- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:17 pm
Die Frage kam so aus dem Nichts, Faye musste wirklich darüber nachdenken, um ihm eine ehrliche Antwort zu geben. "Frühstück ...?", schlug sie halbherzig vor, nicht ganz sicher, welche Tageszeit sie wirklich hatten. Es wirkte wie Nachmittag.
"Ich gehe und bringe etwas aus den Küchen mit. Soweit ich Ari verstanden habe, steht dort zu jeder Tageszeit etwas für hungrige Besucher herum und dann -" sie brach mitten im Satz ab, völlig verwirrt davon, dass er überhaupt etwas zu Essen wollte. Das war mehr als untypisch. "Geht's dir nicht gut? Hast du irgendwelche Hiobsbotschaften ...?"
"Ich gehe und bringe etwas aus den Küchen mit. Soweit ich Ari verstanden habe, steht dort zu jeder Tageszeit etwas für hungrige Besucher herum und dann -" sie brach mitten im Satz ab, völlig verwirrt davon, dass er überhaupt etwas zu Essen wollte. Das war mehr als untypisch. "Geht's dir nicht gut? Hast du irgendwelche Hiobsbotschaften ...?"
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:24 pm
"Wir sind mitten in der Hauptstadt, bald im Auftrag eines Königs in den Norden unterwegs, um ein paar Fürsten da oben zu ermorden - brauchst du echt noch andere Hiobsbotschaften?", stellte er die schlichte Gegenfrage, die von einem simplen Schulterzucken begleitet wurde während er ungerührt weiterging und Faye kurzerhand mit sich zog. Wenn sie hier schon im Schloss Vollverpflegung bekamen, dann konnten sie es am letzten Tag vor der Abreise einmal auch nutzen ohne selbst laufen zu müssen.
"Was alles Weitere angeht - wir reden, sobald sich eine Tür zwischen uns und dem Rest von neugierigen Ohren befindet. Ich erklär dir dann den Rest."
"Was alles Weitere angeht - wir reden, sobald sich eine Tür zwischen uns und dem Rest von neugierigen Ohren befindet. Ich erklär dir dann den Rest."
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:27 pm
Die Antwort war: Nein, sie brauchte nicht noch mehr von der Sorte, aber die Erfahrung zeigte, dass sie immer mehr davon bekamen, als gut für sie alle war.
Anstatt sich aber los zu reißen, weil Emerson zu schnell lief und sie ein wenig ins Stolpern geriet, setzte sie mit ein paar rascheren Schritten nach und folgte bis er endlich langsamer wurde. Das hier war schon beinahe grotesk.
Als sie die Tür hinter ihnen beiden ins Schloss drückte, indem sie sich mit dem Rücken dagegen lehnte, legte sie den Kopf schief und musterte den anderen. "Emerson?"
Anstatt sich aber los zu reißen, weil Emerson zu schnell lief und sie ein wenig ins Stolpern geriet, setzte sie mit ein paar rascheren Schritten nach und folgte bis er endlich langsamer wurde. Das hier war schon beinahe grotesk.
Als sie die Tür hinter ihnen beiden ins Schloss drückte, indem sie sich mit dem Rücken dagegen lehnte, legte sie den Kopf schief und musterte den anderen. "Emerson?"
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:33 pm
"Die Kurzfassung ist - die Königin ist tot, ihre Templerliebhaber ebenfalls, die wir mit ihr im Bett erwischt haben und die Alisander-Kopie, die wir benutzt haben, um uns Zutritt zu verschaffen, längst wieder zurück auf dem Weg in die Bruderschaft", teilte er ihr ohne weitere Umschweife mit, während er den ersten der Ledergurte löste, die die Rüstung an Ort und Stelle hielt. Klirrend kamen Dolche und kleine Behältnisse auf dem hölzernen Tisch auf, die nächsten Messer aus den Untiefen der langen Stoffbahnen folgten nur wenige Sekunden später und wurden von einem großen Langdolchen begleitet.
