- Mia
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Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 10:46 am
Sie kamen mehr oder weniger sicher zurück in die Akademie, von der keiner als "Zuhause" auch nur denken wollte. Das hier verlangte ihnen so viel ab, so viel Verständnis für etwas, was sie normalerweise bekämpft hätten, doch die Größe dessen, was ihnen bald gegenüberstehen würde, ließ sie inne halten. Richtig fühlte sich das alles hier bestimmt nicht an.
Olena schien verzagter zu sein, als vor dem Aufbruch und verschwand ziemlich rasch aus dem Raum, Svea unterdess ließ den Blick über die Anwesenden schweifen und blinzelte ein paar Mal. War das Bild dort drüben nicht vorhin noch blau gewesen? Und Raidris Augen auch? Stattdessen waren sie nun gelb wie bei einem Raubvogel und es war ... sehr irritierend.
Sie sprach ihn zwar darauf an, aber er war ganz klar mit seinem Kopf völlig an anderen Orten und so zuckte sie die Schultern und wandte sich um.
"Rena? Fehlt dir etwas?"
Olena schien verzagter zu sein, als vor dem Aufbruch und verschwand ziemlich rasch aus dem Raum, Svea unterdess ließ den Blick über die Anwesenden schweifen und blinzelte ein paar Mal. War das Bild dort drüben nicht vorhin noch blau gewesen? Und Raidris Augen auch? Stattdessen waren sie nun gelb wie bei einem Raubvogel und es war ... sehr irritierend.
Sie sprach ihn zwar darauf an, aber er war ganz klar mit seinem Kopf völlig an anderen Orten und so zuckte sie die Schultern und wandte sich um.
"Rena? Fehlt dir etwas?"
- Cat
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 10:53 am
Die Ereignisse belasteten sie mehr, als sie es sich eigentlich eingestehen wollte. Sie saß in einer verfluchten Schwarzmagier-Akademie fest, geleitet von einem wahnsinnigen Irren, der zwar gegen Borbarad vorging, bei dem sie aber das Gefühl nicht los wurde, dass er es nicht tat, weil er böse war, sondern um dessen Platz einnehmen zu können. Die Schatten - die Menschen, die er um sich herum geschart hatte, waren ihm ergeben und gehorchten blind, nicht der Sache und wann immer sie den Blick hinüber zu Ediona schweifen ließ, hatte sie Angst davor, dass die Kleinere sich dieses Denken aneignen konnte, so sehr wie sie Mirhiban hinterher stierte, nachdem sie von Adaque enttäuscht worden war. Das hier war kein Ort für ihre Gruppe - kein Ort für die Gezeichneten, ebenso wenig wie es ihre Variante sein sollte durch den Limbus in einer Kugel zu reisen. All das waren sie nicht und trotzdem blieb ihnen nichts anderes übrig.
Der Gedanke daran machte sie mürbe. Das Erschrecken, wie leicht es Azaril gefallen war, ihren Einfluss geltend zu machen und wie nah sie dabei auch den Menschen gekommen war, die ihr selbst am Herzen lagen. Manchmal ... gerade in Momenten wie diesen, da wusste Rena nicht mehr, ob es nicht doch sinnvoller war, der Elfe die Kehle durchzuschneiden und auf all die Dinge zu pfeifen, nur um Borbarad einen empfindlichen Schlag zu versetzen.
Sveas Worte lösten sie wieder aus ihren eigenen Gedanken und langsam hob sie den Kopf, demonstrativ mit der Hand durch ihren anderen Arm hindurch streichend. Die Konturen verschwammen erst wie Nebel, dann setzten sie sich wieder zusammen und wurden von einem schiefen Lächeln auf Renas Gesicht begleitet. "Ich wollte schon immer mal wissen, wie es sich anfühlt nicht stofflich zu sein", witzelte sie in einem Funken von Galgenhumor. "Kommt direkt nach dem Zeit springen oder Limbus reisen. Wie gehts dir? Was macht die Sicht?"
Der Gedanke daran machte sie mürbe. Das Erschrecken, wie leicht es Azaril gefallen war, ihren Einfluss geltend zu machen und wie nah sie dabei auch den Menschen gekommen war, die ihr selbst am Herzen lagen. Manchmal ... gerade in Momenten wie diesen, da wusste Rena nicht mehr, ob es nicht doch sinnvoller war, der Elfe die Kehle durchzuschneiden und auf all die Dinge zu pfeifen, nur um Borbarad einen empfindlichen Schlag zu versetzen.
