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Stimmi
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 8:57 pm
Ari hatte von vielem geträumt. Davon, wie er nach der Rettung durch Emerson von dem hohen Magistrat selbst am Morgen danach abgeführt wurde, woraufhin man ihn öffentlich wegen Mordes köpfte. „Ich war keine Absicht“, schrie er immer wieder verzweifelt in seinem Traum. „Keine Absicht!“ Doch es scherte niemanden, die graue Masse starrte ihn nur an und wurde langsam munter, als sie die Verzweiflung in seinen Augen sah. Dann wechselte das Traumbild und er konnte Männer mit langen Kutten sehen, andere Mitglieder dieser seltsamen Bruderschaft. Sie kamen langsam auf ihn zu, packten ihn an beiden Armen und drückten ihn langsam auf den Boden, welcher in seinem Traumbild nicht weiß, dunkel, beige oder überhaupt irgendetwas war. Er war schwarz, wie die restliche Umgebung des Traumes auch. Dann zog einer der Männer ein Sichelförmiges Messer, in das seltsame Runen eingraviert waren. Er strich damit einmal sacht, beinahe liebevoll über den Magen von Ari, ehe er die Spitze in das Fleisch stach und dann unerbittlich die Sichelklinge von einem Ende des Bauches zum anderen zog. In diesem Moment weckte Faye ihn und Aristeas fuhr erschrocken hoch. Er atmete flach und zitterte, betastete seinen Bauch und dann den jeweils anderen Arm. Er brauchte einen Moment bis er verstand, dass er wirklich nur geträumt hatte. „Guten Morgen“, meinte er dann schließlich gepresst und setzte ein schiefes Lächeln auf. „Du sieht … gut aus Faye. Frischer“, brachte er mit all der Eloquenz eines Siebzehnjährigen im Beisein einer Frau hervor, ehe er von der Matratze rutschte und auch Emerson grüßte. „Morgen. Ich … ich wollte mich nochmal bedanken dass du“, dann viel sein Blick auf den Korb voller Essen. Und die frischen Gerüche die aus diesem aufstiegen, ließen ihm das Wasser beinahe direkt im Mund zusammenlaufen. „Ist das für uns?“ Fragte er ungläubig und wartete, bis sowohl Faye wie auch Emerson nickten, ehe er sich mit einem Eifer über den Korb hermachte, der wohl jedem jungen Wolf auf der Jagd Konkurrenz machte. Er warf liederlich eine Käse und dann noch eine Wurstscheibe auf das dunkle, frische Brot in welches er daraufhin hinein. Er seufzte und das bei weitem nicht leise. Nach Wochen der Essensreste, des Übriggebliebenen oder des kompletten Fastens, wirkte dieses bescheidene Essen wie das feinste Mahl seines Lebens.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:04 pm
Schmunzelnd beobachtete Emerson wie die beiden sich über das Essen hermachten und Stück um Stück herunterschlangen. Er ersparte es sich, sie darauf hinzuweisen, dass es besser war, wenn sie langsam aßen und dass ihnen niemand etwas davon wegnehmen würde, weil er wusste, dass sie überhaupt nicht zuhören würden, aber er befürchtete, dass in spätestens zwei Stunden einer von ihnen auf der Matratze liegen und über Bauchschmerzen jammern würde. "Ich möchte nur anmerken, dass der Korb nicht essbar ist", setzte er scherzend hinzu und lehnte sich zurück, wohlweislich die Finger vom Essen lassend, weil er nicht allen Rest der Nahrung wieder verlieren wollte, wenn der Rat sich für die Strafe entschied.