"Deshalb waren wir weg. Niemand hat uns gesehen, die ersten Gerüchte dürften die Stadt in ein paar Stunden erreichen - dann, wenn wir seelenruhig schlafen und uns im Morgengrauen mit Pferden und neuer Verpflegung gen Norden aufmachen", fuhr er fort, während nach und nach der Rest an Ausrüstung folgte. "Wir werden noch einen kurzen Zwischenhalt bei Livio machen. Es ist nur ein Umweg von ein oder zwei Tagen."
"Deshalb waren wir weg. Niemand hat uns gesehen, die ersten Gerüchte dürften die Stadt in ein paar Stunden erreichen - dann, wenn wir seelenruhig schlafen und uns im Morgengrauen mit Pferden und neuer Verpflegung gen Norden aufmachen", fuhr er fort, während nach und nach der Rest an Ausrüstung folgte. "Wir werden noch einen kurzen Zwischenhalt bei Livio machen. Es ist nur ein Umweg von ein oder zwei Tagen."
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:38 pm
"Die Königin ist tot", echote Faye und folgte Emersons Bewegungen, ohne sich selbst zu bewegen. Ein kleienr Haufen an Messern und anderen Dingen türmte sich bald auf dem Tisch auf, matte Klingen, so scharf, dass man nur ein Blatt darauf fallen lassen musste. Den Rest sparte sie sich zu wiederholen und schüttelte den Kopf. Emerson war nun einmal ein Assassine und der König liebte seine Frau nun wirklich nicht. Sie würde sich nicht in diesen Bereich einmischen, er ging sie nichts an. Der Mann hatte schon genug gegen sie in der Hand.
Statt also weiter zu bohren stieß sie sich von ihrer Position an der Tür ab und trat hinter Emerson, der gerade noch zwei weitere Messer aus dem Stiefelschaft zog. Sanft zwang sie ihn, sich herum zu drehen und suchte seinen Blick.
"Ich bin froh, dass du hier bist", sagte sie leise und strich mit den Fingern über seinen Kieferknochen. Stoppeln kitzelten sie an der Haut.
Statt also weiter zu bohren stieß sie sich von ihrer Position an der Tür ab und trat hinter Emerson, der gerade noch zwei weitere Messer aus dem Stiefelschaft zog. Sanft zwang sie ihn, sich herum zu drehen und suchte seinen Blick.
"Ich bin froh, dass du hier bist", sagte sie leise und strich mit den Fingern über seinen Kieferknochen. Stoppeln kitzelten sie an der Haut.
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:44 pm
Er im Gegenzug war froh, dass es hier keine Katastrophe gegeben hatte, froh darüber, dass es ihnen soweit gut ging und darüber, dass es nur noch ein paar wenige Stunden bis zur Abreise waren, die sie zu überbrücken hatten. Nur noch ein paar Stunden, bevor nicht mehr ein Schloss ihr sicherer Hafen sein würde, sondern das kleine Nachtlager, in dem sie sich verhalten konnten, wie sie wollten und froh darüber, dass er nach langen Monaten Livio wiedersehen würde. Es gab unzählige von Dingen, die er dem anderen hatte sagen wollen - allen voran wollte er sich bei ihm für das Vertrauen bedanken und dafür, dass er für ihn in die Bresche gesprungen war.
Im Moment zumindest war das noch unwichtig, so fest das Vorhaben in seinem Kopf auch war und beugte sich zu ihr vorn, um sie sacht zu küssen. "Es geht mir gut, Faye", versicherte er ihr noch einmal, eine Hand hebend, um eine ihrer wilden Locken um den Finger zu wickeln. "Und es geht dir gut. Das ist aktuell alles, was wirklich zählt."
Im Moment zumindest war das noch unwichtig, so fest das Vorhaben in seinem Kopf auch war und beugte sich zu ihr vorn, um sie sacht zu küssen. "Es geht mir gut, Faye", versicherte er ihr noch einmal, eine Hand hebend, um eine ihrer wilden Locken um den Finger zu wickeln. "Und es geht dir gut. Das ist aktuell alles, was wirklich zählt."
