- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:06 pm
"Ich habe nicht vor Emerson und Faye zu hintergehen und dabei zu versuchen dich mit ins Boot zu holen," erklärte Willem und ein Lächeln zauberte sich auf sein, sonst von Sorgenfalten durchzogenes, Gesicht. "Also," er betrachtete Ari, der noch immer auf und ab lief un hob die Hand. "Jetzt setz dich auf deinen Hosenboden, du machst mich ja furchtbar nervös!" er folgte mit seinen Blicken dem jungen Magier noch eine Weile, ehe sich dieser endlich hinsetzte. "Danke."
Willem betrachtete Ari noch eine ganze Weile, seufzte dann, ehe er anfing. "Ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe ich will raus um die Welt zu sehen - mehr zu sehen als das, was ich aus Büchern und der Sicht von Anderen lernen kann. Ihr kamt dabei wie gerufen - sowohl euer Ziel, als auch der Zeitpunkt eures Aufbruchs. Ich werde in zwei Monaten 18 und mein Vater hat mir bereits gesagt, dass dann die Zeit reif ist, dass er eine Frau für mich findet. Das höfische Protokoll ist sehr... eindeutig in dieser Hinsicht. Ihr wart also quasi meine letzte Chance noch einmal auszubrechen, ehe ich ein für alle Mal an die Regeln des Hofes gekettet werde. Und glaube mir, diese Ketten sind schwer und nicht zu zerbrechen. Aber das ist nicht alles" er fuhr sich über das Gesicht, wirkte nachdenklich.
"Meine... die Ehefrau meines Vaters war nichts, was ich als Mutter bezeichnen würde. Sie hat sich als zweites Kind stets ein Mädchen gewünscht und hat mich das in den wenigen Momenten, in denen sie mich statt ihrem Erstgeborenen bei sich haben wollte auch spüren lassen. Es war Lyra die mich aufgezogen hat. Sie hat meine aufgeschürften Knie verbunden, wenn ich mich verletzt habe und sie war es, die meine Tränen getrocknet hat wenn ich traurig war. Ich war noch sehr klein, als ich sie statt meiner Mutter "Mama" genannt habe. Das hat einen Eklat ausgelöst - meine leibliche Mutter hat meinem Vater eine schlimme Szene gemacht und er hat sie daraufhin auf eines der Jagdschlösser geschickt. Lyra war immer für mich da - doch die Macht der Templer steigt unaufhaltsam. Ich will wissen, was es mit den Magiern im Norden auf sich hat. Wie Magier und Menschen gemeinsam koexistieren, so ganz ohne Kirche. Mein Vater wäre zu Stolz von den Wilden zu lernen, aber ich glaube, dass Weisheit an jedem Ort liegen kann und sei er noch so weit von zu Hause entfernt. Das ist der Grund weshalb ich mitgegangen bin. Ich... will etwas ändern."
Willem betrachtete Ari noch eine ganze Weile, seufzte dann, ehe er anfing. "Ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe ich will raus um die Welt zu sehen - mehr zu sehen als das, was ich aus Büchern und der Sicht von Anderen lernen kann. Ihr kamt dabei wie gerufen - sowohl euer Ziel, als auch der Zeitpunkt eures Aufbruchs. Ich werde in zwei Monaten 18 und mein Vater hat mir bereits gesagt, dass dann die Zeit reif ist, dass er eine Frau für mich findet. Das höfische Protokoll ist sehr... eindeutig in dieser Hinsicht. Ihr wart also quasi meine letzte Chance noch einmal auszubrechen, ehe ich ein für alle Mal an die Regeln des Hofes gekettet werde. Und glaube mir, diese Ketten sind schwer und nicht zu zerbrechen. Aber das ist nicht alles" er fuhr sich über das Gesicht, wirkte nachdenklich.