Sveas Worte lösten sie wieder aus ihren eigenen Gedanken und langsam hob sie den Kopf, demonstrativ mit der Hand durch ihren anderen Arm hindurch streichend. Die Konturen verschwammen erst wie Nebel, dann setzten sie sich wieder zusammen und wurden von einem schiefen Lächeln auf Renas Gesicht begleitet. "Ich wollte schon immer mal wissen, wie es sich anfühlt nicht stofflich zu sein", witzelte sie in einem Funken von Galgenhumor. "Kommt direkt nach dem Zeit springen oder Limbus reisen. Wie gehts dir? Was macht die Sicht?"
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 10:58 am
"Was bei allen ... -" Svea brach ab und trat näher, um Renas Hand zu begutachten und streckte sacht die Finger danach aus. Doch sie berührte ... nichts. Es fühlte sich ein wenig an wie der Nebel in ihrer Heimat, wenn er ihr über die Wangen strich, nicht greifbar, aber doch da und so fühlte es sich auch mit der verbliebenen Hand Renas an. "Meine Sicht ist ... etwas vertauscht. Ich weiß nicht, ob ein gelbes Meer so einladend wäre - nicht, dass das hier von Belang wäre. Aber was machen wir damit?"
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:00 am
"Ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder regulieren wird", versuchte sie sich an einer optimistischeren Aussicht, weil sie so weder nach ihren Waffen greifen konnte, noch den anderen irgendwie beistehen würde können. "Genauso wie deine Sicht. Nimm den blauen Stein wird jetzt mit dir ein wenig schwierig."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:03 am
"Oh bei Swafnir." Daran hatte sie wirklich noch nicht gedacht. Andererseits - wie hätte sie auch? Sie waren seit gefühlt zehn Minuten zurück und das war eine denkbar kurze Zeit, um sich all der Nachteile bewusst zu werden, die mit dem momentanen Zustand einhergingen.
"Sie haben schließlich gesagt, es würde vorbei gehen - vielleicht müssen wir uns darauf verlassen. Es gefällt mir aber genauso wenig wie dir, glaube mir." Svea deutete auf die Tür. "Lass uns hier rausgehen. Noch mehr Magie und ich kann meinen Mageninhalt nicht mehr bei mir behalten."
"Sie haben schließlich gesagt, es würde vorbei gehen - vielleicht müssen wir uns darauf verlassen. Es gefällt mir aber genauso wenig wie dir, glaube mir." Svea deutete auf die Tür. "Lass uns hier rausgehen. Noch mehr Magie und ich kann meinen Mageninhalt nicht mehr bei mir behalten."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:08 am
"Du musst mir nur die Tür aufmachen", witzelte sie während sie Svea hin zu der Tür folgte, die sie von der Eiskammer des Weinkellers trennte. Es war so paradox, dass sie hier untergebracht worden waren, insbesondere weil jeder wusste, dass sich die Gezeichneten in Mirham befanden. Es gab keinen Grund in einem Keller zu hausen, so wenig sie sich auch daran störte, aber das Sonnenlicht tat gut, als sie endlich hinaus traten. "Wir sind in einer Schwarzmagier-Akademie ...", merkte sie unnötigerweise an und seufzte, den Versuch unterlassend sich durch die Haare zu fahren, weil sie sowieso ins Leere greifen würde und es für Svea wahrscheinlich beängstigender sein musste zu sehen, wie eine Hand in ihrem Kopf feststeckte.
"Wie gehts dir?", wechselte sie schließlich das Thema. "Mit dem Zeichen? Mit Tjark und allem? Wir hatten bisher wenig Gelegenheit darüber zu sprechen. Entschuldige, dass ich dafür so wenig Zeit gefunden hab ..."
