob er die Arme langsam unter die Arme der Zauberin und zog sie sacht aus dem Wasser. „Danke“, meinte er im ersten Moment nur leise, ließ sie sacht gegen seinen Brustkorb sinken da sie sich selbst nicht halten konnte und begann dann, ihr den dünnen Morgenmantel überzuziehen. „Und wir sind hier weil wir dich auf dem Flur gehört haben. Es gab ein Poltern aus du auf dem Boden aufgekommen bist, aber“, er schob kurz die dunklen und nassen Haarsträhnen beiseite. „Nein, du hast keine Kopfverletzung. Alles gut. Hör zu“, er ließ sich von Faye eine kleine Phiole reichen, auf welcher in feiner Handschrift das Wort „Diestelkerndestillat“ zu lesen war. Selbst er als jemand, der nicht viel von Heilkunde verstand, hatte bereits davon gehört. „Ich setz dir das hier an die Lippen, danach dürften die Schmerzen nach und nach weniger werden. Dann legst du dich hin. Ich bleib währenddessen hier und hab ein Auge auf dich, verstanden?“
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Ari hatte von etlichen Dingen geträumt, davon wie Maia nach und nach aufgeblüht war und in Willem scheinbar einen wesentlich angenehmeren Zeitgenossen gefunden hatte als ihn Ari. Verdenken konnte er es der jungen Frau nicht. So sehr er ihre Anwesenheit, ihr lachen, ja allein ihre Stimme genossen hatte, so schuldig hatte er sich dennoch für ihre Lage gefühlt, denn die Verwirrung konnte man in Etappen immer wieder in Maias Gesicht erkennen. Folglich hatte er das beste getan was er konnte und versucht ihr einen schönen Tag zu bereiten. Ob dies geglückt war, nun, dass mussten andere Mächte entscheiden. Weibliche Mächte. Als Ari jedoch von Willem geweckt wurde und dieser erschrocken hochfuhr, blinzelte er verwirrt und versuchte dem Redeschwall, der kurz darauf folgte, verzweifelt zu folgen. „Was? Was“, er blinzelte und glaubte zu hören, dass er Norden und mitgehen verstanden hatte. „Warum denn? Du hast hier ein Leben und“, er kniff die Augen zusammen und spürte, wie eine Form der Eifersucht in ihm wuchs. „noch dazu hat dir Maia heute die ganze Zeit über schöne Augen gemacht. Sie mag dich offensichtlich. Mit etwas Glück“, er ließ den Satz offen und schob seine Beine langsam aus dem Bett. „Noch dazu darf und kann ich das nicht einfach entscheiden.“
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Ari hatte von etlichen Dingen geträumt, davon wie Maia nach und nach aufgeblüht war und in Willem scheinbar einen wesentlich angenehmeren Zeitgenossen gefunden hatte als ihn Ari. Verdenken konnte er es der jungen Frau nicht. So sehr er ihre Anwesenheit, ihr lachen, ja allein ihre Stimme genossen hatte, so schuldig hatte er sich dennoch für ihre Lage gefühlt, denn die Verwirrung konnte man in Etappen immer wieder in Maias Gesicht erkennen. Folglich hatte er das beste getan was er konnte und versucht ihr einen schönen Tag zu bereiten. Ob dies geglückt war, nun, dass mussten andere Mächte entscheiden. Weibliche Mächte. Als Ari jedoch von Willem geweckt wurde und dieser erschrocken hochfuhr, blinzelte er verwirrt und versuchte dem Redeschwall, der kurz darauf folgte, verzweifelt zu folgen. „Was? Was“, er blinzelte und glaubte zu hören, dass er Norden und mitgehen verstanden hatte. „Warum denn? Du hast hier ein Leben und“, er kniff die Augen zusammen und spürte, wie eine Form der Eifersucht in ihm wuchs. „noch dazu hat dir Maia heute die ganze Zeit über schöne Augen gemacht. Sie mag dich offensichtlich. Mit etwas Glück“, er ließ den Satz offen und schob seine Beine langsam aus dem Bett. „Noch dazu darf und kann ich das nicht einfach entscheiden.“
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 5:07 pm
"Maia ist süß," gestand Walerian und zupfte sich an der Nase, "aber sie wird irgend einem Adligen versprochen werden und ihn dann heiraten. Ich mache mir da wenig Illusionen. Auch mein Vater wird meine Frau für mich aussuchen. So ist der Lauf der Dinge in dieser Stadt - es hat keinen Sinn mich in etwas zu stürzen, dass sie und mich nur unglücklich macht. Abgesehen davon kennen wir uns gerade mal einen Tag Ari!" erklärte er dem anderen, trat dann jedoch an dessen Bett und lehnte sich gegen den Bettpfosten.
"Und das Leben was ich hier habe ist durchzogen von einem immer gleichen Trott aus dem ich niemals ausbrechen kann. Ich bin nicht der älteste Sohn meines Vaters, kann also auch nicht das gleiche Erbe wie mein Bruder erwarten. Bitte Ari - ich will da oben ja nicht für immer leben. Aber... etwas mehr von der Welt sehen! Und abgesehen davon weiß ich einen Weg aus der Stadt, von dem aus euch keiner sieht. So müsst ihr nicht einmal die Männer des Königs mitnehmen, die euch begleiten sollen."
"Und das Leben was ich hier habe ist durchzogen von einem immer gleichen Trott aus dem ich niemals ausbrechen kann. Ich bin nicht der älteste Sohn meines Vaters, kann also auch nicht das gleiche Erbe wie mein Bruder erwarten. Bitte Ari - ich will da oben ja nicht für immer leben. Aber... etwas mehr von der Welt sehen! Und abgesehen davon weiß ich einen Weg aus der Stadt, von dem aus euch keiner sieht. So müsst ihr nicht einmal die Männer des Königs mitnehmen, die euch begleiten sollen."