"Meine... die Ehefrau meines Vaters war nichts, was ich als Mutter bezeichnen würde. Sie hat sich als zweites Kind stets ein Mädchen gewünscht und hat mich das in den wenigen Momenten, in denen sie mich statt ihrem Erstgeborenen bei sich haben wollte auch spüren lassen. Es war Lyra die mich aufgezogen hat. Sie hat meine aufgeschürften Knie verbunden, wenn ich mich verletzt habe und sie war es, die meine Tränen getrocknet hat wenn ich traurig war. Ich war noch sehr klein, als ich sie statt meiner Mutter "Mama" genannt habe. Das hat einen Eklat ausgelöst - meine leibliche Mutter hat meinem Vater eine schlimme Szene gemacht und er hat sie daraufhin auf eines der Jagdschlösser geschickt. Lyra war immer für mich da - doch die Macht der Templer steigt unaufhaltsam. Ich will wissen, was es mit den Magiern im Norden auf sich hat. Wie Magier und Menschen gemeinsam koexistieren, so ganz ohne Kirche. Mein Vater wäre zu Stolz von den Wilden zu lernen, aber ich glaube, dass Weisheit an jedem Ort liegen kann und sei er noch so weit von zu Hause entfernt. Das ist der Grund weshalb ich mitgegangen bin. Ich... will etwas ändern."
- Stimmi
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:19 pm
Im ersten Moment stand Ari nur sprachlos da, überrascht und ungläubig gleichermaßen. Er hatte Willem zwar für einen an sich ehrlichen und aufrichtigen jungen Mann gehalten, doch seit er erfahren hatte das der andere ein Prinz war, jemand der königliches Blut in seinen Adern trug, hatte er, wie er sich jetzt beschämt eingestehen musste, den anderen in gewisser Weise verurteilt. Er hatte in ihm nur die Abenteuerlust gesehen damit er endlich etwas in der Ferne fand, dass noch kein Mensch zuvor gefunden hatte. Um sich noch mehr auf die Fahne schreiben zu können als lediglich „zweitgeborener des Königs“. Doch dieses Ziel war von wahrer Zuneigung geprägt. Und das er in Lyra eine Mutter sah, löste auf Aris Mund ein schwaches Lächeln ab. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut, hatte er es selbst doch in den letzten Monaten erst kennen gelernt, denn die Erinnerungen an seine leibliche Mutter waren bereits lange verblasst. Er hatte Faye nie gesagt das sie inzwischen einen ähnlichen Status für ihn eingenommen hatte, weit mehr als eine Meisterin die einfach viel mehr über das Arkanum wusste als er selbst. Doch hatte er es nie ausgesprochen, da er glaubte sie beide wüssten auch so, was sie füreinander empfanden. „Ich auch“, gestand Ari und rieb sich dann die Hände ineinander. „Wobei es mich, bitte sei mir nicht böse, überrascht. Ich hätte dir so etwas wirklich nicht zugetraut. Aber bei dem was du da vorhast will ich dir helfen, wirklich. Alle Menschen die mir etwas bedeuten sind innerhalb kürzester Zeit mehrmals in diesen unsinnigen Konflikt zwischen Magiern und Kirche geraten.“ Er schenkte Willem ein ehrliches Lächeln und erkannte zum ersten Mal in dem Prinzen jemanden, dessen Lage vielleicht gar nicht so weit entfernt von seiner eigenen war. „Aber warum bitte willst du das geheim halten? Niemand wird dir sagen dass der Gedanke falsch ist. Vielleicht nicht realisierbar aber“, der Feuermagier zuckte mit den Schultern. „Das sagen immer alle, bis es dann doch passiert.“
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:24 pm
"Zum einen will ich nicht, dass irgendwer etwas gegen Lyra in der Hand hat. Versteh mich bitte nicht falsch Ari - Emerson, Eleonora und Aias sind mit Sicherheit gute Leute. Aber... ich bin der Sohn eines Königs und ich weiß, wie all zu schnell man sich auf zwei verschiedenen Seiten wiederfinden kann. Ich will nichts beschwören, aber was glaubst du was geschieht, wenn beispielsweise Aias nur noch eine Möglichkeit sieht seine Haut zu retten?" der Junge schüttelte den Kopf.
"Abgesehen davon gibt es da noch etwas - aber du musst mir schwören es keiner Menschenseele zu verraten. Niemandem. Verstehst du mich?"
"Abgesehen davon gibt es da noch etwas - aber du musst mir schwören es keiner Menschenseele zu verraten. Niemandem. Verstehst du mich?"