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:52 pm
Faye wollte nicht weiter nachhaken, wollte die Gespräche nicht führen, die unweigerlich noch kommen würden. Sie wollte Frieden, nur für eine kurze Zeit, einen Moment, in dem sie nicht auf der Hut sein musste.
Gänsehaut kroch ihr über die Schultern, als Emerson sie küsste und sie lächelte fast verlegen über die eigene Reaktion zu ihm hoch, bevor sie eine Grimasse schnitt und einen dummen Kommentar seinerseits im Keim erstickte. Die Knöpfe des Hemdes waren aus Holz, manche schon ein wenig abgenutzt, aber allesamt körperwarm, als Faye sie nach und nach öffnete.
"Ich lasse mich übrigens nicht mehr auslagern auf der Weiterreise. Elli schnarcht", murmelte sie und küsste sein Schlüsselbein. "Laut."
Gänsehaut kroch ihr über die Schultern, als Emerson sie küsste und sie lächelte fast verlegen über die eigene Reaktion zu ihm hoch, bevor sie eine Grimasse schnitt und einen dummen Kommentar seinerseits im Keim erstickte. Die Knöpfe des Hemdes waren aus Holz, manche schon ein wenig abgenutzt, aber allesamt körperwarm, als Faye sie nach und nach öffnete.
"Ich lasse mich übrigens nicht mehr auslagern auf der Weiterreise. Elli schnarcht", murmelte sie und küsste sein Schlüsselbein. "Laut."
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 9:59 pm
"Da will man den Frauen auch mal einen Gefallen tun und was ist? Dann macht man es ihnen auch nicht recht", bemerkte er trocken und entschied, Elli damit aufzuziehen, falls er die Gelegenheit dafür erhielt. Für den Augenblick allerdings war die andere beschäftigt und was Faye und ihn anging - sie hatten ein paar wenige Stunden, in denen sie sich keine Gedanken machen mussten und in denen niemand einfach mal so an die Tür klopfen würde, um sie zu stören. Wer wusste, wie lange diese Ruhe noch bleiben würde, angesichts all dessen, was da noch vor ihnen lag?
"Hat die Dame noch andere Wünsche, was die Weiterreise angeht?", schob er die Frage hinterher, die Hände erneut hebend, um die Schnüre an ihrem Rücken zu öffnen. Es war selbst nach den Tagen, in denen sie schon hier waren, noch immer seltsam sie in den teuren Gewändern zu sehen, in die man sie gesteckt hatte und die so gar nicht zu ihr passen wollten. Nur die blonden Locken hatte bislang nicht eine einzige der Dienerinnen unter Kontrolle bekommen.
"Hat die Dame noch andere Wünsche, was die Weiterreise angeht?", schob er die Frage hinterher, die Hände erneut hebend, um die Schnüre an ihrem Rücken zu öffnen. Es war selbst nach den Tagen, in denen sie schon hier waren, noch immer seltsam sie in den teuren Gewändern zu sehen, in die man sie gesteckt hatte und die so gar nicht zu ihr passen wollten. Nur die blonden Locken hatte bislang nicht eine einzige der Dienerinnen unter Kontrolle bekommen.
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 10:09 pm
Die Stoffe, die so ungewohnt auf ihrer Haut waren, fielen leise raschelnd zu Boden. Die Hülle, die Maskerade, die sie aufrecht erhalten hatte, durfte sie endlich fallen lassen. Faye hatte nicht einmal in ihrer Zeit als Magierin diese edlen Stoffe getragen, wenn auch natürlich teurer als das zusammengewürfelte Chaos seit ihrer Flucht, das sie Kleidung schimpfte. Doch mochte Lyra all das hier lieben und loben, es gab Faye nichts. Sie fühlte sich nicht einmal wohl darin, ob sie dem ganzen eine Chance gab oder nicht. Ihr Element war die Luft - alles, was sie einengte gehörte nicht an ihren Körper und darunter fielen etliche Lagen an Stoffen, die keinem anderen Zweck dienten als dem, hübsch auszusehen.
