- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 12:26 pm
Es gab keine anderen Worte dafür: Faye hasste es. Hasste es mit jeder Faser, dass andere über sie bestimmten. Der Zirkel, die Templer, die Gilde, die Hofmagierin. Mochte Lyra sich ja nicht genötigt fühlen, es zu tun, sie nötigte Faye damit und es war ihr mehr als unangenehm.
"Nein", antwortete sie deshalb und wand sich aus dem Griff, noch ehe sie das Bett erreicht hatte. Ihre Bewegung war ruhig und kontrolliert, ihre Stimme nicht. Sie würde sich nicht hier hinlegen, so tun, als wäre das alles wunderbar, während sie sich innerlich an einen anderen Ort wünschte. Es war albern - natprlich war es das und Faye wusste es, aber sie konnte nichts dagegen tun, dass sie niemanden in oder an ihrem Rücken haben wollte, den sie nicht sehen konnte oder kannte. Es fiel ihr schon schwer genug, wenn die Zofen morgens an ihr herum zogen und schoben, um sie in Kleider zu stecken, die sie niemals angezogen hätte, wäre sie gefragt worden und es war ihr auch egal, ob sie andernfalls am Hof auffiel oder nicht.
"Du hast deine Art der Entspannung und das ist in Ordnung, Lyra", antwortete Faye und schüttelte den Kopf. "Doch was dir gut tut, entspricht nicht unbedingt dem, was mir gut tut."
------------
"Livio mischt es gerne ins Müsli", gab Eleonora ungerührt zurück. "Schmeckt manchmal etwas bitter." Sie wünschte sich mit einem Mal, sie könnte Emerson öfter ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Ein wenig Leichtigkeit, trotz der Aufgabe, die vor ihnen lag, aber Elli hatte das Gefühl, der Norden würde besser für sie all sein. Fernab von Gilden und Zirkeln, in denen jeder Handgriff beobachtet und beurteilt wurde. Sie fühlte sich nicht zwingend für ihn verantwortlich, mehr war es die Rolle, die sie seit ihrer frühen Kindheit eingenommen hatte, wann immer sie in der Nähe Kaladirs war. Livio hatte sie absichtlich nicht im Norden aufwachsen lassen, um einen möglichen Akzent auszuschließen, eine direkte Ausbildung bei Septim war aber auch nicht möglich gewesen. Ein Mittelsmann hatte es übernommen, sie groß zu ziehen. Ein halbes Jahr in Kaladir, ein halbes Jahr in der versteckten Gilde in Livios Stadt. Das halbe Jahr bei Livio war immer am schwersten gewesen, weil sie Emerson vermisst hatte, von den Jahren bei Alisander ganz zu schweigen, in denen sie sich nicht einmal mit einer Faser hatte anmerken lassen dürfen, wie sehr sie den Jüngeren mochte. Er konnte ihr nichts vormachen, schon damals nicht.
"Nein", antwortete sie deshalb und wand sich aus dem Griff, noch ehe sie das Bett erreicht hatte. Ihre Bewegung war ruhig und kontrolliert, ihre Stimme nicht. Sie würde sich nicht hier hinlegen, so tun, als wäre das alles wunderbar, während sie sich innerlich an einen anderen Ort wünschte. Es war albern - natprlich war es das und Faye wusste es, aber sie konnte nichts dagegen tun, dass sie niemanden in oder an ihrem Rücken haben wollte, den sie nicht sehen konnte oder kannte. Es fiel ihr schon schwer genug, wenn die Zofen morgens an ihr herum zogen und schoben, um sie in Kleider zu stecken, die sie niemals angezogen hätte, wäre sie gefragt worden und es war ihr auch egal, ob sie andernfalls am Hof auffiel oder nicht.
"Du hast deine Art der Entspannung und das ist in Ordnung, Lyra", antwortete Faye und schüttelte den Kopf. "Doch was dir gut tut, entspricht nicht unbedingt dem, was mir gut tut."
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"Livio mischt es gerne ins Müsli", gab Eleonora ungerührt zurück. "Schmeckt manchmal etwas bitter." Sie wünschte sich mit einem Mal, sie könnte Emerson öfter ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Ein wenig Leichtigkeit, trotz der Aufgabe, die vor ihnen lag, aber Elli hatte das Gefühl, der Norden würde besser für sie all sein. Fernab von Gilden und Zirkeln, in denen jeder Handgriff beobachtet und beurteilt wurde. Sie fühlte sich nicht zwingend für ihn verantwortlich, mehr war es die Rolle, die sie seit ihrer frühen Kindheit eingenommen hatte, wann immer sie in der Nähe Kaladirs war. Livio hatte sie absichtlich nicht im Norden aufwachsen lassen, um einen möglichen Akzent auszuschließen, eine direkte Ausbildung bei Septim war aber auch nicht möglich gewesen. Ein Mittelsmann hatte es übernommen, sie groß zu ziehen. Ein halbes Jahr in Kaladir, ein halbes Jahr in der versteckten Gilde in Livios Stadt. Das halbe Jahr bei Livio war immer am schwersten gewesen, weil sie Emerson vermisst hatte, von den Jahren bei Alisander ganz zu schweigen, in denen sie sich nicht einmal mit einer Faser hatte anmerken lassen dürfen, wie sehr sie den Jüngeren mochte. Er konnte ihr nichts vormachen, schon damals nicht.