"Wie gehts dir?", wechselte sie schließlich das Thema. "Mit dem Zeichen? Mit Tjark und allem? Wir hatten bisher wenig Gelegenheit darüber zu sprechen. Entschuldige, dass ich dafür so wenig Zeit gefunden hab ..."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:17 am
"Wir alle hatten genug um die Ohren", erwiderte Svea ausweichend und erst nach einer ganzen Weile, in der sie nebeneinander her gegangen waren, hinaus aus den Gebäuden der Akademie und über die Rasenflächen, fing sie wieder an zu sprechen. Nicht, dass hier keine Ohren gewesen wären, aber das Gefühl, belauscht zu werden, war hier weniger präsent. "Er fehlt mir - meine Heimat fehlt mir. Es gibt Momente, in denen ich mir wünsche, aufzuwachen und festzustellen, das alles hier ist ein sehr sehr merkwürdiger Traum, entsprungen von zu viel Fantasie. Aber wer von uns tut das nicht?" Sie ließ sich auf einer der Bänke unter einem Baum nieder, gänzlich in der warmen Sonne, während Rena im Schatten blieb. Langsam streckte sie die Glieder, die bis eben merkwürdig verkrampft gewesen waren und seufzte leise, bevor sie ihren Blick wandern ließ. Sprechen war einfacher, wenn sie dabei niemandem in das besorgte Gesicht sehen musste.
"Es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen, ob er lebt oder was mit ihm geschehen ist. Noch grausamer ist der Gedanke, sie hätten ihn zu einem Testobjekt gemacht. Ich weiß nicht, was schlimmer für ihn oder mich wäre. Und trotzdem hoffe ich - irrsinnigerweise - er wäre am Leben und hätte etwas für die Kinder tun können." Raubeinig wie Tjark sein mochte, wenn es um Kinder ging, war er ein sanfter Riese. Es war eine Schande, wie kurz ihnen die Zeit nur selbst vergönnt gewesen war.
"Es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen, ob er lebt oder was mit ihm geschehen ist. Noch grausamer ist der Gedanke, sie hätten ihn zu einem Testobjekt gemacht. Ich weiß nicht, was schlimmer für ihn oder mich wäre. Und trotzdem hoffe ich - irrsinnigerweise - er wäre am Leben und hätte etwas für die Kinder tun können." Raubeinig wie Tjark sein mochte, wenn es um Kinder ging, war er ein sanfter Riese. Es war eine Schande, wie kurz ihnen die Zeit nur selbst vergönnt gewesen war.
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:24 am
Langsam nickte sie, erst eine ganze Weile schweigend, damit Svea genug Raum für die eigenen Worte hatte, die in ihrem Inneren waren und die sie bislang noch nicht äußern konnte, weil sie kaum einmal fünf Minuten Luft für die eigenen Gedanken hatten. Es war ständig etwas Neues gewesen, ständig der nächste Schock und sie alle waren mehr getrudelt als aufrecht gestanden. Das hier war der erste Moment, in dem sie wirklich Zeit und Ruhe für ein solches Gespräch hatten.
"Was sagt dir dein Gefühl?", fragte sie schließlich und ließ sich neben Svea zu Boden sinken, den Blick hinauf in den wolkenlosen Himmel gerichtet, um es der anderen zu ermöglichen, ein wenig freier zu sprechen. Xeraan war grausam, sie wusste es und sie wusste auch, was sie in den Tanks bei Abu Terfas gesehen hatten - wahrscheinlich würde sie sich dieselben Gedanken machen. "Ihr habt eine Verbindung miteinander, sonst hätten euch die Götter nicht zusammen geführt."
"Was sagt dir dein Gefühl?", fragte sie schließlich und ließ sich neben Svea zu Boden sinken, den Blick hinauf in den wolkenlosen Himmel gerichtet, um es der anderen zu ermöglichen, ein wenig freier zu sprechen. Xeraan war grausam, sie wusste es und sie wusste auch, was sie in den Tanks bei Abu Terfas gesehen hatten - wahrscheinlich würde sie sich dieselben Gedanken machen. "Ihr habt eine Verbindung miteinander, sonst hätten euch die Götter nicht zusammen geführt."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:31 am
"Er lebt", gab sie schlicht zurück. "Aber mehr kann ich dir nicht sagen. Und vielleicht haben die Götter uns vor einer zweiten Katastrophe geschützt." Sie zuckte die Schultern und schloss die Augen, ließ das leise Blätterrascheln über ihr sie einlullen, bis es ein entferntes Meeresrauschen in ihren Ohren immitierte. Irgendwann ließ sie den Kopf zur Seite sinken und sah Rena lange an. "Wir hatten einen Sohn."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:34 am
Überrascht von der Offenbarung wandte sie jetzt den Blick hinüber zu der anderen, betrachtete eine ganze Zeit lang das Gesicht der Freundin und versuchte die eigenen Gedanken zur Seite zu schieben. Gerade war es nicht wichtig - das hier war weder der Ort, noch der Raum, vor allem nicht während Svea gerade diejenige war, die Hilfe und Unterstützung brauchte.