Sie hätte Emerson sagen können, sie schliefe ruhiger, wenn sie bei ihm war. Der vertraute Atemrhythmus, den sie sich seit frühester Kindheit eingeprägt hatte, ließ sie viel schneller zur Ruhe kommen. Eleonora war ein Schatz, aber ihr Atem war rasch und lauter und manchmal hatte sie zwei lange Züge dazwischen, dann wieder nur kurze. Albern, das überhaupt zu denken, noch viel mehr, es auszusprechen.
Die warme Haut unter ihren Handflächen ließ sie lächeln - ehrlich lächeln. "Ich bin einfach."
Sie hätte Emerson sagen können, sie schliefe ruhiger, wenn sie bei ihm war. Der vertraute Atemrhythmus, den sie sich seit frühester Kindheit eingeprägt hatte, ließ sie viel schneller zur Ruhe kommen. Eleonora war ein Schatz, aber ihr Atem war rasch und lauter und manchmal hatte sie zwei lange Züge dazwischen, dann wieder nur kurze. Albern, das überhaupt zu denken, noch viel mehr, es auszusprechen.
Die warme Haut unter ihren Handflächen ließ sie lächeln - ehrlich lächeln. "Ich bin einfach."
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 10:22 pm
Das Wasser in dem übergroßen Zuber plätscherte leise, als Emerson den Rücken streckte, die Arme noch immer um Faye gelegt, das Kinn auf ihren inzwischen nassen, blonden Haaren abgestützt. Warm stiegen die Dampfschwaden nach oben, verteilten den Geruch von irgendeinem Öl in dem viel zu großen Raum und die feuchte Wärme, die in der Luft lag, erinnerte ihn zumindest ein wenig an die Heimat. Dort, wo es nicht eisig kalt war, wo nicht jeden Morgen aufs Neue Frost auf den Wiesen glitzerte und mit jedem kalten Morgen graute ihm mehr vor dem, was noch auf sie zukommen würde, wenn sie erst die große Bergkette hinter sich gebracht hatten. Elli hatte ihn vorgewarnt, hatte sie alle gewarnt, sie sollten sich warme Gewänder besorgen lassen, sollten vorsorgen, weil keiner von ihnen diese Kälte gewohnt war und hatte er zuvor noch über ihren Hinweis gelacht, spätestens jetzt verstand er ihn.
"Wir sind hier. In den letzten zwei Stunden ist niemand herein gekommen", begann er nach einer Weile und strich sacht über ihre Arme. "Was beschäftigt dich?"
"Wir sind hier. In den letzten zwei Stunden ist niemand herein gekommen", begann er nach einer Weile und strich sacht über ihre Arme. "Was beschäftigt dich?"
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Mi Jul 12, 2017 10:29 pm
Ein paar Wassertropfen rannen Faye von der Schläfe abwärts hinunter zum Kinn und tropften von dort leise in das Wasser, das sie aufgewärmt hatte. Das und andere Dinge. Sie löste sich nicht von Emerson, schloss nur die Augen, ganz in Gedanken versunken und drehte ihren Kopf so weit, bis er exakt in der Kuhle zwischen Kinn und Brust des anderen zur Ruhe kam. Das würde das letzte Bad für lange, lange Zeit sein und vermutlich auch die letzten, ruhigen Stunden, die anstanden, in denen sie sich keine großartigen Gedanken um Sicherheit und Kälte machen mussten.
"Die Reise. Ich frage mich, was uns erwartet", antwortete sie schließlich kaum hörbar, weil sie die Ruhe nicht stören wollte, die eingekehrt war und das Gefühl nicht los wurde, ein zu lautes Wort würde genau das tun. "Niemand kann es sagen, das ist mir klar und wir nehmen es, wie es kommt. Aber ... jeder von uns fragt sich, was kommen wird. Was die Zukunft bringt. Ich war niemals im Norden, ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Schnee - Eis. Das sind Begriffe, denen ich Bilder zuordnen kann, die ich aber nie mit eigenen Augen gesehen habe."