- Stimmi
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:29 pm
Seine erste Frage die er sich stellte war nicht etwa, was Willem ihm da noch erzählen wollte, sondern wie er dazu kam, dieses königliche Vertrauen zu erlangen, denn in sich selbst sah er jemanden, der essentiell weniger vertrauenswürdig war als Em, Faye, Eleonora oder auch Aias. „Wenn ich dir verspräche das keiner aus unserer Gruppe etwas gegen dich nutzen wird, dass du ihnen im vollkommenen Vertrauen ausgesprochen hast, würde das auch nichts ändern, oder?“ Er schnaufte halb lachend, halb verzweifelt als Willem den Kopf schüttelte. „Aber ja, ich verspreche alles was du mir sagst und was an niemand anderen dringen soll, für mich zu behalten.“
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:34 pm
Willem nickte nur knapp, ehe er unter sein Hemd griff und das kleine Amulett durch seine Finger gleiten ließ, welches dort hin. Der rote, in dunklem Metall gefasste stein fühlte sich warm in seinen Fingern an, während er diesen über seinen Kopf zog. Er sah wie Ari danach greifen wollte und schüttelte den Kopf. "Das wäre keine gute Idee," erklärte er und legte das Amulett neben sich auf den Boden.
Dann hob er den Blick, richtete diesen zu einem der tönernen Krüge und streckte die Hand aus, verengte die Augen ein Stück. Schweiß trat auf seine Stirn, ehe der Krug mit einem lauten Krachen einen tiefen Riss nahm und schließlich zersprang.
Schwer keuchend blickte Willem Ari an. "Ich... habe magisches Potential in mir. Lyra hat es seit ich klein bin unterdrückt und das Amulett bewahrt mich vor der Macht der Templer. Deswegen wusste ich über die magischen Theorien bescheid, über die wir ab und an geredet haben."
Dann hob er den Blick, richtete diesen zu einem der tönernen Krüge und streckte die Hand aus, verengte die Augen ein Stück. Schweiß trat auf seine Stirn, ehe der Krug mit einem lauten Krachen einen tiefen Riss nahm und schließlich zersprang.
Schwer keuchend blickte Willem Ari an. "Ich... habe magisches Potential in mir. Lyra hat es seit ich klein bin unterdrückt und das Amulett bewahrt mich vor der Macht der Templer. Deswegen wusste ich über die magischen Theorien bescheid, über die wir ab und an geredet haben."
- Stimmi
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:48 pm
Ari stockte der Atem, während er auf das Amulett starrte, dass er vom Zweck her zwar durchaus kannte, es gab etliche Adlige die über den Lauf der Jahre versucht hatten ihren Kindern den Makel der Magie vollkommen auszutreiben oder diesen zumindest zu verbergen, doch wusste er auch, dass die Strafe der Kirche bei nicht ausgebildeten und vor allem nicht verzeichneten magisch Begabten eindeutig war. Der Tod. Den der Betroffenen samt derer, die bei der Verschleierung geholfen hatten. „Willem wenn das raus kommen sollte wird man deinen Vater, Lyra, dich“, er stockte. „Ich weiß nicht wie viele, vermutlich etliche vom Königshof töten lassen. Und du weißt du stark die Kirche inzwischen ist, vermutlich würde das in einem großen Bürgerkrieg enden, wobei die Leute die sich auf eure Seite stellen schnell in der Minderheit wären. Religion bleibt bei den Leuten eher hängen als das Pflichtgefühl gegenüber dem Königshaus. Du weißt schon, Ewigkeit und so.“ Sein Magen fühlte sich mit einem Mal flau an, denn langsam Begriff er, dass er diese Erkenntnis mit niemandem teilen dürfte, aber trotzdem darauf achten musste, dass Willem nicht mit einem Mal sein Amulett verlor und so vielleicht eine plötzliche, arkane Entladung verursachte, die vermutlich alle Templer um Umkreis von tausend Meilen gespürt hätten. „Wieso“, er rieb sich nervös die Finger aneinander. „Erzählst du mir das? Wir kennen uns kaum eine Woche.“
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 7:54 pm
"Ich weiß, danke für die Aufklärung Ari", erklärte Willem mit einem säuerlichen Gesicht, als Ari ihm ausmalte auf was für eine schreckliche und grausame Art und Weise Willem umkommen würde, wenn dies jemals heraus kam. "Deswegen bin ich ja auch sehr bedacht darauf die Macht der Kirche zu beschneiden - und weshalb ich dir das mitteile? Ich vertraue dir. Du bist der erste richtigen Freund den ich jemals hatte Ari - und ich muss jemanden haben, der von dem hier weiß -" er hob das Amulett wieder auf und zog sich dieses über den Kopf. Sofort verschwand das kurze, bodenständige Aufflackern der Magie.
"Ich weiß nicht was da oben passiert, aber es ist wichtig das ich es trage. So gut wie immer. Verstehst du das? Einige Stunden sollten nichts ausmachen, aber alles danach..." er zuckte mit den Schultern. "Ich will nicht, dass man Lyra oder mich aufknüpft Ari. Ich glaube nicht, dass Gott das will - ich glaube nicht, dass Gott uns die Magie gegeben hat, um uns zu bestrafen. Und ja, ich weiß was die Kinder der Erlen gesagt haben. Aber das bestätigt mich nur in meinem Glauben - die Magie gehörte nicht immer zu uns Menschen. Und es war Gott, der sie zu uns geführt hat."
"Ich weiß nicht was da oben passiert, aber es ist wichtig das ich es trage. So gut wie immer. Verstehst du das? Einige Stunden sollten nichts ausmachen, aber alles danach..." er zuckte mit den Schultern. "Ich will nicht, dass man Lyra oder mich aufknüpft Ari. Ich glaube nicht, dass Gott das will - ich glaube nicht, dass Gott uns die Magie gegeben hat, um uns zu bestrafen. Und ja, ich weiß was die Kinder der Erlen gesagt haben. Aber das bestätigt mich nur in meinem Glauben - die Magie gehörte nicht immer zu uns Menschen. Und es war Gott, der sie zu uns geführt hat."
- Stimmi
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:14 pm
„Ich glaube“, nicht an Gott? Vermutlich hätte er das in diesem Moment gesagt, wenn ihn nicht eine kleine, vertraute Stimme davon abgehalten hätte. Die seines Gewissens. Er hatte immer einen zweifelhaften Glauben gehabt, der ihn nur dann und wann dazu verleitet hatte wirklich ein Gebet zu sprechen. Inzwischen konnte er sich, bei allem was er auf seiner zeit auf der Straße und auch danach gesehen hatte, kaum vorstellen, dass all dies wirklich zu einem großen Plan gehörte. Willkür beherrschte die Welt. Wobei, nein. Wenn man es so ausdrückte mochte es klingen, als hätte Aristeas in seinen frühen Jahren bereits eine gewisse Lebensmüdigkeit erreicht und dem war durchaus nicht so. Nicht Willkür, viel eher der Zufall. Ja, dieses Wort mochte wohl am besten beschreiben, wie der junge Zauberweber die Welt sah. Man konnte hier und da eingreifen und versuchen alles zum guten zu wenden. Doch am Ende entschied, so banal es klang, Glück, Pech und der Zufall. „Ich glaube du hast recht.“ Entschied er deswegen und korrigierte seine Aussage im letzten Moment, um dem Anderen nicht die Hoffnung zu nehmen, welche er zwangsläufig noch brauchen würde. „Ich verspreche dir nichts davon preiszugeben. Und das wir eine Möglichkeit finden werden Magiern ein normales Leben zu bieten.“
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:20 pm
"Klingt gut," meinte Willem und nickte. Er hatte den Zweifel in Aristeas Augen gesehen, doch das war in Ordnung. Er konnte verstehen, wenn jemand nicht wirklich glaubte - auch Willem glaubte nicht an den Gott wie ihn die Kirche predigte. Er glaubte an etwas höheres - etwas bedeutenderes als einen Gott, der Menschen Wünsche erfüllte und ihnen Vorgaben machte, wie sie zu leben hatten.
"Los komm - wir sollten uns noch ein wenig nützlich machen, ehe die Sonne ganz untergegangen ist oder die Leute sich fragen, was wir in deinem Zimmer so ganz alleine machen!" erklärte Willem und öffnete die Tür, sah noch über die Schulter zu Ari - als er mitten in Faye rein rannte.
"Los komm - wir sollten uns noch ein wenig nützlich machen, ehe die Sonne ganz untergegangen ist oder die Leute sich fragen, was wir in deinem Zimmer so ganz alleine machen!" erklärte Willem und öffnete die Tür, sah noch über die Schulter zu Ari - als er mitten in Faye rein rannte.
- Mia
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:25 pm
Das ineinander Rennen war wörtlich gemeint. Faye brauchte einen Moment, in dem sich ihr Element einmal wieder von ihren Lungen verabschiedete und schwarze Punkte vor ihren Augen zu tanzen begannen, ehe sie sich mit Hilfe der nahen Wand fing und erst nach ein paar weiteren Sekunden einen zögerlichen Atemzug wagte. Hätte Emerson sie nicht gebeten, eine Weile hier zu bleiben - sie hätte spätestens jetzt darum gebeten, alle Ecken und plötzlichen Zusammenstöße von ihr fern zu halten und nur nicht auf hoppelnden Pferden unterwegs zu sein.
Aber der Schmerz hatte sie von dem abgelenkt, weshalb sie eigentlich hergekommen war und noch während sie sich schützend einen Meter zurückzog, einen Arm vor sich gelegt, musterte sie Willem und hinter ihm Ari.
Der Magieausbruch - klein und unbedeutend im großen und Ganzen, aber deutlich spürbar und für ihren Geschmack viel zu nah bei ihrem Lehrling - hatte sie aufgeschreckt und hierher kommen lassen. Prüfend wanderte ihr Blick von einem zum anderen.
"Muss ich erst fragen?"
Aber der Schmerz hatte sie von dem abgelenkt, weshalb sie eigentlich hergekommen war und noch während sie sich schützend einen Meter zurückzog, einen Arm vor sich gelegt, musterte sie Willem und hinter ihm Ari.
Der Magieausbruch - klein und unbedeutend im großen und Ganzen, aber deutlich spürbar und für ihren Geschmack viel zu nah bei ihrem Lehrling - hatte sie aufgeschreckt und hierher kommen lassen. Prüfend wanderte ihr Blick von einem zum anderen.
"Muss ich erst fragen?"
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:28 pm
"Es tut mir furchtbar Leid!" fing Willem an, die Augen vor Schreck geweitet. "Ich wollte dir nicht weh tun Faye! Bei Gott - der Angriff dieses Ungetüms! Deine Rippen müssen dir immer noch furchtbar weh tun!" er machte einen Schritt auf sie zu, beshcloss aber auf halbem Weg, dass sie es wohl vorziehen würde nicht berührt zu werden. "Kann ich dir etwas bringen? Lindernde Salben oder soll ich gleich einen Medicus rufen lassen? Kriegst du noch Luft? Tut es sehr weh?"
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:31 pm
Die übereifrige Sorge, der schuldbewusste Ausdruck in seinem Gesicht - Faye seufzte innerlich, dann hob sie abwehrend die Hände. Sie wollte auch nicht unbedingt an den Angriff zurück denken oder an die Erlen und die Tatsache, dass sie von so wenig Magie in dieser Welt sprachen, während Faye und Ari gerade erst die volle Breite dessen entdeckt hatten, zu was sie eigentlich fähig waren, wenn sie es nur zuließen. Es war ein merkwürdig kleines Gefühl, das sie dabei überfiel.
"Willem", unterbrach sie ihn und dann noch einmal mit mehr Luft und schärfer: "Willem! Schluss damit."
"Willem", unterbrach sie ihn und dann noch einmal mit mehr Luft und schärfer: "Willem! Schluss damit."
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:32 pm
"Ist ja gut," erwiderte Willem und ein seltsames Funkeln trat in seine Augen. "Kein Grund gleich krätzig zu werden!"
- Mia
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:34 pm
Von dieser Aufsässigkeit beinahe sprachlos schüttelte Faye den Kopf, ehe ihre eigene 'Krätzigkeit' neue Höhen erreichte. Dieser verflixte Königssohn ...!
"Nichts ist gut, Walerian", erwiderte sie und benutzte aus voller Absicht seinen richtigen Namen. "Was war hier los?"
"Nichts ist gut, Walerian", erwiderte sie und benutzte aus voller Absicht seinen richtigen Namen. "Was war hier los?"
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:35 pm
"Ich habe die Tür aufgemacht, habe dich umgerannt und du scheinst aufgrund der Schmerzen gerade ein wenig neben dir zu stehen - wenn du die Kurzfassung hören willst!"
- Mia
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:36 pm
Prüfend tastete sie mit ihrer eigenen Magie über den anderen, dann sah sie hinüber zu Ari, der sich zu geschäftig stellte, als dass sie Unrecht mit dieser Vermutung haben konnte, die sich ihr wie eine drohende, schwarze Gewitterwolke in den Geist geschoben hatte.
Willem stank geradezu nach Magie und das war nicht die von Ari, die lag fein säuberlich verstaut im Geiste ihres Schützlings.
"Ich würde gerne die ehrliche Fassung hören", erwiderte sie weitaus ruhiger und versperrte dem anderen den Weg.
Willem stank geradezu nach Magie und das war nicht die von Ari, die lag fein säuberlich verstaut im Geiste ihres Schützlings.
"Ich würde gerne die ehrliche Fassung hören", erwiderte sie weitaus ruhiger und versperrte dem anderen den Weg.
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:40 pm
"Würdest du das?" hakte Willem nach und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Fordernden Worte von Faye brachten ihn nicht im geringsten aus dem Takt. "Wir alle würden gerne sehr viel Frau Zauberin - aber wir bekommen nicht immer das was wir wollen. Mein Vater möchte den Norden und dafür seid ihr zuständig. Wenn das erledigt ist, kommt das was ihr wollt" er tippte mit einem Fuß auf dem Boden, die dunklen Augen auf Faye gerichtet und für einen kurzen Moment ein Abbild seines Vaters.
"Aber so viel kann ich dir geben - es ist alles in Ordnung. Ari und ich hatten es nur über die unterschiedlichen Arten der Magie und ich habe ihm meine Sympathie für eure Zunft dargelegt - ich habe viele Bücher gelesen und ihr wurdet über all die Jahre schlecht behandelt. Das ist es, was ich alleine mit ihm besprechen wollte. Dass der Königssohn mit Magiern sympathisiert sollte kein offenes Geheimnis werden, wie du sicherlich verstehst."
"Aber so viel kann ich dir geben - es ist alles in Ordnung. Ari und ich hatten es nur über die unterschiedlichen Arten der Magie und ich habe ihm meine Sympathie für eure Zunft dargelegt - ich habe viele Bücher gelesen und ihr wurdet über all die Jahre schlecht behandelt. Das ist es, was ich alleine mit ihm besprechen wollte. Dass der Königssohn mit Magiern sympathisiert sollte kein offenes Geheimnis werden, wie du sicherlich verstehst."
- Mia
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:47 pm
Frau Zauberin? Wie du sicherlich verstehst? Oh Gott, dieser kleine Bengel war so der widerliche Abklatsch seines Vaters, dass ihr die Galle in den Hals stieg, als sie ihre Magie heraufbeschwor und Willem mit einem Wink ihrer Gedanken gegen die Wand in seinem Rücken presste.
"Jetzt hör mir mal zu, du kleiner Hosenscheißer ...", fing sie an und ein Funkeln trat in ihre Augen, als sie näher an den ziemlich bewegungslos gefesselten Willem trat. "Wenn es danach ginge, was ich wollte, wärst du zuhause bei deinem Vater und niemand von uns müsste sich mit deiner Gedankenlosigkeit herumplagen, dass wir aufgegriffen und hingerichtete werden, weil man glaubt, wir hätten dich entführt. Deine Bücher? Ja, in Büchern liest es sich so schön. Abenteuer bestehen. Dem Tod mutig ins Auge blicken. Weißt du, was Mut ist? Am Boden zu sein und wieder aufzustehen aus dem Dreck, obwohl man keinerlei Hoffnung mehr haben sollte aufgrund der Umstände. Mut ist dreckig und Hoffnung ist nicht immer gut und frei von Neid und Gefahr. Der ach so wertvolle Norden und das, was dein Vater in seiner Raffgier will? Es ist mir egal. Dein Vater hat mich erpresst - er tut es immer noch - und allen anderen setzt er sein Schwert auf die Brust, bereit, zuzustoßen, wenn sie Widerspruch wagen."
Sie entließ ihn aus dem Griff, war aber so nahe, dass er ohne sie zu berühren nicht an ihr vorbei kommen würde. "Und jetzt rede oder ich bringe dich dazu."
"Jetzt hör mir mal zu, du kleiner Hosenscheißer ...", fing sie an und ein Funkeln trat in ihre Augen, als sie näher an den ziemlich bewegungslos gefesselten Willem trat. "Wenn es danach ginge, was ich wollte, wärst du zuhause bei deinem Vater und niemand von uns müsste sich mit deiner Gedankenlosigkeit herumplagen, dass wir aufgegriffen und hingerichtete werden, weil man glaubt, wir hätten dich entführt. Deine Bücher? Ja, in Büchern liest es sich so schön. Abenteuer bestehen. Dem Tod mutig ins Auge blicken. Weißt du, was Mut ist? Am Boden zu sein und wieder aufzustehen aus dem Dreck, obwohl man keinerlei Hoffnung mehr haben sollte aufgrund der Umstände. Mut ist dreckig und Hoffnung ist nicht immer gut und frei von Neid und Gefahr. Der ach so wertvolle Norden und das, was dein Vater in seiner Raffgier will? Es ist mir egal. Dein Vater hat mich erpresst - er tut es immer noch - und allen anderen setzt er sein Schwert auf die Brust, bereit, zuzustoßen, wenn sie Widerspruch wagen."
Sie entließ ihn aus dem Griff, war aber so nahe, dass er ohne sie zu berühren nicht an ihr vorbei kommen würde. "Und jetzt rede oder ich bringe dich dazu."
- Yannic
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:53 pm
Willem schnappte nach Luft, schwankte einen Schritt nach vorne nachdem sie mit ihrer Magie nicht mehr gegen ihn presste. "Ich bin nicht dein Feind..." fluchte er leise, während die Sicht vor seinen Augen noch immer nicht ganz klar war. Er schwankte auf einem seltsamen Pfad zwischen Nachgeben und Standhaft bleiben - der Bücherwurm in ihm wollte in Faye eine Freundin und wenn es nur war, weil sie Ari so wichtig war, doch der Königssohn in ihm sah es als furchtbaren Affont an.
"Hälst du es klug mich zu einem zu machen? Ich habe dir gesagt, dass wir beide das selbe Ziel haben!"
"Hälst du es klug mich zu einem zu machen? Ich habe dir gesagt, dass wir beide das selbe Ziel haben!"
- Mia
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:56 pm
"Hältst du es für klug, die Leute, die dich beschützen, zu deinen Feinden zu machen?", hakte Faye schulterzuckend nach, den Blick nicht eine Sekunde von Willem nehmend. "Im Moment bist du in unseren Händen, fernab von deinem Vater. Ich habe keinen Spaß daran, Halbwüchsige umzubringen, aber ich könnte zufällig vergessen, dass du bei uns bist und dich nicht schützen, wenn es hart auf hart kommt im Norden. Oder wenn zufällig durchsickert, wer du wirklich bist?" Ein schmales Lächeln malte sich auf ihre Lippen, als sie die Augen verdrehte. "Unterschätz mich nicht, Königssohn. Ich schulde dir keine Loyalität und Respekt musst du dir verdienen. Der erste Schritt dazu wäre Ehrlichkeit."
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 8:59 pm
"Das würdest du nicht tun..." erklärte Willem und wischte sich ein wenig Speichel aus dem Mundwinkel, den Fayes kleiner Angriff aus ihm heraus gepresst hatte. "Und weißt du warum? Weil du besser bist als das - du bist besser als das Monster, dass die Templer aus uns Magiern machen wollen!" er schüttelte den Kopf. "Ich kenne die Geschichten, die man sich über dich erzählt und ich glaube keine einzige davon. Denkst du, ich hätte mich einfach irgend welchen Wildfremden an den Hals geworfen?" er schüttelte den Kopf. "Ich habe mich über dich und deine Gefährten erkundigt - das würdest du nicht machen."
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 9:00 pm
"Uns?", hakte sie gefährlich ruhig nach.
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 9:01 pm
"Euch," meinte er und winkte ab, wischte sich noch einmal den Speichel ab. "Willst du mich jetzt auf Konjunktionen festnageln?"
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 9:02 pm
"Tatsächlich will ich das, ja", erwiderte sie, die Arme nun vor sich verschränkt. "Du bist zu gut ausgebildet, um dich derart zu versprechen. Zu gut instruiert, um dich versehentlich als Magier zu bezeichnen, nicht wahr, Kleiner?"
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Re: Kapitel 10
Sa Jul 29, 2017 9:03 pm
"Ich werde gelegentlich nicht wie der Frosch im Märchen gegen eine Wand gedotzt - tada Frau Zauberin - vor dir steht ein Wunderschöner Prinz..." er schüttelte den Kopf, sah zu Ari. "Hälst du jetzt Maulaffen feil?"
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