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 5:09 pm
Lyra nickte lediglich, es gar nicht erst versuchend die Aufschrift auf der kleinen Phiole lesen zu wollen, weil die Buchstaben für sie gar keinen Sinn ergaben und wortlos hatte sie sich das kleine Fläschchen an die Lippen setzen lassen. Hinlegen klang gut - der Herzschlag des anderen, den sie hören konnte, weil ihr Kopf an seiner Brust ruhte, hämmerte in ihrem Kopf, der dünne Stoff ihres eigenen Mantels juckte auf der lädierten Haut, rieb an den wunden und aufgerissenen Stelle und der Griff des anderen tat an den Dutzenden von blauen Flecken weh.
"Au ...", beschwerte sie sich nur leise als Aias sie auf das Bett sinken ließ und sie in Ermangelung einer Möglichkeit sich festzuhalten einfach zurück in die weichen Kissen sank.
"Au ...", beschwerte sie sich nur leise als Aias sie auf das Bett sinken ließ und sie in Ermangelung einer Möglichkeit sich festzuhalten einfach zurück in die weichen Kissen sank.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 5:17 pm
Faye wartete noch eine ganze Weile ab, ehe sie sich sicher sein konnte, dass Lyras Schmerzen weniger wurden, dann trat sie näher mit den Heilkräutern und ein paar Verbänden, die sie in einem der Schränke gefunden hatte, durch die sie gestöbert hatte. Sie glaubte, es wäre nicht ganz in Lyras Sinne, Heiler, Zofen oder irgendwelche anderen Angestellten zu alarmieren, die das Bild hier sahen.
„Bleib bei ihr“, forderte sie Aias auf, wollte Lyra nicht noch einmal das Gefühl der Hilflosigkeit geben, indem sie ihr auch noch diesen Halt nahm und ließ sich auf die Bettkante sinken, bevor sie sich von den weniger schlimmen Verletzungen wie kleinen, blauen Flecken und Abschürfungen hin zu den Prellungen und Striemen arbeitete.
Der Hass auf die Templer und ihre Arbeit, ihr Machtgehabe, wuchs immer mehr und je wütender Faye wurde, umso sanfter wurden die Berührungen, mit denen sie Lyras malträtierte Haut berührte. Sie mochte die Hofmagierin sein, doch nicht einmal das hatte sie davor beschützen können, so zugerichtet zu werden. Den Templern musste Einhalt geboten werden, auf die ein oder andere Art und Weise, doch noch hatte sie keinen guten Plan dafür.
Als schließlich auch die letzte Prellung behandelt und mit einer Salbe bestrichen war, wusch Faye sich die Hände in dem Wassereimer, der immer noch bei ihnen stand und sank dann neben Lyras Kopf in die Hocke, ihr sacht eine Strähne aus der Stirn streichend, weil die sich weiterhin gegen den Schlaf wehrte.
„Du bist in Sicherheit“, wiederholte sie Aias Worte. „Schlaf.“
„Bleib bei ihr“, forderte sie Aias auf, wollte Lyra nicht noch einmal das Gefühl der Hilflosigkeit geben, indem sie ihr auch noch diesen Halt nahm und ließ sich auf die Bettkante sinken, bevor sie sich von den weniger schlimmen Verletzungen wie kleinen, blauen Flecken und Abschürfungen hin zu den Prellungen und Striemen arbeitete.
Der Hass auf die Templer und ihre Arbeit, ihr Machtgehabe, wuchs immer mehr und je wütender Faye wurde, umso sanfter wurden die Berührungen, mit denen sie Lyras malträtierte Haut berührte. Sie mochte die Hofmagierin sein, doch nicht einmal das hatte sie davor beschützen können, so zugerichtet zu werden. Den Templern musste Einhalt geboten werden, auf die ein oder andere Art und Weise, doch noch hatte sie keinen guten Plan dafür.
Als schließlich auch die letzte Prellung behandelt und mit einer Salbe bestrichen war, wusch Faye sich die Hände in dem Wassereimer, der immer noch bei ihnen stand und sank dann neben Lyras Kopf in die Hocke, ihr sacht eine Strähne aus der Stirn streichend, weil die sich weiterhin gegen den Schlaf wehrte.
„Du bist in Sicherheit“, wiederholte sie Aias Worte. „Schlaf.“
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 5:17 pm
Tatsächlich klang dieser Weg nach etwas, dass Em, Faye und den rest der Truppe wirklich interessieren dürfte. Doch andererseits glaubte er kaum dass sie damit einverstanden wären, wenn er einfach einen etwa gleichaltrigen Höfling mitbrachte, der weder kämpfen konnte, noch den Norden kannte. „Dort oben soll es verdammt kalt sein“, begann Ari dann und hoffte den Anderen von seinem Vorhaben irgendwie abbringen zu können. „Noch dazu sind die Leute dort oben von einem anderen, härteren Schlag. Ich bin mir ja selbst nicht sicher ob ich dort oben überleben kann. Wenn noch ein zweiter von meiner Sorte in der Gruppe ist, wird es wohl schwieriger sein auf uns zu achten als voranzukommen.“ Ihm tat es Leid so abweisend zu sein denn Willem war niemand, dem man so etwas gewünscht hätte. Und auch den Traum nach etwas Neuem konnte er nur zu gut verstehen, hatte er diesen doch ebenfalls gehabt, bevor der Vorfall mit seinem Meister alles verändert hatte. „Und wie gesagt, ich weiß nicht einmal ob die Anderen zustimmen würden und ich kann nicht einfach für sie entscheiden.“
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