Als Ari mit einem Stück Wurst kämpfte, das er nicht richtig vom Rest abgetrennt bekam, zog Emerson wortlos einen der dünnen Dolche vom Gürtel und reichte ihn an den Jüngeren weiter. "Versuchs damit, bevor du dich mit dem Fleisch ermordest."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:15 pm
„Das wäre vielleicht … ja, danke.“ Der junge Arkanist nahm das Messer dankend entgegen und schnitt eine Scheibe von der Wurst ab, recht Emerson den Dolch wieder und wollte schon das nächste Stück Brot mit Belag verputzen, ehe ihm ein Gedanke kam. Das abgeschnittene Fleisch wanderte von dem Brot wieder in seine Handfläche, ehe er sich für einen Augenblick konzentrierte. Er nutzt seine innere Körperwärme als Basis, was für einen Feuermagier die einfachste Quelle war von der er schöpfen konnte. Zwar war dies grundsätzlich nicht einfach, denn die Körperwärme war kein direkter Übergang zur Flamme, doch gemeinsam mit seinem Meister hatte er dies derart oft geübt, dass er kleinere Flammen recht schnell erschaffen konnte. So auch die, die nun in Aris Handfläche erschien und die Scheibe Wurst für eine Weile briet. Als der unwiderstehliche Geruch von frisch geräucherter Wurst aufkam, ließ Ari die Flamme schließlich verebben und aß dann, mit einer leicht rußbedeckten Hand sein Brot samt des gebratenen Fleisches.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:17 pm
Die Magie begann in Faye zu kribbeln, ohne, dass sie etwas dagegen ausrichten konnte und beinahe automatisch ließ sie die Brotscheibe sinken und atmete tief durch, damit sie das Gefühl irgendwie in den Griff bekam. Sie hatten ihr mit dem Finger nicht nur einen Körpterteil genommen, sondern einen Teil ihres Lebens. Einen großen, um genau zu sein, denn sie war mit Magie aufgewachsen, hatte sich ihr verschrieben und nun lag sie brach in ihr.
Frust wallte in ihr auf, ob der Tatsache, wie nutzlos sie im Moment war, aber sie sah hinüber zu Ari. "Was hat dein Meister dich gelehrt?"
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:36 pm
„Vieles“, gab Ari als erstes zur Antwort während noch das halbe Brot in seinem Mund war, bis ihm auffiel, das sie und vermutlich auch jeder Andere auf dieser Welt nichts mit so einer allgemeinen Aussage anfangen konnte. „Nun ich habe in den ersten Jahren die Grundkurse besucht, so wie jeder andere auch. Habe Grammatik, Orthographie, Geometrie, Geografie, Physik, Astronomie, Mathematik, Biologie und so weiter gelernt. Als frei wählbares Fach hatte ich mir für das Handwerk entschieden. Du weißt schon, das einsetzen magischer Runen in Dinge, Brannkreise auf Türen und andere Dinge prägen, Auslöser für Falltüren und dergleichen durch magische Fäden funktionstüchtig machen – und danach bin ich bei Meister Belboran in die Lehre gegangen. Er war einer der wenigen Feuermagier die die Akademie noch hatte, wobei er nie sonderlich gesprächig war. Meist hat er mich die Dinge einfach versuchen lassen. Und neben der Magie mit dem Feuer hatte er noch einen Hang zur Alchemie. Deswegen“, er schluckte den nächsten Bissen Brot herunter und versuchte damit das plötzliche Unbehagen zu überspielen. „Deswegen habe ich darin auch ein wenig Erfahrung gesammelt.“ Beendete er seinen Satz schnell provisorisch. „Aber vom Wissensstand her kann ich nur sagen, dass er mir nicht dazu kam mir ein offizielles Zeugnis zu schreiben. Ich weiß wie man die Flamme beherrscht, prinzipiell. Ich kann Feuer erschienen lassen, es allerdings nur schwer in direkten Bahnen bewegen und auch keine Wellen oder dergleichen verursachen.“
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:38 pm
"Dann sollten wir schleunigst daran arbeiten", murmelte Faye, weil sie um die zerstörerische Kraft des Feuers wusste. Viele Feuermagier hatten sie wahrlich nicht und die meisten, die noch dort waren, versuchten, keine Schüler anzunehmen, eben aus Angst, dann ihrem Leben ein vorzeitiges Ende gesetzt zu sehen.
"Aber was wichtiger ist für den Moment, ist, wo du bist." Sie sah zu Emerson hinüber und hob die Augenbrauen.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:41 pm
„Ich sagte doch, die Grundregeln des Arkanums Ignis habe ich bereit verinnerlicht und diese kann ich auch fehlerfrei abrufen. Wenn es solche kleinen Flammen sind wie gerade eben passiert nichts, dass kann ich versichern. Nur bei größeren Dingen, sagen wir, ab der Flamme eines Kaminfeuers, kann es gefährlich werden. Noch dazu … Oh“, mit einem Mal wurde Ari unglaublich warm und röte stieg in sein Gesicht. „Du meinst wo wir beide sind. Also … wie wir ortstechnisch sind.“ Kleinlaut und mit gesenktem Kopf wandte er sich der nächste Scheibe Brot zu, die er diesmal ohne irgendeinen Belag in seinen Mund schob. „Enfschuldige“, murmelte er mit vollem Mund.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 9:48 pm
Bei den magischen Gegebenheiten über die die beiden gesprochen hatten, hatte Emerson sich einfach ausgeklinkt, weil er davon nichts verstanden und auch bisweilen niemals den Drang empfunden hatte, sich damit weitergehend zu befassen. Sie waren beide Zauberweber - Menschen mit Fähigkeiten, die selten genug waren, um ihnen die Arbeit zu erschweren und dunkel erinnerte er sich an das wüste Fluchen von Brüdern, die in einen der Bannkreise eines Magiers geraten waren und gerade noch rechtzeitig hatten flüchten können. Bislang waren ihm diese Erfahrungen erspart geblieben.
Erst als Faye ihren Blick zu ihm rüber lenkte, wurden seine Gedanken wieder wachsamer und richteten sich zurück auf das Gespräch, das sie begonnen hatten. Wo sie waren ... ja, das war einer der Umstände, die es noch zu klären galt, bevor Ari glaubte, er wäre hier nicht mehr als ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wurde. "Nachdem mir Faye ja so diplomatisch klar gemacht hat, dass das hier jetzt mein Gespräch ist", meldete er sich wieder zu Wort und lehnte sich nach vorn, die Unterarme auf den Oberschenkel abstützend. "Eines vorneweg, Aristeas. Du bist hier in Sicherheit und niemand wird dir oder Faye etwas antun. Das hier ist kein fanatischer religiöser Orden, in dem du geopfert werden sollst."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:00 pm
„Wenn man einen Satz so beginnt“, fing Ari an und sah Emerson zum Teil vergnügt, zum Teil besorgt an. „Weiß man, dass die nächsten Worte nichts gutes mit sich bringen werden. Da ich das jetzt weiß kann ich mich vielleicht ein bisschen besser darauf einstellen. Zwar hab ich schon versucht mir einen Reim darauf zu machen, welche Bruderschaft hier ansässig sein könnte, aber ich habe in all den Jahren von keiner Sekte oder etwas dergleichen gehört, also schließe ich jede Form von Glaubensgemeinschaft einfach mal aus. Das heißt naheliegend wäre irgend ein Zusammenschluss von Menschen, die abseits der Norm sind. Oder abseits der Norm agieren. Irgend ein Bund freier Bürger? Du und der ältere Mann betonten öfter irgend ein Kredo.“
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:09 pm
Er kam nicht umhin leise für Aristeas Überlegungen zu lachen und dann schließlich zu nicken. "Abseits der Norm trifft den Nagel eigentlich schon fast auf den Kopf, wenn auch Bund freier Bürger nicht den Tatsachen entspricht." Faye und er waren beide hier, er gefährdete die Bruderschaft nicht mehr als er es ohnehin schon getan hatte, als er den Jungen hierher mitgebracht hatte. Wenn die beiden hier blieben würde er die Wahrheit ohnehin schneller erfahren, als ihm lieb war - es war nur richtig ehrlich zu sein.
"Wir sind Assassinen. Attentäter und Meuchelmörder für die Menschen draußen und das Kredo ist der Grund, weshalb nicht wahllos irgendein Mensch von uns ermordet wird. Es gibt auch für uns Regeln, an die es sich zu halten gibt."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:16 pm
Für ein paar Momente saß Ari einfach nur still da, schien die Worte in seinem Kopf immer wieder abzurufen um zu überprüfen, ob er nicht irgendetwas falsch verstanden hatte. Doch nein, Interpretationsraum gab es in diesem Falle nicht. „Ihr seid … Meuchelmörder? Ihr bringt Menschen gegen Bezahlung um, aber nicht jeden und nicht aus jedem Grund, weil euch das euer Kredo verbietet?“ Es klang kein Hohn oder Spott in der Wiederholung dieser Tatsachen, viel eher gaben sie Aris Gedanken ein wenig Struktur, denn so konnte er sich wenigstens sicher sein nichts falsch verstanden zu haben. Emerson nickte schließlich. „Aber … wie helft ihr den Menschen, wenn ihr einige von ihnen umbringt? Ich meine ein Henker hilft den Leuten auch nicht wirklich, führt aber eine ähnliche Arbeit aus.“ Dann jedoch schallt er sich für diesen Vergleich. „Entschuldige Emerson, ich wollte nicht anmaßend klingen.“
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:24 pm
"Wir töten keine Menschen für Geld. Keiner aus der Bruderschaft würde jemals Geld für einen Auftrag nehmen. Wir haben nicht mehr, als das, was wir unbedingt benötigen", widersprach er kopfschüttelnd und ein wenig energischer als es vielleicht notwendig war. Niemals würden sie so tief sinken, wie es Alisander tat, der mit Reichtum und Macht protzte und dabei das verlor, was die Bruderschaft seit Jahrhunderten ausmachte.
"Wir sind weder Henker, noch Söldner oder Kopfgeldjäger, die ein anderer anheuert und die mit dem Tod Geschäft machen. Das, was wir tun, ist notwendig um Ordnung in der Stadt zu halten - die Menschen fürchten uns, weil sie wissen, dass es Konsequenzen hat, wenn sie etwas tun, das gegen das Gesetz ist. Manchmal genügt nur ein Dolch auf dem Kopfkissen, um sie zu warnen - wer danach weitermacht, als wäre nichts gewesen, der muss uns fürchten. Niemals darf auch nur ein einziger Unschuldiger ermordet werden und niemals tun wir etwas aus persönlichen Gründen."
Da war er also wieder ... an demselben Punkt an dem seine Gedanken bereits seit der gestrigen Nacht hingen und an den Fehlern, die er gemacht hatte. Die Versammlung würde nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. "Wer es tut, muss mit Strafen rechnen."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:36 pm
„Aber die Stadtwache und auch der Rest der Stadt traut euch nicht, weil ihr nicht nach dem offiziellen Gesetz arbeitet und im Zweifelsfall auch gegen sie agieren könntet“, schloss Ari den Gedanken und erinnerte sich entfernt daran, wie sein Meister ein oder zweimal von solchen Situationen gesprochen hatte, jedes mal mit einer Sorge, die den jungen Lehrling überrascht hatte. „Ich finde es richtig. Also das was ihr tut.“ Meinte der angehende Arkanist schließlich und hielt sich dann den Bauch, denn langsam trat des Sättigungsgefühl ein, etwas, dass er lange Zeit nicht mehr gespürt hatte.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:42 pm
Faye hatte bereits aufgehört zu essen, als Emerson zu reden begonnen hatte. Die Geschichte, die er erzählte, war die kurze und sehr beschönigte Form dessen, was sein Leben ausmachte und wie er überhaupt dort hineingeraten war, ließ er gleich vollständig unter den Tisch fallen. Sie verübelte es ihm nicht, aber die Angst vor seiner Strafe saß jetzt wie ein schwerer Klumpen in ihrem Magen. Sie würden der Versammlung nicht beiwohnen dürfen und die Ungewissheit, wie und wann sie ihn wiedersah, beruhigte sie nicht im Geringsten.
Sie wollte gerade ansetzen, um etwas zu sagen, als Septim in der Tür erschien. Er brauchte gar nichts sagen, wartete nur deutlich sichtbar darauf, dass sein Ziehsohn reagierte. Faye schnürte es die Kehle zu.
Yannic
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Fr Jun 09, 2017 10:55 pm
Den ganzen Morgen schon waren Pferde, Kutschen und Maulesel aus allen Himmelsrichtungen in der Stadt angekommen. Es war Markttag und kaum etwas ungewöhnliches lag darin, dass Besucher aus allen Herrenländer in die Stadt strömten.
Eine Kutsche jedoch erregte besondere Aufmerksamkeit - ein Gespann von vier schwarzen Pferden zog sie und nur rumpelnd kamen die mit verziertem Messing beschlagenen Reifen auf der staubigen Straße zum stehen, in deren Seitengasse das Versteck der Assasinen lag. Einige Menschen reckten ihre Hälse um die Kutsche besser sehen zu können, doch niemand wagte es näher heran zu gehen. Es war eine Kutsche von einem hohen Herr und man fürchtete den Zorn eines solchen in dieser Stadt wie der Teufel das Weihwasser.
Niemand sah wer ausstieg, als sich die Tür so passgenau im Spalt der engen Gasse öffnete, dass Alisander aussteigen konnte.
Das lange, schwarze Haar lag in gepflegten und geölten Locken über seinen Schultern. Das Gewand aus feinem, schweren blauen Stoff geschnitten und mit zahlreichen Verzierungen übersät wollte nur schwer in die staubige, ärmliche Landschaft passen. Die Stiefel, geschnürt bis zu den Knien waren neu und poliert und wirkten wie ein Fremdkörper auf der Straße. Ebenso wie die linke Hand, die in einen Handschuh gehüllt war und deren Finger seltsam steif waren, wenngleich auch feine Drähte über den Handschuh in die Handinnenfläche führten. Alisander hob ein parfümiertes Tuch gegen den Gestank an die Nase und verschwand in dem Geheimgang, ehe die Kutsche weiter fuhr und nur den Blick auf die leere Gasse freigab.

"Sie sind alle da," erklärte Septim leise. "Zieh dir deine Robe an - wir erwarten dich."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 4:54 pm
Emerson erlaubte es sich noch ein einziges Mal schwer zu schlucken, bevor er sich von seinem Platz erhob und im Vorbeigehen kurz Fayes Schulter streifte. Sie sind alle da - die Worte hallten in seinen Ohren und obgleich er die ganze Nacht über dem gesessen hatte, was er ihnen sagen wollte, war sein Kopf jetzt wie leergefegt. Nicht ein einziger Gedanke wollte ihm gelingen als er wie fremdgesteuert an Septim vorbei trat und die Stufen hinunter ging. Der lange Gang führte in ein Labyrinth aus Abzweigungen und Fallen, Wege, die hinauf ans Tageslicht führten und solche, bei denen jeder falsche Schritt den Boden unter den Füßen weg brechen ließ - es waren Wege, die sie nutzten, um sich in der Stadt ungesehen zu bewegen. Einerseits um zurück zum Hauptquartier zu gelangen, andererseits um die Aufträge ungesehen zu erfüllen, wenn die Wachen sie entdeckt hatten. Wege, in denen sich jeder Novize blind bewegen konnte.
Roben.
Er war niemals ein Freund der unbequemen Gewänder gewesen. Der Stoff kratzte auf der Haut, störte ihn als er jetzt die Hände zu Fäusten ballte und versuchte das hämmernde Herz wieder unter Kontrolle zu bringen, das in seiner Brust schlug, weil ihm mit jedem weiteren Schritt klarer wurde, dass Fayes und Aris Leben jetzt von ihm abhingen und diese Bürde wog weit schwerer als jeder bislang begangene Mord. Er hatte gelernt zu töten, aber niemals ein Leben zu beschützen.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:03 pm
Septim war Emerson gefolgt, seinen Bewegungen und der bekannten Schrittfolge, ehe er ebenfalls eine der schlichen Roben überwarf, welche sich von seiner eigentlichen Kleidung jedoch sowieso kaum unterschied. Ihre Bruderschaft lebte in Bescheidenheit, von Almosen und dem Essen das ihnen die Stadtbewohner freiwillig brachten. Ein Leben für den Orden, statt den Mammon.
Ganz anders als Alisander, wie er feststellte als er zusammen mit Emerson die runde Halle mit dem Kuppeldach betrat. Der Bruderschaftsführer trog von all ihren Brüdern die feinste Robe - gewebt aus feinstem Damast und mit goldenen Verzierungen. Sogar die Kapuze, die sein Gesicht verhüllte war an der Spitze mit Gold in Form eines Wolfskopfes beschwert.
"Meine Brüder!" verkündete Septim und hob beide Arme um die Anwesenden zu begrüßen. "Ich freue mich euch zu sehen und es gibt ohne jeden Zweifel viel zu besprechen - das Reich seiner Majestät vergrößert sich und es sind neue Städte dazugekommen, in denen noch keine Bruderschaft ihren Sitz hat und wenngleich auch ich die Dringlichkeit neuer Gründungen sehe, so muss dies jedoch warten. Denn wie es unsere Tradition befiehlt gilt es Richtsprüche vor den Diskussionen zu führen, auf das wir unvoreingenommen und ohne Zorn aufeinander entscheiden können. Bruder Emerson vom Orden der Adler hat ein Verbrechen begangen, welches er euch vortragen und vor euer Ohren verteidigen wird, auf das wir alle ein gerechtes Urteil fällen können!"
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:13 pm
Bei letzten Mal hatte er vor den Anführern der Bruderschaften gestanden, als er die Klingen empfangen hatte und schon damals hatte er sich nicht gut gefühlt. Es war beklemmend knappe drei Meter unterhalb der Männer zu stehen und zu ihnen aufblicken zu müssen, obgleich ihre Gesichter vollkommen in den Schatten lagen. Nicht eine einzige Regung gab es, die er hätte lesen können, selbst wenn er sich Alisanders schadenfrohes Lächeln hinter all dem feinen Stoff vorstellen konnte, mit dem er ihn bedachte. Sie hatten einander niemals gut verstanden, schon damals nicht als der Ältere wieder zum Novizen degradiert worden war, nachdem er seine eigene Bruderschaft verloren hatte.
Er schluckte schwer und straffte die Schultern. Die Wahrheit - er würde bei der Wahrheit bleiben. Wenn er log würde er Septims Achtung verlieren und sich selbst damit nur mehr schaden. "Ich habe mich dazu entschieden, eine Magierin auf dem Marktplatz vor einigen Templern zu retten. Sie wurde vorgeführt und verstümmelt. Ich habe keinen Auftrag erhalten, es gab keinen Grund einzugreifen außer unsere langjährige Freundschaft. Mein Eingreifen kostete vierundzwanzig Menschen das Leben. Vier Unschuldige, die in der Panik zu Tode getrampelt wurden und zwanzig Wachen der Stadt."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:20 pm
Alisander hob die behandschuhte Hand, jene an der eigentlich drei Finger fehlen sollten. "So wie ich das verstehe hat der junge Emerson gegen einige der Grundlegenden Regeln des Ordens verstoßen. Er hat Unschuldige ermordet um aus Egomanie eine Magierin zu retten - und dann gelang es ihm noch nicht einmal. Wir alle wissen, dass ein verstümmelter Magier seine Kräfte in den seltensten Fällen jemals wieder nutzen kann. Er hat ein kaputtes Spielzeug in die Hallen der Bruderschaft gebracht und das auch noch unter den Augen der Öffentlichkeit und Bruder Septims Orden gefährdet - das Leben von vierundzwanzig guten Leuten gegen das beschädigte einer Magierin getauscht. Ein schweres Vergehen, wie seht ihr das Brüder?"
Septim, der mittlerweile im oberen Rang zwischen seinen Brüdern Platz genommen hatte spannte sich kaum merklich an. Dies war der erste Teil der Anklage - jeder der Brüder äußerte seine ersten Gedanken zu der Tat. Danach würden Emerson einige Fragen gestellt werden, ehe man zum Urteilsspruch kam.
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:36 pm
Livio ließ sich von der herablassenden Meinungsäußerung von Alisander nicht groß beeindrucken, während die unterschiedlichsten Meinungen nach und nach kund getan wurden. Er war nach Septim der zweitälteste Assasine in diesen Reihen und ihm ward das Recht gegeben, dadurch als vorletzter zu sprechen.
Völlig ruhig stand er da, drei Meter über Emerson, den er bereits zu frühen Zeiten kennengelernt hatte und sah dem jungen Mann unter der Kpauze in die Augen. Die Augen waren es, der Wille, das hier zu bereinigen, der in ihnen brannte und der Livio sacht die Stirn runzeln ließ.
"Eine unfähige Magierin - wozu? Um sie zu deinem Spielzeug zu machen? Zu mehr wird sie nicht mehr taugen! Abgesehen davon nimmt eure Bruderschaft keine Frauen in ihre Reihen; sie könnte höchstens noch die Hure für alle werden, damit das kleine Problem mit euren Bordellen endlich aus der Welt geschafft wird."
Livio bemerkte den Kommentar eines anderen Meisters mehr am Rande. Manche waren menschlich begabter als der Rest von ihnen, von Alessio konnte man das nicht gerade sagen, der mit einem Fausthieb auf die Ballustrade vor sich seine Worte bekräftigte. Statt aber die Geste weiter zu beobachten, ließ Livio seine Augen nicht von Emerson fort wandern.
In ihm brodelte es. Wut, Enttäuschung, Selbstzweifel, Entschlossenheit. Das unaufhörliche Drängen in ihm, seinen Instinkten freien Lauf zu lassen und sie doch zu zügeln. Er ließ kein Wort über seine Lippen kommen und das war es wohl, was Livio mehr beeindruckte. Er war ein junger Mann, der genau wusste, was mit ihm oder der Magierin passieren würde, wenn er hier versagte und es schien ihm wichtig genug zu sein, als dass er gegen den ausdrücklichen Willen seiner Bruderschaft angegangen war.
"Vielleicht ist sie gut genug und nutzt uns doch noch etwas - sie hat Wissen, das wir uns aneignen können", warf der nächste der Brüder ein. "Irgendwo wird ja wohl auch noch ein Tropfen Magie in ihr sein, ich weiß, dass deine Bruderschaft damit experimentiert, Zerio. Emerson jedoch muss bestraft werden, ganz und gar ohne Zweifel. Er hätte unser aller Ende bedeuten können."