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 12:34 pm
Ari schien nach wie vor mit sich zu hadern und unsicher rang er die Hände ineinander. „Ich bin mir wirklich nicht sicher ob das eine gute Idee ist. Mir wurde gesagt das ich am Hof bleiben soll und“, er verstummte, da er lieber nicht aufzählen wollte wie oft er Em oder Faye schon in Schwierigkeiten gebracht hatte. Sie würden hier ohnehin nicht lange bleiben, da musste er diesen kurzen Zwischenhalt für die anderen nicht noch unangenehmer machen als ohnehin schon.
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 12:35 pm
"Du trotzt", stellte Lyra nüchtern fest. Genauso wie es die jungen Prinzen taten, wenn sie einmal mehr betonten, sie wäre nicht deren Mutter und hätte ihnen nichts zu sagen - so lange bis es wieder den Moment gab, an dem sie mit deren Vater über eine Milderung der Strafe diskutieren musste. "Und es ist kindisch, dass du genau das tust. Du möchtest nicht hier sein, das verstehe ich und das nehme ich dir nicht übel. Du wünscht dich an einen anderen Ort, auch das kann ich dir nicht übel nehmen, aber Fakt ist, dass ihr noch drei Tage hier sein werdet, bevor dein Weg dich in den Norden führt, wo dich Eis und Kälte begrüßen werden. Für jemanden, der aus Kaladir kommt, etwas vollkommen Ungewöhnliches", begann sie zu sprechen und scheuchte die Dienerin aus dem Zimmer, um dieses Gespräch allein weiter führen zu können.
"Du stehst nun aber trotzdem hier und hältst von all den Annehmlichkeiten, die man dir bietet und sei es nur für ein paar Tage, nichts. Es ist deine Angelegenheit, aber ich halte es für kindisch sich absichtlich zu limitieren, nur um die Bestätigung zu erhalten, dass du hier nicht willkommen bist", führte sie ungerührt fort und zog aus einer der Kleiderkisten eine neue Gewandung.
"Aber sei es drum. Ich werde mich anziehen und dann werden wir in die Bibliothek gehen."
"Du stehst nun aber trotzdem hier und hältst von all den Annehmlichkeiten, die man dir bietet und sei es nur für ein paar Tage, nichts. Es ist deine Angelegenheit, aber ich halte es für kindisch sich absichtlich zu limitieren, nur um die Bestätigung zu erhalten, dass du hier nicht willkommen bist", führte sie ungerührt fort und zog aus einer der Kleiderkisten eine neue Gewandung.
"Aber sei es drum. Ich werde mich anziehen und dann werden wir in die Bibliothek gehen."
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 12:49 pm
"Nein Maia," meinte Walerian leise und mit Güte in der Stimme. "Er sagt, dass er nicht kann. Ich war wütend auf ihn, weil er es nicht gut sein lassen konnte immer wieder auf eine Sache herumreiten zu wollen, die mir weh tat. Ihn nun zu etwas zwingen zu wollen erscheint mir nicht gerecht. Gerne zeige ich dir morgen die Stadt und all ihre Wunder - für heute...." er schien kurz zu überlegen und tippte sich gegen die Schläfe, "Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen das Heckenlabyrinth des Palastes besuchen? Wenn wir es in die Mitte schaffen, dann erwartet uns dort ein kleiner Alkoven sowie süßes Gebäck, dass die Diener jeden Morgen dort hinbringen für all jene, die sich der Herausforderung stellen.
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 12:51 pm
Faye ließ die Worte an sich abprallen, wie sie es mit den Worten der Wachen und Templer so lange getan hatte, während sie in die Leere starrte, ganz ohne irgendeinen der Reichtümer zu fixieren, solange die Magierin sich anzog. Lyra mochte es nicht verstehen, vielleicht auch nicht verstehen wollen. Schließlich war sie es gewohnt, Menschen um sich zu haben, die sie kannte und denen sie vertraute oder die sie auf die ein oder andere Art und Weise ihrer hörig gemacht hatte.
Sie selber? Sie schaffte es, Ari und Emerson um sich zu haben, sich von Zeit zu Zeit sogar wohl und beschützt damit zu fühlen. Vollständig. Aber sogar die Nächte mit Elli im Zelt hatten ihre Spuren an ihr hinterlassen. Wenig Schlaf war nur eine davon.
Das mochte auf Lyra alles gewollt kindisch wirken, aber im Moment fühlte sie sich schon gefordert genug mit dem, was der Hof sonst so mit sich brachte, ohne, dass sie sich mit all ihren Gedanken auf ein seidenbezogenes Bett legte und sich durchkneten ließ, während sie sich noch mehr verspannte, nur aufgrund der Situation. Es wollen und es nicht können waren immer noch zweierlei Dinge und Lyra ihr zu fremd, als dass sie auch nur einen Ton davon gesagt hätte.
Faye biss die Zähne aufeinander, bevor sie sich auf ihr eigentliches Ziel besann. "Die Schriften. Wie viele davon hast du sammeln können?"
Sie selber? Sie schaffte es, Ari und Emerson um sich zu haben, sich von Zeit zu Zeit sogar wohl und beschützt damit zu fühlen. Vollständig. Aber sogar die Nächte mit Elli im Zelt hatten ihre Spuren an ihr hinterlassen. Wenig Schlaf war nur eine davon.
Das mochte auf Lyra alles gewollt kindisch wirken, aber im Moment fühlte sie sich schon gefordert genug mit dem, was der Hof sonst so mit sich brachte, ohne, dass sie sich mit all ihren Gedanken auf ein seidenbezogenes Bett legte und sich durchkneten ließ, während sie sich noch mehr verspannte, nur aufgrund der Situation. Es wollen und es nicht können waren immer noch zweierlei Dinge und Lyra ihr zu fremd, als dass sie auch nur einen Ton davon gesagt hätte.
Faye biss die Zähne aufeinander, bevor sie sich auf ihr eigentliches Ziel besann. "Die Schriften. Wie viele davon hast du sammeln können?"
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:01 pm
„Klingt gut“, mischte sich Ari ein bevor Maia etwas sagen konnte und erhob sich vom Platz, erst jetzt bemerkend, wie stark sich der Alkohol auf seinen Körper ausgewirkt hatte. „Tut mir Leid“, meinte er kleinlaut in Richtung von Maia, welche ihn nach wie vor ab und an fragend ansah. Unsicher darüber ob der Zauber nicht irgendwann doch seine Wirkung verlieren konnte, öffnete er deswegen rasch die Tür und hielt sie sowohl Maia wie auch Willem auf. „Woher hast du eigentlich die Weinflasche, wenn du kein Adliger bist?“ Fiel ihm dann auf. „Das Ding muss doch mit Sicherheit ein kleines Vermögen kosten.“
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:01 pm
"Genügend um den Templern damit einen weiteren Grund zu geben, mich zu verachten", lautete Lyras ruhige Antwort, die Fayes Reaktion stillschweigend zur Kenntnis genommen hatte. Ihren eigenen Lehrlingen hätte sie ein solches Verhalten niemals durchgehen lassen - hätte sie stehen lassen und ihnen mitgeteilt, dass sie darüber sprechen würden, wenn sie sich darauf besonnen hatten, wer sie waren und was notwendig war, um in dieser Gesellschaft zu überleben.
"Du wirst dich früher oder später anpassen müssen. Dein Leben wird nicht auf ewig aus deiner Reisegruppe bestehen und auch der Norden wird von dir Zugeständnisse erfordern. Um deines eigenen Lebens Willen - lerne dich auf andere einzulassen, auch wenn du ihnen nicht vertraust", gab sie ihr nur noch den Ratschlag während sie die Schnürung an ihrem Kleid noch einmal richtete und dann eine der Strähnen aus ihrem Gesicht zu wischen, die sich gelöst hatte.
"Ich werde dich in der Bibliothek allerdings allein lassen müssen. Ich muss mich der Kirche und meiner Anhörung stellen, euch unterstützt zu haben. Bis ich zurückkehre wird niemand dich dort aufsuchen."
"Du wirst dich früher oder später anpassen müssen. Dein Leben wird nicht auf ewig aus deiner Reisegruppe bestehen und auch der Norden wird von dir Zugeständnisse erfordern. Um deines eigenen Lebens Willen - lerne dich auf andere einzulassen, auch wenn du ihnen nicht vertraust", gab sie ihr nur noch den Ratschlag während sie die Schnürung an ihrem Kleid noch einmal richtete und dann eine der Strähnen aus ihrem Gesicht zu wischen, die sich gelöst hatte.
"Ich werde dich in der Bibliothek allerdings allein lassen müssen. Ich muss mich der Kirche und meiner Anhörung stellen, euch unterstützt zu haben. Bis ich zurückkehre wird niemand dich dort aufsuchen."
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:07 pm
Ein bissiger Kommentar lag Faye auf der Zunge, doch sie schluckte ihn hinunter, besah sich die ein paar Zentimeter kleinere Magierin, die ihr Kleid richtete.
"Wenn es dir irgendetwas bedeutet: jeder von uns weiß zu schätzen, was du getan hast und wir danken dir dafür." Sie hoffte wirklich inständig, damit all die anderen leidlichen Themen vom Tisch gewischt zu haben, wollte sich aber nicht darauf versteifen, sich sicher zu sein.
"Wenn es dir irgendetwas bedeutet: jeder von uns weiß zu schätzen, was du getan hast und wir danken dir dafür." Sie hoffte wirklich inständig, damit all die anderen leidlichen Themen vom Tisch gewischt zu haben, wollte sich aber nicht darauf versteifen, sich sicher zu sein.
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:16 pm
"Du hast wirklich zu tief ins Glas geschaut Ari, oder?" hakte Walerian nach und lachte freundlich und ehrlich. "Du selbst hast die Flasche doch aus der Nische am Alkoven gezogen! Sie stand bereits dort - noch ein Grund weshalb wir schnell von hier fort sollten, ehe jemand ihr Fehlen bemerkt!" er bot Maia seine Hand an, als sie einige der engeren Stufen hinabschritten, welche einen kleinen Zwiebelturm hinab in die unteren Bereiche der Burg führten.
Als sie schließlich den Garten erreichten säumten zahlreichen, fein geschnittene Hecken den Weg bis zum Labyrinth und formten dabei in raffinierte Weise alte Heldengeschichten. Helden und Drachen, Schiffe und Zauberer.
"Teilen wir uns auf oder bleiben wir zusammen?"
Als sie schließlich den Garten erreichten säumten zahlreichen, fein geschnittene Hecken den Weg bis zum Labyrinth und formten dabei in raffinierte Weise alte Heldengeschichten. Helden und Drachen, Schiffe und Zauberer.
"Teilen wir uns auf oder bleiben wir zusammen?"
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:22 pm
"Es bedeutet mir etwas, wird mir aber vor dem obersten Templer und dem Kirchenoberhaupt wenig helfen", antwortete Lyra lediglich, weil ihr bereits jetzt davor grauste das Gotteshaus auch nur zu betreten und um eben jene Gedanken nicht allzu offensichtlich darzulegen, wandte sie sich zur Tür um. Ihr lief die Zeit davon, in der sie sich noch im sicheren Schloss aufhalten konnte, dort, wo genug Wachen sie vor der Willkür der Templer schützen würden. "Ich werde so wenig wie möglich vor ihnen über die Bruderschaft, Aristeas und dich ausbreiten, aber du kennst ihre Methoden genauso gut wie ich. Ich werde dir nichts versprechen können", führte sie fort und schüttelte dann den Kopf, weil ihr die Gedanken nicht mehr halfen. Es war zu spät für weiter gehende Vorhaben und Magie würde ihr dieses Mal nicht helfen.
"Nahe der Gärten gibt es ein kleines Gebäude. Es ist mein kleiner Zirkel, in dem die Schüler studieren. Du solltest bei ihnen vorbei sehen und dich mit ihnen unterhalten. Vielleicht können sie dir bei dem ein oder anderen weiterhelfen. Sie haben ebenfalls noch ein paar Skripte."
"Nahe der Gärten gibt es ein kleines Gebäude. Es ist mein kleiner Zirkel, in dem die Schüler studieren. Du solltest bei ihnen vorbei sehen und dich mit ihnen unterhalten. Vielleicht können sie dir bei dem ein oder anderen weiterhelfen. Sie haben ebenfalls noch ein paar Skripte."
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:32 pm
Die Sonne war bereits fast hinter dem Horizont versunken, Sterne zeichneten sich bereits blass vom Firmament ab und Hieronim starrte ungehalten hinaus und über die Stadt, welche sich viele viele Meilen entlang seines Sichtfeldes erstreckte.
Erst als er die Tür hinter sich knarzen hören wandte er sich um, durchmaß den Raum mit wenigen großen Schritten um dort Lyra in Empfang zu nehmen, die gerade über die Türschwelle trat. In einer beiläufigen Bewegung schloss er die Tür hinter sich und betrachtete seine Hofmagierin voller Sorge. Die Ereignisse der letzten Tage hatten sich überschlagen und bis auf ihren kurzen Bericht und das Treffen mit dem Assassinen hatten sie kaum Zeit gehabt miteinander zu reden, ehe die Templer sie eingefordert hatten. Keine halbe Stunde gemeinsam.
"Lyra - Bei Gott... wie ist es gelaufen? Haben sie dir etwas getan?"
Erst als er die Tür hinter sich knarzen hören wandte er sich um, durchmaß den Raum mit wenigen großen Schritten um dort Lyra in Empfang zu nehmen, die gerade über die Türschwelle trat. In einer beiläufigen Bewegung schloss er die Tür hinter sich und betrachtete seine Hofmagierin voller Sorge. Die Ereignisse der letzten Tage hatten sich überschlagen und bis auf ihren kurzen Bericht und das Treffen mit dem Assassinen hatten sie kaum Zeit gehabt miteinander zu reden, ehe die Templer sie eingefordert hatten. Keine halbe Stunde gemeinsam.
"Lyra - Bei Gott... wie ist es gelaufen? Haben sie dir etwas getan?"
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:43 pm
Die Übelkeit brannte in ihrem Hals, ihre Gelenke schmerzten mit jeder einzelnen Bewegung und wirr fielen ihr die dunklen Haare in das bleiche Gesicht. Vor ein paar Stunden hatte sie den Hof noch frisiert und zurecht gemacht verlassen - jetzt war davon rein gar nichts mehr übrig. Die rot geränderten Augen brauchten einen ganzen Moment bis sie den Fixpunkt auf dem verschwommenen Gesicht des Königs fanden und mit zitternden Fingern blieb Lyra neben der Tür stehen, weil sie ihren Beinen nicht mehr länger vertraute. Der Weg hierher war zur Tortur geworden, immer wieder hatte sie inne halten müssen, immer wieder sich in Ecken verbergen müssen, bevor einer der Diener sie hatte sehen können und letztlich hatte sie es einer gütigen Wache zu verdanken, dass sie überhaupt die Stufen bis hierauf gekommen war.
Die Stimmen des Kirchenoberhaupts und der anderen Templer dröhnten noch immer in ihren Ohren und bei jedem noch so kleinen Geräusch ertappte sie sich dabei, wie sie zusammen zuckte und den Blick hastig zur Seite hin wandte, nur um dann doch festzustellen, dass es dort niemanden gab, der im Schatten wartete. "Ich ... hab ihnen nichts gesagt", war die einzige Aussage, die von ihr zurückkam, bevor sie zu Boden rutschte und dort auf dem Stein sitzen blieb, weil die Welt um sie sich zu drehen begonnen hatte.
Die Stimmen des Kirchenoberhaupts und der anderen Templer dröhnten noch immer in ihren Ohren und bei jedem noch so kleinen Geräusch ertappte sie sich dabei, wie sie zusammen zuckte und den Blick hastig zur Seite hin wandte, nur um dann doch festzustellen, dass es dort niemanden gab, der im Schatten wartete. "Ich ... hab ihnen nichts gesagt", war die einzige Aussage, die von ihr zurückkam, bevor sie zu Boden rutschte und dort auf dem Stein sitzen blieb, weil die Welt um sie sich zu drehen begonnen hatte.
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:47 pm
"Hey... hey!" Hieronim gelang es gerade noch sie zu stützen, ehe sie härter auf dem Boden aufschlug und sich etwas getan hätte. Er betrachtete die Hofzauberin von oben bis unten, ehe er ihre Kleidung glatt strich, sie fester im Arm hielt. Verflucht, wenn sie beide jemand so sehen könnte.
"Es ist gut. Es ist vorbei und sie werden dir nichts mehr tun -" versprach er leise, wenngleich seine Stimme auch nicht ganz so fest war, wie er es selbst gerne gehabt hätte.
Es hatte schon öfter böses Blut wegen Lyra gegeben, aber so offensiv hatten die Templer es noch nie gewagt vorzugehen. Die Ereignisse im Osten mussten sie stark verunsichert haben.
"Ich lasse nicht zu, dass sie je wieder Hand an dich legen!"
"Es ist gut. Es ist vorbei und sie werden dir nichts mehr tun -" versprach er leise, wenngleich seine Stimme auch nicht ganz so fest war, wie er es selbst gerne gehabt hätte.
Es hatte schon öfter böses Blut wegen Lyra gegeben, aber so offensiv hatten die Templer es noch nie gewagt vorzugehen. Die Ereignisse im Osten mussten sie stark verunsichert haben.
"Ich lasse nicht zu, dass sie je wieder Hand an dich legen!"
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 1:56 pm
Ihre Hände waren feucht als sie den Arm ein Stück hob und ihr Blick dann auf den Fingern hängen blieb, die Wassertropfen daran bemerkte, die von den Nägeln hingen und zu Boden tropften. Die Arme, die um sie herum lagen, störten sie, aber sie schaffte es nicht sie von sich weg zu schieben, sich zurück zu ziehen, wie sie es gerne getan hätte. Ihr Hals schmerzte, jedes Wort rieb an den gereizten Stellen und immer wieder verlor sie den zuvor gesuchten Fixpunkt wieder, glitten ihre Augen von einem Gesicht und anderem ab.
Sie waren in ihrem Kopf gewesen, sie hatten einen der Magier geholt, als sie nicht hatte sprechen wollen und sie erinnerte sich daran, wie schmerzhaft es gewesen war, als der immer wieder gegen ihre geistigen Barrieren angerannt war. Er hatte zu ihrem Glück aufgehört, als sie kaum mehr Kraft gehabt hatte, sich dagegen zu wehren - sie hatte geglaubt, es wäre damit vorbei gewesen. Dass das jedoch erst der Anfang gewesen war, hatte sie nicht erwartet.
"Sie ... wollten sie mir nehmen ...", stieß sie nach einer Weile hervor, die sie gebraucht hatte, um zu begreifen, was die Versicherungen bedeuteten, die sie von seiner Seite aus gehört hatte. "Sie haben vorher aufgehört ..."
Sie waren in ihrem Kopf gewesen, sie hatten einen der Magier geholt, als sie nicht hatte sprechen wollen und sie erinnerte sich daran, wie schmerzhaft es gewesen war, als der immer wieder gegen ihre geistigen Barrieren angerannt war. Er hatte zu ihrem Glück aufgehört, als sie kaum mehr Kraft gehabt hatte, sich dagegen zu wehren - sie hatte geglaubt, es wäre damit vorbei gewesen. Dass das jedoch erst der Anfang gewesen war, hatte sie nicht erwartet.
"Sie ... wollten sie mir nehmen ...", stieß sie nach einer Weile hervor, die sie gebraucht hatte, um zu begreifen, was die Versicherungen bedeuteten, die sie von seiner Seite aus gehört hatte. "Sie haben vorher aufgehört ..."
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:00 pm
"Ist dem so?" Hieronim betrachtete sie, schüttelte dann aber den Kopf. Diese Bastarde.
Langsam, ganz vorsichtig half er ihr hoch und geleitete sie hinüber zu einem der weichen Sessel, ließ sie dort hinein sinken und reichte ihr ein Glas Wasser. Sie war keine einfache Dienstmagd, die auf dem Boden knie wenn sie verzweifelt war. Das würde er nicht zulassen. Es war unter ihrer Würde.