"Die Reise. Ich frage mich, was uns erwartet", antwortete sie schließlich kaum hörbar, weil sie die Ruhe nicht stören wollte, die eingekehrt war und das Gefühl nicht los wurde, ein zu lautes Wort würde genau das tun. "Niemand kann es sagen, das ist mir klar und wir nehmen es, wie es kommt. Aber ... jeder von uns fragt sich, was kommen wird. Was die Zukunft bringt. Ich war niemals im Norden, ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Schnee - Eis. Das sind Begriffe, denen ich Bilder zuordnen kann, die ich aber nie mit eigenen Augen gesehen habe."
- Stimmi
- Anzahl der Beiträge : 1605
Anmeldedatum : 16.11.16
Alter : 30
Re: Kapitel 8
Do Jul 13, 2017 7:57 pm
Lange hatten sie noch dagelegen, miteinander gesprochen und schlussendlich waren sie zu einem Entschluss gekommen. Erstaunlicherweise wäre keine der beiden Seiten bei einer anderen Entscheidung erbost und gedemütigt gewesen wie es sonst in solch verzwickten Situationen der Fall war. Lyra und er waren, nun in gewisser Hinsicht bildeten sie eine Einheit, so sie zusammen waren. Und in einer solchen war es schwer dem jeweils Anderen auf die Füße zu treten oder auch nur zu verstimmen. Nun war er gerade zurück zu seinem Zimmer unterwegs um die letzten Dinge vorzubereiten, als er gerade, ihm entgegenkommend, Eleonora sah. „Elli“, grüßte er die Andere und hob die Hand zum Gruß. „Hey, wie gehts dir?“ Ein Lächeln und der daraufhin folgende Gesichtsausdruck sprachen bereits Bände. Die Frau schien ein quell der guten Laune zu sein, der sich so gut wie nie leeren wollte. „Hör mal, wir haben uns bis jetzt noch nie wirklich unterhalten können, allein meine ich. Was hältst du davon wenn wir irgendwo in die Stadt gehen und zusammen was trinken gehen? Ich hab nahe der Stadttore ein paar Schenken gesehen, deren Preise für das Angebotene noch ganz angemessen scheinen.“
--------------------
Nachdem er sich noch einmal eingehend mit Willem unterhalten hatte und die beiden noch einmal zusammen durchgegangen waren, wie er sich vor Em am besten vorstellen sollte und wo die Vor- und Nachteile des Anderen lagen, was sich angesichts ihrer erst kurz weilenden Bekanntschaft als recht schwierig gestaltete, war er noch einmal aufgebrochen um nach Maia zu suchen. Es war die letzte Gelegenheit noch einmal Zeit mit der jungen Frau zu verbringen, die ihm noch immer noch aus dem Kopf ging. Und er wusste, dass er es bereuen würde wenn er sie nicht noch einmal sprach und ihr zumindest einmal sagen konnte, wie er für sie empfand. Doch die Suche gestaltete sich als durchaus schwierig, denn die eifrigen Pagen, Köche und Höflinge waren nur selten dazu bereit, einem Streuner wie Ari Auskunft zu geben, denn auch wenn man ihn in feine Kleidung gesteckt hatte, so konnte man in seinem Gesicht noch immer die Entbehrungen der letzten Monate erkennen. Schließlich fand er sie ganz zufällig, als er gerade in die Küche ging um sich eine Portion Zwiebelsuppe abzuholen. „Maia“, grüßte er die andere und er strahlte förmlich. „Hey ähm“, er schloss mit ein paar schnellen Schritten zu ihr auf. „Ich hab mir das mit der Stadt noch einmal überlegt. Meine Meisterin weiß Bescheid, ich hab ihr einen Zettel unter die Tür geschoben. Hättest du immer noch Interesse daran in die Stadt zu gehen?“
--------------------