"Möglicherweise hat er jedoch auch nur noch den Hauch der Menschlichkeit in sich, nach dem wir geschworen haben, keine Unschuldigen durch unsere Hand sterben zu lassen. Manch einer von den Jüngeren legt das Kredo ein wenig anders aus, daraus ist es erst schließlich auch erwachsen in der Form, in der wir es heute kennen", sprach Livio besonnen, als er schließlich an der Reihe war. "Fraglos, Emerson verdient eine Strafe für das Missachten unserer Regeln, dennoch möchte ich zuerst hören, warum er so viel aufs Spiel setzte, um eine Magierin zu retten. War sie unschuldig? Kannst du es beweisen? Was bringt uns ihre Rettung nun?"
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:43 pm
Septim war der letzte, an dem es war zu sprechen. "Jeder von euch weiß, dass ich Emerson wie einen Sohn aufgezogen habe und wenn man mir auch vorwerfen mag, dass ich befangen bin, so will ich euch doch eines sagen - Emerson hat ohne jeden Zweifel gegen die Regeln des Ordens verstoßen. Er hat sich von seinen Gefühlen leiten lassen und uns alle gefährdet. Er verdient eine Strafe, über deren Maß wir zu einem späteren Zeitpunkt beraten werden" er schloss für einen kurzen Moment die Augen.
"Aber ich kenne ihn und ich glaube nicht, dass er uns schaden wollte oder das er die Grundsätze des Ordens vergessen hat. Vielmehr glaube ich, dass er sie bewusst in den Wind geschlagen hat - das mag für manchen von euch schwerer Wiegen, doch eine Entscheidung zu treffen und ihre Konsequenzen zu tragen ist besser als unbewusst und von Ego und inneren Dämonen getrieben eine Tat im Affekt zu vollbringen - denn damit würde er die Ausbildung bespucken, die er durchlaufen hat. Denkt an unser Kredo - Alles ist erlaubt." Ein kurzes Schweigen herrschte in dem Saal.
"Und nun Emerson beantworte die Fragen - allen voran: Woher kennst du die Magierin, deren Leben du gerettet hast?"
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 5:56 pm
Stillschweigend, selbst wenn es ihn alle Kraft kostete, die er gerade aufbringen konnte, hatte er die Worte und Meinungen der Bruderschaftsanführer über sich ergehen lassen. Innerlich hatte er immer wieder aufs Neue protestiert, hatte wütend Beleidigungen und Spott zum Ausdruck gebracht und letztlich doch den Mund gehalten, weil es weder Fayes, noch Aris Leben gerettet hätte.
"Zu allererst. Faye ist kein Spielzeug, ebenso wenig wie es ein anderer Mensch ist. Unser Orden hat geschworen, unser Tun den Menschen Untertan zu machen, die auf dieser Welt leben und ich weigere mich anzuerkennen, dass eine Magierin - ob verstümmelt oder nicht - bloß als Spielzeug oder Hure taugen soll. Unabhängig davon, ob ich sie kenne", erhob er dann schließlich die Stimme, Alisander nur kurz fixierend ehe er den Blick zurück auf Septim richtete.
"Ich kenne sie seit Jahren. Das Haus ihrer Eltern lag nahe eines der Übungsgelände und wir haben uns in den Momenten durch ein Loch in der Mauer unterhalten, wenn ich ein paar Minuten Zeit hatte. Getroffen habe ich sie erst als es mir gestattet war, das Gelände für ein paar Stunden zu verlassen", fuhr er fort und fasste sich noch einmal, bevor Erinnerungen, die ihn sonst wärmten jetzt plötzlich Eiseskälte verursachen würden.
"Ihre Strafe erhielt sie für Ungehorsam, nicht für schwarzmagisches Tun. Sie erhielt sie für Widerstand innerhalb des Turms gegen die Templer und einen der Magister. Dafür nicht blind zu folgen, sondern selbst zu denken. Verantwortung zu übernehmen statt die Augen zu verschließen. Für all das, was wir selbst den Jüngeren lehren. Was sie uns einbringt ist ein kluger Kopf. Der Zirkel bezeichnete sie als Ausnahmetalent - schafft sie es also ihre Magie wieder zu nutzen und eine andere Möglichkeit zu finden, die Energie zu kanalisieren, kann sie für uns Bannzauber wirken, um unsere Verstecke vor Magiern zu schützen. Der König weitet sein Reich aus - wir wissen nicht, mit welchen Risiken wir noch zu kämpfen haben werden, wohl aber, dass sie uns helfen kann uns Widrigkeiten anzupassen.
