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Re: Kapitel 1
Mi Jun 07, 2017 10:20 pm
Bleiben war nicht schwer und Faye überließ Ari nur zu gerne den Vortritt, weil sie ihren Beinen tatsächlich nicht mehr traute. Sie hätte es Emerson gegenüber nicht zugegeben und sie fürchtete, das musste sie auch nicht. Sie hatte ihre Reflektion in einer der Scheiben gesehen, als sie hereingekommen waren und ehe die Tür zu Septims Arbeitszimmer sich geschlossen hatte - ein Toter war ein Dreck dagegen.
Apropos Dreck, ohne frische Kleidung würde sie die alte auch nicht abstreifen, sie fühlte sich ohnehin schon verletzlich genug. Kein Grund, daraus eine noch größere Sache zu machen, indem sie sich nur in Tücher hüllen konnte, bis Emerson wieder auftauchte.
"Geh ruhig", forderte sie Ari auf und nestelte an einem losen Faden der Decke, die über ihren Beinen lag.
Apropos Dreck, ohne frische Kleidung würde sie die alte auch nicht abstreifen, sie fühlte sich ohnehin schon verletzlich genug. Kein Grund, daraus eine noch größere Sache zu machen, indem sie sich nur in Tücher hüllen konnte, bis Emerson wieder auftauchte.
"Geh ruhig", forderte sie Ari auf und nestelte an einem losen Faden der Decke, die über ihren Beinen lag.
- Stimmi
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Re: Kapitel 1
Mi Jun 07, 2017 10:43 pm
Dankend folgte er Faye Aufforderung und nickte noch einmal in Emersons Richtung. Dann verschwand er hinter der Tür zum Baderaum und seufzte. Ein leichter Geruch aus Lavendel, Zitrusfrüchten und Minze hing in der Luft, ein Gemisch welches sich gleichermaßen von der Kernseife, den frischen Düften und der Paste für die Zähne zusammensetzte. Eine Gänsehaut überkam ihm, denn dieses eigentlich für Akademiemagier alltägliche Gefühl der Sauberkeit war für ihn schon so lange ausgeblieben, dass er beinahe anfing zu weinen. Leicht überschwänglich strich er sich die Kleidung vom Körper und warf sie achtlos in eine Ecke, wobei er erst jetzt bemerkte, dass sowohl Hemd wie auch Hose vor Nässe beinahe getrieft hatten. Schweiß, Regen und Dreckwasser in den Straßen waren ihm tagtäglich zu oft begegnet als das alles stets trocknen konnte. Und so verursachten die beiden Kleidungsstücke noch ein lautes Geräusch, als diese auf dem Boden aufkamen. Dann kniete er sich langsam vor den großen Eimer, in den gut und gerne zwanzig Liter fasste. Doch statt erst die Hände, die Arme, Brust oder Schultern von dem Dreck zu befreien, ließ er seinen Kopf einfach hinabsinken und empfing das frische, klare Wasser mit einem wohligen Gefühl. Wie lange er in dem Wasser verharrte konnte er später nicht sagen. Beinahe wäre er darin eingeschlafen, so zumindest fühlte es sich im Nachhinein an. Doch so oder so war die Erleichterung frisches Wasser um sich herum zu spüren etwas, dass ihm neue Kraft verlieh. Das Schrubben danach geschah recht schnell, auch wenn er keine einzige Körperpartie ausließ und die Kernseife danach vermutlich nur noch halb so groß war. Schließlich trocknete er sich mit einem bereitliegenden Handtuch ab, streckte sich voller Freude und glaubte, mit einem Mal ein anderer Mensch zu sein. Zwar fehlte ein Spiegel in dem Raum, doch auch ohne wusste er, dass er vermutlich eine vollkommene Verwandlung vollzogen hatte, denn das vorher reine und saubere Wasser, war nun beinahe schwarz und Ari hoffte inständig, dass man es für Faye noch einmal wechseln würde.
Mit dem linken Zeigefinger rieb er sich noch etwas von der Paste die eigens für die Zähne vorgesehen war auf diese, leckte dann mit der Zunge darüber und grinste ob des frischen Minzgeschmacks. Auch Kleidung hatte man ihm bereit gestellt. Eine einfache Leinenhose, dazu ein Hemd aus grobem Stoff, sowie eine Weste zum darüber ziehen und … Ari schluckte und eine Freudenträne stahl sich über sein Gesicht: Schuhe. Stiefel um genau zu sein. Halbhohe wie man sie oft bei Wanderern und fahrendem Volk fand. Mit einer festen Sohle und einem kleinen Absatz. Er zog alles mit bedacht an, als könne er eines der Kleidungsstücke mit einer einzigen, falschen Bewegung brachial zerstören. Und dann trat er schließlich wieder in den vorherigen Raum, das Gesicht nun nicht mehr voller Angst und Schrecken, sondern Zuversicht.
Mit dem linken Zeigefinger rieb er sich noch etwas von der Paste die eigens für die Zähne vorgesehen war auf diese, leckte dann mit der Zunge darüber und grinste ob des frischen Minzgeschmacks. Auch Kleidung hatte man ihm bereit gestellt. Eine einfache Leinenhose, dazu ein Hemd aus grobem Stoff, sowie eine Weste zum darüber ziehen und … Ari schluckte und eine Freudenträne stahl sich über sein Gesicht: Schuhe. Stiefel um genau zu sein. Halbhohe wie man sie oft bei Wanderern und fahrendem Volk fand. Mit einer festen Sohle und einem kleinen Absatz. Er zog alles mit bedacht an, als könne er eines der Kleidungsstücke mit einer einzigen, falschen Bewegung brachial zerstören. Und dann trat er schließlich wieder in den vorherigen Raum, das Gesicht nun nicht mehr voller Angst und Schrecken, sondern Zuversicht.
- Mia
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 8:20 pm
Die Verbesserung in Aris Aussehen ließen ihn endlich so aussehen, wie es seinem Alter entspräche und nicht mehr ganz wie einen verschreckten zwölfjährigen. Faye bemerkte es durchaus, aber sie zog es vor, ihn nicht auch noch darauf hinzuweisen. Stattdessen zwang sie einen Mundwinkel nach oben und deutete auf das Bett.
"Ruh dich aus, Ari - und ich will keine Widerworte hören. Du hast es nötig. Schlaf, so lange du willst und kurier deine Verletzungen aus."
Sie wollte noch gar keine Fragen stellen und es hatte viele Gründe. Erstens schien er gerade etwas ruhiger geworden zu sein und zweitens war sie so müde, dass sie nicht einmal wusste, ob sie noch die Kraft hatte, sich überhaupt zu waschen und danach stand ihr gerade wirklich der Sinn.
"Ist es in Ordnung, wenn ich dich solange alleine lasse?"
"Ruh dich aus, Ari - und ich will keine Widerworte hören. Du hast es nötig. Schlaf, so lange du willst und kurier deine Verletzungen aus."