"Was ist passiert?", fragte sie, weil das ´hatte´ schon bedeutete, dass etwas geschehen sein musste und der Stein in ihrem Magen wuchs, weil sie sich nicht vorstellen mochte, wie grausam es sein musste, das eigene Kind zu verlieren.
"Was ist passiert?", fragte sie, weil das ´hatte´ schon bedeutete, dass etwas geschehen sein musste und der Stein in ihrem Magen wuchs, weil sie sich nicht vorstellen mochte, wie grausam es sein musste, das eigene Kind zu verlieren.
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:47 am
"Eine Krankheit", antwortete sie irgendwann. "Kurz nachdem ich aus dem Mittelreich wieder kam. Er war drei. Es war nie der richtige Moment, um es zu erwähnen, aber ich komme nicht umhin zu denken, dass es besser so ist, als ihn nun in den Händen Xeraans zu wissen - gemeinsam mit meinem Mann. Es würde ihn umbringen."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 11:52 am
Eine Krankheit ... es war erschreckend, wie banal das jetzt in ihren Ohren klang - dort, wo sie sonst immer wieder gegen Dämonen, Schwarzmagier und ähnliches Gezücht ankämpften. Krankheiten waren so weit von ihnen entfernt, dass es Rena jetzt mit der Macht eines Vorschlaghammers traf, wie schnell so ein kleines Leben vorüber sein konnte. Langsam streckte sie ihre verbliebene rechte Hand aus und ließ sie über Sveas Hand schweben, weil sie wusste, sie konnte der Freundin jetzt nicht die Hand reichen.
"Das kann ich verstehen", stimmte sie ihr nach einer Weile zu und lächelte sacht. "Wie hieß er?", fragte sie leise. "Außer Sveasson, weil dein Mann sich gegen dich wohl kaum durchgesetzt hat bei den Namen."
"Das kann ich verstehen", stimmte sie ihr nach einer Weile zu und lächelte sacht. "Wie hieß er?", fragte sie leise. "Außer Sveasson, weil dein Mann sich gegen dich wohl kaum durchgesetzt hat bei den Namen."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:13 pm
"Askir." Vielleicht war es gut so. Sie hatte verdammte Schuppen entwickelt, sie konnte nicht nach Thorwal zurück, aber was hätte sie ihrem Sohn sagen sollen, wenn er noch am Leben wäre? Wie hätte sie es ihm erklären sollen? Zwiegespalten lächelte sie schief und drückte Renas Schulter, die fest war wie immer. "Ich wollte dich nicht traurig stimmen, Rena. Leonore geht es gut, sie ist in besten Händen und du musst dir absolut keine Gedanken machen - auch, wenn man es immer trotzdem tut. Ich musste es nach all der Zeit einfach loswerden, weil du sonst nicht verstehen könntest, was ich meine, wenn ich über Tjark und die Situation spreche, in der er sich vermutlich befindet. Wir wurden danach nie wieder von der jungen Göttin gesegnet und kurz darauf begann das alles hier und ich war fort."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:24 pm
"Alles in Ordnung, kein Grund für eine Entschuldigung", wank sie sacht ab und lächelte der anderen zu, weil sie wusste, dass sie Recht hatte - dass sie sich immer Sorgen machte, aber im Grunde genommen wusste, dass es ihrer Tochter an keinem Ort so gut gehen würde, wie in Havena. Bei Menschen, die sie liebten und die wahrscheinlich sogar besser für sie sorgen konnten, als sie selbst es in dieser Zeit vermochte. "Es ist nur ... ein wenig seltsam, wenn man bei all den Gefahren jetzt darüber nachdenkt, dass vorher Krankheiten der größte Grund zur Sorge waren während wir uns jetzt über Dämonen und alles andere Gedanken machen müssen. Ich glaube, dass Askir noch immer auf dich aufpasst und deinen Weg begleitet und selbst, wenn ich hoffe, dass wir all das hier lebend überstehen, glaube ich, dass er auf dich wartet", fügte sie leise hinzu.
"Und wenn du mich fragst, dann werden wir Xeraan finden und ihn stellen und am Ende werden wir Tjark retten."
"Und wenn du mich fragst, dann werden wir Xeraan finden und ihn stellen und am Ende werden wir Tjark retten."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:28 pm
Diesmal vermied sie eine Antwort, kein Nicken, kein Wort kam von Svea, als sie hinauf in den Himmel starrte, der blassgelb und drohend über ihr schwebte wie eine giftige Wolke, obwohl er ein sanftes Blau zeigte.
"Dir fällt es schwer, jetzt auch noch diese Hand nicht nutzen zu können", stellte sie schließlich fest und wechselte damit abrupt das Thema. Sie hatte nur begrenzt Energie, sich zusammen zu reißen und in der Vergangenheit zu bleiben. Die Gegenwart war es, die wichtig war.
"Dir fällt es schwer, jetzt auch noch diese Hand nicht nutzen zu können", stellte sie schließlich fest und wechselte damit abrupt das Thema. Sie hatte nur begrenzt Energie, sich zusammen zu reißen und in der Vergangenheit zu bleiben. Die Gegenwart war es, die wichtig war.
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:31 pm
"Ich denke, es sind die üblichen Schwierigkeiten, die jeder von uns mit den Zeichen hat", antwortete sie mit einem schiefen Lächeln und blickte hinab auf die silberne Hand, die sich ab und an benahm, als habe sie einen eigenen und äußerst starken Willen und dann wieder als wäre sie der gewohnte Teil von ihr, den sie zuvor dank des Mantikors verloren hatte. "Eigentlich habe ich es ziemlich gut getroffen. Ich habe kein Auge, das mir ständig Dinge einflüstert und mich paranoid werden lässt, keine Tätowierung, die mich friedlich macht und kein Kampfmal der Echsen. Die Hand passt nur irgendwie nicht zu dem heroischen Vorbild von mächtigen Zeichen, die Borbarad aufhalten sollen - ich meine, sind wir realistisch. Sie klaut", offenbarte sie die eigenen Gedanken und wandte dann wieder den Blick hinüber zu Svea.
"Wie geht es dir mit deinem Zeichen? Für dich muss es furchtbar sein."
"Wie geht es dir mit deinem Zeichen? Für dich muss es furchtbar sein."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:38 pm
"Im Moment vermeide ich es einfach, zu viel darüber nachzudenken." Sie zuckte die Schultern und sah die Hand an. Ein paar Augenblicke noch Normalität und nicht davon sprechen, vielleicht konnte sie es dann nachher tun. "Sie klaut also, ja? Von wem?"
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:44 pm
"So ziemlich alles, was glitzert und nicht niet- und nagelfest ist und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich das unter Kontrolle bringen soll, damit sie nicht eines Tages - keine Ahnung - Raidris dämlichen Stirnreif klaut", antwortete sie und zuckte mit den Schultern, weil es beinahe lächerlich war, über was sie sich hier Gedanken machte. "Nicht, dass das schlimm wäre."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:46 pm
"Er steht ihm ja auch nicht besonders gut", stimmte Svea grinsend zu. "Einfache Gedanken, hm? Das macht es leichter und erträglicher, so lange, bis man nachts in seinem Bett liegt und einem die Tragweite bewusst wird. Was wird danach? Gibt es ein danach? Wie soll uns eine Hand oder Schuppen helfen?"