Ich stehe hier und nehme alle Strafe an, für die ihr euch entscheidet, aber ich bitte euch nur um eines. Macht nicht eine Unschuldige für meine Fehler verantwortlich. Es war meine Entscheidung. Sie hat nie darum gebeten, gerettet zu werden."
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Kapitel 1               - Seite 5 Empty Re: Kapitel 1

Sa Jun 10, 2017 6:03 pm
Die Bruderschaftsführer murmelten kurz, tauschten sich aus und eine Welle aus Empathie schwappte durch die Reihen der Assassinen, wenngleich dies auch nur durch die feinsten Nuancen spürbar wurde. Hier ein glimmen in den Augen, dort ein leicht gehobener Mundwinkel.
Doch das Raunen wurde durch eine einfache Geste unterbrochen, eine verhüllte Hand brachte sie alle zum Schweigen.
"Ich habe noch einige Fragen," erklärte Alisander leise und stützte sich auf der Hüfthohen Fassade vor sich ab. "Warum hast du deinem Meister nicht bescheid gegeben, als du sie hast retten wollen? Wieso gelang es dir trotz deiner Ausbildung nicht sie vor der Verstümmelung zu bewahren? Wie kam es zu dem Tod all dieser Unschuldiger? Und vor allem: Welche Gefühle hegst du für dieses Mädchen? "
Cat
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Sa Jun 10, 2017 6:11 pm
Alisander. Natürlich war es Alisander. Es war immer Alisander, der noch einmal nachhaken wollte - noch etwas mehr wissen wollte und der sich darum bemühte, möglichst viel aus einem solchen Gespräch herauszulesen, um es im Nachgang für sich selbst zu nutzen und dadurch eine Möglichkeit zu finden, Septim eines Tages abzusetzen. Er würde nicht zögern Faye dazu zu benutzen, wenn es ihn ein Stück näher an den Posten des Ordensführers brächte.
"Er hätte mein Tun niemals gut geheißen und mich davon abgehalten und er hätte Recht mit alledem getan. Es gab keinen objektiven Grund sich in die Strafe einzumischen, die die Templer für sie ausersehen hatten. Er hätte sich an das Kredo gehalten, an die Regeln und Gesetze, die in der Bruderschaft gelten und ich wäre trotz dieses Verbots aufgebrochen, um sie zu retten", begann er dann mit der Antwort. Das Letzte, was er wollte, war Septim auch noch in die Pfanne zu hauen.
"Es kam zu diesem Zwischenfall, weil die Wachen sich verteidigten und die Menschen flohen. Weil sie sie wieder zurück in das Gefängnis bringen wollten, in der sie weder genug Nahrung, noch Wärme erhalten hat. Sie konnte sich auch ohne die Verstümmelung kaum auf den Beinen halten", schob er nach und hätte beinahe ein gehässiges 'Nenn mich ruhig unfähig, das willst du doch hören, schleimiger Pudel' hinterhergeschoben. "Ihr war bereits der Finger genommen worden als ich eingegriffen habe und was meine Gefühle für das Mädchen angeht. Sie ist eine Freundin. Nicht mehr und nicht weniger."
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Sa Jun 10, 2017 6:16 pm
Erneut brandete für einen kurzen Moment das Gespräch zwischen den anderen Assasinen auf, doch erneut hob Alisander die Hand. "Ich bin noch nicht fertig," erklärte er zischend und die anderen Assasinen schwiegen und Septim beobachtete Alisander mit Argusaugen, durfte jedoch nichts sagen.
"Sollte Septim dich nicht auf solche Aufträge vorbereitet haben? Du wirst ja wohl kaum einfach ohne Plan auf den Marktplatz gelaufen sein um ein Mädchen zu retten. Du musst doch gewusst haben, dass die Menge panisch werden würde. Hast du keine der geheimen Wege benutzt? Straßen verbarrikadiert um die Soldaten in die Irre zu leiten? Rauchbomben?" er schnalzte mit der Zunge.
"Und noch eine wichtige Information - du sagst, sie sei bestraft worden aufgrund von Widerstand, nicht wegen unlauterer dunkler Magie. Hast du dafür mehr Belege als die Aussagen der betroffenen Magierin?"
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