Sie wollte noch gar keine Fragen stellen und es hatte viele Gründe. Erstens schien er gerade etwas ruhiger geworden zu sein und zweitens war sie so müde, dass sie nicht einmal wusste, ob sie noch die Kraft hatte, sich überhaupt zu waschen und danach stand ihr gerade wirklich der Sinn.
"Ist es in Ordnung, wenn ich dich solange alleine lasse?"
- Stimmi
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 8:33 pm
„Du kommst nach dem waschen nicht wieder?“ Fragte Ari zweifelnd, schämte sich jedoch im nächsten Augenblick für die Frage, da er sie trotz allem nicht einmal einen Tag kannte und ihm derartige Fragen vermutlich nicht zustanden. Es war offensichtlich das sie Emerson bereits seit längerem kannte. Vielleicht wollte sie sich in Ruhe mit ihm unterhalten – oder sich schon dem annehmen, was sie lernen wollte. „Ich, ähm … klar. Ich komme schon zurecht. Aber du kommst doch wieder, oder?“ Die Frage klang verzweifelter als er es eigentlich beabsichtigt hatte, doch mit Faye hatte er in den vergangenen Stunden mehr Worte gewechselt als in all den letzten Wochen zusammen. Vermutlich hatte sich allein dadurch eine gewisse Zuneigung aufgebaut, für die er sich, jetzt da er dies bemerkte, ein wenig schämte. Er stand kurz vor dem Erwachsenenalter und zu diesem gehörte auch oder vor allem die Selbstständigkeit. „Bist du dir sicher das du nicht auf die Matratze willst? Ich komme mit dem Boden gut zurecht, wirklich.“
- Mia
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 8:41 pm
Diesmal war es nicht nur ein Zucken um ihre Mundwinkel, sondern ein weiches Lächeln, wenn auch ein überraschtes. Sie hatte beinahe vergessen wie es war, wenn jemand einen um sich haben wollte.
"Nein, Ari, leg dich hin. Ich hab' eine Decke, das ist mehr, als sie mir in den letzten Monaten zugestanden haben. Und ich komme wieder. Emerson hat uns gebeten, hier zu bleiben. Ich möchte nur ..." ... einen Moment alleine haben? Nein, das war es nicht. Ihr Gehirn hinkte immer noch hinterher, was alles passiert war und wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskam. Sie wollte nicht alleine sein, aber sie konnte keine weitere Minute mehr warten, bis sie diesen Dreck von sich bekam.
"Nein, Ari, leg dich hin. Ich hab' eine Decke, das ist mehr, als sie mir in den letzten Monaten zugestanden haben. Und ich komme wieder. Emerson hat uns gebeten, hier zu bleiben. Ich möchte nur ..." ... einen Moment alleine haben? Nein, das war es nicht. Ihr Gehirn hinkte immer noch hinterher, was alles passiert war und wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskam. Sie wollte nicht alleine sein, aber sie konnte keine weitere Minute mehr warten, bis sie diesen Dreck von sich bekam.
- Cat
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 8:53 pm
Erst nach einer ganzen Weile schon Emerson die Tür zu dem kleinen Versteck auf und warf einen kurzen Blick hinein. Ari schlief zusammengerollt auf der Matratze und schnarchte leise, aus dem kleinen Nebenraum erklang bereits leises Plätschern und seufzend warf er einen kurzen Blick auf das Bündel Kleider, das er mitgebracht hatte. Es hatte sich als schwierig erwiesen, Frauengewänder zu finden, insbesondere da keines der Verstecke der Bruderschaft etwas Ähnliches bereit gehalten hatte - sie waren darauf nicht vorbereitet gewesen, hatten niemals einer Frau länger Unterschlupf gegeben. Fayes Aufenthalt hier war in mehreren Bereichen eine Ausnahme und im Stillen dankte er Septim noch einmal dafür, dass er es hingenommen hatte, statt ihn auch noch auf diesen Fehler hinzuweisen. Was Ari anging ... der sah inzwischen wenigstens wieder wie ein Mensch aus, selbst wenn der Zitrusgeruch, der sich mit dem Lavendel und der Minze mischte, deutlich durch den Raum zog und ihn kurz die Nase rümpfen ließ. Unauffällig würde der Jungmagier damit in keinem Fall sein.
Kopfschüttelnd schob er den Gedanken bei Seite und trat dann rüber zu der Tür, die den Waschbereich vom Rest des Raumes abtrennte. "Faye?", fragte er leise, um Ari nicht zu wecken, insgeheim darauf hoffend, dass sie sich wenigstens hatte neues Wasser bringen lassen, um sich zu waschen statt mit dem Vorlieb zu nehmen, das Ari ihr übrig gelassen hatte. "Ich hab dir neue Kleider beschafft." Hübsch war etwas anderes, aber sie waren zweckmäßig, vielleicht ein wenig zu groß und weit schlichter als die Magierroben, die sie noch vor ein paar Jahren getragen hatte.
Kopfschüttelnd schob er den Gedanken bei Seite und trat dann rüber zu der Tür, die den Waschbereich vom Rest des Raumes abtrennte. "Faye?", fragte er leise, um Ari nicht zu wecken, insgeheim darauf hoffend, dass sie sich wenigstens hatte neues Wasser bringen lassen, um sich zu waschen statt mit dem Vorlieb zu nehmen, das Ari ihr übrig gelassen hatte. "Ich hab dir neue Kleider beschafft." Hübsch war etwas anderes, aber sie waren zweckmäßig, vielleicht ein wenig zu groß und weit schlichter als die Magierroben, die sie noch vor ein paar Jahren getragen hatte.
- Mia
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:07 pm
Ihr Unterkleid verdeckte genug, als dass sie nicht sofort zusammengezuckt und sich versteckt hätte und selbst wenn - sie war ein Jahr lang in Zellen gewesen, deren Sichtschutz aus nichts anderem bestand als ein paar Eisenstangen, nahe genug, damit niemand dazwischen durchkam und weit genug, um absolut nichts zu verdecken. Scham war etwas, das sie bereits vor vielen Monaten verloren hatte.
Sie hatte eine ganze Weile das Wasser angesehen, das sauber in dem Holzeimer bereit stand, ein Teil davon schon in einer Waschschüssel aus gebranntem Ton, daneben eine neue Seife. Luxus, den sie hier bei den Assasinen gar nicht erwartet hätte und wer auch immer sich darum gekümmert hatte, dass sie all das hier vorfand, hatte auch frische Leinentücher herbeigeschafft und den Boden gewischt, damit sie nicht in dem Dreck stand, den Ari sich vom Körper gewaschen hatte.
Zögernd sah sie hingegen an sich hinunter und auf die dick einbandagierte Hand. Vielleicht war es nicht die beste Entscheidung, die sie traf, als sie sich auf den schmalen Schemel sinken ließ und den Verband begann abzuwickeln, weil sie genau wusste, dass nur ein wenig Haut rund um die Wundnaht gesäubert worden war. Sie war nicht hergekommen, um sich durch den restlichen Schmutz Wundbrand zuzuziehen und daran zu verrecken.