"Du hast alles richtig gemacht Lyra - es ist vorbei. Es wird nie wieder geschehen, das schwöre ich. Und glaube mir, die Templer werden ihre Konsequenzen bekommen. Ein Angriff auf dich ist auch ein Affront gegen mich - das werden wir nicht unbeantwortet lassen. Wir beide nicht."
Langsam, ganz vorsichtig half er ihr hoch und geleitete sie hinüber zu einem der weichen Sessel, ließ sie dort hinein sinken und reichte ihr ein Glas Wasser. Sie war keine einfache Dienstmagd, die auf dem Boden knie wenn sie verzweifelt war. Das würde er nicht zulassen. Es war unter ihrer Würde.
"Du hast alles richtig gemacht Lyra - es ist vorbei. Es wird nie wieder geschehen, das schwöre ich. Und glaube mir, die Templer werden ihre Konsequenzen bekommen. Ein Angriff auf dich ist auch ein Affront gegen mich - das werden wir nicht unbeantwortet lassen. Wir beide nicht."
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:07 pm
Worte. Dutzende von Worten prasselten auf ihren Kopf ein und Sätze verloren ihre Bedeutung, weil sie alle durcheinander gerieten. Alles, was sie wollte, war sich hinlegen - dieser drehenden Welt einen einzigen geraden Punkt zu geben, an der sie sich wieder festhalten konnte. Das Glas Wasser zitterte in den beiden Händen, die sie darum gelegt hatte, um das Glas nicht zu zerbrechen und wenngleich es ihr eigenes Element war und ihr Geist ihr riet, einen Schluck zu trinken, sie brachte die Kraft nicht auf, die Arme zum Gesicht zu heben. Blut klebte unter ihren Fingernägeln und auf den Knöcheln, wie sie bemerkte, als sie den Kopf ein wenig hängen ließ, um den Boden anzusehen. Die Muster auf den Marmorplatten tanzten miteinander, Ranken kräuselten sich ineinander, nur um sich dann wieder zu lösen, als sie die Augen weiter wandern ließ.
".. ich hab einen von ihnen", begann sie langsam. ".. verletzt. Glaube ich."
".. ich hab einen von ihnen", begann sie langsam. ".. verletzt. Glaube ich."
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:07 pm
Aias hatte sich inzwischen einigermaßen mit dem Hof arrangiert. Er hatte ein paar Schritte vor die Stadtmauern unternommen, war in ein, zwei örtlichen Schenken gewesen um dort einen leichten Hauch der eigentlichen, wirklich lebendigen Stadt zu schnuppern, musste jedoch feststellen, dass scheinbar nicht nur der Königshof, sondern die gesamte Stadt bedeutend anders war als Kaladir. Die Leute hier waren alles in allem verschlossen, zurückhaltend und überaus prunkvoll gekleidet, was daran lag, wie er später erfuhr, dass in der Hauptstadt selbst fast nur feine Leute wohnten deren Geldbeutel beinahe immer überquoll und denen die normalen Sorgen der einfachen Bevölkerung wohl wie Schauergeschichten erscheinen mussten, die sie sich nachts am Stammtisch erzählten. Jeder der ein geringes Einkommen hatte oder einfach nur niederer Geburt war, wurde entweder in eines der wenigen Armenviertel gesteckt, welches jedoch beinahe so abgeriegelt war, dass es einem Kerker gleich kam, oder sie lebten außerhalb der Stadt und somit auch außerhalb der schützenden Mauern. Als er das erfahren hatte, hatte Aias beinahe etwas wie Ekel und Abscheu in sich gespürt und sich rasch wieder zum Hof zurückgezogen, denn ein einfaches, friedliches Volk mit dem man auch als Fremder ein Gespräch anfangen konnte, suchte man hier vergebens. Vielleicht würde er am morgigen Tag vor die Mauern gehen und den örtlichen Handwerkern und Arbeitern einen Besuch abstatten in der Hoffnung, dort ein wenig mehr anklang zu finden.
Er schritt gerade durch die fein gepflasterten Gänge, als er, einen kleinen Stapel Bücher in den Armen, Faye sah. Froh über das bekannte Gesicht lächelte er, kam ihr rasch entgegen und fing den hohen Stapel an Schriftrollen und Büchern, den Faye versucht hatte zu balancieren und der nun zu kippen drohte, mit einer schnellen Bewegung auf. „Hey“, grüßte er die Andere mit einem lachen und sah dann mit einem verwunderten Ausdruck auf all die Bücher, die er gerade aufgefangen hatte. „Bin ich gerade Teil eines Diebstahls geworden? Wenn ja würde ich vorschlagen das wir gehen auf mein Zimmer, dass ist von hier aus nur wenige Schritte entfernt.“ Er lachte erneut, diesmal ein wenig lauter, sodass der Klang seiner Stimme in den breiten Gängen wiederhallte.
Er schritt gerade durch die fein gepflasterten Gänge, als er, einen kleinen Stapel Bücher in den Armen, Faye sah. Froh über das bekannte Gesicht lächelte er, kam ihr rasch entgegen und fing den hohen Stapel an Schriftrollen und Büchern, den Faye versucht hatte zu balancieren und der nun zu kippen drohte, mit einer schnellen Bewegung auf. „Hey“, grüßte er die Andere mit einem lachen und sah dann mit einem verwunderten Ausdruck auf all die Bücher, die er gerade aufgefangen hatte. „Bin ich gerade Teil eines Diebstahls geworden? Wenn ja würde ich vorschlagen das wir gehen auf mein Zimmer, dass ist von hier aus nur wenige Schritte entfernt.“ Er lachte erneut, diesmal ein wenig lauter, sodass der Klang seiner Stimme in den breiten Gängen wiederhallte.
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:12 pm
"Leg dich hin," meinte der König leise und betrachtete seine Hofmagierin. Er hatte sie noch nie derart schwach und hilflos erlebt und sie nun so zu sehen schockierte ihn mehr als er erwartet hätte. "Komm -" er deutete auf sein eigenes, großes Bett. Sie konnte kaum mehr sitzen, rutschte immer wieder ein wenig tiefer in den Sessel hinein. Er schlang sich ihren Arm um die Schulter, griff sie unter den Kniekehlen und trug sie zu dem großen Bett, ließ sie dort hinein sinken und stellte sich seinen eigenen Sessel ans Bett, in dem er dann Platz nahm.
"Er hat es verdient. Mach dir keine Sorgen darum wen du verletzt haben könntest. Ich werde alles regeln - sie haben eine Grenze überschritten, das wissen sie vermutlich mittlerweile selbst. Schlaf. Ruh dich aus. Du bist hier in Sicherheit."
"Er hat es verdient. Mach dir keine Sorgen darum wen du verletzt haben könntest. Ich werde alles regeln - sie haben eine Grenze überschritten, das wissen sie vermutlich mittlerweile selbst. Schlaf. Ruh dich aus. Du bist hier in Sicherheit."
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:14 pm
Erst auf den zweiten Blick - der erste ging zu dem schwankenden Stapel in ihren Armen, der eindeutig zu hoch war - erkannte Faye Aias und lächelte dankbar, als er die wertvollen Schriften auffing. Sie hatte nur drei Tage und sie wusste, sie konnte nichts davon mit sich nehmen, dafür waren die Pergamente und Bücher zu alt und wertvoll, also musste sie sich schleunigst ans Lesen machen. Sie hatte ein paar Stunden im Garten zugebracht, verwirrt und fasziniert gleichermaßen davon, dass es ein Dutzend Magier gab, die Lyra unterstanden und die in dieser freien, gemeinschaftlichen Magieübung versiert waren und ihr Wissen bereitwillig teilten. Die Altersspanne reichte von jungen dreizehn bis hin zu fast achtzig und Faye hatte sich bewusst die alte Luftmagierin geschnappt, die ihr am hilfreichsten erschien, weil sie schon lange vor Lyras Geburt die Magie anders gehandhabt hatte als es in den Zirkeln gelehrt worden war.
"Danke, Aias", sagte sie und gab ihm einen Teil der Bücher ab. "Ich wollte die Bücher nachher zurück zu Lyra bringen, damit sie nicht in falsche Hände fallen. Die Magier haben mich bei meinem Leben schwören lassen, keines davon herumliegen zu lassen oder irgendjemanden damit zu beauftragen, sie zurück zu bringen, außer ich selbst zu ihrer Hofmagierin. Ich denke ich laufe besser damit, all die Pergamente abzuarbeiten und sie sofort danach zu ihr zu bringen, bevor ich mich an die Bücher mache."
"Danke, Aias", sagte sie und gab ihm einen Teil der Bücher ab. "Ich wollte die Bücher nachher zurück zu Lyra bringen, damit sie nicht in falsche Hände fallen. Die Magier haben mich bei meinem Leben schwören lassen, keines davon herumliegen zu lassen oder irgendjemanden damit zu beauftragen, sie zurück zu bringen, außer ich selbst zu ihrer Hofmagierin. Ich denke ich laufe besser damit, all die Pergamente abzuarbeiten und sie sofort danach zu ihr zu bringen, bevor ich mich an die Bücher mache."
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:19 pm
"... kann nicht hier bleiben", wehrte sie ab und schob einen Arm unter sich, um sich mühselig wieder aufzurichten, selbst wenn die Position in der Geraden weit angenehmer war als das Sitzen noch vor ein paar Augenblicken. Es gab nur ein paar wenige Gedanken, die in ihrem Kopf klar geblieben waren und an denen sie sich entlang hangelte als wären sie ein einziger roter Faden. Wenn sie hier blieb, brächte sie sie beide in die Küche des Dunklen. Sie brauchte Wasser um sich herum, viel davon, viel warmes Wasser in ihren eigenen Zimmern. Nicht hier. Nicht bei ihm. Nicht, nachdem Aias ihr schon einmal attestiert hatte, im Schlaf zu sprechen.
"Die ... Gerüchte ...", brachte sie hervor und schluckte schwer. "Faye wartet ... sie ist allein. Ich kann sie nicht ... allein lassen. Sie hat um Hilfe gebeten ..."
"Die ... Gerüchte ...", brachte sie hervor und schluckte schwer. "Faye wartet ... sie ist allein. Ich kann sie nicht ... allein lassen. Sie hat um Hilfe gebeten ..."