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:49 pm
"Ehrlich gesagt - wenn ich mir unsere Truppe hier ansehe und dann auf den Satinavs Ring sehe - den größten Helden des Zeitalters - dann fühlt sich das ziemlich seltsam an. Es fühlt sich nicht an, als wären wir wirklich Helden und ich glaube, dass keiner von uns sich in dieser Rolle wirklich wohl fühlt", sagte sie mit einem schiefen Lächeln. "Ich weiß, dass das getan werden muss und wofür wir das alles tun, aber wenn ich in den Spiegel seh, dann seh ich keine Heldin, sondern nur eine einfache Frau, die verzweifelt versucht das zusammen zu halten, was ihr etwas bedeutet und darunter nicht wahnsinnig werden darf. Vielleicht ist das aber auch einfach das Geheimnis hinter all den großen Heldensagen - mehr Blattgold, das abblättert, wenn man genauer hinschaut."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 12:53 pm
"Als Kind ist die Heldenvorstellung noch so klar und so ... wünschenswert. Ich glaube nicht, dass irgendjemand jemals auszog und sich wirklich als Held fühlte. Wir sind keine Helden, wir sind einfach nur Menschen, die das tun, was der Tag von uns verlangt. Wir machen eben weiter, wo andere aufgeben würden. Macht uns das zu Helden? Bestimmt nicht. Aber man kann es auch nicht definieren. Wir treten nicht in strahlender Rüstung auf, sondern eher in einer, die ständig kaputt geht, man denke nur an Makel. Oder deren Schwerter ständig zerbrechen wie bei Zajido. Zum Teil sind wir Ausgestoßene unserer eigenen Völker, so wie Calenleya."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 1:02 pm
"Ich glaube, wir müssen für andere Helden sein - eben damit sie es nicht sein müssen. Vor ihnen müssen wir eine Einheit sein, Hoffnung geben und Stärke zeigen, damit sie ihre nicht verlieren. Die Götter haben uns auserwählt - auch, wenn ich immer mehr ihren schlechten Humor anpranger, denn wir sind wirklich ein seltsamer Haufen", antwortete sie nach einer ganzen Weile des Schweigens und wandte sich dann noch einmal an Svea.
"Lass uns einen Pakt schließen. Wenn wir zweifeln, dann nur für uns. Dann suchen wir uns einen ruhigen Ort und reden, zweifeln, heulen und jammern und das ist in Ordnung. Egal, wie lang es dauert - wir halten das aus und halten uns aneinander fest."
"Lass uns einen Pakt schließen. Wenn wir zweifeln, dann nur für uns. Dann suchen wir uns einen ruhigen Ort und reden, zweifeln, heulen und jammern und das ist in Ordnung. Egal, wie lang es dauert - wir halten das aus und halten uns aneinander fest."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 1:05 pm
"Funktioniert für mich. Ich muss mich wirklich nicht vor allen anderen hinstellen und mein Seelenleben ausbreiten." Skeptisch sah sie auf Renas Hand hinunter und verzog das Gesicht. "Lass uns die Variante nehmen mit - wir spucken dreimal über die Schulter des anderen, um es zu besiegeln, Hände schütteln hat gerade einen sehr merkwürdigen Beigeschmack. Und frage nicht, aus welchem Teil Aventuriens das stammt, das willst du wirklich nicht wissen."
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Re: Schatten im Zwielicht - Zwischen Auftrag eins und zwei
Do Apr 02, 2020 1:11 pm
"Mit dem Spucken komm ich klar", lachte sie leise und nickte, so absurd der Vorschlag auch gewesen sein mochte. Spucken erinnerte sie wieder ein wenig an ihre Vergangenheit, als das Leben noch einfacher war und an der es nicht so viel gab, auf das es einzugehen galt - keine Politik, keine besonderen Familien und an der sie noch ein Niemand gewesen war.
"Und was unser Vorgehen angeht. Keine Unschuldigen, keine Folter und wir bleiben frei in unserem eigenen Handeln. Wir lassen uns nicht zu Marionetten machen, von nichts und niemandem", fügte sie noch hinzu und schob sich dann näher zu Svea rüber, ein schiefes Lächeln angesichts der Reaktion beifügend. "Ich kann nicht soweit spucken - ich muss näher zu dir hin."
"Und was unser Vorgehen angeht. Keine Unschuldigen, keine Folter und wir bleiben frei in unserem eigenen Handeln. Wir lassen uns nicht zu Marionetten machen, von nichts und niemandem", fügte sie noch hinzu und schob sich dann näher zu Svea rüber, ein schiefes Lächeln angesichts der Reaktion beifügend. "Ich kann nicht soweit spucken - ich muss näher zu dir hin."
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Do Apr 02, 2020 1:15 pm
"Bitte triff mich nicht - das wäre ... absurd eklig", lachte die andere nur und senkte die Schulter zusätzlich noch etwas ab. "Und schwer zu erklären."
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