So oder so, sie würde ein wenig Hilfe gebrauchen können, spätestens bei den Haaren. Locken waren undankbare Schöpfungen Gottes und sie wusste nicht, wie oft sie geflucht hatte und kurz davor gewesen war, sie einfach abzuscheren. Dass sie die Zeit im Gefängnis überlebt hatten, lag nur daran, dass sie die verdreckten Strähnen immer wieder mit den Fingern durchgekämmt hatte.
"Em? Falsche Scheu brauchst du grade nicht an den Tag legen - hilf mir, bitte."
Sie hatte eine ganze Weile das Wasser angesehen, das sauber in dem Holzeimer bereit stand, ein Teil davon schon in einer Waschschüssel aus gebranntem Ton, daneben eine neue Seife. Luxus, den sie hier bei den Assasinen gar nicht erwartet hätte und wer auch immer sich darum gekümmert hatte, dass sie all das hier vorfand, hatte auch frische Leinentücher herbeigeschafft und den Boden gewischt, damit sie nicht in dem Dreck stand, den Ari sich vom Körper gewaschen hatte.
Zögernd sah sie hingegen an sich hinunter und auf die dick einbandagierte Hand. Vielleicht war es nicht die beste Entscheidung, die sie traf, als sie sich auf den schmalen Schemel sinken ließ und den Verband begann abzuwickeln, weil sie genau wusste, dass nur ein wenig Haut rund um die Wundnaht gesäubert worden war. Sie war nicht hergekommen, um sich durch den restlichen Schmutz Wundbrand zuzuziehen und daran zu verrecken.
So oder so, sie würde ein wenig Hilfe gebrauchen können, spätestens bei den Haaren. Locken waren undankbare Schöpfungen Gottes und sie wusste nicht, wie oft sie geflucht hatte und kurz davor gewesen war, sie einfach abzuscheren. Dass sie die Zeit im Gefängnis überlebt hatten, lag nur daran, dass sie die verdreckten Strähnen immer wieder mit den Fingern durchgekämmt hatte.
"Em? Falsche Scheu brauchst du grade nicht an den Tag legen - hilf mir, bitte."
- Cat
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:17 pm
Sie wirkte, wie ein Häufchen Elend, wie sie im Unterkleid auf dem kleinen Schemel saß und den Verband von ihrem Finger abwickelte, die dreckigen Strähnen, die früher einmal hellblond gewesen waren, strähnig und mit dunkler Erde verkrustet im bleichen Gesicht. Mitleid und Sorge keimte einmal mehr in ihm auf, als er ein paar Schritt nach vorn trat und die Kleider ein Stück vom Wasser entfernt auf dem Tisch ablegte, bevor er sich zu ihr herumdrehte und vor ihr in die Hocke ging. Sacht nahm er ihr die abgewickelten Enden des Verbands aus den Händen, den Blick hinab auf ihre Hand gerichtet und eine ganze Weile lang stillschweigend ihre Arbeit übernehmend. Es war einfache Arbeit - Arbeit, bei der er nicht darüber nachdenken musste, was noch alles vor ihnen liegen würde und was bereits hinter Faye und Ari lag - aber schlussendlich blieben die Gedanken doch in seinem Verstand hängen.
"Was ist im Zirkel passiert?", fragte er. "Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, war noch alles in Ordnung und du warst glücklich dort. Die nächste Nachricht war, dass sie dich fest genommen haben und öffentlich bestrafen wollten. Was hast du angestellt?"
"Was ist im Zirkel passiert?", fragte er. "Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, war noch alles in Ordnung und du warst glücklich dort. Die nächste Nachricht war, dass sie dich fest genommen haben und öffentlich bestrafen wollten. Was hast du angestellt?"
- Mia
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:25 pm
"Ausgesprochen, was viele dachten, um einigen Dingen einen Riegel vorzuschieben", antwortete Faye mit einem bitteren Lachen und wischte sich geistesgegenwärtig eine Strähne aus dem Gesicht, während sie Emerson seine Arbeit tun ließ. "... fanden sie nicht so gut. Zuerst versuchten sie mir nur, zu drohen, aber als ich nicht locker ließ, gingen sie anderen Wege und die führten letztendlich in eine verschlossene Zelle im untersten Geschoss des Zirkels, bewacht von Templern."
Düster starrte sie auf die letzte Schicht Verband, die Emerson gerade abwickeln wollte und legte ihre Finger über seine, nahm die Streifen zurück zu sich und schluckte hart. Sie wollte sich innerlich wappnen für das, was sie gleich sehen mochte, obwohl sie bereits zugesehen hatte, als der Heiler es zusammengeflickt hatte. Alles wirkte so surreal.
Düster starrte sie auf die letzte Schicht Verband, die Emerson gerade abwickeln wollte und legte ihre Finger über seine, nahm die Streifen zurück zu sich und schluckte hart. Sie wollte sich innerlich wappnen für das, was sie gleich sehen mochte, obwohl sie bereits zugesehen hatte, als der Heiler es zusammengeflickt hatte. Alles wirkte so surreal.
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:30 pm
Ein beinahe resigniertes Lächeln huschte über seine Züge angesichts der Erklärung der anderen und er ließ ein leises Seufzen folgen. "Warum?", fragte er. "Warum hast du nicht erst den Mund gehalten und dir Hilfe gesucht, damit du nicht allein vor ihnen stehst?" Er hätte ihr geholfen, hätte sie nur den Mund aufgemacht und darum gebeten, statt sich immer tiefer in den Sumpf aus Politik und Ränkespielen zu verstricken, der im Zirkel an der Tagesordnung war. Sie hätte diesen Kampf nicht allein durchstehen müssen, hätte nicht dort oben auf dem Podest sitzen müssen während die halbe Stadt sie anstarrte und verurteilte.
"Warum willst du deine Kämpfe ständig allein ausfechten?" Er glaubte gar nicht erst daran, dass es sich jetzt ändern würde, nachdem sie bereits den Finger verloren hatte und er wusste, wie sehr es ihr auf die Nerven ging, dass sie hier saß und sich nur darauf verlassen konnte, dass andere schon machen würden. Jetzt noch hallte ihre Bitte in seinen Ohren nach und noch immer wusste er nicht, wie er ihr erklären sollte, dass es nicht so einfach werden würde. "Du bist nicht allein, Faye. Das bist du nie gewesen."
"Warum willst du deine Kämpfe ständig allein ausfechten?" Er glaubte gar nicht erst daran, dass es sich jetzt ändern würde, nachdem sie bereits den Finger verloren hatte und er wusste, wie sehr es ihr auf die Nerven ging, dass sie hier saß und sich nur darauf verlassen konnte, dass andere schon machen würden. Jetzt noch hallte ihre Bitte in seinen Ohren nach und noch immer wusste er nicht, wie er ihr erklären sollte, dass es nicht so einfach werden würde. "Du bist nicht allein, Faye. Das bist du nie gewesen."