Nachdem er sich noch einmal eingehend mit Willem unterhalten hatte und die beiden noch einmal zusammen durchgegangen waren, wie er sich vor Em am besten vorstellen sollte und wo die Vor- und Nachteile des Anderen lagen, was sich angesichts ihrer erst kurz weilenden Bekanntschaft als recht schwierig gestaltete, war er noch einmal aufgebrochen um nach Maia zu suchen. Es war die letzte Gelegenheit noch einmal Zeit mit der jungen Frau zu verbringen, die ihm noch immer noch aus dem Kopf ging. Und er wusste, dass er es bereuen würde wenn er sie nicht noch einmal sprach und ihr zumindest einmal sagen konnte, wie er für sie empfand. Doch die Suche gestaltete sich als durchaus schwierig, denn die eifrigen Pagen, Köche und Höflinge waren nur selten dazu bereit, einem Streuner wie Ari Auskunft zu geben, denn auch wenn man ihn in feine Kleidung gesteckt hatte, so konnte man in seinem Gesicht noch immer die Entbehrungen der letzten Monate erkennen. Schließlich fand er sie ganz zufällig, als er gerade in die Küche ging um sich eine Portion Zwiebelsuppe abzuholen. „Maia“, grüßte er die andere und er strahlte förmlich. „Hey ähm“, er schloss mit ein paar schnellen Schritten zu ihr auf. „Ich hab mir das mit der Stadt noch einmal überlegt. Meine Meisterin weiß Bescheid, ich hab ihr einen Zettel unter die Tür geschoben. Hättest du immer noch Interesse daran in die Stadt zu gehen?“
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Do Jul 13, 2017 8:18 pm
"Du hattest mich schon bei 'Trinken'", grinste Eleonora und nahm den Mantel, den sie eben hatte ablegen wollen, um sich wieder darin einzuwickeln. Die Kälte war sie gewohnt, allerdings war die Hitze in Kaladir fast schöner. Sie konnte sich freier bewegen, wenn sie nicht so dicke Kleidung tragen konnte, doch Messer verstecken ließ sich besser in Wolle. Sei es drum.
Emerson hatte sich mit Faye zurückgezogen und sie würde den Teufel tun, ihn zu stören. Sie hatten sich die Zeit miteinander verdient. Was sie selbst anging ... sie kannte diese Stadt, hatte oft mit Alisander hier residiert, wenn er wieder einmal von dem Weg abkam, den die Bruderschaft eigentlich beschreiten sollte. Sie kannte die Gasthäuser und im Grunde konnte man jedes betreten, ohne gleich eine Prügelei zu erwarten. Zu viele hochgeborene Leute lebten hier.
Emerson hatte sich mit Faye zurückgezogen und sie würde den Teufel tun, ihn zu stören. Sie hatten sich die Zeit miteinander verdient. Was sie selbst anging ... sie kannte diese Stadt, hatte oft mit Alisander hier residiert, wenn er wieder einmal von dem Weg abkam, den die Bruderschaft eigentlich beschreiten sollte. Sie kannte die Gasthäuser und im Grunde konnte man jedes betreten, ohne gleich eine Prügelei zu erwarten. Zu viele hochgeborene Leute lebten hier.
- Cat
- Anzahl der Beiträge : 4086
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Do Jul 13, 2017 8:30 pm
Maia blinzelte als der junge Mann vor ihr auftauchte und sie so überschwänglich begrüßte und einmal mehr wurde sie das seltsam vertraute Gefühl nicht los, dass sie ihn irgendwoher kannte. Die Lücken in ihren Erinnerungen, die Dutzende von Tagen, die ihr einfach vollkommen fehlten, machten es ihr schwer zu wissen, was sie jetzt von dem anderen halten sollte und unsicher sah sie sich kurz nach seinem Begleiter um. Niemand war hier bei ihnen, der ihr zur Seite springen konnte und so fühlte Maia sich genötigt wirklich über das Angebot nachzudenken, das er ihr gerade machte. Unruhig zwirbelte sie eine der roten Strähnen um ihre Finger, dachte fieberhaft darüber nach, was sie Ari am Besten antworten konnte, denn inzwischen hatte sie längst herausgefunden, was er war. Ein Magier. Magier hatten ihr weh getan, hatten sie verbrannt und in den Gassen von Kaladir liegen lassen.
"Warum hast du nicht gesagt, was du bist?", fragte sie statt ihm sofort eine Antwort zu geben, weil die sichere Umgebung des Hofes sie mutig machte. "Einer der Pagen erwähnte etwas von einem jungen Magier und einer Beschreibung, die nur auf dich gepasst hat."