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:21 pm
„Gedenkst du die nächsten drei Tage nicht mehr zu schlafen?“ Fragte Aias und lachte erneut. „Ich meine das kannst du doch unmöglich alles lesen, zumal einige davon“, er sah kurz auf eine halb geöffnete Schriftrolle, ehe er sich n Bewegung setzte und hinter Faye herlief. „in einer verdammt üblen Handschrift verfasst sind.“ Dies war unter anderem der Grund dafür, warum Aias das lesen stets als zweitrangig angesehen hatten. Nicht das er darin nicht bewandert war. Als ältester Sohn vom einstigen Fürstentum Shoaks hatte er einiges lesen müssen, vor allem Bücher über vergangene Schlachten, Grundstellungen der Reiterei und natürlich die Geschichte seines eigenen Landes. Allerdings hatte er sich schon damals damit schwer getan, andere Handschriften als die seines Vaters und seine eigene zu lesen, was unter anderem daran lag, dass sein Vater ihm das lesen damals selbst beigebracht hatte, da sich Aias als junger Bursche beharrlich geweigert hatte mehrere Stunden in staubigen Räumen zu sitzen und nur vom Kerzenschein beleuchtet, über alten Schriften zu brüten. „Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen? Brauchst du Abschriften von irgendetwas?“ Fragte er dennoch, was angesichts seiner Fertigkeiten im lesen und schreiben jedoch ein recht gewagter Vorschlag war.
- Yannic
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:22 pm
"Und wenn sie heute nach von Templern die Haut abgezogen bekommt - es ist mir gleich", erklärte Hieronim und schüttelte den Kopf. "Was brauchst du? Wasser? Ich bringe dir einen Fluss in dieses Zimmer wenn du es benötigst. Aber ich werde dich nicht allein lassen. Nicht nach dem heutigen Tag - ich hätte gar nicht erst zulassen dürfen, dass sie dich überhaupt in die Finger bekommen" erklärte der König und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Und es ist mir gleichgültig was die Leute tuschenln. Ich habe dich früher nicht angefasst und ich werde es heute nicht tun. Und die Leute haben immer geredet. Einige reden heute nicht mehr und die, die klug sind nehmen sich ihr Beispiel als Warnung."
"Und es ist mir gleichgültig was die Leute tuschenln. Ich habe dich früher nicht angefasst und ich werde es heute nicht tun. Und die Leute haben immer geredet. Einige reden heute nicht mehr und die, die klug sind nehmen sich ihr Beispiel als Warnung."
- Mia
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:24 pm
Leise lachend schüttelte Faye den Kopf. "Nein, schon gut. Ich lese schnell und nicht alles in den Büchern ist relevant, ich konnte die Texte aber offensichtlich nicht entnehmen." Der Zirkel hatte sie vieles gelehrt, eines davon war, jede noch so furchtbare Handschrift binnen kürzester Zeit zu entziffern. "Es wird viel Arbeit, aber es wird mich nicht länger als unbedingt nötig wach halten." Sie folgte ihm durch die Tür, die er wohlweislich hinter sich offen ließ. Das letzte, was sie brauchten, waren noch mehr Gerüchte über das Zusammenspiel dieser Reisegruppe.
- Cat
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:27 pm
Nicht Anfassen, das war alles, was wirklich bei ihr hängen blieb und wie betäubt nickte Lyra langsam, um wenigstens so ein Zeichen von sich zu geben, dass sie diesen einen kleinen Teil verstanden hatte - der Rest der unendlich langen Worte entzog sich ihrem Verstand vollkommen. Sie brachte klug und reden nicht mehr in den Zusammenhang, noch begriff sie weshalb er jetzt von einem Fluss und einem Zimmer sprach. Hier plätscherte überhaupt kein Wasser.
"Lass mich ... gehen", bat sie noch einmal leise, die Stimme kaum mehr als ein leises Flüstern. "... fühl mich nicht wohl ..."
"Lass mich ... gehen", bat sie noch einmal leise, die Stimme kaum mehr als ein leises Flüstern. "... fühl mich nicht wohl ..."
- Stimmi
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Re: Kapitel 8
So Jul 09, 2017 2:30 pm
Mit ehrlichem Respekt darüber, dass Faye wohl willens und entschlossen war all dies durchzuarbeiten, nickte er und teilte den großen Stapel den er getragen hatte dann in mehrere kleine auf, abgestellt auf dem großen Holztisch, welcher eine zusätzliche Mulde besaß, in dem sich ein kleines Tintenfass und ein Federkiel befand. „Das ist an mir leider recht verschwendet“, meinte er und holte dann noch etliche Pergamentbögen hervor, die auf einem der anderen Regale ihren Platz gefunden hatten. „Scheinbar wohnt hier sonst ein Schreiber der wohl drei oder vier Monate im Jahr einkehrt, um einige Abschriften anzufertigen oder andere Dinge festzuhalten. Wenn du willst bedien dich“, bei all dem Prunk und Tand den er heute schon gesehen hatte, sorgte er sich nicht wirklich darum, dass man das Fehlen von etwas Pergament und Tinte bemerken würde. „Erzähl mal, wie geht‘s dir?“ Brachte er dann die offene Frage hervor, die alles mögliche bedeuten konnte, ehe er sich an einem nahegelegenen Sessel niederließ.
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