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:47 pm
Es gab so viele Antworten, die sie ihm hätte darauf geben können, doch ihre Kehle schnürte sich einfach immer weiter zu, bis sie nur noch seinen Blick erwidern und ihm schließlich ausweichen konnte. Sie wollte nicht darüber reden, was geschehen war, geschweige denn ihm ausführen, was zu ihrer Reaktion geführt hatte, mochte sie in seinen Augen unüberlegt und übereilt gewesen sein. Vielleicht war es das gewesen, möglicherweise auch nicht, aber irgendetwas hatte ihr gesagt, in diesem Moment reagieren zu müssen, in dem sie es getan hatte; Sie konnte nicht noch einen einzigen weiteren Tag Teil dieser Farce sein.
Mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Geräusch landete der Leinenverband auf dem Boden zu Fayes Füßen und sie besah sich die rote, geschwollene Wunde und die blassen Wundränder, die zusammengezogen waren, damit sie den Knochen darunter noch bedeckten. Schorf begann sich bereits zu bilden und nur an wenigen Stellen sah sie noch Blutstropfen hervorquellen. Sie wusste nicht, ob es immer noch der Schock war oder ob ihr Körper gar nicht mehr in der Lage war, Schmerzen zu einem sinnvollen Konstrukt zu verarbeiten und ihr weiterzuleiten, so dass sie es bemerkte. Das, was sie von sich sah, hätte sie eigentlich schon längst in die Horizontale zwingen müssen.
Fast trotzig biss sie sich auf die Innenseite der Wange, dann sah sie erneut zu Emerson auf, wortlos.
Mit einem leisen, kaum wahrnehmbaren Geräusch landete der Leinenverband auf dem Boden zu Fayes Füßen und sie besah sich die rote, geschwollene Wunde und die blassen Wundränder, die zusammengezogen waren, damit sie den Knochen darunter noch bedeckten. Schorf begann sich bereits zu bilden und nur an wenigen Stellen sah sie noch Blutstropfen hervorquellen. Sie wusste nicht, ob es immer noch der Schock war oder ob ihr Körper gar nicht mehr in der Lage war, Schmerzen zu einem sinnvollen Konstrukt zu verarbeiten und ihr weiterzuleiten, so dass sie es bemerkte. Das, was sie von sich sah, hätte sie eigentlich schon längst in die Horizontale zwingen müssen.
Fast trotzig biss sie sich auf die Innenseite der Wange, dann sah sie erneut zu Emerson auf, wortlos.
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 9:55 pm
"Hör auf damit", bat er sie ruhig und ohne Vorwurf in der Stimme, weil ihr Blick ausreichte, um ihm alles Nötige zu sagen. Sie kannten einander zu lange, um noch den Versuch starten zu können, einander anzulügen und es schmerzte mehr, als er zugeben wollte, ihren Widerstand und den Trotz in ihren Augen lesen zu können, die längst nicht nur der Situation, sondern auch der Vergangenheit geschuldet waren. "Du hilfst damit weder dir, noch mir. Schrei mich an, beleidige mich oder weine, wenn dir danach ist, aber tu uns beiden den Gefallen und schweig nicht. Das bist nicht du und was immer diese Leute dir angetan haben, ich weiß, dass das Mädchen, das ich kenne, noch immer da drin ist. Ich hab es fauchen gehört, als du auf dem Podest gestanden hast."
Seufzend, als keine Antwort folgte, griff Emerson nach einem der Leinentücher, um die Wunde noch einmal vom Blut und Dreck zu befreien, bevor der neue Verband auf der sauberen Haut folgte. Von den paar Stunden Schlaf, die er ihr geraten hatte, wusste er inzwischen nicht mehr, was er halten sollte - sie brauchte sie, das stand außer Frage, aber wenn er ehrlich war, dann hatte er Angst davor, was sie in ihren Träumen würde durchmachen müssen und dass er dieses Mal nicht bei ihr sein konnte, um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren.
Seufzend, als keine Antwort folgte, griff Emerson nach einem der Leinentücher, um die Wunde noch einmal vom Blut und Dreck zu befreien, bevor der neue Verband auf der sauberen Haut folgte. Von den paar Stunden Schlaf, die er ihr geraten hatte, wusste er inzwischen nicht mehr, was er halten sollte - sie brauchte sie, das stand außer Frage, aber wenn er ehrlich war, dann hatte er Angst davor, was sie in ihren Träumen würde durchmachen müssen und dass er dieses Mal nicht bei ihr sein konnte, um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren.
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 10:13 pm
Er hatte Recht mit dem, was er sagte, zugeben konnte Faye es im Moment nicht und wenn sie ehrlich war, war das Schweigen nicht unbedingt selbst gewählt sondern dem Kloß in ihrem Hals geschuldet, an dem sie gerade arbeitete, indem sie ein paar Mal zaghaft schluckte.
Mehr umständlich als alles andere begann sie schließlich, sich aus der dreckigen Kleidung zu schälen und griff dankbar nach dem Leinentuch, das Emerson ihr entgegen hielt, damit sie sich wenigstens einigermaßen bedecken konnte, während sie mit der unverletzten - nun ja - Hand nach dem Schwamm griff, der sich in der Waschschüssel befand. Irgendwo musste sie anfangen und wenn sie es jetzt nicht tat, würde sie einfach zur Seite wegkippen und im Nassen schlafen, ungeachtet dessen, wer hereinkam. Die Zeit war also ein nicht zu unterschätzender Faktor, als dunkle Schlieren an kaltem Wasser begannen über ihre Haut zu laufen. Sie hinterließen wiederrum weiße Streifen, fast gespenstisch hell und Faye fühlte sich nicht unbedingt wohl dabei. Es war, als würde die Schutzschicht, die sie um sich her aufgebaut hatte, weggespült werden. Gänsehaut kroch ihr über die Arme und Schultern und die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf, protestierten auf ihre Weise gegen die Kälte, während das um sie geschlungene Leinentuch sich allmählich mit dem Wasser vollsog und schwer auf ihr lag.
Als sie ihren Kopf nach vorne beugte, damit Emerson Wasser über ihre Haare kippen konnte, schloss sie die Augen - damit die Dreckbrühe ihr nicht hineinlief und weil sie sowieso schon brannten wie die Hölle. Sie wollte ihn fragen, ob er sich nie gewundert hatte, so lange nichts von ihr zu hören oder ob es für ihn normal gewesen war, den Kontakt für so lange Zeit zu unterbrechen, aber das waren Fragen, deren Antworten sie nicht hören wollte, weil sie ihr so oder so vor Augen führen, was sie verloren hatte. Stattdessen kam ihr etwas anderes über die zitternden Lippen: "... ich kam nicht durch. Als sie mich gefangen genommen haben - ich wollte fliehen, aber ich kam nicht mehr bis zu dir."
Mehr umständlich als alles andere begann sie schließlich, sich aus der dreckigen Kleidung zu schälen und griff dankbar nach dem Leinentuch, das Emerson ihr entgegen hielt, damit sie sich wenigstens einigermaßen bedecken konnte, während sie mit der unverletzten - nun ja - Hand nach dem Schwamm griff, der sich in der Waschschüssel befand. Irgendwo musste sie anfangen und wenn sie es jetzt nicht tat, würde sie einfach zur Seite wegkippen und im Nassen schlafen, ungeachtet dessen, wer hereinkam. Die Zeit war also ein nicht zu unterschätzender Faktor, als dunkle Schlieren an kaltem Wasser begannen über ihre Haut zu laufen. Sie hinterließen wiederrum weiße Streifen, fast gespenstisch hell und Faye fühlte sich nicht unbedingt wohl dabei. Es war, als würde die Schutzschicht, die sie um sich her aufgebaut hatte, weggespült werden. Gänsehaut kroch ihr über die Arme und Schultern und die Haare in ihrem Nacken stellten sich auf, protestierten auf ihre Weise gegen die Kälte, während das um sie geschlungene Leinentuch sich allmählich mit dem Wasser vollsog und schwer auf ihr lag.
Als sie ihren Kopf nach vorne beugte, damit Emerson Wasser über ihre Haare kippen konnte, schloss sie die Augen - damit die Dreckbrühe ihr nicht hineinlief und weil sie sowieso schon brannten wie die Hölle. Sie wollte ihn fragen, ob er sich nie gewundert hatte, so lange nichts von ihr zu hören oder ob es für ihn normal gewesen war, den Kontakt für so lange Zeit zu unterbrechen, aber das waren Fragen, deren Antworten sie nicht hören wollte, weil sie ihr so oder so vor Augen führen, was sie verloren hatte. Stattdessen kam ihr etwas anderes über die zitternden Lippen: "... ich kam nicht durch. Als sie mich gefangen genommen haben - ich wollte fliehen, aber ich kam nicht mehr bis zu dir."
- Cat
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 10:26 pm
Die leise Stimme des Vorwurfs meldete sich wieder in seinem Inneren und paarte sich mit den Dingen, die Septim ihm vor einigen Stunden bereits vor Augen geführt hatte. Er hatte Unschuldige ermordet, hatte für sich selbst eine Entscheidung getroffen und damit alles gefährdet, was er seit er Denken konnte, gelernt hatte - dazu kam jetzt auch noch die Tatsache, dass sie zu ihm gewollt hatte und er vielleicht hätte etwas ändern können, wenn er nur aufmerksam genug gewesen wäre.
Hätte, wäre, könnte waren Worte, die niemals in dieser Form in der Ausbildung existiert hatten - sie hatten sich mit den Tatsachen befasst, Reaktionen auf das gelernt, was ihnen unmittelbar begegnete und wie sie damit umgingen, weil ein zerdachter Auftrag niemals Erfolg haben könnte. Trotzdem saß er jetzt hier vor Faye und fragte sich, was gewesen wäre, wenn sie es geschafft hätte oder wenn er früher reagiert hatte. Ob sie glücklicher gewesen wäre als jetzt in diesem Moment.
Wortlos schob er sie in die wärmenden Kleider, nachdem sie wieder sauber und trocken war, weil er gesehen hatte, wie sie unter der Kälte des Wasser geschaudert hatte und zog sie dann ebenso zu sich. "Es tut mir leid."
Hätte, wäre, könnte waren Worte, die niemals in dieser Form in der Ausbildung existiert hatten - sie hatten sich mit den Tatsachen befasst, Reaktionen auf das gelernt, was ihnen unmittelbar begegnete und wie sie damit umgingen, weil ein zerdachter Auftrag niemals Erfolg haben könnte. Trotzdem saß er jetzt hier vor Faye und fragte sich, was gewesen wäre, wenn sie es geschafft hätte oder wenn er früher reagiert hatte. Ob sie glücklicher gewesen wäre als jetzt in diesem Moment.
Wortlos schob er sie in die wärmenden Kleider, nachdem sie wieder sauber und trocken war, weil er gesehen hatte, wie sie unter der Kälte des Wasser geschaudert hatte und zog sie dann ebenso zu sich. "Es tut mir leid."
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 10:32 pm
Die Kleidung mochte ihr um einiges zu groß sein - glücklicherweise war sie hochgewachsen genug, damit sie nicht auf die Säume der Hosenbeine trat - aber sie war weich und trocken. Keine rauen Fasern, in die die Zeit und die Umstände Löcher genagt hatten und Faye fuhr unbewusst mit ihren Fingern über das Material, beinahe erstaunt darüber, wie so etwas existieren konnte.
"... ist nicht deine Schuld", brachte sie schließlich verspätet heraus und tappte mit den nassen Füßen und noch barfuß den einen Schritt zu ihm hin. "Ich hätte Hilfe holen sollen, aber ... mir hat sich nicht erschlossen, wie jemand von außen im Inneren für Ordnung sorgen könnte. Ich wollte es lösen, wollte nicht mehr tatenlos dabei zusehen, wie sie ..." Erneut biss sie sich auf die Innenseite der Wange, bis sie den metallischen Geschmack von Blut im Mund hatte. Die altbekannte Taktik ging auf und sie fasste sich ein wenig. "Ich lebe und gedenke, weiterhin in diesem Zustand zu bleiben."
"... ist nicht deine Schuld", brachte sie schließlich verspätet heraus und tappte mit den nassen Füßen und noch barfuß den einen Schritt zu ihm hin. "Ich hätte Hilfe holen sollen, aber ... mir hat sich nicht erschlossen, wie jemand von außen im Inneren für Ordnung sorgen könnte. Ich wollte es lösen, wollte nicht mehr tatenlos dabei zusehen, wie sie ..." Erneut biss sie sich auf die Innenseite der Wange, bis sie den metallischen Geschmack von Blut im Mund hatte. Die altbekannte Taktik ging auf und sie fasste sich ein wenig. "Ich lebe und gedenke, weiterhin in diesem Zustand zu bleiben."
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 10:45 pm
Er fragte nicht nach, was sie hatte sagen wollen, als sie abbrach. Sie würde sprechen, wenn sie die Kraft dafür gefunden hatte und solange konnte er nichts anderes tun als ihr dabei helfen, den Weg zurück wieder zu finden. Es war zu früh, um sie vor dem zu warnen, was da noch vor ihr lag, sie darauf vorzubereiten, was es bedeuten würde Teil von alledem zu sein, denn das würden die anderen fordern - sie und Ari würden sehen sollen, was ihr Dasein zu verantworten hatte.
Er sah ihren Kampf mit sich selbst, ihr Zaudern und Zögern und seine eigenen Gedanken verliefen sich wieder ins Nichts, als er ihr einen Schritt entgegen kam und die Hände an ihre Wangen legte. Später - sie würden später für alles Wichtige noch genug Zeit haben und so blieb nichts mehr außer dem leisen Versprechen, das jetzt über seine Lippen kam.
"Niemand wird dir noch einmal etwas antun."
Nicht noch einmal. Nicht nach allem, was auf dem Marktplatz passiert war und nicht solange er noch atmete und auch nur eine einzige Waffe in den Händen halten konnte.
Er sah ihren Kampf mit sich selbst, ihr Zaudern und Zögern und seine eigenen Gedanken verliefen sich wieder ins Nichts, als er ihr einen Schritt entgegen kam und die Hände an ihre Wangen legte. Später - sie würden später für alles Wichtige noch genug Zeit haben und so blieb nichts mehr außer dem leisen Versprechen, das jetzt über seine Lippen kam.
"Niemand wird dir noch einmal etwas antun."
Nicht noch einmal. Nicht nach allem, was auf dem Marktplatz passiert war und nicht solange er noch atmete und auch nur eine einzige Waffe in den Händen halten konnte.
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 10:54 pm
Er war ein zu guter Mensch. Vielleicht nicht in den Augen der Außenwelt, die ihn als Assasine sah und das war er schließlich auch, aber hinter all den Fassaden, die er aufgesetzt hatte, wie andere Leute ihre Wände überstrichen.
Faye wollte ihm nicht über den Mund fahren und ihm sagen, dass er es nicht verhindern konnte und dass die Welt nicht so einfach war. Sie hoffte für ihn und sich selbst, dass sein Versprechen lange halten würde. So lange, bis sie in der Lage war, sich auf die ein oder andere Art und Weise zu verteidigen, denn mehr als Worte blieben ihr gerade nicht und die waren im Ernstfall ziemlich aussichtslos, wenn man ein Schwert an der Kehle hatte.
Wärme strahlte von Emersons Körper aus und Faye gab dem Impuls nach ein wenig Schutz nach, solange er möglich war. Sie ließ ihre Stirn gegen seine Brust sinken, die Arme lose um sich selbst geschlungen, damit ihre Hände nichts griffen und ihr damit Schmerzen bereiteten. Was sie nicht erwartet hatte, war die plötzliche und bleierne Schwere, die sie ergriff. Erschöpfung, die ihre Knie weich werden ließ und ihre Gedanken durcheinander brachte, mit jeder Sekunde mehr, die sie hier stand und die menschliche Nähe einsog wie die Luft, die sie zum Überleben brauchte.
Faye wollte ihm nicht über den Mund fahren und ihm sagen, dass er es nicht verhindern konnte und dass die Welt nicht so einfach war. Sie hoffte für ihn und sich selbst, dass sein Versprechen lange halten würde. So lange, bis sie in der Lage war, sich auf die ein oder andere Art und Weise zu verteidigen, denn mehr als Worte blieben ihr gerade nicht und die waren im Ernstfall ziemlich aussichtslos, wenn man ein Schwert an der Kehle hatte.
Wärme strahlte von Emersons Körper aus und Faye gab dem Impuls nach ein wenig Schutz nach, solange er möglich war. Sie ließ ihre Stirn gegen seine Brust sinken, die Arme lose um sich selbst geschlungen, damit ihre Hände nichts griffen und ihr damit Schmerzen bereiteten. Was sie nicht erwartet hatte, war die plötzliche und bleierne Schwere, die sie ergriff. Erschöpfung, die ihre Knie weich werden ließ und ihre Gedanken durcheinander brachte, mit jeder Sekunde mehr, die sie hier stand und die menschliche Nähe einsog wie die Luft, die sie zum Überleben brauchte.
- Cat
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 11:06 pm
Irgendwo zwischen der Sorge um Faye, die sich unweigerlich in ihm ausbreitete, als er sie auf die Arme hob und einen kurzen Blick hinab auf ihr müdes Gesicht warf, regte sich Zorn auf diejenigen in ihm, die dafür die Verantwortung trugen. Ihr Gesicht war ihm so vertraut und trotzdem erkannte er jetzt, wo sie mit der Müdigkeit kämpfte, die Angst zwischen all ihren Versuchen, sich wieder zu fangen und zu beherrschen - den Zweifel an der Welt, die dort draußen auf sie wartete und vor der er sie nur für einige Zeit abschirmen konnte.
Sorgenfalten, die zuvor noch nicht da gewesen waren, die fahle Farbe ihrer Züge, der ausgezehrte Körper, der auf seinen Armen viel leichter war als noch vor ein paar Jahren, der blutige Verband an ihrer linken Hand an der Stelle, an der einmal ihr kleiner Finger gewesen war. Wenn die Versammlung beendet war und er seine eigene Strafe erhalten hatte, würde er aufbrechen und herausfinden, was geschehen war - wer für das verantwortlich war, was aus der Freundin aus Kindertagen geworden war und sie würden die Strafe dafür bekommen.
Er brachte sie rüber in das kleine Nebenzimmer, dort, wo Aristeas noch immer schlief und ließ sich mit ihr zu Boden sinken. Die Decke erwischte er mit einer Hand und schob sie sacht um Fayes lädierten Körper. "Schlaf. Ich bin hier."
Sorgenfalten, die zuvor noch nicht da gewesen waren, die fahle Farbe ihrer Züge, der ausgezehrte Körper, der auf seinen Armen viel leichter war als noch vor ein paar Jahren, der blutige Verband an ihrer linken Hand an der Stelle, an der einmal ihr kleiner Finger gewesen war. Wenn die Versammlung beendet war und er seine eigene Strafe erhalten hatte, würde er aufbrechen und herausfinden, was geschehen war - wer für das verantwortlich war, was aus der Freundin aus Kindertagen geworden war und sie würden die Strafe dafür bekommen.
Er brachte sie rüber in das kleine Nebenzimmer, dort, wo Aristeas noch immer schlief und ließ sich mit ihr zu Boden sinken. Die Decke erwischte er mit einer Hand und schob sie sacht um Fayes lädierten Körper. "Schlaf. Ich bin hier."
- Mia
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Re: Kapitel 1
Do Jun 08, 2017 11:16 pm
Unter allen Umständen, die sie sich denken konnte, wäre sie hoch erhobenen Hauptes und selbst wieder zurück ins Nebenzimmer marschiert, doch die Umstände waren nicht ideal und nicht einmal ansatzweise normal, also ließ sie Emerson einfach machen, darauf vertrauend, dass er für die nächsten Stunden absolut alles im Griff hatte.
Bevor sie sich dem Drängen ihres Körpers hingab, die Augen zu schließen, streifte ihr Blick noch einmal Ari, der still wie ein Mäuschen und zusammengerollt wie ein Ball auf dem Strohbett schlief. Schutzreflex, erkannte sie finster. Sie streckte die Hand nach seiner herabhängenden aus, hielt sie einfach nur fest, ganz sachte wie einen Vogel und runzelte die Stirn, weil ihr etwas bewusst wurde, das ihr zuvor entgangen war: "Er braucht einen neuen Meister ..." ... wenn wir das hier überleben, ... wenn Recht gesprochen worden war.
Es waren zu viele 'Wenns' in dieser Rechnung. Noch ehe Emerson etwas erwidern konnte oder sie all die Zweifel aussprechen konnte, hatte es ihr die Augen endgültig zugezogen, ihr Kopf sackte an die Kuhle zwischen Emersons Hals und Schulter; der Schlaf umfing sie wie einen lang vermissten Kameraden, hüllte sie in die weichen Wellen seiner Dunkelheit.
Bevor sie sich dem Drängen ihres Körpers hingab, die Augen zu schließen, streifte ihr Blick noch einmal Ari, der still wie ein Mäuschen und zusammengerollt wie ein Ball auf dem Strohbett schlief. Schutzreflex, erkannte sie finster. Sie streckte die Hand nach seiner herabhängenden aus, hielt sie einfach nur fest, ganz sachte wie einen Vogel und runzelte die Stirn, weil ihr etwas bewusst wurde, das ihr zuvor entgangen war: "Er braucht einen neuen Meister ..." ... wenn wir das hier überleben, ... wenn Recht gesprochen worden war.
Es waren zu viele 'Wenns' in dieser Rechnung. Noch ehe Emerson etwas erwidern konnte oder sie all die Zweifel aussprechen konnte, hatte es ihr die Augen endgültig zugezogen, ihr Kopf sackte an die Kuhle zwischen Emersons Hals und Schulter; der Schlaf umfing sie wie einen lang vermissten Kameraden, hüllte sie in die weichen Wellen seiner Dunkelheit.
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 12:42 pm
Ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf den faltigen Zügen des Meisterassassinen ab, als er den kleinen Schlafraum betrat und seinen Ziehsohn in unschuldiger Umarmung mit der jungen Magierin wiederfand. Leise, aber nicht minder schwer seufzend wusch er sich die von krankem, braunen Blut verfärbten Hände . Es war erstaunlich wie viel Unschuld noch in dem jungen Mann zu stecken schien, der die Schrecken dieser Welt bereits in vielerlei Gestalt hatte erahnen können. Über ihn hereingebrochen waren sie aber noch nicht. Und Septime war dankbar um diesen Umstand.
Emerson kannte die Grausamkeit der Welt aus Erzählungen und hatte der Bosheit mancher Menschen bereits in Gesicht geblickt aber noch immer glaubte er an etwas übergeordnetes. An das Gute, dass entstehen konnte wenn man nur daran glaubte und das wichtiger war als alle Regeln dieser Welt.
Auf eine gewisse Weise beneidete er den Jungen für diese Unschuld, wenngleich sich im Grunde seines Herzens jedoch die beißende Gewissheit breit machte, dass es mit dieser bald vorbei sein konnte. Emerson hatte womöglich in ein Hornissennest gestochen und vielleicht - und Septime hoffte, dass es ein verschwindend geringes Vielleicht war - offenbarte sich das wahre Böse bald vor Emerson. Septime kannte es. Hatte es in vielerlei Gestalt bereits gesehen und zuweilen auch bekämpft. Doch wenn es einen einmal berührt hatte, dann blieb dieser Makel auf der Seele und hinterließ ein Mal, das niemals verschwand und niemals heilte. Mit starken, wenn auch alten Händen nahm Septime eine Decke von einem Stuhl und breitete diese über die beiden anderen aus.
Emerson kannte die Grausamkeit der Welt aus Erzählungen und hatte der Bosheit mancher Menschen bereits in Gesicht geblickt aber noch immer glaubte er an etwas übergeordnetes. An das Gute, dass entstehen konnte wenn man nur daran glaubte und das wichtiger war als alle Regeln dieser Welt.
Auf eine gewisse Weise beneidete er den Jungen für diese Unschuld, wenngleich sich im Grunde seines Herzens jedoch die beißende Gewissheit breit machte, dass es mit dieser bald vorbei sein konnte. Emerson hatte womöglich in ein Hornissennest gestochen und vielleicht - und Septime hoffte, dass es ein verschwindend geringes Vielleicht war - offenbarte sich das wahre Böse bald vor Emerson. Septime kannte es. Hatte es in vielerlei Gestalt bereits gesehen und zuweilen auch bekämpft. Doch wenn es einen einmal berührt hatte, dann blieb dieser Makel auf der Seele und hinterließ ein Mal, das niemals verschwand und niemals heilte. Mit starken, wenn auch alten Händen nahm Septime eine Decke von einem Stuhl und breitete diese über die beiden anderen aus.
- Mia
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 12:53 pm
Adrenalin schoss durch Fayes Innerstes, weckte sie, noch ehe sie begriff, was sie aus dem Traumland gerissen hatte.
Wäre sie alleine gewesen und die Kälte und Feuchte der Nacht das Erste, was sie gespürt hätte, wäre sie zusammengefahren, sofort in Alarmbereitschaft und bereit, zur Not mit Fingernägeln und Zähnen ihr Leben zu verteidigen. Da es aber die Wärme eines Körpers war, der nichts anderes von ihr wollte, als ihr Schutz zu bieten, hielt sie nur kurz die Luft an und lauschte, bevor die Schritte ihnen näher kamen. Sie spannte sich an, fast unmerklich und löste ihre Finger aus den Falten des Hemdes, in denen die malträtierten Körperteile Ruhe gefunden hatten, bevor sie den Kopf ein Stück weit wandte und in die Dunkelheit blinzelte. Ari lag noch tief und fest schlummernd in seiner Ecke, hatte sich weiter eingerollt und die Arme um sich geschlungen, also war er es schon einmal nicht.
Ihre Augen blieben an den Füßen hängen, die in schweren Stiefeln vor ihr zum Halten kamen. Die Stiefel, die in der Bruderschaft oft getragen wurden und die sie nicht zum ersten Mal sah. Niemand würde sie umbringen, solange sie unter Schutz stand. Gott bewahre, niemand würde Hand an sie legen, solange Emerson sie festhielt. Die Gewissheit beruhigte ihr pochendes Herz ein wenig und ohne den Kopf von seiner Schulter zu nehmen, wandte sie ihn der Gestalt zu.
"Septim", stellte sie leise fest, als sich die Decke um ihre Schultern legte, wo zuvor die andere gewesen war, die nun über ihrer beider Beine lag.
Wäre sie alleine gewesen und die Kälte und Feuchte der Nacht das Erste, was sie gespürt hätte, wäre sie zusammengefahren, sofort in Alarmbereitschaft und bereit, zur Not mit Fingernägeln und Zähnen ihr Leben zu verteidigen. Da es aber die Wärme eines Körpers war, der nichts anderes von ihr wollte, als ihr Schutz zu bieten, hielt sie nur kurz die Luft an und lauschte, bevor die Schritte ihnen näher kamen. Sie spannte sich an, fast unmerklich und löste ihre Finger aus den Falten des Hemdes, in denen die malträtierten Körperteile Ruhe gefunden hatten, bevor sie den Kopf ein Stück weit wandte und in die Dunkelheit blinzelte. Ari lag noch tief und fest schlummernd in seiner Ecke, hatte sich weiter eingerollt und die Arme um sich geschlungen, also war er es schon einmal nicht.
Ihre Augen blieben an den Füßen hängen, die in schweren Stiefeln vor ihr zum Halten kamen. Die Stiefel, die in der Bruderschaft oft getragen wurden und die sie nicht zum ersten Mal sah. Niemand würde sie umbringen, solange sie unter Schutz stand. Gott bewahre, niemand würde Hand an sie legen, solange Emerson sie festhielt. Die Gewissheit beruhigte ihr pochendes Herz ein wenig und ohne den Kopf von seiner Schulter zu nehmen, wandte sie ihn der Gestalt zu.
"Septim", stellte sie leise fest, als sich die Decke um ihre Schultern legte, wo zuvor die andere gewesen war, die nun über ihrer beider Beine lag.
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 12:59 pm
Septime hielt für einen kurzen Augenblick inne und betrachtete die blonde Magierin. Wann hatte er sie kennen gelernt? Es war Jahre her und Emerson hatte das Mädchen auf der Straße aufgelesen. Es war einer seiner ersten freien Ausflüge gewesen, er dürfte nicht älter als 13 gewesen sein.
Septime hatte es ihm zu Anfang verboten, doch es hatte nichts genützt und so hatte Septime es ihm schließlich wiederstrebend erlaubt. Frauen waren in der Bruderschaft verboten und für die Spatzen erst recht - es gab immer mal wieder Zwischenfälle bei denen junge Assassinen gleichaltrige Mädchen aus der Stadt schwängerten. Die Vorfälle hatten sich minimiert seitdem Septim die Besitzerin des alten Freudenhauses das Leben gerettet und mit ihr einen Deal ausgehandelt hatte, aber er konnte nie vorsichtig genug sein.
Und nun war sie hier. So viele Jahre später, eng an Emerson geschmiegt und hatte mehr Unglück über sich selbst und den Jungen gebracht als sie ahnen konnte oder auch nur ansatzweise verdient hatte. "Schlaf weiter Faye. Hier wird dir nichts geschehen."
Septime hatte es ihm zu Anfang verboten, doch es hatte nichts genützt und so hatte Septime es ihm schließlich wiederstrebend erlaubt. Frauen waren in der Bruderschaft verboten und für die Spatzen erst recht - es gab immer mal wieder Zwischenfälle bei denen junge Assassinen gleichaltrige Mädchen aus der Stadt schwängerten. Die Vorfälle hatten sich minimiert seitdem Septim die Besitzerin des alten Freudenhauses das Leben gerettet und mit ihr einen Deal ausgehandelt hatte, aber er konnte nie vorsichtig genug sein.
Und nun war sie hier. So viele Jahre später, eng an Emerson geschmiegt und hatte mehr Unglück über sich selbst und den Jungen gebracht als sie ahnen konnte oder auch nur ansatzweise verdient hatte. "Schlaf weiter Faye. Hier wird dir nichts geschehen."
- Mia
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 1:06 pm
Sie war geneigt, ihm zu gehorchen, dann wiederrum gehorchte sie seit ihrer Flucht kaum mehr jemandem. Wie auch, es gab ja niemanden, den sie dafür noch genug respektiert hätte.
Ganz vorsichtig setzte sie sich ein Stück auf, getrieben von nur einem einzigen Gedanken, den sie loswerden musste, bevor es endgültig zu spät war: "Beschütz ihn, Septim. Um die Rettung habe ich nicht gebeten - auch wenn ich nicht von der Hand weisen kann, wie dankbar ich dafür bin. Aber ich weiß auch, dass harte Regeln bei euch gelten und ich will nicht, dass er sein Leben wegen mir zerstört. Sag mir, was ich tun kann, um die Dinge zu bereinigen."
Ganz vorsichtig setzte sie sich ein Stück auf, getrieben von nur einem einzigen Gedanken, den sie loswerden musste, bevor es endgültig zu spät war: "Beschütz ihn, Septim. Um die Rettung habe ich nicht gebeten - auch wenn ich nicht von der Hand weisen kann, wie dankbar ich dafür bin. Aber ich weiß auch, dass harte Regeln bei euch gelten und ich will nicht, dass er sein Leben wegen mir zerstört. Sag mir, was ich tun kann, um die Dinge zu bereinigen."
- Yannic
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 1:11 pm
Septim hielt für einen kurzen Augenblick inne und betrachtete Faye nachdenklich. "Bleibe am Leben," lautete schließlich die einfache Antwort. "Und bringe dich nicht in Gefahr - damit würdest du seine Anstrengungen dich zu beschützen nur beschmutzen. Mehr kannst du nicht tun Faye - er hat wider die Anweisungen des Ordens gehandelt. Es sind Unschuldige gestorben, er hat die Bruderschaft in Gefahr gebracht. Er wird für diese Fehler bestraft werden. Es war sein eigener Wunsch für seine Taten gerade zu stehen und es ist weder an mir, noch an dir ihm diese Last zu nehmen."
Die Worte mochten für sie grausam klingen, aber es waren die Regeln des Ordens. Ein Kredo, dass sie alle auf Kurs hielt und ihren inneren Kompass richtete. Wenn sie begannen davon abzuweichen. Wenn Willkür geduldet wurde und sei sie aus einem noch so guten Zweck geschehen, würde man irgendwann alles damit rechtfertigen können. Er würde nicht sterben, aber entkommen würde er seiner Strafe nicht.
Die Worte mochten für sie grausam klingen, aber es waren die Regeln des Ordens. Ein Kredo, dass sie alle auf Kurs hielt und ihren inneren Kompass richtete. Wenn sie begannen davon abzuweichen. Wenn Willkür geduldet wurde und sei sie aus einem noch so guten Zweck geschehen, würde man irgendwann alles damit rechtfertigen können. Er würde nicht sterben, aber entkommen würde er seiner Strafe nicht.
- Mia
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Re: Kapitel 1
Fr Jun 09, 2017 1:17 pm
Sie hatte diese Worte bereits erwartet. Septim war ein Assasine durch und durch, der zufällig einen Schüler gefunden hatte, den er wie seinen Sohn aufgezogen hatte. Sie wusste um Emersons Bewunderung für den anderen Mann und auch das Ansehen, das er in der Bruderschaft genoss. Tatsächlich machte ihr diese Verbindung weit mehr Bedenken, als sie sollte - und die Aussicht darauf, dass Emerson die volle Verantwortung übernehmen wollte.
"Ich weiß, dass es nicht von euch ausging, Septim. Und ich kenne um die Bruderschaft und eure Regeln und ich bin nicht jung oder dumm genug zu glauben, das hier würde ohne eine Strafe vorübergehen. Versprich mir nur, zu tun, was in deiner Macht steht", gab sie ernst zurück und sah hinauf zu dem Älteren. "Es gibt Möglichkeiten und Wege und ich weiß, dass sie dir offen stehen. Schütz sein Leben, wenn es darauf ankommt."
"Ich weiß, dass es nicht von euch ausging, Septim. Und ich kenne um die Bruderschaft und eure Regeln und ich bin nicht jung oder dumm genug zu glauben, das hier würde ohne eine Strafe vorübergehen. Versprich mir nur, zu tun, was in deiner Macht steht", gab sie ernst zurück und sah hinauf zu dem Älteren. "Es gibt Möglichkeiten und Wege und ich weiß, dass sie dir offen stehen. Schütz sein Leben, wenn es darauf ankommt."
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