"Warum hast du nicht gesagt, was du bist?", fragte sie statt ihm sofort eine Antwort zu geben, weil die sichere Umgebung des Hofes sie mutig machte. "Einer der Pagen erwähnte etwas von einem jungen Magier und einer Beschreibung, die nur auf dich gepasst hat."
- Stimmi
- Anzahl der Beiträge : 1605
Anmeldedatum : 16.11.16
Alter : 30
Re: Kapitel 8
Do Jul 13, 2017 8:44 pm
Ohne weitere Umwege hatten sie den Weg zu einem der größten Wirtshäuser in dem Eingangsbereich der Stadt gewählt, zumindest wenn man von der Kaufmannsstraße aus kam, dem größten Weg welcher zur Hauptstadt führte. „Wie haben du und Em euch überhaupt kennen gelernt?“ Fragte er, als sie beide gerade in die Schankstube eintraten und Aias die Tür hinter ihnen schloss. Vor ihm erstreckte sich ein breites Panorama von Eichentischen die von etlichen verschütteten Bierkrügen inzwischen eine ganz eigene Art der Beschichtung erhalten hatten. Doch es wirkte keineswegs schäbig. Es war genau die richtige Mischung aus Wärme, Alkoholgeruch, dem Dampfen einiger Schüsseln Eintopf und ja, auch dem richtigen Maß Dreck, dass diesem Ort genau das gab, was man von einer guten Schenke erwartete. „Zwei Krüge bitte. Für mich einen dunklen Reisschnaps“, hier war vielleicht anzumerken, dass Reisschnaps in dieser Gegend recht schwer zu bekommen war, denn das kalte Klima machte das Anbauen von der im Namen bereits erwähnten Ingredienz beinahe unmöglich. Doch der Wirt zauberte ohne großes Ferlesen eine Flasche unter dem Tresen hervor. „Und für meine Begleitung“, er ließ den Satz offen, sah dann zu Elli und setzte sich währenddessen an einen der Hocker, welche am Tresen standen, da alle Tische bereits besetzt waren.
------------------
„Ich habe nicht gedacht, dass das wichtig für die wäre“, antwortete Ari und schlang unsicher die Hände ineinander, den Tonfall der Anderen als durchaus gereizt einschätzend. „Außerdem ändert das doch nichts, oder? Wir haben nur ein wenig miteinander gesprochen und etwas getrunken.“
------------------
„Ich habe nicht gedacht, dass das wichtig für die wäre“, antwortete Ari und schlang unsicher die Hände ineinander, den Tonfall der Anderen als durchaus gereizt einschätzend. „Außerdem ändert das doch nichts, oder? Wir haben nur ein wenig miteinander gesprochen und etwas getrunken.“
- Mia
- Anzahl der Beiträge : 4267
Anmeldedatum : 16.11.16
Re: Kapitel 8
Do Jul 13, 2017 8:53 pm
"Bier", antwortete sie ohne zu zögern, froh, endlich nicht mehr Wein trinken zu müssen, von dem sie immer nur Kopfschmerzen bekommen hatte und niemals irgendetwas anderes. Bier war Alisander nicht gut genug gewesen, er hatte auf das Teuerste bestanden, was er finden konnte.
Rasch glitt sie auf den Hocker neben Aias, den Rücken zur Theke, die Ellenbogen darauf abgestützt und besah sich den Raum und ob jemand ihnen zuhörte. Niemand schien ihnen ein Ohr zuzudrehen, um zu lauschen.
"So, von Nordkind zu Nordkind", sprach sie schließlich leise, nur für seine Ohren hörbar. "Was ist das mit dir und Lyra nun?"
Rasch glitt sie auf den Hocker neben Aias, den Rücken zur Theke, die Ellenbogen darauf abgestützt und besah sich den Raum und ob jemand ihnen zuhörte. Niemand schien ihnen ein Ohr zuzudrehen, um zu lauschen.
"So, von Nordkind zu Nordkind", sprach sie schließlich leise, nur für seine Ohren hörbar. "Was ist das mit dir und Lyra nun?"
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten